Episode 10: Science-PR, Sachbücher und Pop-Wissenschaften
Shownotes
Webseite Lydia Benecke: www.lydiabenecke.de
Webseite WTF Live: www.wtf-leipzig.de
Twitch Kanal https://www.twitch.tv/wtftalk
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Transkript anzeigen
00:00:00: Ja, hallo und herzlich willkommen zum zehnten Mal WTF Talk.
00:00:06: Ich freue mich wahnsinnig.
00:00:09: Heute haben wir das Thema Science, PR, Sachbücher und Popwissenschaften und wir haben natürlich auch wieder sehr spannende Gäste dabei.
00:00:16: Aber zuerst möchte ich natürlich das für uns alle einmal vorstellen und dann frage ich jetzt ganz zufällig herausgepickt den Bernd.
00:00:24: Wer bist du denn?
00:00:25: Ja, ich bin Bernd Hader, Autoschonalist und Mach den GWP-Blog und schreib im Skeptiker den sogenannten hinteren Magazin teil.
00:00:39: Wer oder was bist du?
00:00:41: Wer oder was bin ich?
00:00:42: Ich bin Daneke, der schuld daran ist, dass unsere Themen-Datenbank nicht anständig gepflegt worden ist.
00:00:48: Und deswegen im Bild unten zu sehen ist Thema heute wissenschaftliche Bücher schreiben, obwohl wir es für die Ankündigung dann umbenannt haben in Science, PR, Sachbücher und Pop-Wissenschaften.
00:00:58: Also die kleine Textbildschere, die es geht auf mich zurück.
00:01:02: Insofern, ja, ansonsten bin ich Physiker, seit kurzem Vorsitzender der DGWUP.
00:01:09: Ja, Unternehmensberater und machst so allen möglichen Kram und habe unter anderem auch eher drei Bücher jetzt erschienen.
00:01:18: Ja, sehr spannend.
00:01:20: Lydia, wer bist du?
00:01:21: Genau, ich bin Kriminalpsychologin, arbeite also eigentlich in der Rückfallprävention von Sexual- und Gewaltstraftaten und schreibe halt auch populär wissenschaftliche Bücher zu eben meinem Themengebiet der Kriminalpsychologie.
00:01:35: Stephanie, was verschlägt dich hierhin?
00:01:37: Wer bist du denn?
00:01:38: Genau, Stephanie Dreifürst.
00:01:40: Ich bin mittlerweile Direktorin einer Volkshochschule in Wiesbaden.
00:01:45: Bin ansonsten von Haus aus promovierte Germanistin.
00:01:48: Hab in Frankfurt das erste Schreibzentrum an der Goethe-Uni gegründet, wo es ganz viel um wissenschaftliches Schreiben und Texte ging und ganz viel auch um Schreibberatung.
00:01:59: Ansonsten bin ich auch in der GWUP und war der lange Vorstandsmitglied und freue mich, dass ich heute Abend hier zu Gast
00:02:05: sein darf.
00:02:07: Sehr cool.
00:02:08: Gast ist das Stichwort Florian, wer bist du denn?
00:02:12: Hallo, ich bin Florian Eigner.
00:02:15: Auch Physiker und Wissenschaftspublicist, also habe die physikalische Forschung schon vor langer Zeit verlassen und bin dann so in die Wissenschaftskommunikation gegangen, habe journalistische Texte so ziemlich jeder Art geschrieben, von der Kinderseite bis zum Föjeton und drei Bücher rausgebracht, verbringe also meine berufliche Zeit heute in erster Linie schreibend.
00:02:38: Das ist sehr, sehr cool.
00:02:41: Ich bin Annika Harrison, bin auch Teil des European Skeptics Podcasts, Beisitzerin in der GWOP im Vorstand
00:02:48: und
00:02:49: ansonsten bin ich auch noch Mutter.
00:02:51: Das ist, denke ich, zeitlich so das meiste, was bei mir da läuft.
00:02:56: Und ja, wir haben heute ein so cooles Thema und ich habe mich direkt mal gefragt, was versteht man denn eigentlich unter SciencePR?
00:03:04: Ähm, Holm.
00:03:09: Nimm dich jetzt mal dran als
00:03:12: Lehrerin so.
00:03:13: Eigentlich ist es natürlich Florians Thema, weil es sein Beruf ist.
00:03:17: Aber für mich ist es einfach wichtig, dass das Wissenschaft bei den Menschen ankommt und Wissenschaft ist ein wahnsinnig spannendes Thema, was unheimlich oft auch unterschätzt wird.
00:03:30: Leute denken, weil Wissenschaft sei irgendwie trocken und da sitzen irgendwelche Leute zusammen und tagen sich irgendwelche Texte vor, die eigentlich niemanden interessieren.
00:03:40: Und wenn man dann mal mitbekommt, was in Forschungszentren so abläuft und zwar in fast jedem Fach und wahrscheinlich wirklich in jedem Fach, wenn man die Leute mal wirklich ans Reden bringt über das, was das bedeutet, was sie da machen.
00:03:56: Da können so viele spannende Geschichten zutage kommen und tolle Bilder und ich finde es immer einfach... Wahnsinnig wichtig, dass man Wissenschaft so ein bisschen aus dieser Labor-Situation oder dieser Büro-Situation oder der Seminar-Situation mal rausholt und einfach mal das Wissen an die Welt holt, was da so entsteht und auch ein bisschen wie es entsteht, weil da sind auch ganz spannende Geschichten dabei.
00:04:22: Also ohne
00:04:24: den Personenkult, der in dem Zusammenhang dann auch gerne, Entschuldigung, Annika, ohne den Personenkult, der in dem Zusammenhang dann auch gerne mal kultiviert wird, weil das finde ich dann wieder ein bisschen daneben.
00:04:34: Total.
00:04:35: Ja.
00:04:35: Ich wollte eigentlich nur wissen, Begriffsdefinition ist es auch dann, also das Gleiche wie Wissenschaftskommunikation?
00:04:42: Darf ich da vielleicht kurz einwerfen?
00:04:46: Also das ist eine ewig lange Diskussion in der Community.
00:04:50: Ich würde sagen, SciencePR oder WissenschaftsPR ist ein kleiner Teil der Wissenschaftskommunikation.
00:04:58: Es gibt viele Spaten von Wissenschaftskommunikation, das reicht von Fernsehen über Radio bis zu Print und Online und was es auch immer da alles gibt.
00:05:06: Und eine Sparte ist eben WissenschaftsPR und ich persönlich verstehe darunter eigentlich Wissenschaftskommunikation, die eben von wissenschaftlichem Institutionen ausbetrieben wird, also ein Forschungszentrum oder eine Universität oder so etwas in der Art, hat natürlich Interesse dran, sich in der Öffentlichkeit auch gut darzustellen und zu erklären, was die so machen.
00:05:29: Und deswegen gibt es dann Leute, das mache ich auch für die TU Wien.
00:05:35: die dann eben mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern dort reden und dann versuchen, das in möglichst allgemein verständlicher Form zu präsentieren.
00:05:45: Jetzt ist die Frage, ist das das Gleiche wie Wissenschaftsjournalismus?
00:05:49: Ich würde sagen, es ist sehr, sehr ähnlich, aber nicht ganz gleich.
00:05:53: Der Punkt ist, dass, wenn jetzt ein Forschungsinstitut eine neue Erkenntnis präsentiert, der Öffentlichkeit.
00:06:02: dass dann das normalerweise nicht so journalistisch hinterfragt wird, sondern das hat natürlich einen gewissen Effekt von, hey, Leute, wir sind cool, wir wollen beweisen, dass wir super sind.
00:06:12: Und wenn jetzt zum Beispiel vielleicht dasselbe Experiment andere Leute auch schon fast genauso gut gemacht haben, dann würden Wissenschaftsjournalists sagen, hey, Moment, vergleichen wir das doch mal.
00:06:24: Wenn es eine Institution macht, dann ist dieser Schritt des Hinterfragens vielleicht bisschen zu viel.
00:06:29: Also bösartigerweise könnte man sagen, das geht ein bisschen stärker in Richtung Werbung, aber wir wollen ja nicht bösartig sein, sondern im Wesentlichen haben wir alle das gleiche Ziel, nämlich Wissenschaft an die Öffentlichkeit zu bringen.
00:06:42: Ja gut, also manchmal geht das schon ein bisschen in Richtung Werbung und jetzt muss ich sozusagen meinen Quantenquark gut mal wieder aufsetzen.
00:06:49: Also das führt natürlich teilweise schon auch dazu, dass merkwürdige Verständnisse von oder sicherlich auch von anderen Disziplinen kommuniziert werden, wenn es zu stark werbemäßig wird und man dann also überall auf einmal Schrödinger's Katze rumhüpfen hat oder ... Hey,
00:07:08: nicht sagen gegen Schrödinger's Katze,
00:07:11: ja.
00:07:12: Wir hätten den Florian nicht einladen sollen, ja.
00:07:15: Zu spät.
00:07:19: Aber es gibt ja da wirklich dann auch zwei Herangehensweisen, also hätte ich jetzt so vermutet ... ... zu Wissenschaftskommunikation hin.
00:07:26: Also ich meine jetzt von den Menschen her.
00:07:28: Und zwar entweder du hast ... ... irgendwas wissenschaftliches studiert ... ... und machst dann über deine Forschung ... ... Wissenschaftskommunikation ... ... wie Florian das macht ... ... oder du hast zum Beispiel wie Bernd Journalismus ... ... also bist ein Journalist ... ... und beschäftig dich dann ... ... richtig krass mit vielen Themen ... ... und kommunizierst das dann so.
00:07:47: Hab ich das richtig verstanden,
00:07:49: Bernd?
00:07:54: Ja, ich denke das ... kann man so sehen.
00:07:56: ja wobei ja gut bei mir war es tatsächlich.
00:08:02: also ich kann mich vermutlich mit keinem von ausserrichtig vergleichen weil bei mir war der eigentlich tatsächlich ein völlig anderer.
00:08:09: es ist ja so dass Sowieso fast jeder Journalist hat ja einen Buch geschrieben oder träumt davon oder sollte es tun.
00:08:15: Und das ist natürlich sehr, sehr viel einfacher.
00:08:17: Also ich hatte meinen ersten Redakteurstelle bei einer Zeitdrift, die zu einem Großverlag gehörte, mit mehreren angeschlossenen Buchverlagen.
00:08:24: Und als ich meine erste Serie in dieser Zeitdrift geschrieben hat, stand eine Stunde später der Verlagsleiter in der Tür und hat gefragt, ob ich daraus nicht ein Buch machen könnte.
00:08:32: Also ich musste mich um nichts bemühen.
00:08:34: Ich musste nicht hausieren gehen.
00:08:35: Also das war eine völlig eine völlig andere Situation.
00:08:39: mit dem vergleichbar, was jetzt studierte Quantenphysiker zum Beispiel machen, bei denen das vermutlich nicht so ohne Weiteres geht.
00:08:50: Ich würde vielleicht gerne noch einen Aspekt mit reinwerfen, den ich immer schon total spannend fand, mit dem ich mich auch durchaus länger beschäftigt habe, und zwar wie kulturell geprägt auch unsere Vorstellung davon ist, wer wissenschaftlich arbeitet und wie gut man das auch nach außen transportiert.
00:09:07: Ich würde auch sagen, vielleicht eine gewisse Professionalisierung.
00:09:11: kann man feststellen im deutschsprachigen Raum auch, dass er die Institution dafür sorgen, dass es gute PR, gute Kommunikation nach außen gibt.
00:09:21: Und ein Schlüsselerlebnis der nicht so schönen Art hatte ich mal bei einem March of Science in Frankfurt, wo ein Chemie-Nobelpreisträger eine Rede gehalten hat, die wirklich so öde und so schrecklich langweilig war.
00:09:35: Also ich habe nicht geweint.
00:09:36: Aber ich war schon sehr enttäuscht, weil ich dachte, der hat einen Nobelpreis gewonnen, der steht da und schafft es nicht irgendwie über sein doch spannendes Thema, sein Fach, sein Feld, auch schön zu reden.
00:09:49: Also das ist nochmal so ein Aspekt.
00:09:51: wo wir vielleicht im deutschsprachigen Raum auch nochmal mehr so in die angelsächsische Kultur ein bisschen gucken können.
00:09:57: Da können wir vielleicht auch heute noch ein bisschen über die Unterschiede reden.
00:10:00: Vielleicht wenn wir auch gerade über Schreibstrategien oder wie finde ich meine Voice?
00:10:06: Also wie finde ich sozusagen mein Stil?
00:10:09: Wie schaffe ich das, dass das den Leuten gefällt, dass die das spannend finden?
00:10:13: Also das sind so Themen, womit wir uns im deutschsprachigen Raum traditionell das ändert sich aber auch immer ein bisschen zu kämpfen hatten.
00:10:23: Total, das kann ich aus eigener Erfahrung noch unterschreiben.
00:10:30: Was sind denn Streibstrategien?
00:10:32: Also wie fängt man überhaupt
00:10:33: an?
00:10:34: Das
00:10:34: frage ich jetzt alle mal, weil alle entweder schreiben oder geschrieben
00:10:37: haben.
00:10:43: Also ich habe... dazu einen Test mitgebracht, den wir auch theoretisch alle machen können.
00:10:48: Wenn ihr Lust drauf hättet, dann könntet ihr euch sozusagen hinterher.
00:10:51: wisst ihr dann, was ihr für ein Schreibtyp seid und welche Strategien ihr anwendet und ob das cool ist oder ob man vielleicht auch mal bei den Nachbarn spitzen kann, ob man da vielleicht noch mal eine andere Strategie hat.
00:11:03: Also, sollen wir es machen?
00:11:05: Ist es so lustig, wenn wir dafür irgendwas aufmachen, einen Tab zu schreiben?
00:11:09: Nein,
00:11:10: also wenn ihr habt einen Stift, jetzt kommt die Schreibtetaktikerin gleich wieder raus, also einen Stift und ich lese euch die Fragen vor und ihr sagt ABC oder D bin ich oder so verfahr ich.
00:11:22: Also es ist, sagen wir, das ist jetzt kein extrem validierter Test, es geht eigentlich eher, es ist auch keine Typologie, sondern eigentlich geht es eher um Schreibstrategien.
00:11:30: Also die erste Frage wäre so ein bisschen, das haben wir glaube ich, fast alle auch Bücher geschrieben oder schreiben auch Artikel und wie ihr damit startet.
00:11:38: Seid ihr so jemand
00:11:40: A?
00:11:41: Ich schreibe
00:11:41: erstmal alles auf, was mir zum Thema einfällt.
00:11:45: Das wäre
00:11:46: A. B ist,
00:11:47: ich sammle alles, was mit dem Thema zu tun hat.
00:11:52: C, ich lasse das Thema erstmal mal im Kopf reifen, schreibe noch gar nichts auf.
00:11:57: Oder D,
00:11:58: ich schreibe
00:11:58: erstmal verschiedene Textanfänge und entscheide mich später für eine Version.
00:12:05: Nein, deutlich B.
00:12:07: Okay.
00:12:08: Nein, deutlich C. Ich
00:12:10: bin C, dann B und dann eventuell D. Bei dir
00:12:14: wird alles gut, Annika.
00:12:15: Das höre ich jetzt schon.
00:12:18: Genau.
00:12:18: Und wenn ihr dann so mitten im Schreibprozess seid, habe ich zwei Fragen zum Schreibprozess.
00:12:23: Also seid ihr mir so A. Ich schreibe erstmal auch einfach drauf los, ohne mir Gedanken, um die Struktur zu machen.
00:12:32: Passt es zu euch?
00:12:33: Oder
00:12:34: B, ich schreibe
00:12:35: an den Abschnitten, auf die ich gerade Lust habe und zu dem ihr gerade am meisten einfällt.
00:12:42: C, ich entwickel meine Schreibideen über das Erstellen einer Gliederung.
00:12:48: Das wären so die Strukturschaffer.
00:12:50: Oder D, ich schreibe meine Texteile mehrfach neu.
00:12:57: Habt ihr euch alle entschieden?
00:12:59: Super.
00:13:00: Dann Schreibprozess.
00:13:02: zwei mitten im Schreiben.
00:13:05: Seid ihr A. Beim Schreiben oft überrascht, auf welche Ideen ihr so kommt?
00:13:10: Oder B. Befriedigt euch das total zu sehen, wie euer Text an verschiedenen Ecken und Enden wächst?
00:13:17: Oder C. Seid ihr total happy, wenn ihr eure Gliederung Punkt für Punkt nacheinander abarbeiten könnt?
00:13:25: Oder D. Probiert ihr es einfach immer wieder und gelangt so über verschiedene Versionen zum Kern dessen, was ihr eigentlich sagen wollt?
00:13:35: Ich höre mich ein bisschen wie bei einer Bravo-Umfrage.
00:13:39: Absolut.
00:13:41: Am Ende
00:13:42: kommt
00:13:42: raus, ja, keine Ahnung.
00:13:44: Gucken wir dann.
00:13:45: So, und am Ende, wenn ihr sagt, okay, der Text ist jetzt irgendwie fertig, was passiert dann, braucht ihr dann A, am Ende nochmal Zeit, um dem Text dann auch wirklich eine gute Struktur zu geben.
00:13:56: Also müsst ihr sozusagen rumbasseln und bauen.
00:14:00: Oder geht es eher B, darum auf Wiederholung den Text nochmal zu checken und darauf zu achten, dass alle Gedanken auch zu Ende geführt sind?
00:14:10: Gehört C,
00:14:11: dann eher,
00:14:12: seid ihr so wunderbar, ich muss nur noch kleinere Sachen machen, der Großteil hat eigentlich super funktioniert.
00:14:18: Oder D, ihr hebt alle Versionen, die ihr da so geschrieben habt, auf und entscheidet euch am Ende für die, die euch am besten gefällt.
00:14:27: So, das waren die Fragen.
00:14:28: Jetzt bin ich total gespannt.
00:14:31: Wer zu welcher Kategorie
00:14:33: gehört?
00:14:35: Wer ist denn hauptsächlich A?
00:14:36: Also es gibt wahrscheinlich Misstypen, das ist total
00:14:39: normal.
00:14:40: Ich hab jede Antwort gemischt.
00:14:42: Super,
00:14:42: Annika ist die eierlegende Wollmichtsautist.
00:14:45: Ja, genau.
00:14:46: Super.
00:14:47: Aber wer hat denn ganz viel A?
00:14:49: Gibt's da jemand?
00:14:51: Zwei A's.
00:14:53: Immerhin, das ist nicht schlecht.
00:14:54: Also du bist nochmal eine halbe Abenteurerin.
00:14:58: Und
00:14:59: die Abenteuerin, der liegt es drauf loszuschreiben und du entwickelst die Ideen dann oft beim Schreiben.
00:15:06: und die Vorteile davon ist, du bist frei und unbeschwert und dir wird selten langweilig beim Schreiben und du bist offen für neue Ideen.
00:15:13: Die Nachteile, man schweift manchmal vom Thema ab und man muss sozusagen Zeit für die Überarbeitung mit einplanen und du siehst das Ende nicht.
00:15:24: Um genau zu sein, glaube ich, meine Lektorin würde jetzt sagen, du hast sie richtig
00:15:27: beschrieben.
00:15:30: Ich analysiere
00:15:30: die Psychologin sehr
00:15:32: schön.
00:15:34: Mit einem Schreib-Test mit vier Fragen.
00:15:37: Genau, so einfach geht es.
00:15:40: Man fühlt sich ertappt.
00:15:41: Genau, also das Schöne ist, wenn, also ich finde, man sagt ja auch so, zeigt mir ein raumvoller Wissenschaftler und du siehst ein Raum von Leuten mit lauter Schreibproblemen.
00:15:52: Es gibt sozusagen Vor-
00:15:53: und Nachteile
00:15:54: an allen Strategien.
00:15:55: Und wenn man so ein bisschen die findet, die einem gut passen, dann ist schon mal viel gewonnen.
00:16:01: Wer ist denn B?
00:16:03: Oder hat B?
00:16:03: Ich habe dreimal B, aber wie gesagt gemischt.
00:16:08: Ja, jetzt kommt mein Lieblingstier, dann bist du ein Eichhörnchen.
00:16:12: Sammeln
00:16:13: und springen.
00:16:14: Also das heißt, du schreibst auch nicht von Anfang bis Ende irgendwie durch, sondern switched manchmal.
00:16:20: Das mache ich auch sehr gerne.
00:16:22: Und manchmal unterbrichtst du vielleicht auch den Treibprozess, um erstmal neue Informationen zu sammeln.
00:16:28: Und die Vorteile ist, dass du auch total flexibel bist und du kannst einfach irgendwo anfangen zu schreiben.
00:16:32: Das stört dich dann nicht wirklich.
00:16:34: Und du hast dadurch, dass du so kleine Schritte immer machst an verschiedenen Stellen, hast du nicht so eine Angst vor diesem großen, vor dieser großen Aufgabe.
00:16:42: Das ist auch toll.
00:16:43: Und das heißt, du bist hoffentlich dann auch nicht so perfektionistisch, dass es alles schon super sein muss.
00:16:49: Nachteil ist,
00:16:51: Unangenehme Texteile kann man vor sich her schieben.
00:16:55: Teilweise unendlich.
00:16:56: Man verliert manchmal den Überblick und das Ende ist auch schwerer absehbar.
00:17:02: So, das war B.
00:17:04: Wer
00:17:04: ist C und damit eine Goldgräberin oder ein Goldgräber?
00:17:08: Ja, also wir kennen uns ja schon länger und eigentlich vor allen Dingen hast du das Entstehen meines ersten Buches beobachtet und für mich war es ... für mich war es vollkommen unvorstellbar, dass man Texte anders schreiben kann als so.
00:17:24: Aber wenn man das hier schon mitnimmt, dass es nicht die eine richtige Art gibt, sondern dass man die für einen passt und vielleicht ändert man auch was, wenn man unglücklich ist damit, dann hatten wir schon viel gewonnen.
00:17:34: Also der Goldgräber braucht diese Schatzkarte, der braucht den
00:17:38: Plan,
00:17:39: an dem man sich festhalten kann und an dem man sich lang hangelt und ist damit auf der Suche nach dem perfekten Text.
00:17:45: Das heißt, was bei dir dann gut funktioniert ist, du hast so eine Übersicht, du kannst anderen Leuten auch gut erklären, was du vor hast, weil das weißt du ja schon.
00:17:54: Das ist für Verlage ganz gut, wenn man ihnen
00:17:56: vorher erklären kann, was
00:17:57: man rein will.
00:17:59: Und das ist leider auch die Strategie, die man oft an Unis, an Schulen immer so gelehrt bekommt, als die einzig wahre.
00:18:07: Die funktioniert aber halt nur für ein Viertel der Leute.
00:18:10: Also man kann den roten Faden auch gut erklären.
00:18:14: Die negativen Anteile sind vielleicht, dass man nicht so offen ist für neue Ideen.
00:18:18: Wenn man merkt, das funktioniert
00:18:19: nicht.
00:18:20: Dass man sich auch so ein bisschen in der Planung verliert und es zu spät mit dem Schreiben anfängt tatsächlich.
00:18:27: Und dass man sehr lange braucht, bis man handfeste Ergebnisse
00:18:31: sieht.
00:18:33: Da ist was
00:18:34: dran, ja.
00:18:35: Ich bin so happy.
00:18:38: Ich bin da auch zu Hause.
00:18:39: Das
00:18:39: ist ein Goldgräber.
00:18:40: Das siehst du.
00:18:41: Ich therapie euch alle.
00:18:45: Haben wir denn eine D-Person?
00:18:48: Haben wir jemanden, der viel D angekreuzt hat?
00:18:51: Ich habe auch drei Ds, aber wie gesagt gemischt.
00:18:55: Also das sind sehr interessante Schreibertypen, zehn Kämpferinnen, zehn Kämpfer, wo man mehrmals Anlauf nimmt, um auf den Punkt zu kommen.
00:19:07: Das Schöne daran ist, dass man so unbeschwert ist, weil man genau weiß, die Version, an der ich jetzt gerade schreibe, das ist nicht die End-Version.
00:19:14: Und dass man das Schreiben zum Denken nutzt.
00:19:16: Also daher kommt auch dieser schöne Satz, woher soll ich wissen, was ich denke, wenn ich es noch nicht hingeschrieben habe.
00:19:22: Für die passt
00:19:22: das total.
00:19:24: Und in der End-Version hat man wahrscheinlich eine, die dann super auf dem Punkt ist.
00:19:29: Vielleicht ein bisschen schwieriger an der Strategie ist, dass man sich von total viel Text verabschieden muss.
00:19:35: Das fällt manchen Menschen total schwer.
00:19:38: Die Schreibarbeit ist relativ aufwendig und anstrengend und man kann auch leicht den Überblick verlieren, wenn zu viele Versionen von dem Text da sind.
00:19:46: Das war der Schreibtypen-Test, was ich vielleicht einfach so mitgebe.
00:19:52: Ich habe in meiner Laufzeit als Schreibberaterin, ich habe meistens Doktorandinnen und Doktoranden betreut.
00:19:59: die
00:20:00: witzigsten, interessantesten unterschiedlichen Schreibstrategien kennengelernt und weiß einfach, es gibt nicht die eine richtige.
00:20:07: Wenn man das mitnimmt, ist schon mal,
00:20:09: wäre ich glücklich.
00:20:14: Ich
00:20:14: habe aber nicht, was ist Bernd?
00:20:16: Bernd, was bist du denn?
00:20:17: Ja, stimmt.
00:20:18: Bernd, bist du ein Eichhörnchen?
00:20:20: Ja, auch hier ist so ein bisschen das Ding, dass ich... Ja, ich kann nur eine enttäuschende Antwort geben.
00:20:27: Dadurch, dass ich über diese Kine reingekommen bin, die ich eben skizziert habe, hatte ich von Anfang an einen vollkommen unprosaunigendes Verhältnis dazu, für mich als Schreiben Null mit Kunst zu tun.
00:20:40: Das ist Handwerk.
00:20:41: Ich habe noch nie irgendein Termin überzogen.
00:20:43: Ich werde pünktlich fertig mit meinen Sachen.
00:20:45: Jeder verlagt ihr ein Buch von mir will, bekommt eine detaillierte Gliederung, die genauso in dem Buch wieder auftauchen wird.
00:20:51: Seit ich damals bei meinem Voluntariat gesehen habe, dass die Zeitung, für die ich jeden Tag geschrieben habe, am anderen Tag im Gemüse-Laden lag und die haben die Bananen daran eingepackt, habe ich ein sehr unpauseichendes Verhältnis zum Schreiben.
00:21:04: und das ist für mich ein Handwerk automatisiert und ich mache da überhaupt keine Gedanken drüber.
00:21:10: An dieser Stelle der richtige Moment, um zu sagen, dass ich Berns Schreib Historie hier, versammelt habe.
00:21:16: Ich habe dreizehn Bücher.
00:21:17: Ich weiß nicht, ob du mehr geschrieben hast, aber ich habe dreizehn hier.
00:21:20: Ja,
00:21:20: etwa die Hälfte, ja.
00:21:23: Oh Gott.
00:21:24: Der Jerry Cotton?
00:21:27: Nein, das ist nicht so.
00:21:29: Mitte zwanzig, zwanzig.
00:21:31: Der Jerry
00:21:31: Cotton.
00:21:33: Ich muss sagen, also das erste Buch von dir, das ich habe, ist ja Geister Goffix Gabelbiger.
00:21:37: Da haben wir noch telefoniert darüber, ob
00:21:40: du Goffix korrekt
00:21:41: dargestellt hast.
00:21:42: Und da hast du mir noch reingeschrieben, ich signiere keine Bücher.
00:21:45: Erster Mai, zwei tausend acht.
00:21:49: Behandahe da.
00:21:50: Ja, ich ansehne mich.
00:21:52: Ey, das ist ja wirklich fünfzehn Jahre her voll gut.
00:21:54: Ja, aber was ich mich gefragt habe, als ich dann... Die vielen schönen Bücher, du hast natürlich viele Bücher zu skeptischen Themen über Verschwörungstherien und Lexikon der Großstadt, Mythen und warum die Ur des Urstehen bleibt als Operstab.
00:22:08: Was ich aber krass fand ist... Du hast auch der Bond-Apil geschrieben, null, null, sieben, alles über den Spion, den wir lieben.
00:22:15: Das hätte ich nicht gedacht.
00:22:16: War das deine Idee oder war das ...
00:22:20: Nein, war es tatsächlich nicht.
00:22:21: Also nach einer Weile wird man dann natürlich auch irgendwie mal von Agenten ... Ach, hat jetzt nicht von Geheimagenten.
00:22:28: Von null, null,
00:22:29: sieben.
00:22:31: Sondern von Literaturagenten kontaktiert die Fragen, ob man sich mal umhören soll für irgendwelche Buchprojekte.
00:22:38: Und das war irgendein Jubiläum.
00:22:40: Ich weiß, kannst du mal gucken, wann das Buch erschienen ist?
00:22:43: Da muss irgendein Jubiläum gewesen sein.
00:22:45: Oh, das kann sein.
00:22:46: In Flemming, Geburtstag, Tod oder sonst irgendwas.
00:22:49: Und das war...
00:22:50: Das ist aus dem Jahr... Also, vermeintlich.
00:22:52: ...kann
00:22:52: das sein.
00:22:52: Okay, dann da war... Da muss irgendein Kermsbond Jubiläum gewesen sein oder mit dem Autor.
00:22:58: Und das war dann tatsächlich eine Verlagsidee.
00:23:02: Das ist ja auch so ein bisschen der Punkt.
00:23:03: Vielleicht sollten wir damit auch mal ein bisschen aufräumen.
00:23:07: Ich habe jetzt gerade eben noch mal gegoogelt.
00:23:10: Und der Film ist tatsächlich von oneinundachtzig.
00:23:12: Das ist so lange her, das wusste ich gar nicht mehr.
00:23:14: Ich habe zufällig oneinundachtzig abends mal diesen Film gesehen.
00:23:17: Gibt es auch bei Wikipedia einen eigenen Eintrag zurück an den Absender.
00:23:21: Handelt von einem Buchverlag.
00:23:23: Da arbeitet im Versand ein Packer.
00:23:26: Und der muss die abgelehnten Manuskripte an die Schriftstelle zurück schicken.
00:23:32: Der Film nimmt dann diverse Verwicklungen mit Rudolf Platte.
00:23:34: sehr schön gemacht, nur da ist damals bei mir so ein bisschen das Bild entstanden, das sehr viele Leute haben.
00:23:39: Man schreibt erstmal ein Buch und schickt das dann an hundert Verlage und wartet, ob die irgendwie ja oder nein sagen.
00:23:48: Diese Arbeit sollte man sich sparen.
00:23:50: Kein, kaum irgendein Verlag liest irgendwelche eingesandten Manuskripte.
00:23:56: Damals in diesem Film war es so, dass der Packer dass die abgelehnten Manuskripte nochmal gelesen hat und die besten davon dann doch irgendwie seinen Krebs verkaufen konnte.
00:24:04: Das war ein schöner Film, aber auch nicht mehr.
00:24:08: Also das Programm, die meisten Verlage haben ein so hoch spezialisiertes Programm, dass die auf Jahre hinaus genau wissen, welche Themen sie machen wollen, welche Autoren sie dafür brauchen und die gehen dann entweder aktiv auf die Suche danach in ihrem eigenen Pool oder sie beauftragen einen Agenten damit oder sie Googeln und landen bei so Leuten wie Heum Himmler oder Florian.
00:24:32: Also ich rate davon, absicht die Mühe zu machen, erstmal so ein Manuskript zu verfassen, am besten auch mit Schreibmaschine und das irgendwie hinzuschicken.
00:24:40: Viele Verlage haben auch schon auf ihrer Webseite so ein bisschen wo sie genau schreiben, was muss man machen?
00:24:46: Haben sie, wenn sie an Manus glauben, dass sie ein Manuskript für uns haben, lesen sie bitte hier erstmal genau durch und so weiter und so fort.
00:24:54: Darüber sollte man sich im Klaren sein.
00:24:56: und die Frage, wie ich oft bekomme, ja, ich habe da eine Idee, aber wo schicke ich das hin?
00:25:01: Ja, einfach mal gucken, welcher Verlag sich überhaupt mit solchen Themen beschäftigt.
00:25:07: Natürlich kann man ein Buch über Quantenphysik jetzt nicht an ein Kinderbuchverlag schicken.
00:25:11: Natürlich googelt man da erst mal, welcher Verlag hat dann was Ähnliches im Programm und woran könnte das denn anschließen?
00:25:18: Also, ich plädiere dafür nochmal.
00:25:21: Diese Schreiberei ist keine Geheimwissenschaft.
00:25:23: Das sind ganz pragmatische Überlegungen, die man sich machen muss.
00:25:27: Und dafür plädiere ich sehr stark.
00:25:29: Weil ich habe das so oft erlebt.
00:25:31: Sorry, kennt wahrscheinlich jeder von euch bei Familienfeiern.
00:25:35: Also, meine Eltern waren Jahrgang neunzehn und zwanzig, also Kriegsteilnehmer.
00:25:38: Also, unsere ganze Verwandtschaft war relativ alt.
00:25:42: Und bei jeder Familienfeier kam dann irgendein Opa oder Großonkel und drückte mir wirklich ernsthaft.
00:25:48: Ein handgeschriebenes, hundertseitiges Manuskript in die Hand.
00:25:52: Mit der Bitte, ich könnte doch mal gucken, ob ich das irgendwo unterkriege.
00:25:57: Da habe ich zwei, drei mal nicht gelächelt.
00:26:00: Und beim vierten Mal habe ich es ihm einfach hingeknallt und habe gesagt, pass mal auf.
00:26:04: Ich gebe dir jetzt die Adresse eines sogenannten AIKs, Autoren auf eigene Kosten.
00:26:08: Es gibt viele Verlage, die drucken dir aus diesem Krembel hier ein wunderschönes Buch.
00:26:13: Das kostet halt einen fünfstelligen Betrag.
00:26:16: Dafür hast du sehr schöne Bücher, die du an Weihnachten verschenken kannst, aber lass mich mit diesem Kram in Ruhe.
00:26:21: Und ich glaube, das muss jeder von uns irgendwie mal lernen und machen, weil das geht einfach nicht.
00:26:27: Lasst uns bitte mit diesem Zeug in Ruhe.
00:26:29: Bücher schreiben ist keine Hexerei.
00:26:31: Es ist ein pragmatisches Handwerk.
00:26:33: Und wer das machen möchte, sollte sich auch genau daran halten und an keine Fantastereien.
00:26:39: Das ist ein sehr gutes Statement.
00:26:43: Der
00:26:47: Ton ist gerade ausgefallen.
00:26:49: Oh nein, ich konnte ja alles hören.
00:26:58: Wir
00:27:00: können
00:27:04: uns hören.
00:27:07: Wir sind jetzt gerade... Ja, wir waren, wir waren eben gerade nicht sicher, ob ihr uns hören könnt.
00:27:13: Aber nach dem Reinhören habe ich den Eindruck, ihr könnt uns hören, insofern machen wir einfach mal weiter.
00:27:20: Genau.
00:27:21: Also Self-Publishing, das klassische Gips, da dann nicht, wie man das jetzt... ... bei Romanen zum Beispiel mittlerweile kennt,
00:27:29: richtig?
00:27:29: Du kannst natürlich auch Sachbücher self-publishen, ... ... über die ganz großen Anbieter gibt es da auch entsprechende Angebote.
00:27:44: Also die Möglichkeit gibt es natürlich und es gibt inzwischen auch ein paar Leute, die darüber eine ganz ordentliche Reichweite bekommen haben.
00:27:55: Also wenn man halt damit eine Lücke abdeckt, die keiner der Verlage abdeckt und auch die Möglichkeit hat, das selbst entsprechend zu promoten.
00:28:02: Ansonsten gibt es gerade bei den Sachbuchverlagen ja durchaus auch die Möglichkeit, ja auf keinen Fall würde ich ein Buch schreiben, bevor ich jemanden habe, der es druckt.
00:28:11: Aber man kann ein Exposé da einreichen und dem Verlag eben erklären, was man schreiben will, wie das aufgebaut sein wird.
00:28:19: Dafür braucht man dann, sollte man dann schon in der Gliederung anfangen.
00:28:23: einen gewissen Textumfang, so ein halbes Kapitel oder sowas vielleicht dazu und dem Verlag möglichst gut erklären, wer das eigentlich lesen soll und warum und was es da sonst noch so gibt in dem Umfeld.
00:28:34: Also so ein bisschen die Marketingarbeit am besten im Verlag auch schon abnehmen.
00:28:37: Dann hat man ganz gute Aussichten, zumindest mal eine vernünftige Antwort davon zu bekommen, ob das bei denen reinpasst oder nicht.
00:28:47: Und vom Schreiben her ist das vergleichbar mit... Zum Beispiel, ich habe jetzt das Beispiel Staatsarbeit oder Hausarbeit, also ist natürlich ein anderer Rahmen, klar, aber ist es vergleichbar, Stephanie, oder auch gerne Florian oder alle anderen?
00:29:02: Also, was ich spannend finde an unserem Thema heute ist, dass es ja auch eigentlich unausgesprochen ein bisschen um Zielpublikum geht.
00:29:11: Also es gibt einfach... Es macht einen riesigen Unterschied, ob ich meine zum Beispiel wissenschaftliche Forschung versuche einem nicht so wissenschaftlich, also keinen Fachkollegin sozusagen zu vermitteln, sondern einer breiteren Öffentlichkeit oder... Ja,
00:29:25: Hip-Hop-Wissenschaft, genau.
00:29:27: Genau.
00:29:28: Und... Und das ist eine
00:29:31: Phase
00:29:32: in der Schreibbiografie, von der wir gerne sprechen, ist, wenn wir sagen, in der Phase, wo ich sozusagen mich da so ran taste und lerne gut zu schreiben, bis ich so das Gefühl habe, ich kann das jetzt so einigermaßen.
00:29:45: nennen wir eher Schreiberzentrierte schreiben und irgendwann, wenn mir auffällt, ah, ich habe ja ein Publikum oder ich möchte da jemanden erreichen, dann sprechen wir eher vom Leserzentrierten schreiben.
00:29:55: Und das ist eigentlich der Punkt, an den man kommen muss und sich dann darüber klar werden, was Holm auch schon gesagt hat, welche Zielgruppe avisiere ich denn?
00:30:05: Oder wie ist der Verlag?
00:30:06: Was haben die für ein Programm?
00:30:07: Wie geht Exposé?
00:30:09: Also jede Textsorte hat so ein bisschen ihre eigenen Konventionen und das muss ich auch erst mal mir erschließen, vielleicht durch gute Beispiele und durch Feedback, aber Feedback ist eh ein tolles Thema.
00:30:20: Genau, also zu realisieren, was für eine Art von Text möchte ich da eigentlich nach außen kehren und das will halt auch ein bisschen geübt sein.
00:30:31: Das
00:30:32: wäre so meine.
00:30:32: Das Beispiel, was ich gerade suchte, ich habe es jetzt tatsächlich nicht bei mir im Regal stehen, sondern was anderes von ihm.
00:30:38: Ich kann es auch wirklich nicht empfehlen, sich dann das zu kaufen.
00:30:41: Aber es gibt zum Beispiel von Markhoff Niemz.
00:30:43: Das war so eine Nummer und nicht jedes Buch in der Richtung ist halt auch seriös.
00:30:49: Markhoff Niemz ist Physikprofessor aus Mannheim, glaube ich, und hat einen Buch geschrieben darüber, dass die Seele nach dem Tod mit Lichtgeschwindigkeit ins Jenseits fliegt.
00:31:00: Und dieses Buch, Lucy mit C, hat er tatsächlich, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um, um.
00:31:26: wo er dann den gleichen Blödsinn eigentlich noch mal verzaft hat.
00:31:28: Also das gibt's halt dann auch.
00:31:31: Aber da muss man halt dann wirklich auch schon gut im Selbstvermarkten sein.
00:31:34: Man muss allerdings auch sagen, wenn man in der Sachbuchsparte, der der großen Wissenschafts- und Lehrbuchverlage ist, dann ist das mit dem, ist das jetzt auch nicht so, dass die unbedingt die große Vermarktungstrommel anwerfen, wenn man dann ein Buch da geschrieben hat.
00:31:51: Also das Die sind teilweise sehr gut darin einen zu fördern, wenn man ein Buch schreibt, aber das dann zu verkaufen ist dann vielleicht auch für die ist es dann schön zu sagen, wir haben auch Sachbücher.
00:32:05: Jetzt bei einem Verlag, der wirklich davon lebt, große Zahlen von Büchern zu verkaufen, wie jetzt bei Lydia's Verlagen, glaube ich, ein bisschen was anderes.
00:32:12: Ja, das ist sicherlich so.
00:32:13: Ich war ja direkt dann in den, in der Sachbuch-Sparte von Wastei Lübbel.
00:32:19: Und das kann übrigens dadurch, dass ich für ein anderes Buch, da bin ich eher zufällig reingeraten, sollte ich Beiträge schreiben.
00:32:26: Das endete damit, dass ich zweihundertneunzehn von drehundertneunzehn Seiten, also mehr als die Hälfte geschrieben habe.
00:32:31: Und dann hat irgendwer, der meinen Part gelesen hat, also meine Teile, das sind verschiedene Textteile, dann gesagt, oh, das ist so interessant, möchte ich so ein Buch schreiben.
00:32:42: Aber das war auch dann so gesehen natürlich ziemlich cool.
00:32:45: Also ich hatte vorher nicht darüber nachgedacht proaktiv irgendwo.
00:32:48: irgendwas einzureichen, aber das Angebot habe ich dann natürlich angenommen und so hat sich das weiterentwickelt.
00:32:55: Ich habe da auch noch eine Frage an den, oh nee, volle Omloria erst.
00:32:59: Ach so, nein, ich bin flieglich.
00:33:01: Bei mir war es auch so, dass ich mich nicht auf die Suche nach einem Verlag begeben habe, sondern dass der Verlag bei mir angeklopft hat.
00:33:09: Also ich habe zuerst halt so klassische journalistische Texte geschrieben.
00:33:14: Also das Kurzformat sozusagen und wurde dann gefragt, ob ich nicht in diesem Stil quasi ein Buch schreiben möchte und habe dann mit dem Verlag gemeinsam eigentlich die Buchidee erst entwickelt bei meinem ersten Buch.
00:33:28: Muss aber auch sagen und das führt jetzt vielleicht ein bisschen zurück zu den Schreibtypen, die wir vorhin angesprochen haben, dass das bei mir zwei völlig unterschiedliche Dinge sind.
00:33:38: Also für mich ist das Schreiben von Zeitungsartikeln beispielsweise etwas völlig anderes als das Schreiben von Büchern, was natürlich auch damit zusammenhängt, dass das Schreiben von kurzen Texten ich mittlerweile so gewohnt bin, dass irgendwie sich mein Hirn drauf ausgerichtet hat.
00:33:55: Und wenn ich weiß, ich habe einen Text zu schreiben in der Länge von vier bis fünftausend Zeichen, das ist so eine typische Zeitungsartikellänge, dann setze ich mich hin und klopfe das in den Computer rein und am Ende ist das halt vier oder fünftausend Zeichen lang, das ist ein Automatismus.
00:34:14: Bei Büchern ist es viel, viel schwieriger und das ist für mich schon eine richtig große Herausforderung.
00:34:21: Ich bin da eben wie vorhin gesagt am ersten Typ C, das heißt ich brauche Struktur.
00:34:28: Und ich fange wirklich dann bei Büchern an, ein Inhaltsverzeichnis zu schreiben.
00:34:34: Das ist der Beginn und das brauche ich auch.
00:34:36: Das brauche ich bei kürzeren Texten nicht.
00:34:38: Dann ratet irgendwann mein Hirn der Automatisch-Schloss.
00:34:40: Aber bei Büchern finde ich das wichtig.
00:34:42: Und ich muss euch sagen, es ist mir auch als Leser bei Büchern extrem wichtig, dass es eine gute Struktur hat.
00:34:48: Ich ärgere mich furchtbar.
00:34:50: über Bücher, von denen ich das Gefühl habe, da hat jetzt jemand seine Ideen einfach darunter gelassen und sich keine großen Gedanken gemacht in welcher Reihenfolge.
00:35:00: Und es ist leider so, mir fällt das auf, wenn ich so im Buchladen stehe vor den Philosophie-Regalen.
00:35:08: Und dann sind das so siebenhundertzeiten Bücher, die dann irgendwie Titel tragen, wie Fragmente über
00:35:15: oder
00:35:17: Annäherungen an.
00:35:19: Dann ist es irgendwie schon so, dass von vornherein zugebliebener Überstruktur habe ich mir keine Gedanken gemacht und das kann ich nicht lesen so etwas.
00:35:27: Wir sagen da immer, also wenn dein Text... Im Grunde nur eine Art chronologisches Abbild deines Gedankenprozesses oder deines persönlichen Erkenntnisprozesses ist, dann ist scheiße.
00:35:40: Also, man muss einfach dann, das sind dann sozusagen die entweder Eichhörnchen oder Abenteurer, die dann hinterher sich nicht mehr hingesetzt haben und vielleicht durch ein tolles Lektorat, genaues Feedback.
00:35:53: einfach nochmal das überarbeitet haben und dann eher sozusagen eine gute Argumentation da reingebracht haben, was in geisteswissenschaftlich orientierten Texten, aber auch in naturwissenschaftlichen, ja eigentlich wichtig ist, wie präsentiere ich da eigentlich meine Gedanken?
00:36:07: Und wenn dann kein Self-Publishing hat, halt den Nachteilen, da ist kein Lektorat und da ist keine...
00:36:13: Das sind immer
00:36:14: gezahlt.
00:36:14: Ja, genau, aber wer macht das schon?
00:36:15: Also da ist keine Freundin, die sagt, ich verstehe gar nicht, wie du hier von Punkt A auf B kommst, da fehlt irgendwie was.
00:36:22: Vielleicht sollten wir erklären, was ein Lektorad eigentlich tut.
00:36:27: Weil es gibt ja viele Leute, die das mit Korrektorat verwechseln und glauben, das sind die Leute, die nach Tippfehlern suchen.
00:36:32: Das stimmt ja nicht.
00:36:34: Gut, das hast du natürlich bei einem guten Verlag dann auch noch.
00:36:36: Ja.
00:36:37: Aber also unterschiedlich.
00:36:40: also bei den beiden Verlagen, wo ich meine Bücher gemacht habe, die nennen die sich Programmplaner, das sind eigentlich die wichtigeren Personen, weil die fangen eigentlich mit der Idee fürs Buch an und begleiten einen so lange, bis das Manuskript fertig ist und dann ins Korrektorat geht.
00:36:57: Also das... Das kann extrem wichtig sein, wenn ich mich an Quantenquark erinnere.
00:37:04: Das hätte ich ohne Begleitung des Verlags nicht so hingekriegt und ohne dass da beim Verlag jemand war, die tatsächlich in Quantenfeld Theorien promoviert hatte und sich eigentlich mit dem Thema besser auskannte als ich und mir dann immer gesagt habe, das können sie aber so nicht schreiben.
00:37:23: Also ich glaube, es ist recht unterschiedlich, welche Rolle ein Lektorat einnimmt beim Buchschreiben.
00:37:29: Aber so in der Regel sind das schon Leute, die eine sehr, sehr wichtige Rolle spielen können bei der Entstehung eines Buchs.
00:37:35: Also Leute, mit denen man sich dann als Autor auch austauscht und an denen man Ideen ausprobiert und diskutiert.
00:37:44: Lektoren können natürlich dann auch beim fertigen Manuskript auch noch recht rastisch eingreifen und sagen okay das müssen wir jetzt noch um zwanzig Prozent kürzen das kann passieren.
00:37:54: also das Lektorad ist eigentlich so eine Art Coach für den Schreibprozess in gewisser Weise.
00:38:02: Stephanie, wie würdest du das sehen?
00:38:04: Entschlackeln.
00:38:05: Ja, naja, also das ist eine interessante Beziehung.
00:38:09: Weil natürlich, wenn das vom Verlag kommt und diejenigen sind, die das publizieren, da immer auch ein Stück weit ein gewisser Druck dahinter steht, da auch drauf zu hören.
00:38:18: Also wir sprechen eigentlich in der Schreib-Didaktik oder Schreibbegleitung gerne davon vom Feedback-Paradoxon.
00:38:26: Also darin besteht das... der der Feedback gibt, immer recht hat und der der Feedback nimmt, auch immer recht hat.
00:38:32: Also sozusagen, es besteht in eher peer Feedback-Verhältnissen eigentlich ausgeglichenes, dass man sagt, ich höre das jetzt, ich sehe das vielleicht auch ein, was du mir da gerade rückmeldest zu meinem Text, aber ich bin nicht gezwungen, das anzunehmen und mein Text so zu bearbeiten.
00:38:52: Also das Elektrorad hat, glaube ich, ein Stück weit... Kleineres, größeres Machtgefälle, also dass man sagt, naja, aber wenn du dein Buch jetzt bei uns publizieren willst, musst du schon hören, was die Lektorin das sagt.
00:39:04: Also das hat schon, ist jetzt nicht nur so dieses angenehme Peer Feedback, würde ich mal überhaupt nicht.
00:39:10: Ich weiß nicht, Holm hat die dir Druck gemacht manchmal auch oder war die da sehr streng?
00:39:16: Nö, das ist jetzt weniger, aber sehr kompetent.
00:39:19: Also es ist wirklich sehr sachkompetent im Thema drin.
00:39:21: Das habe ich dann beim anderen Verlag durchaus auch so erlebt, dass die gesagt haben, schreiben Sie erst mal, geben Sie uns das Skript-Up, wenn es fertig ist und wir gucken dann mal drüber, macht es nur nicht zu lang.
00:39:33: Also das ist so die andere Variante.
00:39:37: Da kam dann auch, sagen wir mal, das Feedback war dann eher auch im... im klein kram oder so.
00:39:45: also jetzt nicht nicht aber immer bereichern das muss man tatsächlich sagen.
00:39:50: also ein verlag man kann ja auch.
00:39:54: Wie gesagt, im Selbstverlag, Dinge veröffentlichen.
00:39:57: Es gibt eben auch kleine Verlage, wo die, die vielleicht jemand nebenberuflich macht, die dann auch nicht so stark in die Bücher eingreifen, wo man deutlich mehr Freiheiten hat als Auto.
00:40:08: Da muss man aber wissen, eigentlich ein Verlag, der engagiert ist und der an dem, an dem, an dem zustande kommen.
00:40:15: Das Buch ist ein großen Anteil, nimmt, führt in aller Regel dazu, dass das Buch besser wird, glaube
00:40:21: ich.
00:40:21: Dann auch noch eine Frage an alle.
00:40:24: Und zwar, ich kenne das von Hausarbeiten oder so, die ich schreiben musste noch, dass ich selber manchmal dann irgendwann gedacht habe, oh, bock, das ist jetzt super langweilig.
00:40:33: Wie hält man da die Spannung?
00:40:34: Also z.B.
00:40:35: Lydia's Bücher habe ich manchmal einfach nachts weiter gelesen, weil sie so spannend waren, aber auch bei allen anderen.
00:40:41: Wie hält man die Spannung bei wissenschaftlichen Themen oder auch insgesamt in den Texten?
00:40:49: Ja, es müssen Holm und ich sagen, durch gute Strukturierung gleich zu sein.
00:40:54: Auch das.
00:40:56: Ja, ich glaube tatsächlich viel mehr als das ist es bei mir jedenfalls nicht.
00:40:59: Also, ich habe meistens in meinen Büchern diese Entwicklung drin, dass es eigentlich nach hinten hin immer schlimmer wird.
00:41:12: Das
00:41:12: klingt ominös.
00:41:14: Mit dem wissenschaftlichen Anfängt, um erst mal zu erklären, was ist das eigentlich?
00:41:18: Und wenn die Leute das durchgehalten haben, dann kommen sie hinterher dann zu den Flacherdlern und zu den... zu den Leuten, die die Unternehmensberatung machen, indem sie die Quanten fühlen oder sowas.
00:41:35: Also das, also jetzt nicht die Füße, sondern die Quantenteilchen irgendwie oder mit irgendwelchen Rosenquarts antennen.
00:41:42: Also das, ja, also
00:41:44: ich
00:41:45: glaube bei mir ist das wirklich so ein Abgleiten in den Kaninchenbau, was ich ganz gerne mache, was...
00:41:51: Also bei mir ist es einfach brutal harte Arbeit.
00:41:55: Ich bin jemand, der sehr, sehr viel noch an Text arbeitet.
00:42:02: Also wenn ich mal die erste Version geschrieben habe, heißt das nicht, dass viel mit dem zu tun hat, was am Schluss abgegeben wird.
00:42:09: Und mir ist es immer am allerwichtigsten, dass meine Texte, ob es mir jetzt gelingt oder nicht, weiß ich nicht, dass meine Texte extrem flüssig und leicht zu lesen sind.
00:42:20: Und das heißt, ich kämpfe ganz viel mit Sprache, versuche mit großem Aufwand, sperrige Formulierungen rauszunehmen, Absätze neue zu schreiben, wenn ich das Gefühl habe, die fließen noch nicht so richtig.
00:42:36: Da bin ich bei Büchern auch viel pedantischer als bei kürzeren Texten, was ein Problem ist, weil beim Buch, das lang ist, naturgemäß dauert das dann noch viel länger, wenn man gerade dort pedantisch ist.
00:42:48: Aber ich mag das auch als Leser nicht.
00:42:51: Also bei mir ist es oft so, es ist total nützlich.
00:42:54: Ich weiß nicht, ob das ein guter Tipp für andere ist, aber ich bin für mich selbst draufgekommen.
00:42:58: Es ist total nützlich, wenn ich übermütet meine eigenen Texte lese.
00:43:02: Also das ist oft so, wenn ich zum Schreiben schon zu müde bin, ich arbeite viel nachts, dann sage ich, okay, ich schreibe jetzt nichts mehr, aber ich lese das letzte Kapitel noch mal.
00:43:12: Und dann in dieser In diesem Zustand, wo ich nicht mehr so top konzentriert bin, merke ich nämlich die Stellen, an denen ich selbst beim Lesen meiner eigenen Texte die Konzentration verliere und abgeworfen werde.
00:43:23: Dann drückt den Highlight heraus.
00:43:26: Dann muss ich dort nochmal ansetzen und neu schreiben.
00:43:29: Da spüre ich dann so richtig diese Punkte, wo man als Lese abgeworfen wird und die müssen dann nochmal zurechtpoliert werden.
00:43:37: Also ein toller Tipp ist eigentlich auch A, dass man sich seine Texte selber vorliest laut.
00:43:44: Man ist dann auch automatisch langsamer oder man gibt es halt wirklich in der Überarbeitungsphase aus der Hand.
00:43:51: Also wenn man jemanden hat, eine Person, der man traut, weil Menschen sind ja sehr empfindlich auch, was die eigenen Texte angeht.
00:43:59: Also man muss der Person schon vertrauen, dass die einmal Rückmeldung gibt und dass man sich dabei auch wünscht, worauf man gerne Rückmeldung hätte.
00:44:08: Komma-Fehler oder Rechtsreibung, sondern eben verstehst du, was ich hier sagen will.
00:44:13: Ist es ansprechen oder wenn nicht, woran liegt es?
00:44:16: Also das ist halt ein tatsächlich, wenn man schreiben mit dem Lernen eines Musikinstruments vergleicht, braucht man wahnsinnig viel
00:44:24: Übungsstunden
00:44:25: und Etüten, irgendwie so Übungs, kleinere Übungsstücke, viel Feedback.
00:44:29: Man hat meistens eine Lehrerperson, die einem da irgendwie Tipps gibt, manchmal auch schlechte.
00:44:35: Also, dass man einfach sich den Blick von außen holt oder wie Florian es simuliert durch übermütet sein, eigentlich man gar nicht man selbst ist und dann den Text ganz anders liest.
00:44:46: Ja,
00:44:47: ich gehe gerade mal mein Licht anmachen, entschuldige mich kurz.
00:44:52: Lydia, wie hältst du denn die Spannung?
00:44:54: Das ist eine gute Frage, habe ich mich auch gerade gefragt, da ich ja eher so drauf los schreibe.
00:45:03: Ich könnte nicht sagen, dass ich da jemals irgendwie stylistisch irgendwie versucht hätte, mir irgendwelche Kniffe anzueignen.
00:45:10: Aber vielleicht habe ich auch Glück mit dem Thema.
00:45:12: Also klar, viele Menschen interessieren sich ja für Psychologie allgemein und für die Psychologie von Straftaten im Speziellen.
00:45:20: Und vielleicht habe ich auch diesen Glück damit, dass das Thema an sich natürlich schon ein gewisses Interesse weckt.
00:45:26: Und ich muss aber sagen, dass ich eigentlich immer... auch relevante wissenschaftliche Teile mit eingebaut habe, aber die sind dann irgendwo eingebettet in so anschauliche Fallbeispiele und ich hoffe dann immer, dass man dann diese ganze Wissenschaftstheorie, die ich immer mit auch drin habe in den Büchern, dass man die dann aber mit den Anwendungsbeispielen verknüpft.
00:45:45: Also ich mache immer ein Beispiel, da kommt schon ein bisschen Theorie rein, dann kommt nochmal ungefähr in der Mitte so ein größerer Wissenschaftsteil.
00:45:51: Da hat man aber auch schon Beispiele gehört, wo man dann die Beispiele mit dem Wissenschaftsteil verknüpfen kann und dann gibt es noch mehr Beispiele.
00:45:57: wo man dann die Theorien auch mal vertiefen kann.
00:45:59: Ich hoffe, dass das so aufgeht, aber ich habe mir das nie bewusst sozusagen angeeignet, sondern ich habe es so geschrieben und hatte den Eindruck, das passt und scheint zu passen.
00:46:09: Ich weiß nicht, Annika, ist das bei dir ungefähr so angekommen?
00:46:12: Ja.
00:46:15: Cool.
00:46:16: Ich glaube uns und vielen anderen hat es gepasst.
00:46:20: Sehr cool.
00:46:23: Eignen sich denn... alle wissenschaftlichen Felder für Hauptwissenschaften oder für Bücherte drüber.
00:46:31: Oder gibt es Wissenschaften, wo ihr sagen würdet, da kann man echt keine Bücher drüber schreiben.
00:46:37: Es gibt schon Themen, bei denen einfach unglaublich viel Vorwissen notwendig ist, um zu verstehen, warum das jetzt cool ist.
00:46:45: Und das ist halt ein bisschen frustrierend, wenn man schon mal die Hälfte des Umfangs, den man eigentlich schreiben will, dazu braucht, um Leser überhaupt mal dort hinzuführen, wo das neue, wo die spannende Idee jetzt beginnt.
00:47:00: Und das in der Mathematik zum Beispiel oft so.
00:47:05: Nicht immer, es gibt auch ganz viel tolle, populärwissenschaftliche Mathematik-Literatur, aber die suchen dann eben gezielt nach Anwendungen, nach Themen, wo es klappt.
00:47:15: Aber wenn man jetzt zum Beispiel ... wenn jetzt zum Beispiel die Fieldsmedaille vergeben wird, das ist die größte Auszeichnung, die es in der Mathematik gibt, dann haben ganz viele Wissenschaftsjournalistinnen und Wissenschaftsjournalisten in der ganzen Welt immer riesengroße Panik, weil da kommt dann irgendwie ein Thema, wo man nicht mal die Fachvokabeln jemals gehört hat, die bei der Bezeichnung des Themas vorkommen und das soll man dann in einem halbseitigen Text erklären oder so, das ist relativ aussichtslos.
00:47:42: Also es gibt schon Themen, wo es schwieriger ist und Themen, wo es einfacher ist.
00:47:48: Wenn jetzt ein neues Dinosaurer-Skelett gefunden wird, das lässt sich immer relativ einfacher klären.
00:47:53: Selbstläufer.
00:47:54: Also ich fand es total spannend.
00:47:56: Ich habe mich ja sehr lange auch auf internationalen Konferenzen rumgetrieben, wo es ganz viel um
00:48:02: Schreiben,
00:48:02: Wissenschaftskommunikation, Schreibforschung auch ging.
00:48:06: Und da wurde ich manchmal angesprochen und die Leute haben gesagt, warum schreibt ihr denn so komisch im deutschsprachigen Raum?
00:48:12: Und ich sage, was meint ihr denn?
00:48:14: Und dann haben die gesagt, na ja, bei euch geht's immer um die Idee, um den Inhalt.
00:48:23: Und ihr macht euch überhaupt keine Gedanken um die Form.
00:48:26: Also wie bringe ich meine Leserschaft jetzt eigentlich meinen Punkt, mein Thema auf eine angenehme Art nahe.
00:48:34: Und das war der Punkt, wo wir am Anfang, wo ich gesagt habe, es ist so kulturell geprägt auch, wie man Wissenschaftsthemen verpackt.
00:48:41: Und ich habe mal ein ganz tolles Buch gelesen von Stephen Greenblatt, Historiker, der hat einen eigenen Forschungszweig, sozusagen entwickelt, New Historicism und hat ihn also im Buch erklärt.
00:48:53: und typisch angelsächsisch fängt er mit einer Anekdote an.
00:48:57: Wie er... Wollte eigentlich die Maya-Kunst irgendwie erforschen, irgendwie mit der Architektur, krakselte irgendwie da so ein Bauwerk hoch.
00:49:07: Da war, aber es war total langweilig.
00:49:09: Es war heiß, es war irgendwie, keine Ahnung, im Sommer.
00:49:12: Und dann ist er enttäuscht wieder runter.
00:49:14: Und am Fusse dieses Gebäude des Berges war so ein zusammengezimmter Holz-Kiosk.
00:49:22: Und er schrieb dann so, wie er dann so seine kühle Cola trank und sich diesen komischen Verschlag da anschaut.
00:49:28: Und an diesem Kiosk mehr über diese Architektur, dieses untergegangenen Volkes gelernt hat, was nämlich über die Generation händisch sozusagen tradiert wurde, als von diesem Bauwerk, von dem nicht mehr so viel übrig war.
00:49:42: Und das hat er so schön erzählt.
00:49:45: Er hat uns so mitgenommen, die Leser, auf diese Reise und diesen anstrengenden Aufstieg und wie ihm das sowieso ein heuriger Moment aufgegangen ist.
00:49:54: worauf man auch gucken kann, als historisch arbeitende Person, nämlich auf die Waschzettel, auf irgendwelche Schmiergrafitis in Toiletten, auf so.
00:50:04: Und das hat der so herzlich und so mitnehmend und mitreißend geschrieben.
00:50:09: Und das ist ja so diese angelsächsische Kultur, die Texte so sagen, guck mal, Leserin, das werde ich machen.
00:50:17: Und dann macht man das.
00:50:18: Und am Schluss sagt man, guck mal, das habe ich dir jetzt gezeigt und so geht es vielleicht auch noch weiter.
00:50:22: Also die nehmen einen an die Hand, ohne zu dominieren, sondern die sind so freundlich.
00:50:33: Das ist, glaube ich, das, wo mir auf Konferenzen immer gesagt wurde, ja, eure deutschsprachigen Texte, die sind nicht freundlich.
00:50:38: Die sind hermetisch, die haben viele Fachwörter.
00:50:41: Man muss ja Wissenschaft auch erklären.
00:50:43: Und die Kori-Fan haben sich ja nachgerade damit geprüstet, je unverständlicher die Texte sind, desto schlauer muss ja die Person sein, die das geschrieben hat.
00:50:51: Und ein Stück
00:50:52: weit
00:50:53: geistet es heute immer noch durch unsere deutschsprachigen Wissenschaftsbücher und auch, wie man nach Außendist trägt.
00:51:01: Naja, wenn der so da schwurbelt daher.
00:51:03: redet, dann muss das ja stimmen, weil das verstehe ich ja nicht.
00:51:06: Das ist eine der größten Katastrophen unserer wissenschaftlichen Kultur, glaube ich, was du jetzt gerade erklärt hast.
00:51:12: Also ich mich erzürze... Ich mach
00:51:15: das so wütend.
00:51:17: Ja, es ist schrecklich.
00:51:18: Also
00:51:19: sich selbst als Genie inszenieren, indem
00:51:22: man möglichst unverständlich
00:51:23: ist.
00:51:24: Ich hasse das.
00:51:25: Und man hat ja... In der Physik hat man es dann auch relativ leicht, glaube ich.
00:51:31: Denn in der Physik, ich kann große böse Formeln hinschreiben, dann sieht mal jeder, dass es kompliziert ist.
00:51:36: Ich muss es dann niemanden beweisen, dass es kompliziert ist.
00:51:39: Also ich glaube, die Hemmschwelle in den Naturwissenschaften, wie eben in der theoretischen Physik, zu sagen, ich erkläre es jetzt ganz einfach, ist niedriger als vielleicht in Geistniswissenschaften, wo man eher das Gefühl hat, ich gerate dann in Gefahr, als banal empfunden zu werden.
00:51:54: Aber... Das ist mein Ratschlag, wenn ich einen geben darf an alle, die zuhören.
00:51:59: Niemand wird als banal empfunden.
00:52:01: Diese Angst ist einfach vollkommen unberechtigt.
00:52:05: Und auch wenn man Seminar arbeiten oder Diplomarbeiten oder was auch immer schreibt, ich kenne keine Fälle, wo jemand gesagt hat, na ja.
00:52:14: Die Arbeit war eigentlich inhaltlich ganz gut, aber sie las sich etwas zu simpel oder sie klang nicht gebildet genug.
00:52:23: Das hat noch nie jemand gesagt.
00:52:25: Also diese Angst kann man gleich begraben.
00:52:27: So einfach wie möglich und niemanden tut das weh.
00:52:30: Na ja doch, also den muss ich widersprechen.
00:52:32: Zumindest bei meinem Studium.
00:52:34: Ich habe jede Arbeit in Politikwissenkraft zurückbekommen mit der Anmerkung zu Journalistin.
00:52:40: Und es gab immer eine schlechte Note dafür.
00:52:42: Sagt aber vielleicht mehr über das Studium, außer als über dich.
00:52:45: Das mag sein, ja.
00:52:46: Es war mehr aufs Scheißegal.
00:52:48: Ich habe gedacht, ich will damit eh nie mehr was zu tun haben, lieber schon erlistig, als diese Politikwissenkraftskacke.
00:52:56: Es wird jetzt tatsächlich teilweise belächelt.
00:52:58: Also da lese ich dann so was wie, ja, ja, der macht ja nur populär Wissenschaft.
00:53:03: Ganz
00:53:04: genau.
00:53:04: Es hat schon ein gewisses Stigma nach dem Motto.
00:53:07: Also es hat viel mit Neid, glaube ich, auch zu tun.
00:53:10: Also wenn der Kollegin oder ein Kollege populär wissenschaftlich erfolgreiche Bücher publiziert, ist es fast wie ein Markel in der Fachcommunity, was natürlich auch vorkommen.
00:53:20: lächerlich ist und leicht durchschaubar, aber das muss man schon, außer man ist sozusagen so groß geworden in seinem Fach, dass man das hinten anstellen kann.
00:53:30: Aber das geliesst sich zu gut, das ist schon... kann man schon ab und zu mal hören.
00:53:36: Also in den Geist.
00:53:38: Ich habe eine Übung gemacht mit Doktoranden meistens Adorno in Verständlich umschreiben.
00:53:44: Das war
00:53:44: immer super.
00:53:45: Das
00:53:45: hat total Spaß gemacht.
00:53:47: Und das hast du in Frankfurt an der Uni gemacht?
00:53:49: Ja.
00:53:51: Frankfurt der Schule.
00:53:53: Verständlich.
00:53:54: Zwei Punkt Null.
00:53:56: Also erst mal in Frankfurt
00:53:57: der Schule.
00:53:58: Erst mal diesen, ja wie soll man sagen, also diese Ehrfurcht aufzubrechen, dass man sagt, also wenn es nicht verständlich ist, ist es nicht gut, dann ist es, da ist was verkehrt und man muss es ihnen verständlich umschreiben.
00:54:12: Und die Satz-Aussage war dann oft runterzubrechen auf, auf zumindest sagen wir mal Sätze, die man irgendwie verstehen konnte.
00:54:19: Und wenn man nach dem Prinzip schreibt, das ist immer ganz gut funktioniert, pro Satz ein Gedanke.
00:54:25: pro Absatz ein Thema, sind Texte schon mal leichter verständlich.
00:54:30: Also nicht jeder muss sich mit Adorno messen, darum geht es auch nicht, aber es geht darum zu zeigen.
00:54:37: Traut euch
00:54:37: ran,
00:54:38: Sachverhalte anders aufzubereiten, als ihr das vielleicht so vorgekaut bekommt in eurem Fach, ob das jetzt Politik ist oder Philosophie.
00:54:46: Ja.
00:54:47: Ich glaube, das ist auch in Naturwissenschaften.
00:54:49: Du bist halt dann teilweise auch in... Bereichen drin, wo du, wenn du nicht verständlich schreibst, deine potenzielle Leserschaft irgendwie von fünfzig auf fünf reduziert.
00:55:01: Und da ist dann der Anreiz, dir ein bisschen Mühe zu geben, dann doch irgendwo schon da.
00:55:06: Weil wenn du am Ende nur noch für deinen Prof.
00:55:09: schreibst, ist es irgendwie auch doof.
00:55:11: Ich kenne es von Cara Santa Maria noch, die sagt, du solltest nicht denken, dass dein Publikum irgendwie ... dumm ist oder so, dass sie das auf jeden Fall verstehen, aber du musst Wörter verwenden, die sie verstehen, weil sie die Fachausdrücke vielleicht nicht kennen.
00:55:28: Und hier wäre die Frage, ist das ein größeres Problem, das kommt aus dem Chat, das Publikum zu überfordern oder zu unterfordern?
00:55:39: Also ich glaube in den allermeisten Fällen, die Gefahr, das Publikum zu überfordern, ist viel, viel größer, als es zu unterfordern.
00:55:45: Das glaubt man vielleicht anfangs nicht unbedingt, aber wenn man in einem Thema drin ist, wenn man wirklich über sein eigenes Forschungsthema schreibt, kann man sein Publikum eigentlich nicht unterfordern, weil dann ist man relativ schnell an einem Punkt, wo potenzielle Leser nichts, also
00:56:02: die
00:56:03: sind davon dann so weit weg, das geht eigentlich fast nicht, die zu unterfordern.
00:56:08: Außerdem ist es doch immer auch schön, wenn man etwas erklärt bekommt, was man schon weiß.
00:56:12: Also ich mag das eigentlich.
00:56:13: Wenn ich als Leser oder als Zuseher bei einer Fernsehdoku oder was auch immer das Gefühl habe, okay, das weiß ich schon alles, aber es wird mir jetzt kompakt und vielleicht auf neue Weise noch mal präsentiert.
00:56:27: Ich freue mich, ich freue mich, dass sie mir erzählt wird.
00:56:29: Ich freue mich außerdem, dass ich selbst so schlau bin und das schon weiß.
00:56:33: Also, es ist doppelte Freude und tut niemandem weh.
00:56:38: Manchmal bin ich bisschen neidisch, wenn jemand besser erklärt hat, als ich es erklärt hätte.
00:56:41: Ja, das kann passieren.
00:56:44: Das ist so was... Also, ich will nicht unflädig werden, aber wenn man den anderen etwas neidet, was irgendwie schöner ist oder... Also, es ist so Buch, Buch neid vielleicht, ja.
00:56:56: Klar, man hätte selbst gerne ein tolles Buch geschrieben oder freut sich dann irgendwie.
00:57:01: Aber zum Beispiel finde ich bei Lydia, wenn ich deine Bücher lese, finde ich immer die... Dass ich hinterher die Illusion hab, ich hab jetzt so was verstanden, also das klingt dann so gut verständlich, dass man hinterher sich fragt, ja warum hab ich das vorher denn schon nicht gewusst.
00:57:20: Und das finde ich, das ist ja die hohe Schule.
00:57:23: Ich finde, du hast auch Passhasen, wo man denkt, oh, das ist jetzt wirklich kompliziert oder das ist ein ganz schön harter Fall, aber du schaffst es, das so auszudrücken, dass man hinterher denkt, ja.
00:57:33: Total schlüssig.
00:57:35: Also das muss man ja erstmal hinkriegen.
00:57:37: und das finde ich, wenn man als Leser erinnern oder als Leser das Gefühl hat, ich habe wirklich was verstanden, ich nehme was mit und das hat mir irgendwie was gegeben.
00:57:47: Das ist doch toll.
00:57:48: Kriegst du so gut Meldungen auch?
00:57:49: Mein Gott, das ist so eine liebe Rückmeldung.
00:57:52: Ich krieg die schon gelegentlich, aber auch... natürlich, wenn Menschen irgendwie E-Mails schreiben, die ich dann zwar nicht direkt bekomme, aber die mein Management bekommt oder auch bei Vorträgen.
00:58:03: Das freut mich immer total.
00:58:04: Manchmal sagen die Leute auch, sie haben meine Perspektive, warum es wichtig ist, zu erforschen, was zu verbrechen führt oder auch, dass es halt nicht so einfach ist, wie ich vorhin dachte, verändert.
00:58:14: Das finde ich immer ganz toll, wenn die echt sagen, sie können jetzt eine andere Perspektive einnehmen, eine differenziertere Perspektive auf... auch so ein sehr emotional besetztes Gebiet.
00:58:24: Das finde ich immer ganz großartig.
00:58:26: Und deswegen danke ich natürlich einem Schicksal an, dass ich nicht glaube, aber was auch immer für diese Gabe so sehe ich das, weil wenn ein paar Menschen dadurch sowohl was lernen, als auch vielleicht sogar differenzierter die Welt sehen, ist das natürlich so.
00:58:38: das Schönste, was ja, was man als Rückmeldung wahrscheinlich bekommen kann.
00:58:42: Und eine Sache, die ich ganz cool finde, ist meine ganzen Kolleginnen und Kollegen, die lesen auch.
00:58:48: meine Bücher, also zumindest die, mit denen ich arbeite, weil ich denen auch oft die Frage gestellt habe, so wie die das finden, ob die das auch inhaltlich gut finden, so, und ich will auch ehrlich Rückmeldung.
00:58:57: Und die, mit denen ich seit vielen Jahren am engsten zusammen arbeite, die haben schon auf jeden Fall auch das eine oder andere Buch von mir mal gelesen und sagen auch, dass ich unseren Berufszweig und die Wissenschaft, die dahinter steht, gut den allgemeinen Menschen, die also gar nichts damit zu tun haben, vermitteln kann, so dass sie das manchmal sogar Leuten, die sie kennen, weiter empfehlen.
00:59:18: Und das ist immer das Allercoolste natürlich, wenn die Leute, die wirklich vom Fach sind und die auch den selben Job machen wie ich, wenn die dann sagen, ja, das ist empfehlenswert, dann ist das natürlich eh das neun plus ultra so.
00:59:29: Ja, aber danke nochmal für die mega Rückmeldung.
00:59:35: Ja, ich habe ja noch eine Frage, habe ich sozusagen in den anderen Vorgespräch angedroht.
00:59:40: Ich würde gerne mal wissen, weil mir so ein bisschen die Frage durch den Kopf ging nach dem Motto, ja animieren wir jetzt Leute dazu, Wissenschaftsbücher zu schreiben und gibt es nicht eigentlich schon alles und so?
00:59:54: Welches Wissenschaftsbuch würdet ihr denn gerne noch lesen?
00:59:59: Bei mir kann ich es mal vorweg schicken, wäre das tatsächlich was, wo mal so ein bisschen beschrieben wird, was eigentlich in diesen großen Forschungszentren so passiert.
01:00:07: Wie lebt man da?
01:00:09: Was laufen da für Leute rum?
01:00:10: Was machen die für Forschung?
01:00:12: Und eben nicht nur in dem Sinne, dass man halt ein PR-Text vom Zerren oder sowas hat, sondern wirklich einfach mal so ein bisschen auch das... kritisch.
01:00:23: und wie ist das in so einem Wissenschaftspunker irgendwie für drei Monate zu sein und weit weg von zu Hause und dann da drei Monate jeden Tag vorm Rechner zu sitzen.
01:00:36: Gule Idee, gefällt mir.
01:00:38: Will ich auch lesen.
01:00:43: Ich würde gerne, also möchte ich selber schreiben, vielleicht.
01:00:47: Also das war mal eine Idee, die ich hatte, würde ich gerne mir anschauen.
01:00:49: Ein Bildband mit Erklärungen und Zitaten in kleinen Interviews
01:00:54: von
01:00:54: unterschiedlichen Schreibtypen, wie wir heute schon drüber geredet haben, von wissenschaftlich arbeitenden oder in der PR-Abend beidenden Menschen.
01:01:01: Foto von ihrem Arbeitsplatz, ihrem Schreibort und fast wie so eine psychologische Einordnung.
01:01:08: Was kann man daran sehen?
01:01:10: gibt es da Verbindungen zwischen, wie ich arbeite und wie meine Texte aussehen?
01:01:15: Oder, dass sie so aus ihrer Schreibwerkstatt sozusagen erzählen, weil ich glaube, Menschen lesen so gerne Geschichten, wo man drüber lesen kann, wie die den arbeiten, kann ich mir da was abschauen.
01:01:24: Das würde
01:01:25: ich gerne.
01:01:25: Eta schreiben.
01:01:26: Genau, das würde ich gerne machen oder gerne lesen.
01:01:35: Ich kann auch gerne weitermachen.
01:01:36: Ja, bitte, nämlich auch gedacht, ob ich das Buch vielleicht nicht auch selber schreiben muss, was ich gerne lesen würde.
01:01:43: Und zwar kenne ich da nur ein vergleichbares von Angel Agarps, das heißt Like a Mother.
01:01:48: Es ist jetzt nicht überraschend für die, die auf der Skeppcon fahren, welches Thema es haben wird, nämlich skeptische Elternschaft oder eben, in welche Fallen man tappen kann, wenn man ein Kind bekommt.
01:02:01: Da gibt es übrigens auch am fünften Siebten in Köln drüber, kleine Schleichwerbung hier.
01:02:05: Aber, nee, dieses Buch würde ich auf jeden Fall gerne schreiben, weil ich das... vergleichbares, richtig evidenzbasiert und deutschen noch nicht kennen.
01:02:15: Gute Idee.
01:02:17: Kommt zahlreich zum Vortrag.
01:02:19: Ja, bitte.
01:02:21: Im Herbrandsenköln am fünften Sitten.
01:02:24: Leider bin ich nicht da, aber ich weiß, dass du das großartig machst.
01:02:28: Es gibt kühles Bier.
01:02:30: Es gibt noch ein Livestream.
01:02:31: Wer nicht anreisen nach Köln möchte, der darf in den Livestream kommen.
01:02:34: Aber Lydia und Lorian und Bernd haben noch nichts gesagt zum Buch.
01:02:40: Naja, ich habe ja seit das letzte Buch, das Holm und Lüge im Hochgal, da ist er von zwei Tausend Achtzehn und ich bin da in der Tat ein bisschen ernüchtert.
01:02:51: Also ich mir ist im Moment das Bloggen wesentlich lieber und würde ich tatsächlich auch jedem anderen erst mal raten.
01:03:01: Wenn man ein gedeigertes Mitteilungsbedürfnis hat, finde ich im Moment, dass tatsächlich die bessere Lösung und zwar auch und gerade für Fachwissenschaftler, denn das, was Pfeffern eben gesagt hat, ist völlig richtig.
01:03:12: Das berichten ja auch so Leute wie Florian Freistetter, dass sie von ihrem Prof zum Teil da so massive Hindernisse in den Weg gelegt bekommen haben, wenn jemand versucht, zu bloggen oder seine Erkenntnisse zu veröffentlichen, weil die das alles total blöd fanden.
01:03:28: Aber ich finde, dass tatsächlich... Also das kann man jeden Tag machen, man kann ständig aktualisiert sich mit den Beschäftigten, man bekommt sofort unmittelbare Rückmeldungen, man sieht die Zugrisszahlen, man bekommt sofort kommentarisch, statt dass irgendein Buch in der Buchhandlung verstaubt und man hat keine Ahnung, ob die Leute das zu Hause ins Klo legen oder sonst was.
01:03:46: Also wie gesagt, das einzige Thema, das ich mir tatsächlich hätte vorstellen können, habe ich dann gestern von Lydia erfahren, ist konkret jemand anderes dran.
01:03:54: Also im Moment fällt mir da eher nichts ein.
01:03:59: Ich glaube, das ist schon ein wichtiger Punkt.
01:04:00: Es muss nicht immer ein Buch sein.
01:04:02: Also, ich habe drei Bücher geschrieben.
01:04:06: Das war jeweils mörderisch furchtbar und gleichzeitig großartig.
01:04:13: Also, ich finde das gut.
01:04:15: Ich mache das gerne.
01:04:16: Ich werde das auch wahrscheinlich wieder machen.
01:04:18: Aber es ist Geschmackssache.
01:04:19: Man kann das wollen oder auch nicht.
01:04:21: Und es ist... Eine kürze Reform, um nichts schlechter, sondern im Gegenteil oft wirkmächtiger.
01:04:28: Und die Texte von mir, die am meisten gelesen wurden, sind sicher nicht die Bücher, sondern irgendwelche kürzeren Artikeln.
01:04:36: Also man kann da auch mehr Wind machen, oft, würde ich sagen.
01:04:41: Ich will mir jetzt eigentlich gar kein Buch wünschen, auch deswegen, weil ich noch so ein Stapel an ungelesenen Büchern habe.
01:04:49: Und wenn ich mir zusätzliche Bücher wünsche, die irgendjemand schreiben möge, dann pickert mich das.
01:04:55: Und wenn ich ein Buch wirklich haben will, dann schreibe ich das wahrscheinlich selber.
01:05:00: Also schauen wir mal, was die Zukunft bringt.
01:05:03: Oh, wow.
01:05:04: Schreibst
01:05:04: doch einfach selbst.
01:05:06: Genau.
01:05:07: Schreibst dir selbst.
01:05:08: Und
01:05:09: wie dir?
01:05:10: Ich habe echt überlegt so, weil tatsächlich der Punkt mit sehr viele Bücher, die noch zu lesen sind, den kenne ich auch.
01:05:17: Aber dafür kann ich jederzeit, wenn ich was nachschlage, um über irgendwas zu schreiben oder zu referieren, immer meine kleine Privatbibliothek konsultieren zu den Themen, die ich spannend finde.
01:05:24: Das ist ganz cool.
01:05:26: Aber tatsächlich habe ich schon sehr lange einen Wunsch, nämlich... Ich würde mir wünschen, dass es mehr Forschung gäbe, also harte Daten auch zu den Unterschieden zwischen gefährlichem und einvernehmlichem Sexuensadismus.
01:05:42: Da habe ich nämlich dann aus den sozusagen Restdaten meiner Diplomarbeit, habe ich damals so einen Modell vorgeschlagen und ich habe gedacht, ... wäre doch cool, wenn da mal Menschen jetzt mehr Daten ... ... generieren.
01:05:54: und ich habe immer gedacht so ja in ... ... zehn bis zwanzig Jahren da kann ich dann endlich ... ... nicht nur eine Studie sondern wirklich ... ... vielleicht sogar eine umfassende Publikation ... ... zu dem Thema lesen.
01:06:02: und jetzt denke ich so ... ... es seither nicht so viel passiert leider ... ... sehr traurig von daher wenn da mal mehr ... ... Forschung betrieben würde und das ... ... irgendwann in einem coolen Buch dann ... ... irgendwann zusammengefasst würde, das wäre ... ... cool.
01:06:15: vielleicht erlebe ich das noch.
01:06:17: Ja musst du doch machen Lydia.
01:06:19: Nein, ich hoffe immer, dass die junge Generation sich da mal dran setzt.
01:06:24: Jetzt fangen wir schon
01:06:25: an von der jungen
01:06:25: Generation zu sehen.
01:06:29: Ich arbeite ja eher praktisch, aber vielleicht gibt es ja Leute, die im Forschungsbereich jetzt mal so richtig motiviert sind und sagen genau, dazu gibt es so wenig Dat, das machen wir jetzt mal.
01:06:37: Das hoffe ich sehr.
01:06:39: Wer cool.
01:06:40: Nein, das ist also mein Wunsch zum Ende der Sendung.
01:06:44: Ein Frommerwunsch.
01:06:48: Damit sind wir dann auch so ziemlich am Ende der Sendung angekommen und Annika spielt mir gerade den Ball rüber.
01:06:56: Sagst du was zum Ende der Sendung und vor allen Dingen zur nächsten Sendung in zwei Wochen am dritten siebten haben wir einen spannenden Gast.
01:07:05: ich sage noch keinen Namen dazu aber das ist jemand der uns sehr schön was erzählen kann über Verschwörungsglauben und darüber wie es ist an seltsame Verschwörungen zu glauben.
01:07:17: Nur der zweite Gast, den ich für das Thema gerne gehabt hätte, hat mir leider abgesagt und der Alternativgast hat sich nicht zurückgemeldet.
01:07:24: Insofern wissen wir jetzt noch nicht ganz genau, worüber wir mit dieser Person reden, weil wir gerne noch eine zweite Person dazu hätten.
01:07:31: Das ist momentan so der schwebende Punkt.
01:07:35: Also es wird in irgendeiner Weise um Verschwörungsglauben und einen Verschwörungsmythos oder zwei Verschwörungsmythen gehen.
01:07:44: Ich freue mich sehr darauf, naheliegenderweise bei dem Thema.
01:07:48: Und ansonsten bedanke ich mich bei Florian und Stefanie, dass Sie heute bei uns waren und viel Leben in die Bude gebracht haben hier.
01:07:55: Danke.
01:07:57: Mein pleasure.
01:08:00: Wünsche euch allen noch einen schönen Abend und wir sehen uns in zwei Wochen.
01:08:04: Tschüss.
01:08:04: Tschüss.
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