Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!
Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.

Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!

Episode 29: Körperbilder

Shownotes

Webseite Lydia Benecke: www.lydiabenecke.de

Webseite WTF Live: www.wtf-leipzig.de

Twitch Kanal https://www.twitch.tv/wtftalk

Du möchtest deine Werbung in diesem und vielen anderen Podcasts schalten? Kein Problem!
Für deinen Zugang zu zielgerichteter Podcast-Werbung, klicke hier.

Audiomarktplatz.de - Geschichten, die bleiben - überall und jederzeit!

Transkript anzeigen

00:00:00: Einen wunderschönen guten Abend zu unserem neunzwanzigsten WTF Talk zum Thema Körperbilder dieses Mal.

00:00:09: Und ja, ihr seht erst mal, was alles nicht da ist oder wer alles nicht da ist.

00:00:17: Lydia ist nicht da, die hat zu arbeiten.

00:00:20: Bernd ist nicht da, der hat keine Stimme und Annika ist nicht da, die hat nämlich auch noch mit gesundheitlichen Problemen heute zu tun.

00:00:30: und dementsprechend.

00:00:34: Bin ich heute das Stammteam vom WTF Talk und das macht aber eigentlich gar nicht so viel, weil wir vier superinteressante Gäste da haben.

00:00:44: Und ja, vielleicht fangt ihr erst mal damit an, euch mal so ganz grundsätzlich vorzustellen und fangen wir doch mal mit Ruth an.

00:00:55: Ja, hallo, ich heiße Ruth und ich ... Arbeite mit sexuell übergriffigen Jugendlichen und Erwachsenen, aber vor allen Dingen gebe ich auch anti Gewaltschulungen und Anti Sexismus Schulungen und in unterschiedlichen bei unterschiedlichen Zielgruppen.

00:01:10: Und habe ich relativ viel mit dem Thema Körperbilder zu tun.

00:01:15: Ja, Jan.

00:01:17: Ja, Jan Audeost, mein Name.

00:01:18: Ich bin Facharzt für Kinder und Jugendpsychiatrie und bin sozusagen beruflich auf der... auf der störungsbedingten Seite von Körperbildern unterwegs.

00:01:29: Und im Alltag, im klinischen Alter, kamen wir auch manchmal mit Körper und Körperbildern zu tun.

00:01:37: Und privat habe ich früher ganz viel Sport gemacht.

00:01:41: Kommt auch heute leider nicht mehr zu.

00:01:42: Aber also auch anektotisch kann ich auch was erzählen.

00:01:50: Du sagst, ich bin die Becky.

00:01:51: Viele von euch kennen mich, ja, ich bin Germanistin und ich komme aus diesem, auf dieses Thema so ein bisschen aus dem Winkel, dass ich mich in der Forschungsarbeit, die ich gemacht habe, viel mit Marketing und solchen Sachen wie Werbebildern und so beschäftigt habe, die halt vielen Einfluss darauf üben, wie man sich und seinen Körper irgendwie wahrnimmt.

00:02:11: Und jetzt in dem nächsten Forschungsprojekt, das ich machen will, so ein bisschen was mit Disability Studies machen möchte, indem ich mich mit Prothesen beschäftige.

00:02:20: Und dann haben wir Martin Modder da.

00:02:22: Ja, hallo, ich bin der Martin.

00:02:24: Und was ich hier fachlich beitragen kann, ist, dass er mich sehr gerne im Fit-In aufbumpt.

00:02:34: Ja, vielleicht zum Einstieg.

00:02:36: Ihr habt ja sehr unterschiedliche Perspektiven auf das Thema Körperbilder.

00:02:42: Vielleicht fangt ihr einfach mal so ein bisschen an damit, wie ihr Körperbilder wahrnehmend in eurer beruflichen oder wissenschaftlichen oder freizeitmäßigen Beschäftigung damit.

00:02:54: Gut, fängst du an?

00:02:56: Ja, sehr gerne.

00:02:57: Also ich habe ja unterschiedliche Bereiche, in denen ich arbeite.

00:03:00: Ich habe mir jetzt überlegt, in welchem Bereich, also mit welchem fange ich denn an.

00:03:03: Und ich fange mal mit den Schulungen zur Prävention von sexueller Gewalt an.

00:03:08: Und da habe ich ganz unterschiedliche Zielgruppen, Jugendhilfe, Einrichtungen, manchmal auch geistliche, manchmal Lehrer, also letztens noch mal verstärkt Lehrerkollegien, also unterschiedliche Schulen und die haben bestimmte Themen.

00:03:22: Und da fällt mir auf, wir haben ja im Moment auch so eine Zeit, wo zum Thema Körperbilder wir Generationen haben, die mit ganz anderen Körperbildern groß geworden sind, vielleicht auch weniger medial beeinflusst sind.

00:03:34: und dann haben wir die jüngere Generation auch im Berufsalltag, die vielleicht auch verstärkt durch... Instagram und ähnliche Apps eventuell auch noch mal verstärkt aufs Körperbild schauen.

00:03:45: Auf jeden Fall haben wir so eine große Spanne.

00:03:47: Und immer wieder wird mir aber berichtet von denjenigen, die in etwas älteren Generationen sind, dass sie gesagt haben, ja.

00:03:56: Wir hatten zwar ein Körperbild, aber wir hatten keine Sprache zu dem Körperbild.

00:04:00: Also wenn es zum Thema Prävention gegen sexuelle Gewalt geht, dass sie eben eine Idee vielleicht davon hatten, wer oder wie sie aussehen und sein wollten, aber dass sie keine Sprache hatten und sich nicht ausdrücken konnten.

00:04:14: Es gab wenig Sprache für Körper.

00:04:15: Es gab fast gar keine Sprache für Geschlechsteile.

00:04:18: Und das war alles sehr begünstigend, um eben Gewalt auszuüben.

00:04:21: Und das eben, wenn wir uns Körper oder Körperbilder anschauen und was das mit Menschen macht, dass es eben total wichtig ist, Menschen, Sprache und unterschiedliche Vorbilder zu vermitteln.

00:04:31: Und diese Spanne von, wir sind irgendwie auf einem ganz anderen Bewusstseinslevel jetzt und von, oh, wir hatten, wir waren da mal sprachlos und irgendwas ist geschehen und wir sind irgendwie groß geworden, wir hatten vielleicht auch irgendwie die erste Sexualität.

00:04:43: Das finde ich jetzt ganz interessant, wenn man zum Beispiel sowas hat wie so ein riesengroßes Lehrerkollegium und da spricht man ja jetzt auch nicht immer ganz intim, oder eine riesengroße stationäre Jugendhilfeeinrichtung.

00:04:53: Und das Beeinflusst, das Körperbild und die eigene Sozialisation beeinflusst eben auch das Arbeiten in solchen Bereichen.

00:05:01: Und das, finde ich, ist ja noch mal so eine Bewusstwerdung.

00:05:04: Ja, großer Spannbogen, aber das war so das erste, was mir dazu einfiel.

00:05:08: Ja, Rebecca, wie sieht das bei dir aus?

00:05:11: Ich finde den Ansatz mit Sprache natürlich interessant.

00:05:13: Da kriegt man mich als Gelbmann, das hat mir direkt sofort wieder gefangen damit.

00:05:17: Ich finde es einfach ganz interessant, dass man sich Gedanken darüber macht, wie man den Begriff überhaupt definieren will.

00:05:23: Und ich glaube so, dass die Kerndefinition, die mir halt so im Geläufigsten ist, ist auch eine, die in Schulungsunterlagen von DAF jetzt auch aufgenommen wurde, hat gut mir die Tage gezeigt, als wir uns vorbereitet haben.

00:05:37: Da geht es einfach darum, wie man selbst einmal seinen Körper mit seinen Eigenschaften, also Größe, Gewicht, Hautfarbe und so weiter eben wahrnimmt, und welcher Gefühl das bei jemandem selber eben auch auslöst.

00:05:51: Und ich glaube, das ist... Für mich insofern interessant, weil ich natürlich selber da meine Struggles mit habe.

00:05:56: Ich bin eine Frau, ich bin nicht gerade schlank.

00:05:58: Du kriegst halt natürlich viel links und rechts irgendwie gezeigt, wie du auszusehen hast.

00:06:02: Und wenn du da nicht konform gehst, hast du schon schon irgendwie Problemchen damit, glaube ich, wenn du jetzt nicht super das Selbstbewusstsein hast.

00:06:08: Und ich beschäftige mich halt auch viel damit, wie so Kaperbilder verschiedenen Arten in der Literatur und im Film und so dargestellt werden und eben auch in der Werbung.

00:06:16: Und das sehe ich halt im Einfluss darauf, welche Gefühle das halt eben auslösen kann, was du für ein Körperbild von dir selber hast.

00:06:23: Da können wir auch noch mal ein bisschen drüber sprechen.

00:06:26: So, gerne.

00:06:27: Jan?

00:06:28: Ja, also ich glaube, so schön zusammenfassen.

00:06:33: wie Ruth kann ich das nicht.

00:06:36: In meiner Ausbildung oder in meiner Weiterbildung zum Facharzt war es tatsächlich so, dass das der erste Kontakt Zu Körperbildern ging eben über die Körperschema-Störung, die so im Rahmen von Essstörungen auftreten kann.

00:06:47: Das ist so das, was einem als erstes entgegenspringt.

00:06:51: Was aber im klinischen Alltag tatsächlich mich ziemlich oft viel mehr beschäftigt, ist der Körperkontakt zwischen Jugendlichen, weil wir eben in einem stationären Rahmen sind, wo es auch darum geht, ein Schutzraum zu sein.

00:07:06: Und wir die Balance finden müssen zwischen, wie viel Körperkontakt ist erlaubt und wie viel ist eben nicht erlaubt.

00:07:15: Und früher war das so, man hat einfach gesagt, Körperkontakt ist verboten.

00:07:19: was natürlich völlig illusorisch ist, weil was bedeutet das, wenn ich mir die Hand gebe, ist das Körperkontakt und wenn ich auf dem Sofa nebeneinander sitze, dann habe ich unter Umständen Körperkontakt und ein Verbot, was man sozusagen nicht durchsetzen kann, ist sinnlos.

00:07:31: Das heißt, man muss irgendwie immer wieder neu aushandeln und diese Definition finden, was ist ein angemessener Körperkontakt und was ist ein unangemessener Körperkontakt.

00:07:40: und das eben öffentlich diskutieren.

00:07:43: Und das ist so das, was im Alltag teilweise viel wichtiger ist.

00:07:48: Und dann so als Psychotherapeut habe ich mal eine Erfahrung gemacht, als ich aufgehört habe, den Leuten die Hände zu geben, einfach aus hygienischen Gründen.

00:07:57: habe ich tatsächlich überhaupt keine Berührung mehr gehabt und in der Psychotherapie lernt man sich ja ziemlich gut kennen.

00:08:04: Und dann hätte ich mal eine Situation, als ich mit einem Menschen, der mit mir Therapie gemacht hat, kam es während der Therapie dann zu einer Situation, wo ich seine Hand genommen habe oder er hat meine Hand genommen und das war plötzlich so ein intensiver Kontakt, dass ich auch nochmal so... psychotherapie als körperlose therapieform und wie wie körper also wieder auch körperbilder sich da verschieben können wie plötzlich so eine relativ banale tätigkeit wie handgeben plötzlich sich sehr intensiv anfühlt.

00:08:32: also so je nach kontext was passiert da.

00:08:36: und das Letzte, was mich so begleitet, zumindest am Rande ist so, dass der Einfluss von sozialen Medien auf Körperbilder und was so wichtig ist für Jugendliche.

00:08:45: Und ist das schädlich?

00:08:47: oder ist das nicht schädlich?

00:08:49: Oder da gibt es ja auch gerade viele Diskussionen und manchmal auch sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite übertriebene Ansichten.

00:09:04: Als wir dieses Thema angedacht haben, habe ich sofort gesagt, da müssen wir Martin dabei haben.

00:09:10: Einfach aus dem Grund, dass ich niemanden kenne, der seinen Körper und Körperbilder, nämlich Bilder von seinem Körper, so bewusst auch in der Wissenschaftskommunikation einsetzt.

00:09:22: Und das fand ich auch eine sehr spannende Vorgehensweise.

00:09:26: Was machen für Dich Körper

00:09:27: denn da noch hin?

00:09:28: Pferderweise sagen, dass ich mich nicht ausziehe, um über Wissenschaft zu sprechen.

00:09:32: Wie

00:09:33: sich aus und sich auszuziehen.

00:09:34: Du

00:09:34: sprichst mit Wissenschaft

00:09:36: um dich auszuziehen.

00:09:37: Ja, ich bin in der Wissenschaft.

00:09:40: Ja, es ist interessant.

00:09:41: Das heißt, ich wurde ja quasi eingeladen, dass auch jemand dabei ist, der jetzt nicht nur negativ über Körperbilder spricht.

00:09:48: Das ist vielleicht... Ja, vielleicht, also ich habe jetzt keine klare Definition von Körperbilder und ich habe mir auch noch nie abstrakt Gedanken dazu gemacht, aber es ist jetzt schon interessant in meinen Augen, dass ich das eigentlich als einen relativ neutralen Begriff empfinde und trotzdem die ersten drei Stellungnahmen eigentlich alle welche waren, die jetzt Körperbilder per se problematisieren.

00:10:12: Und ich glaube schon, dass man Da irgendwo unterscheiden muss zwischen was ist pathologisch, was ist nicht pathologisch.

00:10:18: Ich glaube zum Beispiel durchaus, oder ich bin überzeugt und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es durchaus Leute gibt, die ein gewisses Körperbild entwickeln, dann beschließen sich dem anzunehren, annähern zu wollen und ihnen das ein Stück weit gelingt und sie dadurch tatsächlich glücklicher werden.

00:10:37: Also das gibt es auch.

00:10:39: Aber dann gibt es natürlich auch... den Fall, dass das in einem Extrem kippt und man auf einmal dort unglücklich wird, weil man sieht, das war illusorisch, dass einem das gelingt.

00:10:49: Oder weil es einem gelingt und man merkt, aha, jetzt bin ich halt aufpumpt, aber noch immer schier und habe keine Freunde.

00:10:55: Outerface.

00:10:56: Vielleicht

00:10:56: hat man keine Freunde auch aus ganz anderen Gründen.

00:11:00: Also, das ist vielleicht was, wo mit Leuten reingehen, die glauben, wenn ihr ein gewisses Körperbild erreicht, dann werde ich glücklicher sein und ich glaube, wird halt häufig dann nett warm, man ist dann halt breiter und genauso zwieder wie vorher.

00:11:16: Darf ich da kurz einhaken?

00:11:18: Weil ich finde das nämlich super spannend.

00:11:20: Ich glaube, das ist ein sehr zweischnelliges Schwert, wie so oft.

00:11:23: Weil die Sachen, die jetzt zum Beispiel mich persönlich oft super frustrieren, die können, wenn man die einfach ein bisschen auf die Rückseite kehrt,

00:11:31: super

00:11:33: bemächtigend irgendwie auch sein.

00:11:34: Weil wenn du halt das Gefühl hast, du bist mit irgendwas unzufrieden und du hast eine Möglichkeit das zu ändern, kann das auch mega empowerment sein.

00:11:42: Und ich glaube, man kann das auch, man kann das auf zwei verschiedenen Wege irgendwie erreichen.

00:11:46: Du kannst entweder an deinem, an deinem eigenen Kappe irgendwie was ändern, damit du selber dich in deinem Körperwald was zu dem Kopf fast näherst.

00:11:53: Oder indem man hat auch einfach das Gefühl bekommt, dass die Art und Weise, wie man selber wahrgenommen wird und wie man sich selbst sieht, irgendwie in der Gesellschaft breiter anerkannt wird.

00:12:01: Das kann auch viel Druck wegnehmen, glaube ich.

00:12:03: Also es muss alles gar nicht negativ sein.

00:12:05: Bin ich ganz bei dir.

00:12:08: Ich hab noch... Ich hab noch eine Sache total vergessen und alle, die ein bisschen was mit Kindern und Jugendpsychiatrie zu tun haben, rufen wahrscheinlich.

00:12:15: Warum hat er da aber nicht geredet?

00:12:16: Aber das sind Selbstverletzungen.

00:12:21: Das hat ja auch was mit... Also hat nicht nur was mitge... Das ist sozusagen... Also näher an den Körper geht es gar nicht.

00:12:27: Ich glaube, die Frage, ob wir heute noch drauf kommen, ob das heute noch passt in die Sendung, aber zumindest erwähnen, dass ich das, dass ich damit zu tun habe, sollte ich.

00:12:36: Sonst würde irgendwie ein wichtiger Teil fehlen, der im Alltag auch bei mir eine große Rolle spielt.

00:12:43: Ja.

00:12:44: Ich kriege dauernd Nachrichten gerade.

00:12:46: Ich soll euch unbedingt sagen, bitte nicht melden mit der melde Funktion von unserem Zoom-Chat.

00:12:52: Macht euch anderweitig bemerkbar oder sagt einfach was.

00:12:55: So viele sind mir jetzt auch nicht.

00:12:56: Wir haben die auch bekommen, glaube ich.

00:12:58: Mehrfach.

00:12:59: Mehrfach.

00:13:02: Ja, gerade eben, jetzt bin ich irgendwie total schön und kommen irgendwie meinem Körperbild und Körperideal nahe.

00:13:10: Das habe ich ganz viel in der Arbeit mit den Jugendlichen, habe mit den jungen gearbeitet, jungen, zwanzig Jahre, jetzt nicht mehr, bin im ersten Jahr oder in den ersten anderthalb Jahren nur noch mit Erwachsenen arbeite.

00:13:20: Und genau die Erfahrung habe ich immer wieder gemacht, dass ganz, ganz viel Arbeit in den Körper gesteckt wurde, weil das natürlich auch etwas ist, was man erreichen kann, wo man eine Selbstwirksamkeit hat, wo man direkt ein Erfolg hat.

00:13:34: dann gab es aber eben genau diese Frustration und das haben wir grad so ein bisschen, dann liegt es wohl nicht am Körper, grad so ein bisschen witzig gesagt, aber da war schon manchmal auch eine ganz schön große Traurigkeit dahinter, das wir dann gesagt haben, ja, aber jetzt irgendwie, ich weiß immer noch nicht, wie ich ein Mädchen ansprechen kann oder ich weiß immer noch nicht, wie ich aus der Situation rauskomme.

00:13:53: So Körper ist ja auch etwas... wo man auf einer Handlungsebene so schnell auch direkt etwas machen kann.

00:13:59: Und aber dieser Einklang von, ich muss mich mit meinen Emotionen entwickeln und ich muss Sprache finden und ich muss Gehör finden.

00:14:06: Und das muss ja alles irgendwie, also gerade, wenn man jung ist, so miteinander verknüpft werden, das ist halt irgendwie auch eine große Herausforderung.

00:14:12: Und da haben wir wirklich viel drüber gesprochen.

00:14:19: Jan, du hattest das Thema Körperschema-Störung erwähnt.

00:14:24: Und wir hatten im Vorgespräch schon so ein bisschen, irgendwie hat jeder so seine, seine auch verzerrte Selbstwahrnehmung so ein bisschen.

00:14:30: Also ich weiß, dass ich mich als Jugendlicher fürchterlich schmächtig gefunden habe, eigentlich im, bis ich, bis ich angefangen habe, auf dieses Ding dahinten einzuprügeln und wirklich mal real Leuten gegenüberstand.

00:14:42: Ja, natürlich trainiere ich auch viel mit Leuten, die größer und kräftiger sind als ich.

00:14:45: Aber ja, also das, das hat glaube ich, ist was, wovon sich keiner verschließen kann.

00:14:53: Wo ist der Punkt, wo das normal ist?

00:14:55: Wo ist der Punkt, wo es problematisch wird?

00:14:59: Wo ist der Punkt, wo es eine Krankheit wird?

00:15:02: War das in die Runde?

00:15:03: Das war erst mal Jan, aber...

00:15:07: Ja, also ich glaube, krankhaft wird es, ich kann glaube ich von der Seite ganz gut anfangen, krankhaft wird es da, wo es dein Verhalten so beeinflusst, dass du dir damit schadest, also mit dem Verhalten.

00:15:19: Und bei der Körper-Schema-Störung im Rahmen von Essstörung ist es eben so, dass die jungen Menschen sich für übergewichtig halten oder manchmal wirklich deutlich übergewichtig halten, obwohl sie ganz offensichtlich entweder normalgewichtig oder sogar schon untergewichtig sind.

00:15:37: Und dann sozusagen, weil sie denken, ich muss noch weiter abnehmen, hungern sie eben und sorgen dafür, dass sie teilweise so viel abnehmen, dass sie eben auch lebensbedrohlich in lebensbedrohliche Zustände kommen.

00:15:50: Und das ist eben eindeutig krankhaft.

00:15:53: Und dann ist, glaube ich, die Intensität, mit der man sich damit beschäftigt, ist, glaube ich, dann relativ, nimmt dann immer mehr ab.

00:16:03: und wie das das eigene Verhalten beeinflusst und je mehr ich mich eigentlich davon lösen kann, desto mehr ist das wahrscheinlich auf der gesunden Seite.

00:16:13: Wobei man natürlich dann auch wiederum sagen kann, wenn mir dann alles egal ist, ist es vielleicht dann auch wiederum nicht mehr gesund.

00:16:21: Also wie immer das gesunde Mittelmaß sozusagen.

00:16:24: Aber ich könnte glaube ich gar nicht sagen, das ist gesund und das ist krank, sondern das müsste ich mit... würde ich halt immer angucken und das ist eben auch eine Frage, wie man das selber sieht.

00:16:37: Also als ich früher sehr viel Sport gemacht habe, da habe ich teilweise neunmal die Woche trainiert.

00:16:42: Da haben Leute gesagt, das ist doch nicht gesund oder das haben das dann als Suchtverhalten klassifiziert, weil sie das einfach überhaupt nicht nachvollziehen könnten, was mich motiviert, das zu machen.

00:16:55: Und ich habe das natürlich anders gesehen und sehe das heute auch noch anders.

00:16:59: Aber nur weil es ein Verhaltensextrem ist, heißt das noch lange nicht, dass das irgendwie pathologisch ist, sondern es kommt eben auf ganz viele Sachen drum herum an.

00:17:10: Voll, weil sonst müsste man ja eigentlich bei Definition sagen, jeder Mensch, der einen Marathon läuft, hat irgendeine Störung, weil das man so lange trainiert, um das dann zu machen, was nicht einmal angenehm ist, das ist ja voll kommunizational, aber das kann ja tatsächlich was sein, was Leute glücklich machen.

00:17:26: Ich glaube, wir müssen uns das immer vor Augen halten in dieser Diskussion.

00:17:30: Wir reden da halt viel, jetzt aus Sicht von Leuten, die halt zum Teil beruflich mit dem negativsten Rand dieses Körperbild-Phänomens zu tun haben.

00:17:39: Vielleicht müssen wir das immer ein bisschen abgrenzen, von wie fähig

00:17:43: es wäre vor.

00:17:43: Ja, interessant.

00:17:43: Da weiß ich auch bei mir, die Tatsache, dass ich mich als äußerst schmächtig empfunden hat, nicht dazu geführt, dass ich großartig jetzt deinen Weg gegangen bin und jetzt das Gewichte gestemmt habe.

00:17:58: Ich habe ja eigentlich über einen Kampfsport zum Kraftsport gefunden.

00:18:02: Also ich wollte dann meinen ersten Wettkampf machen und habe gemerkt, ich bin am unteren Rand der Gewichtsklasse und habe mir dann gedacht, entweder ich nehme jetzt noch ein bisschen ab.

00:18:12: Was ich aber nicht wollte, weil die war schon sehr, sehr dünn damals.

00:18:16: Oder ich trainiere und fang an zum Krafttraining, weil man will immer am oberen Rand der Gewichtsklasse sein.

00:18:22: Und dann habe ich angefangen zu trainieren und dann nach ein paar Monaten gemerkt, wie lässig ich das eigentlich finde.

00:18:28: Und dann hat man das Kraftsport irgendwann so getaugt, dass ich dann den Kampfsport weitestgehend eingestellt habe und nur mehr das machen wollte.

00:18:35: Und das ist bis heute eigentlich eine Quelle meiner Zufriedenheit.

00:18:42: Und das gibt es auch.

00:18:43: Also ich merke auch in meinem Umfeld, ich treibe mich halt gerne in Schimse herum.

00:18:47: Die Allermeisten, die das machen, für die ist das wirklich eine Bereicherung.

00:18:51: Und es gibt sicher einen großen Teil, also der Prozentsatz an Leuten, die dort, weiß ich nicht, mit einer Doniskomplex herumlaufen.

00:18:58: Das ist sicher deutlich höher als in der... Allgemeinbevölkerung und vielleicht auch der Anteil von Leuten, die sehr unzufrieden sind mit ihrem Körper.

00:19:07: Aber eine große Masse, glaube ich, kann dadurch wirklich eine gewisse Zufriedenheit gewinnen.

00:19:12: Also ich merke zum Beispiel bei mir selber, wenn ich nicht mindestens zweimal die Woche zum Trainieren komme, dann bin ich deutlich weniger zufrieden.

00:19:23: Nicht weil ich auf einmal meinen Körper nicht schön finde, sondern einfach, weil ich merke, dass ich viel ausbildlicher bin.

00:19:30: Und halt auch einfach das Gefühl, ich kann so viel essen, wie ich will.

00:19:32: Das ist auch eine Quelle meiner Freude.

00:19:36: Ja, da finde ich, der Kontrast geht ja häufig so ein bisschen verloren.

00:19:39: Also ich, was mir halt auffällt, ist in der Kampfkunst-Szene, das ist ja jetzt nicht gewichtsklassenbasierter Kampfsport, sondern bei Leuten, die das einfach zu ihrer Freizeit und für ihr Vergnügen machen,

00:19:51: dass

00:19:51: da sehr viele Leute dabei sind.

00:19:53: Welchen Kampfsport machst du

00:19:55: nur?

00:19:55: Wingschon Kung Fu.

00:19:58: Dass da sehr viele Leute dabei sind, wo man jetzt sagen würde, von den Körperdimensionen, die haben jetzt keine super Sportlerfigur und sind aber trotzdem unglaublich beweglich und haben eine sehr gute Körperbeherrschung.

00:20:13: Da gibt es ja ganz unterschiedliche Ausprägungen auch und die auch dann zufrieden sind mit ihrem vielleicht ein bisschen kräftigeren Körper oder bisschen.

00:20:21: Da ist immer schwer die Grenze zu ziehen, wo spricht man es über Körperbilder und wo um irgendeine Fertigkeit.

00:20:27: Also ich sage, man beginnt ja jetzt nicht Wing Chun zu machen, oder weiß ich wie man, ich habe es wahrscheinlich falsch ausgesprochen, weil man sagt, ihr möcht auch schon wieder Ronnie Coleman, sondern man beginnt das zu machen, weil man sagt, ihr möcht wissen wie man kämpft.

00:20:41: Und ich möchte, wenn es soweit kommt, weil sie nicht ziegreich hervorgehen oder es macht doch einfach Spaß.

00:20:48: und dass sich dabei ein gewisser Körper formt, das ist halt ein nettes Nebenprodukt.

00:20:53: Aber wahrscheinlich trifft das dann gar nicht so sehr, also ich weiß nicht, ich habe es vor kurzem angefangen, Kraftmager zu machen, auch weil ich einfach sehen wollte, wie das ist und die anderen Kampfspartaten kenne ich hier schon, aber da geht niemand hin, weil er in einem gewissen Körperbild entsprechen muss, sondern da geht er hin, weil er sich denkt, ich lerne beim Boxen nicht, wie ich mich am besten verteidigt, wenn jemand versucht, mich zu vergewaltigen, aber da kann ich es lernen.

00:21:17: Also das ist jetzt nicht primär, glaube ich, Körperbild getrieben, was man aber wahrscheinlich bei vielen die Kraftsportbetreiben dann schon eher unterstellen könnte.

00:21:27: Aber auch nicht nur.

00:21:28: Also wenn man sich anschaut, Kraft-Drei-Kämpfer oder Strong-Man-Athleten, also definitiv nicht aufgrund von Körperästhetik, dass die das machen.

00:21:39: Also keine Andersdinge.

00:21:40: Ich gebe mir einfach gern schwer.

00:21:42: Das ist nämlich, ich habe ja auch eine Zeit lang Kraftsport gemacht, ich kam ja aus dem unsäglichen Crossfit, als das damals anfing, bevor es so eine Religion geworden ist.

00:21:51: Und ich muss ganz ehrlich sagen, das ist auch ganz interessant mit dem, was Ruth heute im Schwerpunktmäßig macht.

00:21:57: Ich als Frau, für mich war das nie irgendwie eine Option, dass ich in so eine Free-Waid-Area in einem Fitnessstudio gehe, weil das halt einfach... Ich bin mit diesem Bild aufgewachsen, die Männer gehen da hinten hin und machen mit ihren schweren Babels ihre Übungen und die Frauen hüpfen auf den Maschinen rum.

00:22:14: Und die gehen halt aufs Laufband und machen ein bisschen Bauchbeine pro.

00:22:17: Das waren also ganz lange so die Klischees, mit denen man da konfrontiert war.

00:22:20: Und mir hat Kraftsport auch super viel gegeben, weil du halt eben arm merkst.

00:22:25: Auch wenn du jetzt nicht so diesen klassischen Schönheitsideal entsprichst, dass du von allen Seiten irgendwie von Postern zu sehen bekommst als Frau, dass du halt nicht super schlank bist, aber du kannst halt was leisten.

00:22:35: Und dein Körper kann was richtig Gutes machen.

00:22:37: Und du kannst auch relativ gut beziffern, wie du dich weiterentwickelst, weil du halt schwerer heben kannst, mehr Sets machen kannst und so.

00:22:42: Und es gibt einfach ein super, superpositives Gefühl, auch einem Körper gegenüber dem, der vielleicht ästhetisch nicht unbedingt das ist, was du haben willst.

00:22:51: Also mir hat das mega viel gegeben.

00:22:54: Und das, was wir ja gerade besprechen, das ist ja zu sagen, wir lassen uns mal positiv irgendwie auf Körperbilder schauen, aber um das zu machen, muss man eben ja auch schauen, mit den Menschen, die viel mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben, zum Beispiel oder auch mit Erwachsenen zu tun haben, dass wir raus aus der Bewertung gehen.

00:23:09: Das geht nicht nur darum, dass grad gesagt Martin, wir sind so am Rande dessen.

00:23:13: Ich finde, wir sollten präventiv sein.

00:23:15: Also wenn ich anfange irgendwie in der siebten, achten Klasse oder bei jungen Erwachsenen immer zu sagen, genau wie sie aussehen.

00:23:22: Und was mir daran gefällt und was mir nicht gefällt, irgendwie, ob mir jetzt, weiß ich nicht, dicke Hintern oder dünne oder was auch immer gefällt, wenn ich die ganze Zeit in der Bewertung bin, da mache ich es halt Menschen total schwer zu sagen, ich fühle mich wohl in meinem Körper, weil der irgendwie leistungsfähig ist.

00:23:38: Und ich glaube, darum geht es, dass wir so einen Bewusstsein dafür entwickeln, zu sagen, okay, wie können wir denn vielleicht auch, indem wir miteinander kommunizieren, jede Person irgendwie die Möglichkeit geben.

00:23:48: Ich habe meine eigene Körpererfahrung.

00:23:49: Ich zum Beispiel bin heute Joggen gegangen, weil ich dachte, ich bin auf jeden Fall ausgeglichener heute Abend, wenn ich vorher laufen war.

00:23:56: Ich war lang nicht mehr laufen.

00:23:57: Es ist gut gegangen.

00:23:59: Du bist hier.

00:24:01: Ich bin hier.

00:24:02: Genau.

00:24:03: Ja, aber das ist halt so ein Komplex.

00:24:06: Um Menschen das zu ermöglichen, wovon ihr gerade sprecht, müssen wir halt eventuell auch ein bisschen achtsamer sein in diesen ewigen Bewertungssachen.

00:24:15: Ja,

00:24:17: genau.

00:24:18: Ich glaube auch, das Schwierige im Körper, Ideal an einem Allgemeinen ist halt die Tatsache, dass ich glaube halt wirklich, dass unterschiedliche Leute mit sehr unterschiedlichen Körpern unterschiedlich zufrieden sind.

00:24:31: Also ich glaube zum Beispiel, ein Sherade-Batieu mit Six-Pack werden ist vielleicht ein schlechtes Beispiel, den man vielleicht darin, der nicht so ein Volltab ist, weiß ich nicht.

00:24:43: Batsbenzer.

00:24:45: Aber der war dann

00:24:46: auch im Endeffekt.

00:24:47: Er war schwimmer, ne?

00:24:48: Ja, er

00:24:49: war schwimmer.

00:24:49: Er war ja doppelt.

00:24:52: Aber ich glaube auch, es gibt Leute, die sind mit einem Körper sehr zufrieden und Leute mit einem gänzlich anderen sehr zufrieden.

00:25:03: Und man muss halt herausfinden, was für einen passt.

00:25:06: Und das kann für manche sein, dass sie ein Natural Bodybuilding-Körper haben, wo sie ... dreißig Wochenstunden reinstecken oder ... ... für andere halt sein, das dann an ziemlichem Wand schieben.

00:25:19: Und ja, irgendwie du sagst, also ... ... wichtig vielleicht, dass man's nicht von oben her abdiktiert, was jetzt ... ... was jetzt jemandem gefallen sollt.

00:25:28: jetzt, wenn man nur auf das ... ... optische oder auf das, was einem selbst gefällt, geht.

00:25:32: Wie kommt man denn da bei Jugendlichen überhaupt dran?

00:25:37: Da ist man ja relativ stark beeinflussbar.

00:25:41: Wie gehst du von allen möglichen, aber nicht unbedingt von dem, der da jetzt eine Weiterbildung machen will?

00:25:50: Wie gehst du an sowas dran?

00:25:52: Also ich mache ja tatsächlich keine Schulungen mit den Jugendlichen.

00:25:55: Das mache ich in der Therapie.

00:25:56: Da hatte ich das Thema, sondern ich mache sozusagen Schulungen mit den Leuten, die mit Jugendlichen arbeiten.

00:26:02: Und da gehen wir in eine Sensibilisierung und sagen, okay, welche Materialien könnten wir haben?

00:26:06: Also erst mal mit welchem Bild bin ich groß geworden?

00:26:08: Also, dass man auch erst mal in die Reflektion geht, was ist denn eigentlich mein Bild aus meiner Kindheit?

00:26:13: Und ich habe gerade gesagt, ich bin also in den Achtziger, Neunziger mit diesen Tuftwerbungen, Haarspray und die ganzen Ballettfilme.

00:26:19: Ich wollte unbedingt Ballerina werden.

00:26:21: Und das alles prägt ja schon, ohne dass tatsächliche Menschen in meinem Leben etwas sagen und dafür ein Bewusstsein zu haben.

00:26:28: Welches Körperbild habe ich?

00:26:30: Womit bin ich groß geworden?

00:26:32: bewertet worden, neig ich zu Bewertungen, also da kann man erst mal so eine Sensibilisierungsphase gehen und dann gibt es natürlich auch Materialien, wo könnte man das einbauen, also zum Beispiel im Lehrerberuf kann man das in Religionsunterricht einbauen oder in Ethik oder kann man das in Deutsch einbauen oder wie auch immer, kann ich Kann ich zum Beispiel mal Stellung beziehen zu, weil nicht Germany's Next Topmodel ist halt irgendwie der Horror.

00:26:55: Das ist wirklich der Horror für kleine Mädchen und für junge Mädchen.

00:26:58: Das ist nicht gut.

00:27:00: Das ist aus einem anderen Prinzip auch nicht gut, weil nämlich hier werden Schönheitsideale produziert, die in Konkurrenz gestellt werden.

00:27:07: Weißt du, wenn die noch alle sagen, wir sind alle schön, okay, wir sind alle dünn, aber wir sind alle schön und wir respektieren und schätzen uns, sondern da sind immer so viele Sachen.

00:27:15: Also ich finde, das hängt mehr zusammen.

00:27:16: Es ist eben nicht nur das Körperbild.

00:27:19: Genau.

00:27:20: Und dann gibt es eben tatsächlich richtig tolle Schulungsmaterialien.

00:27:23: Und Rebecca sagte gerade, weil wir uns letzte Woche darüber unterhalten haben, darf, hat ja so eine Gegenkampagne gemacht und hat gesagt und jetzt machen wir.

00:27:31: alle möglichen Körperformen.

00:27:32: Und ich weiß nicht, wie das bei euch Männern ist.

00:27:35: Vielleicht müsstet ihr das, wenn ihr möchtet, könnt ihr das mal aneknotisch erzählen.

00:27:40: Aber bei Frauen gibt es ja immer so hundert und eine Körperform und das wird dann irgendwie immer so, das war lustig mit den Augen gerade, was wird immer so in Verhältnis und in Konkurrenz irgendwie gesetzt.

00:27:51: Genau.

00:27:52: Und hat Daphia gesagt, okay, es gibt ganz viele und dazu haben die jetzt Programme entworfen, die wirklich in Unterrichtseinheiten aufgebaut sind, sodass Leute auch an die Hand genommen werden.

00:28:00: Nicht jeder muss da Spezialistin sein und sich viele Podcasts anhören und viele Bücher lesen.

00:28:06: Es gibt ganz tolle Bücher zu dem Thema, sondern man kann da jetzt wirklich so mit Kiddies in den Unterricht gehen und sagen, okay, wir repräsentieren das.

00:28:13: Man kann auch zum Thema Werte arbeiten.

00:28:15: Also das ist ganz unterschiedlich.

00:28:17: Und man kann es vor allen Dingen offen machen.

00:28:19: Man kann sagen, hey, berührt das in irgendeiner Art und Weise unser Zusammenleben gerade?

00:28:25: Also, berührt das vielleicht mein Fach, das ich unterrichte?

00:28:27: Ist das vielleicht Thema in einem, weiß ich nicht, einem Kategätenunterricht?

00:28:31: Ist das Thema bei uns im Sport reden?

00:28:32: Wir haben Sport über Klamotten.

00:28:34: Also, je nachdem, wo ich bin.

00:28:35: Also, ich kann es überall.

00:28:36: Ich kann es bei meinen Kindern zur Sprache.

00:28:38: Es geht eher um so eine Haltung, die sich dann eben auch in Sprache ausdrückt.

00:28:44: für alle, die an die Hand genommen werden möchten, gibt's halt ganz tolle Programme jetzt, wo man wirklich so etwas sagt.

00:28:49: Und wo man zum Beispiel auch nicht mehr hingeht, das ist jetzt das letzte, ich weiß, ich rede mich in Rage.

00:28:55: Letzte Punkt.

00:28:56: Ja, wenn das bei dir Rage ist.

00:28:57: Ich bin

00:28:59: gemäßig, das ist auch Teil der Sozialisation.

00:29:04: Da geht man zum Beispiel auch hin und sagt, ihr müsst das vor Ort gar nicht sagen, sondern wir setzen uns... mit Körperbild und Charme zum Beispiel gehört auch dazu, damit setzen wir uns auseinander und ihr könnt zu Hause die Fragen beantworten, euch das anschauen und euch dazu positionieren.

00:29:22: und zeigt mir, dass ihr das Arbeitsblatt gemacht habt, aber ihr müsst das überhaupt gar nicht vor der Klasse vortragen.

00:29:28: Also man lässt den Kindern und Jugendlichen aus so einem Space für sich und sich damit alleine auseinanderzusetzen, damit man nicht diesen Beschämungsanteil hat.

00:29:38: Großartig.

00:29:40: Wir hatten das Thema Darf und Werbung jetzt gerade eben.

00:29:42: Becky, du hattest dich ja ausgeblich mit dem Thema Werbung beschäftigt.

00:29:47: Wie wirkt denn das?

00:29:48: Also, ich meine, wir sehen den Effekt ja alle.

00:29:51: Wir sehen Plakate, wir sehen Werbespots.

00:29:55: Wie wirkt denn das auf die Körperwahrnehmung und welche?

00:29:59: Ich glaube, da gibt es einfach furchtbar viele Entwicklungen in den letzten Jahren.

00:30:03: Man kann natürlich, wie immer, es ist auch ein zweischneidiges Schwert, das ist ja nicht meine Lieblingsflosfe, die sagt nicht umsonst so oft.

00:30:09: Natürlich macht auch eine Firma wie DAF, das jetzt nicht ausschließlich aus dem guten Willen ihres Herzens heraus, sondern natürlich auch aus dem Grund, dass die damit Kundensegmente erschließen wollen.

00:30:19: ändert aber meiner Ansicht nach nichts daran, dass das sehr positive Effekte hat.

00:30:23: Weil ich glaube, Ruth hat das eben schon angesprochen, es gibt sehr, sehr viel, was in unserer Gesellschaft um uns herum passiert, womit wir tagtäglich konfrontiert sind, ohne dass uns aktiv jemand was sagt.

00:30:33: Und wenn du halt irgendwie als kleines Mädchen oder als kleiner Junge oder als Teenager irgendwie durch die Gegend läufst und sie siehst halt immer nur... Ein bestimmtes Körperbild, eine bestimmte Körperform, eine bestimmte Größe auf allen möglichen Plakaten.

00:30:49: Du gehst in einen Laden rein und wenn du halt irgendwie ab einer gewissen Größe deine Kleider kaufen musst, ein Wetter, weil du sehr dünn bist oder weil du halt einfach am oberen Ende der Gewichtskala liegst, dann musst du in irgendwelche speziellen Schmuddelecken im Laden gehen, weil deine Klamotten nicht mehr im normalen Sortiment des Ladens zu finden sind.

00:31:07: Und das sind so kleine Nadelstiche, die dir bei jeder Gelegenheit irgendwie suggerieren.

00:31:13: Du gehörst hier nicht hin.

00:31:14: Du bist nicht Teil der Norm.

00:31:15: Irgendwas stimmt mit dir nicht.

00:31:17: Du siehst nicht aus, wie die Personen auf den Plakaten.

00:31:19: Du kannst nicht die gleichen Sachen kaufen, wie die anderen Leute, die im Laden sind.

00:31:23: Und das ist gerade bei Sportmodus, das ist super spannend, weil man ja immer wieder hört.

00:31:29: gerade dicke Menschen, die sollen mal ein bisschen mehr Sport machen, mal ein bisschen abnehmen, versuch mal, ob in einer gewissen Größe ohne Spezialladen der Streifache kostet, irgendwo in übergrößen Sportklamotten zu finden.

00:31:39: Und das sind halt solche Sachen, die dann halt bemerkbar sind.

00:31:41: Ich glaube, da hat sich sehr viel zum Positiven hingewandelt.

00:31:44: Also man sortiert Läden anders, sehr, sehr häufig in letzter Zeit.

00:31:48: Also du musst jetzt nicht mehr für alle Menschen sichtbar in der extra übergrößen Ecke herumschlurfen, wo du dann halt so ein bisschen dich irgendwie auch entblöst fühlst, also zumindest ging es mir immer so.

00:32:00: Und du musst halt nicht mehr speziell Ewiglagerkeiten lang suchen, du findest leichter Klamottenoffe für verschiedene Körperformen geschnitten sind, das kann ich gar nicht mal nur wegen Konvektionsgröße.

00:32:10: Und du siehst halt auch viel mehr Leute auf Posten, in Werbung, auf Magazinen, in irgendwelchen Serien, in Filmen.

00:32:17: die nicht so diesem Schönheitsideal entsprechen, das halt jetzt über lange Zeit irgendwie dominiert hat.

00:32:23: Und ich glaube, wenn du den Leuten einfach nur das Gefühl gibst, ey, du bist vollkommen normal, so wie du bist, dann kannst du denen auch sehr, sehr viel Mut dazu geben, sich so anzunehmen, wie sie sind.

00:32:34: Das reduziert, glaube ich, viel Druck und kann eben auch den Leuten die Möglichkeit geben, viel mehr Positives aus dem Leben, wenn wir rausziehen.

00:32:42: Aber ich frage mich auch, ob es da tatsächlich ein... Umdenken gegeben hat oder ob das einfach aus wirtschaftlicher Notwendigkeit passiert, weil halt mittlerweile jeder zweite Erwachsener in Europa übergewichtig ist.

00:32:56: Ich glaube, man

00:32:56: muss...

00:32:58: Nee, mach du Heumachtung.

00:32:59: Ja, also ich wollte nochmal etwas Anekdotisches einwerfen.

00:33:04: Ich bin ja in einem Bekleidungsgeschäft mehr oder weniger aufgewachsen.

00:33:06: Also meine Eltern von meinen Großeltern her schon hatten einen Bekleidungsgeschäft.

00:33:11: Und da erinnere ich mich so an den Satz von einer unserer Verkäuferinnen.

00:33:14: Das sind die Größe.

00:33:15: Achtendreißig sowas Kleines haben wir immer nur ganz wenig da.

00:33:19: Also, wenn ich mit meiner damaligen Frau da war, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die war halt Größe, die.

00:33:46: Insofern würde ich sagen, ähnlich wie Martin das angesprochen hat, man passt sich natürlich irgendwo an die Kundschaft an.

00:33:52: Ich bekomme auch in Bad Homburg keine Hosen, in Frankfurt schon.

00:33:55: Der

00:33:59: Weltmetropole Bad Homburg.

00:34:02: Das ist ja dich nicht anpassen Holm, wo du so Namen bist.

00:34:06: Also ich glaube, ich glaube, das hat das, was ich vorhin und was ich eingangs eben auch so ein bisschen angesprochen habe.

00:34:09: Na klar, das machen die auch aus Marktinteresse.

00:34:11: Da wird es schon irgendein wirtschaftlichen Standpunkt dahinter geben, der dir dazu bewegt.

00:34:14: Die machen das nicht aus der Güte ihres Herzens heraus, zumindest nicht ausschließlich.

00:34:19: Aber ich glaube, das ist jetzt nicht nur darauf bezogen, dass es eben einen signifikanten Teil der Bevölkerung gibt, die irgendwie übergewichtig ist.

00:34:27: Ich glaube, das liegt auch viel daran, dass einfach Inklusion und Sichtbarkeit irgendwie Größe geschrieben werden.

00:34:33: Das beschränkt sich ja jetzt nicht nur auf Körperformen, das geht ja auch darauf hin, dass man jetzt beispielsweise einfach viel mehr Menschen mit Behinderungen sieht oder irgendwie keine Ahnung, dunkelhäutige Menschen, die halt vorher sehr, sehr selten in irgendwelchen Werbekampagnen außerhalb der US-amerikanischen Firmen irgendwie aufgeschlagen sind, die halt einfach die Möglichkeit haben, jetzt repräsentiert zu sein, gesehen zu werden und halt eben dadurch auch einfach... den Leuten das Gefühl vermittelt werden kann, dass die ein ganz normaler Teil der Gesellschaft sind, wie alle anderen auch.

00:35:01: Da mischen sich so ein bisschen die Motive und die Ergebnisse, glaube ich.

00:35:05: Wobei ich mich daran erinnere, dass ich noch in der Uniklinik gearbeitet habe, wo viel Forschung zur Essstörung stattfand.

00:35:15: dass das dort ein Paper vorgestellt wurde, die eben die Frage untersucht haben, wo kommen denn diese verschobenen, also wo kommen denn die Körperbilder her oder die Körperideale und dass die tatsächlich weniger von der Wärmung kamen, dass die jungen Menschen eher ganz gut einordnen können, sondern tatsächlich eher von den Piers, also von den Gleichaltrigen, also aus dem direkten sozialen Kontakt.

00:35:39: Und das habe ich, also das stelle ich auch, oder?

00:35:43: auch das jetzt anekdotisch bei mir eher fest, dass natürlich so ein Ideal dargestellt wird, das aber auch, fand ich, schon früher relativ schnell, auch relativ langweilig wird.

00:35:55: Also, wenn alles schön ist, ist halt nichts mehr schön.

00:36:00: Und gleichzeitig ist es dann aber auch so, dass die Leute, die sich finden, und daran kann man ja ganz gut gucken, worauf stehe ich denn eigentlich, dass die eben nicht nur, nicht nur schöne Leute finden sich oder nur ideale Leute finden sich oder ideal dem ideal entsprechen.

00:36:19: Ich rede mich im Kopf und kragen, ja.

00:36:21: Aber ihr wisst, was ich, ihr wisst, was ich meine.

00:36:25: Sondern es finden sich auch Menschen, die nicht dem ideal entsprechen.

00:36:28: Und jetzt ist natürlich die Frage, sagen die alle, ich finde sowieso niemand anders oder was ich nicht glaube.

00:36:34: Nee, das ist genau das, was ich haben habe.

00:36:37: haben will.

00:36:38: also das ist so mag ich das und deswegen ich hänge immer noch so ein bisschen wir müssen aus dieser bewertung raus weil ich denke naja das geht doch automatisch und ich finde ich finde halt beides irgendwie beides irgendwie blöd ein besseres fort fällt mir gerade nicht ein.

00:36:55: einerseits diese abwertung von du bist außer der norm aber auch die

00:37:01: abwert

00:37:02: implizite abwendung von was normhaftem oder attraktiven weil das gibt ja auch dann wiederum das leute.

00:37:10: also ich will jetzt nicht die ganzen schönen leute die so schwer haben aber auch da das dafür zahlt man ja auch ein preis.

00:37:19: also man hat mehr davon.

00:37:20: statistisch und nach forschung ich weiß nicht ob ich irgendwie klar ist was ich was ich meine ich finde so dieses diese bewertung also zu akzeptieren das bewertung automatisch funktionieren Und das ist aber nicht heißt, dass das gut ist, nur weil ich das als gut bewährte.

00:37:35: Also, dass ich mich von meiner eigenen Bewertung lösen kann.

00:37:39: Ist vielleicht ein bisschen zu psychotapolitisch.

00:37:43: Weil wir Menschen, die wir schön empfinden, mehr zutrauen, weil sie häufig auch erfolgreich sind da durch oder?

00:37:52: Ja, das weiß man ja auch.

00:37:55: die attraktiv sind, im Sinne von symmetrisch werden freundlicher bedient, werden schneller bedient, werden zuvorkommender bedient und haben bessere Chancen.

00:38:06: Das ist ja auch mit den, weiß man ja auch von Bewerbungsfotos und so.

00:38:10: Also da gibt es sicherlich einen Vorteil, aber gleichzeitig haben die natürlich, hat man auch bestimmte Vorurteile, die dann auch ganz schnell enttäuscht werden können.

00:38:21: Also was ist, wenn jemand gut aussieht?

00:38:22: und ich denke, na jemand, der gut aussieht, ist wahrscheinlich auch klug.

00:38:26: Und dann ist eben jemand nicht so klug, wie ich das erwarte.

00:38:31: Es geht ja darum, möglichst allen Menschen, also zu versuchen, keine Menschen irgendwie auszuschließen, indem ich mir mindestens bewusst sind, dass solche Vorurteile oder dass solche Bevorzugungen bestehen.

00:38:44: Es gab ja auch eine Studie, wie Kinder angesprochen werden und den... Bei den Jungs wird ganz viel gesagt, was machst du gerade?

00:38:51: Und bei den Mädchen wird als erster Satz klein, was machst du gerade?

00:38:55: Und bei den Mädchen wird gesagt, du siehst aber süß aus.

00:38:59: Und dann kann man sagen, natürlich bewerten wir irgendwie, aber es wäre vielleicht doch ganz gut, sich darüber zumindest im Klaren zu sein.

00:39:08: Also jetzt mal unabhängig von der jugendlichen Vulnerabilität.

00:39:12: Aber davon... Also das ist natürlich... für Menschen immer auch ein innerliches Positionieren ist.

00:39:19: Also natürlich haben das hübsche Menschen auch, aber wenn ich mich positionieren muss, weil ich denke aufgrund meines Äußeren oder meines Körpers oder was auch immer, Größe oder wie auch immer.

00:39:33: werde ich hier in irgendeine Schublade gesteckt oder ich werde nicht gesehen, dann ist es ja für mich nochmal was anderes, als wenn ich sage, oh, ich bin bevorzugt worden und jetzt habe ich den heute enttäuscht.

00:39:43: Also ich finde, das ist was anderes, als wenn ich, weil ich vielleicht eine Form von Behinderung habe, überhaupt gar nicht eingeladen werde oder weil ich nicht in der ersten Reihe, wir haben gerade hier Kölner Karneval, ne?

00:39:53: Ich bin Kölnerin, wie ihr seht.

00:39:55: Und dann werde ich vielleicht nicht in der ersten Reihe angesprochen und irgendwie so lustig reingenommen in die Sitzung, weil ich nicht so attraktiv bin.

00:40:04: Ich werde auch nie diese Erfahrung haben, weil das eben niemals passiert, weil ich eben vielleicht nicht dieses Attraktivitätsniveau habe.

00:40:10: Und mir geht es da so um Inklusion und auch nicht, dass es muss ja nicht perfekt sein, aber dass man sich so ein bisschen sagt, okay, ich habe mindestens ein Bewusstsein dafür.

00:40:20: Und ich glaube schon, dass das für viele Menschen relevant ist.

00:40:24: Aber das Bewusstsein geht ja in beide Richtungen.

00:40:27: Also das ist ja, das ist ja nicht nur so, dass ich sozusagen auch nicht nur weil ein Mensch schön ist, ist der gut und also sozusagen alles, was ich darauf positiv attribuiere, sondern das ist halt auch nur ein Mensch.

00:40:39: Und nicht nur weil ein Mensch nicht einem ideal entspricht, ist der alles, was ich sozusagen dann negativ attribuiere.

00:40:46: Und das deswegen ja mit der bewusst, dem sich dieser der automatischen Bewertung bewusst sein, ist wahrscheinlich schon ein ganz guter Schritt.

00:40:54: Ich würde noch mal auf diesen historischen Aspekt zurückkommen.

00:40:58: Ja, aus dem Chat.

00:41:01: Agent Shrully, die Größe zweiundvierzig war im Geschäft meiner Mutter vollkommen normal.

00:41:06: Es wurde achtunddreißig bis sechsundvierzig oder vierzig bis sechsundvierzig normalerweise.

00:41:10: Das war so das Sortiment, was im Laden war.

00:41:13: Aber darum, wenn wir so ein bisschen zurückgehen über die Entwicklung jetzt und so, seit der Nachkriegszeit, was mir so auffällt, auf der einen Seite, ja, wir haben immer mehr Menschen, die übergewichtig sind.

00:41:24: in der Werbung oder in ähnlichen Dingen mehr Menschen präsent, die vielleicht auch eher übergewichtig sind.

00:41:30: Gleichzeitig, wenn ich mir so die mächtigen Menschen anschaue, die Leute, die in Unternehmensvorständen sind, die Leute, die in der Politik in Führungsrollen sind.

00:41:44: habe ich eher so den Eindruck, dass so die Helmut Kohl Figuren aus der Politik eher selten geworden sind oder die Heinz Erhard im Showgeschäft oder auch die so ein bisschen die stattlichen Manager und dass die Manager eigentlich alle eher so nach sechzehn Stunden im Büro noch eine Stunde ins Studio gehen.

00:42:07: Also das ist so die Wahrnehmung, die ich auch im Geschäftsleben habe.

00:42:12: Ich weiß nicht, wie das bei euch und der Kanzlei ist, Becky, aber schon so der Eindruck, eigentlich sind schon die Leute, die exponiert sind, achten schon sehr drauf, dass sie...

00:42:25: Doch, auf jeden Fall.

00:42:26: Wir haben auf jeden Fall mindestens zwei Triathleten bei uns im Team, und unser Team ist nicht groß.

00:42:32: Ich glaube, das hat viel mit diesen Narrativen der Leistungsgesellschaft auch zu tun.

00:42:36: Und gerade bei so Wirtschaftsjuristen ist es, glaube ich, keine Seltenheit, dass die natürlich auch sich dessen bewusst sind, dass die als High-Performer irgendwie wahrgenommen werden, dass natürlich auch eine Person mit einer gewissen Persönlichkeitsstruktur bessere Erfolgschancen in solchen Berufen haben, die dann natürlich auch tendenziell eher diejenigen sind, die es dann halt auch noch fertig bringen, nach zwei Stunden im Büro nochmal zwei Stunden aufs Laufbahn zu gehen.

00:43:00: Also ich glaube, diese Art und Weise mit sich in seinem Körper umzugehen, sich permanent so optimieren, ist in dieser Branche mir auch so ein bisschen verwurzelt.

00:43:08: Aber halt auch so eine Kehrseite irgendwie, weil das halt oft, also oft auch im Umgang, also du hast viel dieses Bild, Leute, die schlank sind, Leute, die sportlich sind, Leute, die entweder viel Ausdauersport machen oder halt sehr muskulös sind.

00:43:23: Das sind die, denen man ansieht.

00:43:25: dass sie diszipliniert sind, dass sie den Mann ansehen, dass sie viel Zeit investieren, dass sie über ihre Schmerzgrenzen hinausgehen, denen trauten man zu, dass sie belastbar sind.

00:43:35: Wohin gegen du es sehr häufig das Gegenbild hast, wenn jemand übergewichtig ist oder halt nicht auf den ersten Blick sportlich aussieht, das sind Leute, die sind faul, das sind Leute, die lassen sich gehen, das sind Leute, die haben keine Disziplin und die werden in aller Regel sehr oft als eingeschätzt oder abgetan als Person, denen man vielleicht auch nicht unbedingt Aufgaben übergeben will.

00:43:55: Und das ist ein Vorurteil, gegen das man viel im Alltag anzukämpfen hat, weil halt viele Menschen im ersten Moment das auch gar nicht bewusst wahrnehmen, dass man, dass man halt, dass ein Gegenüber auf dieser Basis irgendwie beurteilen.

00:44:07: Das ist halt genau das, was ja auch gut vorhin schon Jan hat eben auch, dass man an den Punkt kommen muss, wo man sich da bewusst hinterfragt, ob man jetzt den Menschen gerecht beurteilt oder ob man halt eben Auf der ersten Blickdiagnose seinen Urteil aufbaut, weil das halt gefährlich ist.

00:44:21: Aber ich meine, klar, Menschen funktionieren nun mal so.

00:44:23: Man sieht sich halt mal, man sieht, dass man sich sympathisch ist.

00:44:25: Das kann man, glaube ich, nie ganz auslöschen.

00:44:27: Man muss halt bewusst damit umgehen.

00:44:29: Vielleicht coaxen die CEOs halt auch einfach wieder mehr und nehmen deswegen nicht zu.

00:44:35: Würde ich jetzt auch nicht ausschließen.

00:44:37: Ich

00:44:41: weiß nicht, ist coax noch so innen?

00:44:43: Ich weiß nicht, ist

00:44:44: es aktuell

00:44:45: populär?

00:44:48: Momentan ist Osempic in dem Fall.

00:44:49: Das weiß ich aber nicht so als Droge, sondern mehr so

00:44:51: als

00:44:52: Osempic.

00:44:55: Osempic, das ist eine... Ein Medikament, das eigentlich für Diabetiker entwickelt wurde, um das zu, dass eine Gewichtsreduktion benutzt wird, was ein super viel, was super viel Hoffnung bietet für Leute, die halt wirklich krankhaft übergewichtig sind und mit anderen Methoden nicht zu pass kommen, aber halt natürlich auch ein Mittel der Wahl des für die Kardashians und Elon Musk.

00:45:16: Das finde ich ja ideologisch so interessant, weil jetzt gibt es ja dieses Medikament und ich meine, es ist jetzt noch nicht in meinen Augen so abrupt, dass man sagen kann, das wird jetzt der Game Changer.

00:45:26: Aber ich bin total gespannt, wie sich das entwickeln wird von der Rechtfertigung her, dass man quasi argumentieren wird.

00:45:43: Einerseits, jeder Körper ist okay, aber es wäre gut, wenn du dieses Mittel nimmst und zwanzig Kilo verlierst.

00:45:50: Jetzt, wo das da heißt.

00:45:53: Ich

00:45:54: finde, man muss ja total aufpassen bei dem Thema, dass man immer ganz klar unterscheidet, spricht man jetzt irgendwie von gesellschaftlicher Akzeptanz etc.

00:46:02: oder spricht man vom gesundheitlichen Aspekt.

00:46:05: Wenn man jetzt die gesundheit, also wo wir uns wahrscheinlich alle einig sind, ist, dass man sagen, übergewichtig zu sein ist nie gesundheitlich neutral, das ist gesundheitlich schlecht.

00:46:15: Aber das ist ein ganz anderes Thema, als wenn wir jetzt über das Ansehen von Körperbildern sprechen zum Beispiel und dem Wunsch anders auszusehen.

00:46:24: Sonst kommen wir da in Teufels Küche.

00:46:26: Ja,

00:46:26: ich glaube, das kann man nicht so klar trennen, aber ja.

00:46:29: Man kann es nicht klar trennen.

00:46:30: Deswegen bin ich sehr

00:46:32: gespannt,

00:46:32: wie sich das mit diesem Medikament quasi jetzt entwickeln wird.

00:46:35: Die meisten Menschen oder zumindest die Hälfte aller Erwachsenen würden jetzt rein vom gesundheitlichen Aspekt definitiv profitieren, wenn sie abnehmen würden.

00:46:47: Also ich zum einen merke ich da immer, dass ich wirklich Haarscharf am Schwurbler vorbeigerauscht bin, weil ich so bei einem Medikament gegenübergewicht so eine naturromantische so, aber das muss man doch, das kann man doch nicht machen.

00:47:03: Also das ist als erster Impuls, man muss das doch mit Bewegung, und gut, Bewegung ist illusorisch, aber mit weniger Essen, also so was Romantisches, das ist der erste Impuls.

00:47:16: als Mediziner würde ich sagen, die Antwort auf deine Frage kommt, hängt ganz klar von den Nebenwirkungen ab und auch davon, ob dieser Effekt tatsächlich dann messbar ist.

00:47:29: Weil es kann ja, es ist ja durchaus auch möglich, dass man statistisch, das sind ja oft statistisch relativ kleinen, dann sind es irgendwie durchschnittlich fünf Kilo und der eine nimmt halt fünfzig ab und der andere drei.

00:47:46: Und die Frage ist aber dann haben wir dann langfristig und das werden wir es in drei oder vierzig Jahren wissen haben wir langfristig auch den erhofften Effekt.

00:47:56: Oder haben wir den gar nicht weil das dann dann doch noch irgendwas anderes dazu kommt und davon also die Frage werden wahrscheinlich lange nicht beantworten können.

00:48:04: Also also ich weiß.

00:48:06: Ich weiß, dass es das in den USA wird, das schon seit fast zwanzig Jahren auf Label für Gewichtsmanagement benutzt.

00:48:12: Also das, ja, ja, kann ich den da her mal links schicken machen.

00:48:15: Glaubst du da gern?

00:48:16: Nein, nein, falls es dich interessiert.

00:48:20: Also das ist halt in den USA, in den USA ist das natürlich das Gesundheitssystem deutlich anders als hier.

00:48:25: Und ich bin ganz froh, dass ich nicht im US-amerikanischen bin vorweggeschickt.

00:48:29: Aber da ist es natürlich auch, es ist schon länger, schon länger in die Richtung initiiert benutzt.

00:48:33: Man kann das halt eben schon, es gibt halt schon auch Daten dazu.

00:48:37: Der Punkt ist einfach nur der, du kannst das halt nicht absetzen.

00:48:39: Also es ist jetzt kein Fix wie bei anderen Medikamenten, dass du halt so lange nimmst, bis du dein Gewicht halt reduziert hast, dann kannst du aufhören damit.

00:48:46: Du musst es dann halt eben um für das Gewichtsmanagement langfristig halt in den anderen Dosen aber halt eigentlich dein Leben lang nehmen, in aller Regel.

00:48:52: Zumindest ist das der Informationstand, auf dem ich bin.

00:48:55: Und was ich super interessant finde, wenn du diese Debatten dir um solche Lösungen anschaust.

00:49:01: Eigentlich sollten ja gerade die Leute, die jetzt immer wieder erzählt haben, ja, das ist, du darfst dich nicht, also das gibt es viel, ich weiß, dass ihr das nicht macht, aber es gibt sehr viele Leute, die halt argumentieren, du darfst in deinem dicken Körper nicht wohl fühlen, weil das ungesund ist und deswegen bist du eine Belastung fürs Gesundheitssystem, du musst jetzt daran was machen.

00:49:19: Und die müssten ja eigentlich Horage reihen, wenn es jetzt diese Option gibt, das Gesundheitssystem mit solchen relativ geringfügigen Kosten irgendwie zu entlasten.

00:49:27: Und die drehen jetzt, da drehen sich jetzt viele hundert-achtzig Grad und sagen, aber das ist der easy way out, das hast du nicht verdient.

00:49:33: Und das ist immer sehr, sehr interessant.

00:49:34: Das ist so ein bisschen so

00:49:36: eine...

00:49:37: Dammed if you do, damned if you don't.

00:49:39: Ich denke, weil ich glaube, es hat viel mit Leistungsgesellschaft zu tun.

00:49:45: Man erwartet von den Menschen, dass sie das aus eigener Kraft schaffen.

00:49:48: Und ich glaube, viele Leute haben, die nie Probleme damit gehabt haben, übergewichtig zu sein, haben viel zu naivos Bild davon, wie leicht das manchen Leuten fällt und wie schwer es manchen Leuten fällt, Gewichtsmanagement, Akkuts zu betreiben.

00:50:05: Das würde mich auch sehr interessieren, wenn es jetzt so käme, dass zum Beispiel dieses Medikament Übergewicht verschwinden, Lisa, jetzt nur das Gedankenexperiment aus der Gesellschaft.

00:50:16: Wie weit sich dann das Ideal verändern würde?

00:50:18: Weil ich glaube, dass das Körperideal ist ja immer ein Stück weit von dem Weg, was die Norm erreicht.

00:50:23: Ja.

00:50:24: Also ich glaube nicht, dass das Körperideal jemals der Norm entsprechen wird.

00:50:29: Im Übrigen, sonst bräuchte man es

00:50:30: nicht.

00:50:30: Es ist

00:50:31: ehemals beschwert.

00:50:32: Es ist ehemals beschwert.

00:50:33: Seit zwanzig Jahren kann nicht sein, weil es dann mal Gluttheit wurde, der Zwei-Ton-Sebzehn zugelassen in den USA.

00:50:38: Aber

00:50:40: ja.

00:50:40: Es

00:50:41: gab schon andere Sachen vorher, aber Summer Gluttheit an sich, Osempic gibt es seit dem

00:50:46: Jahr.

00:50:47: Ja, Osempic das Produkt, aber nicht den Wirkstoff.

00:50:50: Was ich mich gerade gefragt

00:50:51: habe.

00:50:51: Ich kann es dir raussuchen.

00:50:54: Ich komme jetzt mal mit etwas ganz anderem, was ich mich gerade gefragt habe, ist, wenn wir über Körperbilder sprechen, gehören Zähne auch dazu, weil ich habe letztens noch so einen alten Film gesehen.

00:51:06: Würdet ihr ja sagen?

00:51:08: Ja, das ist so interessant, dass du das ansprichst, weil ich habe mir das schon so oft gedacht, Body Positivity hört auf bei den Zähnen.

00:51:15: Nein, er hört überhaupt gar nicht.

00:51:16: Doch niemand hat jemals ein Plakat abgedruckt mit Leuten mit schiefen gelben Zähnen.

00:51:22: Doch, und pass auf, wir haben jetzt eine Werbung, wir haben jetzt eine Werbung, und zwar von, was das Hermes versandt, nämlich mit ist, mit drin oder so.

00:51:31: Und der Mann hat schiefe Zähne, dann habe ich gedacht, ja, früher.

00:51:34: Früher hatten alle, wirklich alle, auch so verrauchte Zähne und so rotwein Zähne.

00:51:39: Man sieht hier auch so ein bisschen Watter dran ist, ne?

00:51:42: Und ganz schief und so.

00:51:44: Und dann habe ich gedacht, boah, das ist irgendwann auch alles so vollkonform geworden, ne?

00:51:48: Ja, aber spielt der da eine lustige Rolle in dieser Werbung?

00:51:51: Ist der das so ein bisschen glaubst?

00:51:52: Nee,

00:51:53: ich glaube, das soll der nette Typ von nebenan sein, der nicht perfekt aussieht.

00:51:56: Ich glaube, der soll einfach super sympathisch wirken.

00:51:58: Und deswegen haben die halt nicht so eingenommen, wo man denkt, ach ja, kommst du nicht hin, alles irgendwie perfekt.

00:52:04: Und nee, genau nicht.

00:52:06: Der soll irgendwie so sympathisch aussehen.

00:52:10: Also, ich hab tatsächlich relativ Glück mit meinen Zähnen so, aber hier unten sind die irgendwie schief.

00:52:16: Und dann sieht man auch so ein bisschen fast generationsmäßig, so ab einer bestimmten Generation, sind die unteren Zähnen immer schiefer.

00:52:22: Da haben die Eltern gesagt, du lachst ja oben, und oben sind die gerade.

00:52:26: Da müssen wir die Kamera ... Kannst du dir sparen?

00:52:29: Und ist irgendwie aber ... ja.

00:52:31: Also genau, das ist mir letztens auf jeden Fall ganz drastisch aufgefallen in so einer alten Talkshow, die ich gesehen habe.

00:52:36: Ich glaube, ich wollte noch mal was googeln zu irgendeinem.

00:52:39: Das ist auch von Land zu Land sehr, sehr unterschiedlich abhängig von den Gesundheitssystemen.

00:52:43: Du siehst in den USA kaum Jugendliche ohne Zahnspange und

00:52:48: in Großbritannien auch

00:52:50: nicht ganz armen asiatischen Ländern sehr, sehr viele Leute, die einfach... ganz normal schiefe Zähne haben oder auch UK, würde ich sagen sie ist wesentlich mehr als bei uns.

00:53:04: Ich hätte auch eine Frage oder wollen wir noch bei dem Zahn-Thema bleiben.

00:53:10: Ich

00:53:11: bin jetzt kein großer USA-Experte, aber als ich da war, habe ich tatsächlich gerade bei Leuten, die in so eher prekären Jobs gearbeitet haben.

00:53:19: immer mal auch relativ große Zahnlücken gesehen.

00:53:25: Also da gibt es wahrscheinlich auch große Unterschiede, wo man im Gesundheitssystem Zugang hat.

00:53:36: Ja,

00:53:38: auf jeden Fall.

00:53:40: Ich glaube halt auch, wenn du in einer Gesellschaft bist, wo es den Norm ist, sich die Zähne richten zu lassen, sobald man das Geld dazu hat.

00:53:49: wird es halt auch ein bisschen so als Unterschichtlatum wahrgenommen, sobald du nicht gerade Zähne hast.

00:53:54: Das heißt, das streut, glaube ich, dass das Körperbild einfach sehr in die Wahrnehmung deiner gesellschaftlichen Stellung.

00:54:02: Und Jan, du hast gerade eben gesagt, ja, vielleicht bin ich gerade zu am Schwurpler vorbei, komm und stürmt wie, ich habe immer, also ich autome mich mal, ich habe immer den Impuls, oh, soll es jetzt nicht blitschen, soll es jetzt nicht machen, oder ist eine Spritze und dann so, nein, also ich, aber es flammt immer einmal kurz auf.

00:54:20: und gerade diese schnellen Lösungen und dann müssen die halt wieder wegrationalisiert werden.

00:54:25: Deswegen finde ich das ganz interessant, auch diese Verführbarkeit der schnellen Lösungen, wobei jetzt mit diesen Es gibt jetzt diese Zahnbegradigungsschäden, die kosten ja auch in Heidengelden.

00:54:37: Das machen jetzt ganz viele Erwachsene auch noch, die sagen irgendwie, wir haben lange drunter gelitten und wir richten das jetzt über Jahre.

00:54:43: Wobei ich auch gar nicht sagen würde, dass das Zwangsläufig immer Impuls ist, den man dann wieder wegbekommen muss.

00:54:49: Also ich kenne zum Beispiel Leute, die haben sich die Nase operieren lassen.

00:54:55: Es bin nicht ich, ich sage es gleich.

00:54:57: Die haben sich die Nase operieren lassen.

00:54:59: und sagen, sie sind seither so viel glücklicher mit ihrem Aussehen.

00:55:03: Und ich glaube, es

00:55:04: gibt sogar Studien, die das zeigen, dass Leute, wenn sie hin und her überlegen und sich dann dafür entscheidend finanziell danach sehr glücklich über die Entscheidung sind.

00:55:12: Und du hattest vorher eine Stupsnase?

00:55:14: Ich war schon immer so klein.

00:55:19: Er wurde gesagt, es ist eine griechische Nase.

00:55:21: Alles

00:55:21: zu gratis.

00:55:21: Den kann ich viel besser

00:55:22: damit leben als mit einer großen Nase.

00:55:24: Alles zu

00:55:24: gratis.

00:55:25: Ich habe ein griechischen C, aber da sind wir wieder im Kopf.

00:55:32: Es gab mal so ein Film Embrace, ich weiß nicht, ob ihr den gesehen habt, da ging es auch irgendwie so um Körperbilder, aber Frauenkörperbilder, da hat eine Frau, die war sehr, sehr trainiert und die hat gesagt, jetzt hab ich aber ein bisschen aufgehört und ich bin Mutter von drei Kindern und ich krieg das nicht hin, dann hat die vorher nachher Bild, hat aber gesagt, dass so mit so ein paar Rollen ein bisschen speck ist irgendwie eher so mein... Mein Wohlfühlbereich, dann hat die einen Shitstorm bekommen, etc.

00:55:56: Und dann hat die halt ein Film gemacht, hat sich Körperbilder angeschaut, hat sich tätowierte, Anna, Frauen, alles Mögliche angesehen.

00:56:03: Und dann kam sie, ist sie zu einem Schönheitschirurgen gegangen.

00:56:07: Und dann hat sie sich wirklich so hingestellt und hat gesagt, was würdest du machen?

00:56:10: Und dann kam der wie so ein Metzger und hat die Brüste so ein bisschen fast hochgekrempelt, die hat drei Kinder gestillt, also da war was so ein bisschen hautübrig.

00:56:18: Dann ist er so unter den Hintern gegangen, hat er gesagt, das war wirklich also handwerkliche Arbeit, versteht man ja auch.

00:56:25: Und dann war sie dann wieder angezogen und er hat auch ganz viele Striche gemalt.

00:56:28: und dann setzte sie sich hin und sagt, dann haben sie mal, finden sie mich eigentlich schön?

00:56:33: Und dann guckt er die alles so.

00:56:36: Ja natürlich, aber die Brüste machen wir.

00:56:38: Und ich kenn's tatsächlich von super, super vielen Frauen, die sagen, ich bin so unglücklich nach und also wirklich nicht ein zwei, sondern viele Frauen.

00:56:46: Wir sind so unglücklich irgendwie nach dem Stillen und wir haben irgendwie kleiner oder größer oder ein Implantat.

00:56:51: Ich finde, wenn Menschen sich damit wohlfühlen zum Thema Körperbild mit fünfmal in der Woche Sport oder mit einer Nasen oder einer Brustopäe, ey, do it, auf jeden Fall.

00:57:01: Weil, wie arrogant ist das, zu sagen, nee, nee, alles nur selbst erarbeitet und ... wie so, ja.

00:57:07: Ja,

00:57:08: muss natürlich ... Voll, wenn man selber da steht mit dem perfekten Depf und sagt, du darfst das nicht operieren, du musst zu deinem Körper stehen.

00:57:15: Außer mit der Depfzeit gibt's Nudeln.

00:57:17: Ich hab eine gute Veranlagung, du nicht, so what.

00:57:21: Jetzt geisterte ja schon mal der Begriff, war die Positivität durch die Gegend.

00:57:26: Was ist denn das, Rebecca?

00:57:29: Das ist schwer zu definieren.

00:57:30: Also eigentlich ist es eine Bewegung, die aus Gleichberechtigungszwecken geboren worden ist.

00:57:37: Und da ging es vor allen Dingen eigentlich um schwarze Frauen, die... angenommen werden wollten, als vor allen Dingen als schwarze fette Frauen in ihrer Körperlichkeit und dafür nicht diskriminiert werden wollten.

00:57:49: Das hat mittlerweile irgendwie gerade in Social Media so ein bisschen ein Eigenleben entwickelt.

00:57:54: Das ist halt einfach hauptsächlich weiße Creatorinnen sind und Creator sind, die halt dieses Label benutzen, diesen Hashtag benutzen und dann so ein bisschen verbessern, was das ursprünglich mal war.

00:58:08: Und eigentlich sollte das darauf hinlaufen, dass man ein positives Bild von seinem eigenen Körper hat und seinen Körper so anhebt und ihn so liebt, wie er ist, völlig egal, wie der jetzt aussieht.

00:58:19: Das hat natürlich auch seine problematischen Seiten.

00:58:22: Da gibt es dann unter anderem so Probleme mit dem Philium, die gegengeworfenen Begriff Toxic Positivity, dass man halt dann eben Leute unter Druck setzt, die halt... keine Ahnung, vielleicht jetzt damit leben wollen, wie sie sind, aber eigentlich trotzdem einen Willen haben oder einen Wunsch haben, an ihrem Körper was zu ändern.

00:58:37: Also die jetzt beispielsweise sagen, ich fühle mich so dünn, ich möchte lieber zunehmen oder ich fühle mich so dick, ich möchte lieber abnehmen oder keine Ahnung, ich möchte halt eben an meiner Nase was ändern oder ich möchte mich meinen Entwegen auch, darf ich jetzt natürlich sagen, tätowieren lassen.

00:58:48: Also das ist halt einfach... dass du halt einfach irgendwas machen willst an deinem Körper und dass du dann halt aus diesem Schema von der Body-Tour-Positivity so ein bisschen schon rausfällst, weil du halt eben nicht dazu fähig oder willens bist, dieses rein positive Einstellung zu deinem Körper zu haben.

00:59:03: Deswegen hat sich da so eine neue Bewegung herausgeblieben, die so mehr in die richtigen Body-Nutrality geht, die halt einfach sagt, also...

00:59:11: In dein Land.

00:59:13: Ja, es ist einfach, man soll einfach sagen, Körper sind halt wie sie sind und die sind einfach moralisch neutral.

00:59:20: Es hat keinen moralischen Wert, ob du dick oder dünn oder groß oder klein oder, keine Ahnung, schwarz oder weiß bist.

00:59:28: Es hat einfach mit deinem moralischen Status nichts zu tun.

00:59:31: Das heißt, es gibt niemandem oder sollte niemandem eine Handhabe geben, sich irgendwie auf oder abzuwerten.

00:59:36: Und dass man dann auf dieser Basis natürlich eine ganz andere Herangehensweise hat.

00:59:40: Und das sind halt Entwicklungen, die da zu sehen sind.

00:59:43: Aber da bin ich auch nicht so super tief in der Materie drin.

00:59:46: Weil ich ehrlich gesagt sage, ob das für meine Reistige Gesundheit nicht so zuträglich war mich zu viel, bevor die Positivität zu beschäftigen.

00:59:54: Das war ein Sumpf, von dem ich mich nicht wohlgefühlt habe.

00:59:57: Warum hast du dich nicht wohlgefühlt, wenn ich fragen darf?

01:00:03: Weil ich da sehr, sehr viele Dinge gesehen habe, gerade so in Social Media, die mich irgendwie deprimiert haben.

01:00:09: Also es ist im einen wirklich diesen Druck, dass du halt oft auf dieses Gefühl hast, wenn du was an deinem Körper ändern willst, dann bist du da schon wieder raus, dann gehörst du nicht dazu, dann machst du wieder irgendwas falsch, weil du halt eben nicht vom Spiegel stehst und denkst, ja so möchte ich sein, das ist super so, ich nehme mich so an, wie ich bin.

01:00:24: Und auch weil da halt... Unfassbar viel, sehr toxische Menschen aus anderen Lagern dann da reinkommen.

01:00:30: Also wenn du halt irgendwie eine Person hast, das siehst du auch oft in so Fitness-Content, also ich hab super viele Fitness-Influencer, denen ich folge, die halt auch sehr viele so inklusive Sachen machen.

01:00:39: Also die halt eben auch Leute ermutigen, ins Gym zu gehen, die halt jetzt nicht durchschnittskonfektionsgrößen tragen und so.

01:00:47: Da hast du sofort Leute dann auf den Plan.

01:00:49: die halt richtig ekelhafte Kommentare posten, also keine Ahnung, sobald halt irgendeine dicke Frau sich vor eine Kamera stellt und sagt so, ich wiege jetzt hundert Kilo und bin meterfünftig groß, aber ich gehe jetzt trotzdem ins Gym und ich genieße mein Leben, dann kommen sofort fünfzig Leute, die halt drunter kommentieren, macht die Kamera aus, dich fette Sau will keiner sehen, du machst das Gesundheitssystem kaputt, geh mal, geh mal hier weg, geh mal, du kannst doch nicht erzählen, dass du dich wohlfühlst, darf sich nicht wohlfühlen, so wie du aussiehst, bla bla bla, und das siehst du halt auch.

01:01:19: Und deswegen muss ich da weg, weil ich dann einfach gemerkt hab, so, nee, du darfst dich nicht in den Space geben, wo du halt dann einfach so viel von solchen Leuten siehst, dass du glaubst, dass Leute wirklich so denken.

01:01:30: Okay, also es war nicht die Body-Nutrality per se, die irgendwelche Probleme hat, sondern das halt Wappler, da irgendeine Scheiße in

01:01:36: die Kommentare kommen.

01:01:37: Genau,

01:01:37: dass sie Wappler verplant sind.

01:01:39: Wappler Magnetismus ist das Problem.

01:01:42: Glaubst du, kann man sich als Teil der... Bord in Neutrality Bewegung sehen, aber trotzdem zum Beispiel dem eigenen Kind, das übergewichtig ist und jedes Jahr mehr zunehmend irgendwie ans Herz legen, dass es sich vielleicht dann gefallen tun würde, wenn das nicht mehr wird.

01:02:03: Also ich kenne mich wie gesagt nicht so super gut mit den innen aus dieser Bewegung aus, aber ich würde das per se sagen schon.

01:02:11: Es ist auch eine Frage dessen, wie man das macht.

01:02:14: Es gibt momentan so ein Social Media Phänomen, das sind die sogenannten Almond Moms, also Mandelmütter, wenn man sie wörtlich übersetzt.

01:02:21: Das sind halt Leute, die ihren Kindern, die Kinder wirklich mit dieser Diet-Culture schon erziehen, also die von vornherein sagen, du darfst nur Mandeln essen, du kriegst nicht Süßigkeiten wie die anderen Kinder, du kriegst hier nur so Prailenmixer, also mit Mandeln und Rosinen und so.

01:02:36: Und die total regulieren, was ihre Kinder essen dürfen, wieviel sie sich bewegen müssen und so weiter und so fort.

01:02:41: Und da gibt es halt Studien, die halt eben auch nahe legen, dass Kinder, die mit so einer Scarcity, also mit so einer Reduktion und so einer massiven Einschränkung aufwachsen, die halt eben sehen, was ihr umfällt, darf tendenziell eher übergewichtig werden später, weil sie dann halt eben versuchen, das irgendwie überzukompensieren.

01:02:59: Aber da kenne ich mich nicht so super gut aus mit der Datenlage.

01:03:02: Nichtsdestotrotz, es ist halt auch ein Unterschied, ob du jetzt zu deinem Kind sagst.

01:03:07: Dein Doktor hat gesagt, wir müssen da mal ein bisschen was machen und ich helfe dir.

01:03:10: Und wir machen zusammen, also keine Ahnung, dass du einfach sagst, wir gehen jetzt zusammen in den Skates fahren oder wir gehen zusammen laufen.

01:03:15: Wir machen zusammen Sport, ob du halt sagst, hey Kind.

01:03:19: Wenn du so, wenn du so weiter in die Schule gehst, dann kriegst du aufs Maul.

01:03:23: Jetzt nehmen wir einmal ins Brokkoli.

01:03:25: Und das ist nett okay, wie du bist.

01:03:26: Ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Punkt, dass du halt dann einen Unterschied machst zwischen du willst versuchen, was zu ändern und dem Kind dann irgendwie zu vermitteln direkt oder indirekt, dass es halt nicht okay ist, wie es ist.

01:03:37: Und das ist, glaube ich, der schwierigste Punkt dabei, der viel kaputt macht auch für längerfristige, seelische Gesundheit von Leuten.

01:03:45: Aber ich bin nicht der Mensch in der Jugendarbeit hier.

01:03:49: Das sind rot und ganz zuständig.

01:03:52: Ich habe ja gerade schon gefragt, wie alt ist das Kind?

01:03:54: Also das kommt ja wirklich sehr wirklich, das ist ja wirklich, je älter das Kind, desto mehr Verantwortung muss es selber tragen, seine Verantwortung tragen, ja, übernehmen.

01:04:05: Gleichzeitig kommt es ja aus dem Haushalt und dort wurde ja etwas vorgelebt und oft ist es ja nicht so, dass die nur die Kinder übergewichtig sind, sondern auch Die Eltern übergewichtig sind, das heißt eigentlich müsste das ganze System was ändern.

01:04:24: Und wie schwer das ist, wissen wir auch alle.

01:04:29: Und auch da ist sozusagen wieder diese moralische Empörung überhaupt nicht hilfreich.

01:04:36: weil man dann natürlich die Leute eher dazu kriegt, dass sie sagen, ich will mich damit überhaupt nicht beschäftigen.

01:04:42: Wenn ich mir das alles und dann mache ich eben, suche ich mir keine Hilfe und mache auch Ändere auch nichts, weil ich mich dann mit der moralischen Empörung alle anderen auseinandersetzen muss.

01:04:57: Und so gesehen ist eben dieses Nicht-Bewerten oder eben sich da... die Bewertung bewusst machen nochmal wichtig für die Kinder.

01:05:10: Denkt doch an die Kinder.

01:05:11: Ja, denkt an die Kinder.

01:05:12: Ne, was da, glaube ich, auch viel unterschätzt, weil sie ganz allgemein bei solchen Sachen wie so ein Cover-Wild-Diskussion gehen, ob das jetzt irgendwie der Zugang zu Plastische Chirurgie ist oder die Art und Weise, wie man zu Hause kocht, das sind immer Ressourcenfragen.

01:05:27: Das hat unfassbar vielen mit ganz vielen verschiedenen Ressourcen zu tun.

01:05:30: Das hat was mit Zeit zu tun, das hat was mit Geld zu tun, das hat was mit Bildung zu tun.

01:05:34: Wenn du in einem Haushalt aufwächst, wo weder die Zeit noch die Bildung noch das Geld da ist, um dir eine gesunde Ernährung beizubringen, um dir irgendwie die Möglichkeit zu geben, dass du dich bewegst, dass deine Eltern mit dir raus in den Wald spazieren gehen am Wochenende, dann wirst du natürlich ein anderes Verhältnis zu deinem Körper und zu deiner Ernährung entwickeln, als jemand, wo das gegeben war.

01:05:55: Und das ist halt eben auch so ein Ding, wo ich so ein bisschen Probleme in der Problemstellung sehe, was so Diskriminierungsformen auf dieser Basis irgendwie angeht.

01:06:03: Aber ich glaube, ich habe viele Leute unterschätzen, dass nicht jeder aus dem gleichen Startloch ins Leben geht.

01:06:09: Und dann natürlich entsprechend einige Leute deutlich, deutlich schwerere, deutlich höhere Hürden zu bekommen, haben, um einem gleichen Ergebnis anzukommen und gleichen Ziel anzukommen wie andere.

01:06:19: Es ist auch interessant, dass die Bewertungen oft aus den verschiedensten Richtungen kommen.

01:06:23: Also man hört immer wieder so klischeehaft, dass wenn Leute aus einem Umfeld kommen, das eigentlich überhaupt keinen Wert auf Körperlichkeit legt und die dann zum Beispiel anfangen zu trainieren, dass die dann auf ziemlichem Widerstand aus ihrem bekannten Kreis stoßen, dass die sagen... Warum ist jetzt nicht damit uns die drei Käse greiner, sondern bestätzt du sowas komische?

01:06:45: Es glaubst du bist was besseres?

01:06:46: Weißt du jetzt keine fünf Bier mehr?

01:06:47: saufst mit uns jeden Abend?

01:06:49: Sondern dass dann oft auch der Versuch ein bisschen sich zum Beispiel mehr so dem Kraftsport zu widmen, oft dann ja eher herablassend begegnet wird.

01:07:00: Es gibt ja auch viel mit Wegetarismus und Veganismus, diese Reaktionen.

01:07:05: Das Stichwort Tätowierung viel jetzt von dir, Becky.

01:07:09: Das viel auch schon mal aus dem Chat.

01:07:13: Ist eine Tätowierung in dem Sinne eine Körperveränderung?

01:07:17: Ist es Schmuck?

01:07:20: Für mich sehe ich es nicht als eine Körperveränderung, aber als jemand dem das Thema Tätowierung völlig fremd ist, Rebecca.

01:07:28: Tätowierung, was ich?

01:07:29: Nein, niemals.

01:07:31: Also ich glaube schon, dass es das ist, was mit Kappabild auf jeden Fall zu tun hat.

01:07:35: Weil ich fand Tätowierungen schon als kleines Kind total faszinierend und ich wollte immer welche haben.

01:07:40: Also für mich war das klar, dass ich irgendwann tätowiert sein werde.

01:07:43: Das war einfach irgendwie so Teil dessen, wie ich mich selbst gesehen habe als erwachsener Mensch.

01:07:47: Die Frage war halt nur, wie die dann irgendwann eines Deines Tages aussehen würden.

01:07:51: Und ich muss schon sagen, Es ist klar, es ist irgendwie eine Body Modification, also eine Körperveränderung.

01:07:57: Du hast ja irgendwas, was aktiv unter deine Haut gebracht wird und was da halt, wenn du jetzt nicht dich unter Laser legst, für immer bleiben wird.

01:08:04: Das Motorradfahrrad, die ihre Gliedmaßnahmen irgendwelchen Strecken verlieren, mal abgesehen.

01:08:10: Und ich glaube, das macht, das kann unfassbar viel positive Auswirkungen haben.

01:08:14: Klar, wenn du jetzt einen super schlechten Tätowierer hast, du hast eine schlechte Erfahrung, dann wird das nochmal eine ganz andere Story.

01:08:19: Aber bei mir ist zum Beispiel das Problem, hat hat mir jetzt viel damit geholfen.

01:08:23: meinen Körper so anzunehmen, wie er ist.

01:08:26: Weil ich einfach aus A habe ich lustigerweise... Du wirst mehr angeguckt, wenn du irgendwie relativ viel tätowiert bist.

01:08:35: Das ist schon klar.

01:08:36: Also damit musst du klarkommen.

01:08:39: Aber du weißt halt, Leute gucken auf deine Tattoos und die gucken nicht wirklich auf deinen Körper an aller Regel.

01:08:43: Du wirst auch auf die Tattoos angesprochen.

01:08:45: Und das sind einfach Sachen, die so ein bisschen davon ablängen.

01:08:48: Und irgendwie habe ich jetzt da an Stellen, die ich eigentlich sonst nicht schön fand.

01:08:51: habe ich was, was mir gefällt.

01:08:53: Also guck ich mir auf diese Körperstellen lieber an.

01:08:56: Und dann fühle ich mich damit auch irgendwie wohler.

01:08:58: Also mir persönlich gibt das schon, gibt das schon nachher in Richtung, in Richtung positives, positives Körperbild echt viel.

01:09:03: Weiß nicht, ob das für jeden so ist, aber... Ja,

01:09:06: für mich ist das ja jetzt... Die Nase jetzt groß ist, tätowiere ich einfach... Die Frage

01:09:08: während des Streams ist eigentlich tätowiert.

01:09:10: Ich oute mich mal dazu, aber jetzt in einer ganz anderen, mit einem ganz anderen Hintergrund.

01:09:15: Für mich ist es mehr so ein Message-to-Serve-Ding.

01:09:18: Und auch... was man so nicht sieht.

01:09:22: Also, wenn ich normal angezogen umlaufe.

01:09:25: Und dafür ist es auch gar nicht gedacht.

01:09:32: Ich würde auch nicht sagen, dass ich damit meinen Körper verändere.

01:09:39: Würdest du ins Gefängnis kommen, wenn du es jetzt herzeigst?

01:09:44: Nein.

01:09:45: Ich erinnere mich an ein Ferngespräch vor längerer Zeit, wo Rainer Remford dann sein T-Shirt gelupft hat.

01:09:50: Aber das mache ich jetzt nicht.

01:09:51: Wir wollten doch nicht vorführen.

01:09:52: Kannst

01:09:53: du auch ein Six-Tact tätowieren

01:09:54: lassen?

01:09:58: Ich würde das schon auch als Körperveränderung oder Body-Modification sehen.

01:10:03: und ich habe mal mit einem erwachsenen Menschen gesprochen, der sich als Jugendlicher viel selbst verletzt hat und der sich dann hat irgendwann tätowieren lassen und diesen darüber einen Weg gefunden hat.

01:10:23: diesen Effekt der Selbstverletzung wiederzuerleben mit einer Auseinandersetzung mit dem Tattoo, aber ohne sich selbst zu verletzen.

01:10:34: Ich glaube, da gibt es wahrscheinlich sehr viele Motivationen, das zu machen.

01:10:38: Ich habe da was vorbereitet.

01:10:44: Das ist ein Buch, ich weiß nicht, das heißt, Body is under siege, also Körper unter Besetzung von einem Psychiater, wo es um Selbstverletzungen geht und eben Body-Modifikation und der relativ breites Bildschirm.

01:11:00: Ich weiß nicht, ich bin nicht anthropologisch ausreichend geschult, um das einschätzen zu können, wie wissenschaftlich das ist, weil der manchmal wirklich über Religion zu Medizin wirklich viele Sachen berührt.

01:11:12: Aber ich musste aufhören, dieses Buch zu lesen, weil mir das, also weil mir die Körperveränderungen dann irgendwann zu heftig wurden.

01:11:21: Und das ist sozusagen auch nicht nur, nicht nur neu modisch, sondern das ist halt auch schon wirklich alt.

01:11:26: Und wenn man sich überlegt, dass sogar Ötzi ja Tattoos hatte, sind sozusagen, ist das ja auch schon was, was uns, was uns lange begleitet.

01:11:35: Das wäre eine eigene Folgewerte, kann man mit der Bore sein.

01:11:38: Ich war eine Frage.

01:11:39: Findet ihr es legitim, dass es ein gewisses Maß an Körpermodifikationen gibt, ab dem man mit bestimmten Diskriminierungen rechnen muss?

01:11:50: Wenn wir jetzt sagen, ich tätowiere mir mein gesamtes Gesicht, ich lass mir hier irgendwelche Sachen implantieren und dann auf einmal wird mein Job nicht angenommen oder was kommt was?

01:12:03: Würdet ihr sagen, das sollte alles komplett neutral sein, egal welchem Körperbild ich da folge?

01:12:08: oder sagt sie, da gibt es eine Obergrenze?

01:12:10: und ob da ist es dann nachvollziehbar, wenn man dem nicht mehr neutral gegenübersteht?

01:12:16: Also ich glaube nachvollziehbar ist das grundsätzlich immer, weil du halt nie irgendwie außerhalb einer Gesellschaft existierst, aber ob es halt richtig ist, ist eine andere Frage.

01:12:26: Also keine Ahnung, ich persönlich würde schon sagen, wenn ich in der idealen Welt leben würde und ich mir die Morgen in mir erschaffen konnte mit Fingerschnipsen, dann wär's mir vollkommen egal, ob du dir die Ohren abschneiden und dir fünf Millimeter große Tunnels in die Nase stecken lässt und dich komplett zuhackst, wenn du deinen Job ordentlich machst und das erfüllen kannst, was du erfüllen musst in deinem Arbeitsleben, in deinem Familienleben, in der Gesellschaft und niemandem was tust.

01:12:54: Go for it.

01:12:55: Wenn du dich damit wohlfühlst, kein Problem.

01:12:58: Aber ich glaube halt, ich glaube halt, dass das nochmal eine ganz andere Diskussion ist, ob das irgendwie gesellschaftlich, verständlich ist oder schwierig wird.

01:13:06: Ich seh mal in gewisser Weise, wenn du natürlich sehr extreme Körperveränderung gerade im Gesicht vornehmen willst, willst du damit ja auch eine Reaktion auslösen.

01:13:15: Normalerweise.

01:13:15: Also

01:13:16: das machen die wenigsten Leute nur so für sich.

01:13:22: Ja, ich glaube, ich glaube, viele Leute machen das schon wegen des Schock-Effekts.

01:13:26: Da merkt man aber auch, dass sich viel verschoben hat.

01:13:28: Ich meine, klar, es hat schon immer irgendwie relativ extreme Formen von Body Modifications gegeben.

01:13:33: Aber ich glaube, seit heute jetzt einfach keine große Überraschung mehr ist, wenn eine mitreißige Marketing-Executive tanze mit komplett zutätowierten Armen im Büro rumläuft.

01:13:46: Da ist der Schockwert einfach von Tattoos.

01:13:48: Ist halt deutlich runtergegangen.

01:13:50: Da musst du halt, wenn du noch Leute erschrecken willst, schon noch mal zwei, drei Schippen drauflegen.

01:13:54: Also, keine Ahnung, wenn ich jetzt in den Fünfzigern so rumgelaufen wäre, wie ich jetzt rumlaufe, dann hätte ich eine ganz andere Reaktion hervorgerufen, als es heute der Fall ist.

01:14:02: Und ich glaube, da ist schon, also Provokationsspiel bestimmt bei vielen Leuten eine Rolle.

01:14:06: Doch auf jeden Fall.

01:14:09: Ja, und Sichtbarkeit schafft Gewöhnung, ne?

01:14:11: Ich hab... Ich had da so mit der Frage, ne?

01:14:16: Also, die Frage ist... Welchen Job hat man?

01:14:19: Sind die anderen jetzt abgelenkt davon?

01:14:22: Wenn ich jetzt in meinem Bereich bin, oder weiß ich nicht, Jan bei dir, da versuchen wir ja in der Therapie, in der Behandlung, versucht man ja, als Gegenüber so neutral wie möglich zu sein.

01:14:33: Das ist ja eigentlich so ein Grundprinzip, man versucht so neutral wie möglich zu sein, damit die Person bei sich bleiben kann und nicht zu viel... Thema von mir in das Gespräch mit reinkommt.

01:14:46: Und zum Beispiel in dem Fall würde ich mich das fragen.

01:14:49: Andererseits können wir uns ja nur gewöhnen an die amtheturgierten Menschen, wenn wir viele gesehen haben und vielleicht spielt es dann durch Gewöhnung nicht mehr so eine hohe Relevanz.

01:15:02: Also, genau, wenn wir etwas öfter gesehen haben, dann sind wir vielleicht auch nicht mehr so geschockt und so abgelenkt.

01:15:07: Und deswegen, ja.

01:15:10: Also ob man damit rechnen muss, dass man diskriminiert wird, das finde ich, die Frage kann ich nicht beantworten.

01:15:17: Aber man muss man, aber sozusagen ob das ungerecht ist, also das hat eben Konsequenzen.

01:15:28: Und ich gebe ja auch ein bisschen die Verantwortung nach außen.

01:15:35: Also ich gebe ja, ich sende eine Botschaft und gebe damit die Kontrolle auch darüber ab, wie diese Botschaft aufgeführt wird.

01:15:41: Also was ich im Gesicht habe, das ist ja eine Form von Kommunikation.

01:15:45: Und ich kann sozusagen nicht sagen, ihr sollt aber auf diese Botschaft so und so reagieren.

01:15:49: Dafür, das kann ich von niemandem verlangen.

01:15:53: Und das ist, glaube ich, und es gibt Kontexte, wo das relativ risikoarm ist, wo man nicht gesehen wird oder in einem... Wenn jemand in einem Musikladen mit einem tätowierten Gesicht auf mich zukommt, dann reagiere ich anders, als wenn jemand hinter dem Bankschalter steht oder wenn ich in der Notaufnahme ankomme und jemand hat ein fettes Tattoo, das will ich.

01:16:14: Also da bin ich in einer Notsituation und da kann ich sozusagen, also vielleicht will ich das auch, aber ich erwarte hier eine gewisse, eine gewisse, in bestimmten Kontexten, eine bestimmte Form von Seriosität.

01:16:27: Und die würde ich jetzt.

01:16:31: Mein schnelles Gehirn würde Menschen, die bestimmte Körperveränderungen haben, die Seriosität erst mal absprechen.

01:16:41: Und gerade wenn ich in einer Hochstresslage bin, kann ich auch nicht die Verantwortung tragen, mich jetzt zu regulieren und zu sagen, das ist bestimmt gar nicht so schlimm.

01:16:50: Das ist halt die Attribuierung.

01:16:53: Aber jetzt nochmal auch das schnelle Gehirn, wenn du jetzt als kleiner Junge schon total gewöhnt bist, immer mit Leuten, die irgendwelche Sachen im Gesicht haben, dann würde es... Das wäre ja die Frage, ne?

01:17:04: Die Frage ist, ab wann gewöhnen wir uns so sehr, dass genau dieser Effekt eben nicht mehr eintritt.

01:17:08: Aber du bist ja nicht gewöhnt, dass alle was im Gesicht haben.

01:17:12: Nee.

01:17:12: Du bist nur gewohnt, dass Leute, die du kennst, das heißt grundsätzlich ist halt, aber du weißt sozusagen, die Leute, die hinter dem Bankschalter stehen, die haben das nicht.

01:17:20: Und die Leute, die ich in der Arztpraxis tritt, die haben das auch nicht.

01:17:24: Und von denen erwarte ich sozusagen was.

01:17:26: Und da kommt ja auch als Psychotherapeut oder Arzt Ärztin, ist ja das Auftreten auch wichtig.

01:17:36: Also die Kittel werden ja in der Klinik jetzt nicht mehr so... wirklich aus hygienischen Gründen getragen, sondern das ist einfach auch ein... Auch ein Erkennungsmerkmal, jetzt werde ich aber...

01:17:46: Branding.

01:17:47: Branding, Branding, genau.

01:17:49: Ich finde das mega interessant, weil ich mir einfach die ganze Zeit dabei denke, ich kann vollkommen verstehen, dass das so ist, aber das sind halt gesellschaftliche Codes, weil halt über Jahrzehnte halt Leute, also erst mal gab es wenig Leute, die so krass tätowiert waren und die halt einfach nicht die Karriereoptionen bekommen haben.

01:18:03: Ich muss aber sagen, wenn ich verbutend auf der Straße liege oder auch wenn ich einfach eine langfristige Gesundheitsversorgung haben möchte, solange die Person mich nicht mit irgendeinem... was infiziert, weil sie total ungewaschen ist, ist mir das vollkommen egal, wie die aussieht.

01:18:18: Solange meine Plutung gestoppt wird, oder ich mir die gesundheitliche Verhandlung bekomme, die mir zu einem guten Herz-Out-Come irgendwie dich mich dahin führt, dass ich erreichen will, ist mir das vollkommen egal, wie die Person

01:18:32: aussieht.

01:18:32: Das sagst du jetzt, wo du im Toleranzbereich bist sozusagen.

01:18:40: Auch die Frage, wie man handelt.

01:18:41: Wenn man tatsächlich die Wahl hat zwischen zwei Bankangestellten, denen man jetzt eine fifty-tausend Euro anvertrauen möchte, nehme ich die mit dem Gesichtstatu oder den ohne Gesichtstatu.

01:18:52: Das kommt drauf alle, ob der mit Gesichtstatu in deinem Schalter von der UBS steht oder draußen auf der Straße sagt.

01:18:57: Also ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe Vorurteile gegen Leute mit Gesichtstatus.

01:19:03: Ich weiß nicht, ob ich so falsch damit lieg, aber ich glaube auch, dass ich vor fünfzig Jahren vielleicht ähnliche Vorteile gegen Leute mit Armtattoos gehabt hätte, wobei ich da auch glaubt, dass vor fünfzig Jahren man mit einem Armtattoo etwas Gänzlich anderes signalisieren wollte, als man es heute tut.

01:19:21: Heute sagt man, schaut das schaut cool aus.

01:19:23: Früher hätte man gesagt, was aufbursche mit einem Armtattoo.

01:19:28: Also wir hatten vorhin dieses Thema Reaktion von Kindern.

01:19:32: Das ging mir im Zusammenhang mit dem, was Becky angesprochen hatte, vorhin mit Prothesen noch mal so ein bisschen durch den Kopf.

01:19:38: Und die Frage, was sieht man wie oft?

01:19:42: Also ich bin ja nun in einer Zeit aufgewachsen, wo man teils durch Kriegsverletzungen, teils durch, weil einfach die Diabetesversorgung viel schlechter war.

01:19:50: Und man viel mehr Menschen mit sichtbaren, auch die Prothetik war schlechter, viel mehr Menschen mit sichtbaren Amputationen.

01:19:57: sehen hat.

01:19:58: und ich weiß trotzdem, dass ich das als Kind total gruselig fand.

01:20:02: Also wie ist dieses Körperbild der Unversehrtheit, was macht das mit uns vielleicht aus psychologischer Sicht?

01:20:12: Ich möchte nur noch mal darauf zu sprechen kommen, dass der erste Kommentar, den ich gehabt habe, war mangelnde Sprache und ich weiß nicht, ob das bei dir auf dich zutrifft, aber... Gut, ich werde jetzt auch irgendwie in zweieinhalb Jahren, fünfzig, mangelnde Sprache.

01:20:26: Also wenn ich das nur sehe und ich kann das nicht einschätzen und ich weiß nicht, was passiert ist, aber wenn man mit den Kindern spricht und sagt, okay, folgendes, dann ist es auch noch mal was anderes.

01:20:36: Aber ich meine, Expertin Rebecca, bitte.

01:20:39: Ich wollte nur sagen, Sprache ist eben das ist Wahrnehmung und Beschreibung, aber eben auch können wir darüber sprechen, finden wir Worte, können wir es erklären.

01:20:48: Das ist für die Verarbeitung ein wichtiger Prozess.

01:20:52: Prothetik ist aber auch echt ein super interessantes Feld, weil gerade wir haben ja schon angesprochen, der ist historisch für unterschiedliche Wandlungen genommen.

01:21:00: Also wenn du dir jetzt irgendwie anschaust, die Gemälde von Autodix nach dem Ersten Weltkrieg, Kriegsgrüppel beim Kartenspielen und dann halt eben diese Bilder, die diese Archivbilderdürde nach dem Ersten Weltkrieg, hast von Menschen, die halt irgendwelche konnten ja so... rein auf Funktionalität ausgelegte Armprothesen hatten, die halt mit einer Zange irgendwas halten konnten, an denen die Fabrik geschickt wurden und konnten wieder funktionieren.

01:21:22: Und heutzutage gibt es ja hyperrealistische Prothesen, wo du mit Sicherheit schon Menschen gesehen hast, die Prothesen tragen, wo du niemals auf die Idee kommen willst, dass sie Prothesen tragen.

01:21:31: Aber es gibt halt eben auch so... Super funktionale, aber high-tech Sachen, wie jetzt diese Debatte mit Oscar Pitorios, als der bei der Olympia in den Staat gegangen ist und dann eben hieß, dass der eigentlich die able-bodied, also in Anführungszeichen normalen Athleten übervorteilt, weil der mit diesen Blades, die für ihn geschaffen worden sind, einfach eine Art von Antriebschaft und eine Art von Kraftschaft, die halt ein Mensch mit stinknormalen biologischen Beinen nicht auf den Boden bekommt.

01:22:01: Und da gibt es halt super viele Debatten, die sich daran eben entzünden.

01:22:04: Und eine der Debatten ist halt eben auch die Frage, inwiefern spielt es eine Rolle?

01:22:08: oder war es ein Fehler, dass es so lang so zentral war, dass man versucht, normalen anführungszeichen Körperformen nachzubilden.

01:22:16: Es gibt zum Beispiel die Idee, dass man bei Leuten die Handprothesen brauchen, da denen halt ein Teil vom Arm fehlt, dass man dann gar nicht mehr so sehr versuchen sollte, eine Hand mit fünf Fingern mit ihren Liedern nachzubauen, weil das mechanisch super schwierig ist und die Hand an sich als eigentlich auch gar nicht so das allergeilste Design der Welt ist, sondern dass es vielleicht günstiger wäre, wenn man denen, jetzt wird es alle kühl, weil die Leute super freuen, einfach den Taki gibt.

01:22:44: oder irgendwelche einzelne Digits, die man viel präziser steuern kann.

01:22:49: Die kannst du um Sachen drumwickeln, du hast einen viel besseren Grip, du kannst eine viel bessere Feinmechanik im Feinmotorik auf die Gegenstände ausüben, also das mit mechanischen Händen mit fünf Fingern kannst.

01:23:01: Und du kannst im Endeffekt viel, viel mehr Funktionen herstellen mit so einer Art und Weise von Prothetik, was aber lange überhaupt nicht gedacht worden ist, weil das den Nachteil mit sich gebracht hat.

01:23:13: dass man nicht normal aussieht, dass es auffällt, dass es irgendwie nicht das Bild ist, dass man sich im Kopf vorstellt, wenn man sich einen menschlichen Körper irgendwie vorstellt.

01:23:21: Man liest viele japanische Comics.

01:23:23: Oder man liest viele japanische Comics.

01:23:25: Ja, aber es ist echt so, da gibt es super viel so Überschneidungen auch mit ganz irren Künstlern, die total abstruse Sachen machen.

01:23:32: Und da hat sich mittlerweile echt so eine Mische herausentwickelt, die total faszinierend ist.

01:23:37: Aber ist das nicht

01:23:39: auch Kunstwirt?

01:23:40: Ist es nicht auch ein bisschen, also auch... bisschen normal, also dass wir sozusagen wir konnten irgendwie Zangen machen und die Funktion wieder herstellen und denken aber irgendwie wäre es schön wenn die Hand wieder da ist und dann fangen wir an immer komplexere Hände zu bauen und merken also geil ist das irgendwie gar nicht und müssen das aber sozusagen erstmal ausprobieren.

01:24:01: und jetzt merken wir mal gut vielleicht wollen wir gar nicht sozusagen diese also vielleicht ist es gar nicht so gut das nachzubauen sondern Wir gehen eher wieder auf den funktionellen Aspekt zurück, jetzt, wo wir es imitieren könnten.

01:24:17: Also, normal ist so ein schwieriger Begriff.

01:24:20: Also, ich glaube, klar ist es, dass das irgendwie eine

01:24:21: Entwicklung... Menschlich.

01:24:23: Ja, menschlich ist das, glaube ich, auf jeden Fall.

01:24:25: Aber es sagt halt auch viel, also so Produktdesign, die Art und Weise, wie an solche Aufgaben herangegangen wird, hat halt unglaublich viel über die Gesellschaft zu dem jeweiligen Zeitpunkt aus.

01:24:35: Und was halt unfassbar interessant ist bei dieser ganzen Debatte, ist halt eben auch die Stimmen derer zu hören, die diese Prothesen tragen sollen.

01:24:44: Weil das halt eben häufig in solchen Produktdesign-Protessen vollkommen übergangen wird.

01:24:49: Dass halt eben viel zu wenig darüber nachgedacht wird, was jetzt wirklich der Endnutzen dessen ist, was die Person, die die Protheser in den letzten Endes tragen soll, wirklich braucht.

01:24:58: In dem Ansprechen hat sich halt auch mittlerweile eine recht große Industrie gebildet.

01:25:02: Es gibt zum Beispiel so eine kanadische Firma, die heißt Alleles, die machen Hauptsächlich Beinprothesen, die super leicht aus Alusen sind.

01:25:10: Das ist einfach nur ein gerade Alucylinder, der angepasst ist an die jeweiligen Gelenksituationen mit beweglichen Fußgelenken auch.

01:25:17: Und dann hast du Schienen, die halt mit Laser geschnitten werden können, die alle möglichen Farben und Formen und Designs haben.

01:25:23: Die kannst du dann vorne draufklemmen.

01:25:25: Also hast du halt irgendwie so eine Mischung aus Fashion Assists war, wo du halt irgendwie ein Statement damit machen kannst, wo du selber entscheiden kannst, wie auffällig oder unauffällig deine Prothese an dem jeweiligen Tag dann eben ist.

01:25:36: Und dieser Funktionalität ist es leicht, dies bequem zu tragen, was halt oftlich der Fall ist, wenn du halt so eine Silikonprothese hast, beispielsweise, die halt photorealistisch, also hyperrealistisch nach einem, nach deinem anderen Bein gemodelt ist.

01:25:49: Und das halt auch sehr, sehr unterschiedlich sein kann, je nachdem, was die Person halt gerade möchte, die diese Prothese eben tragen muss.

01:25:56: Dann kommt auch wieder diese ganze Ressourcenthematik auf.

01:25:58: Wer kann sich was leisten?

01:26:00: Wie kannst du z.B.

01:26:01: dafür so einen TID-Druck?

01:26:02: Das ist jetzt gerade ein Riesenthema bei günstigen Prothesen, die jetzt z.B.

01:26:05: in Afrika produziert werden können mit relativ wenig Materialkosten und relativ wenig Infrastruktur.

01:26:13: Also da gibt es super viel Entwicklung, das ist ein ganz, ganz weites Feld, wo ich noch drei Stunden darüber reden konnte, dann war es auf den Zeitraum nicht.

01:26:21: Aber wir sollten uns halt gerade allgemein, glaube ich, viel mehr hinterfragen, ob es nicht, was normal ist, warum Dinge als normal empfunden werden, ob das unbedingt das Einzige wahre sein muss.

01:26:34: Du hast drei Mal noch Luft geschnappt.

01:26:37: Ja.

01:26:38: Ja, wisst ihr, ich habe gedacht, es gibt so einen Punkt, den hätte ich so gerne angebracht, aber jetzt ist die Zeit schon um und ich will jetzt hier nicht dieses Prothesen-Thema irgendwie mit dem, ich habe was vorbereitet und will jetzt irgendwie

01:26:48: mit dem anderen...

01:26:49: Vielleicht geht es noch aus, wir

01:26:50: haben noch drei Minuten.

01:26:52: Also ich bleibe bei Sprachfähigkeit und Sichtbarkeit und zwar habe ich viele Seminare gegeben und unter anderem auch bei Menschen, also in Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und Eingliederungshilfe und es gab ein Buch von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Thema Sexualität bei Menschen mit Behinderung.

01:27:14: Und das war ein schön Hochglanz und ich fahre viel Jana und Anna oder so, gewisse das auf jeden Fall.

01:27:19: Also die lernen sich kennen und da geht es auch um Körperbilder und auch um idealisierte Körperbilder und das vielleicht auch anders aussehen.

01:27:25: und dann geht es um Sexualität.

01:27:29: Und dann fangen die an mit dem Jungen und er ist in seinem Zimmer und hat dann irgendwie diese idealisierten Poster von den Frauen, die er toll findet, aber eigentlich ist er dann in eine andere verliebt.

01:27:38: Und dann fängt er an zu masturbieren.

01:27:40: Und dann sagen die ja und dann kannst du das machen und das ist wunderbar.

01:27:43: Und dann kannst du hier irgendwie eine Socke nehmen oder einen Zupftuch und schließt die Tür ab und so ganz praktisch.

01:27:48: Super, total schön.

01:27:50: Und das ist ganz normal und total positiv.

01:27:52: Körperbild positiv, der auch als ganz normaler Junge dargestellt.

01:27:56: Also normal im Sinne von, also nicht irgendwie in einem besonderen Schönheitsstereotyp, sondern genau ein, genau ein bürschnittlicher Junge dargestellt.

01:28:07: Und dann blätter ich um und es ist kein Witz.

01:28:10: Leute, da blätter ich um und da steht bei dem Mädchen, es kann sein, dass du deine Periode kriegst.

01:28:16: Dafür gibt es Binden und Slipbeinlagen und Obes und so weiter.

01:28:20: und also während bei ihnen das Masturbationsverhalten beschrieben wurde, wurde bei ihr die Blutung beschrieben, zwei Tausend Dreizehn.

01:28:26: In diesem ganzen Buch, wo es um Liebe und Sexualität gibt, war keine Vulva abgebildet.

01:28:32: Und jetzt komme ich noch mal zurück in meine Kindheit.

01:28:34: Wir durften keine Bravo lesen zu Hause, aber wir sind natürlich alle an eine Bravo gekommen.

01:28:38: und dann gab es ja die Seite mit den Nackten.

01:28:41: Und die Mädchen hatten immer die Beine zusammen, man sah die Vulva nicht.

01:28:43: Man hatte überhaupt gar keine Möglichkeit, eine Vulva zu sehen.

01:28:47: Also zum Thema Körperlichkeit und positive Körperlichkeit, positive Körperlichkeit, die sich irgendwann auf Sexualität auch auswirkt.

01:28:55: Hatten Generationen von Mädchen und Frauen überhaupt keine Vorbilder?

01:28:59: Es sei dann, sie sind vielleicht in Pornos reingegangen, wenn sie es denn getan haben oder eben auch nicht getan haben.

01:29:04: Und da habe ich auch gedacht... Also, als ich mich so vorbereitet habe zum Thema Körperbilder, fiel mir ein, dass unglaublich viele Mädchen und Frauen lange, lange Zeit, vielleicht jetzt manchmal auch nicht, überhaupt kein gutes Körpervorbild haben, was wirklich die primären Geschlechtsorgane, ich rede nicht von Hintern, ich rede nicht von Busen, ich rede von dem Normalen ansehen, ohne dass es gleich pornografisch ist, von regulären Geschlechtsmerkmalen.

01:29:28: Und das wäre ja für, also wenn wir Körperbild sehen, Auch im Sinne, dass ich mich emotional bewerte und dass ich irgendwie in meiner Gänze mich bewerte, dann gehöre und doch bitte die primären Geschlechtsmerkmale dazu.

01:29:43: Es wäre so schön, das auch nochmal perspektivisch anders zu sehen.

01:29:47: Das wollte ich unbedingt loswerden.

01:29:48: Das schöne Schluss wird auch mehr Vulvers in Magazine.

01:29:52: Danke

01:29:53: Martin, das ist gut zusammengefasst.

01:29:57: Ich wäre jetzt noch nicht beim Schluss.

01:30:01: Außer jemand hat tatsächlich noch ein Kind ins Bett zu bringen.

01:30:06: Eine Frage hätte ich zum Beispiel noch an Jan.

01:30:10: Du hattest das Thema mit den Selbstverletzungen aufgebracht.

01:30:14: Sind Selbstverletzungen, also in der Welt, mit der du so zu tun hast, ist das ein Körperbildding?

01:30:20: Ich hätte eher gedacht, dass es ein Schmerzding ist.

01:30:26: Körperbildding.

01:30:33: Nee, das ist mehr als nur Schmerz.

01:30:36: Also das ist ja eine Form von Kommunikation und das macht ja was mit der Umgebung.

01:30:43: Und man kann sich ja so selbst verletzen, dass es niemand sieht.

01:30:50: oder man kann sich so selbst verletzen, dass, da hat man sozusagen Steuerungsmöglichkeiten, dass der Kreis von Menschen, die das sehen, immer größer wird.

01:31:00: je offensichtlicher, dass ich das mache.

01:31:03: Und dann ist es sozusagen, da geht es, glaube ich, nicht um die Körperveränderung, aber es geht schon, um den Körper als Kommunikationsmittel zu benutzen.

01:31:15: Was auch immer ich sagen will, also ich will das nicht, das klingt jetzt so ein bisschen banal, weil hinter Kommunikationen verbirgt sich ja eine ganze Menge.

01:31:24: Das soll es nicht banalisieren, aber das ist sozusagen, der Körper wird halt benutzt.

01:31:30: Für verschiedene Zwecke und Schmerz ist ein Aspekt dabei.

01:31:36: Aber es gibt auch Menschen, die sagen, die finden das Blut gut.

01:31:41: Also, dass es blutet, finden sie gut.

01:31:44: Und man muss auch sagen, ich hoffe, das wird jetzt nicht so intensiv, aber der Schmerz ist tatsächlich nur am Anfang da.

01:31:53: Je tiefer man geht, desto weniger relevant wird dann irgendwann der Schmerz, weil die Schmerzphase an sozusagen, also da ist immer noch welches da, aber die schmerzhafteste Phase ist sozusagen die Haut.

01:32:04: Ich würde jetzt nicht detaillierter werden, aber...

01:32:07: Ich dachte, es hätte oft sowas anti-dissoziativ sein, dass man das Gefühl hat, man spürt sie nicht mehr, man nimmt sie nicht mehr wirklich wahr.

01:32:15: und dann... Steht mal rein und auf einmal nimmt man sich ganz durchaus wieder wahr, wenn das Eisbaden nicht reicht.

01:32:21: Da gibt es tatsächlich beides.

01:32:23: Also es gibt sozusagen das eine, das holt mich ins hier und jetzt zurück.

01:32:30: Man sagt ja, Dissoziationen entstehen, wenn ich einen emotionalen Zustand habe, den ich anders nicht aushalte.

01:32:39: Das ist sozusagen wie so ein Ausstieg.

01:32:42: Und da kann ich mich natürlich diesen emotionalen Schmerz mit einem körperlichen Schmerz über ausgleichen, den ich mit dem ich vielleicht besser umgehen kann.

01:32:52: Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass ich über eine Selbstverletzung in eine Dissoziation komme, weil ich sozusagen erstmal diese Anspannung habe.

01:33:03: Aber danach kommt hoffentlich eine Entspannung.

01:33:05: Also wenn man die Selbstverletzung gemacht hat, dann entspanne ich mich.

01:33:09: Und das kann tatsächlich, wenn die Entspannung tief genug ist, kann das zu einer Dissoziation führen.

01:33:17: Also geht in beide Richtungen.

01:33:21: War nochmal so eine Seitenlinie, die mir auch aufkam jetzt in der Diskussion.

01:33:28: Weil für den Schlusspunkt würde ich eigentlich gerne mal die Frage in die Runde werfen und vielleicht von jedem mal so ein bisschen aufsammeln.

01:33:36: Was ist für euch ein gutes Körperbild?

01:33:39: Was ist für euch wichtig bei einem Körperbild?

01:33:44: Du lächelst so schön.

01:33:46: Gut.

01:33:47: Ich habe gerade gedacht, dass wir jetzt irgendwie in der Viertelstunde so fünf Minuten Prothesen, fünf Minuten Vulvers und fünf Minuten noch schnell irgendwie Körper.

01:33:56: Das fand ich jetzt genau amisant.

01:33:59: Aber eigentlich möchte ich zurückkommen, so auf diesen ersten Einwand von Martin zu sagen, ja, positives Körperbild und Sport kann positiv sein.

01:34:07: Wenn du fragst, was ist, ich hatte immer dieses tatsächlich das klassische Ballerina-Körperbild.

01:34:12: Je älter ich werde, jetzt kurz vor den Wechseljahren, schwierig mit der Ballerina.

01:34:16: Ich bleibe dran, aber wird schwierig.

01:34:21: Aber tatsächlich, wenn ich überlege, welche guten körperlichen Erfahrungen gehabt habe, ich fand Vereine, in denen ich Sport gemacht habe, nicht sehr lange, aber ich war bei Karate zum Beispiel, wo die Körper und das Alter und das war alles Das war alles vollkommen egal.

01:34:39: Es ging nur um das gemeinsame Erleben und da ging es vielleicht noch ein bisschen um Gürtelfarbe und es war so ein Respekt.

01:34:45: Und also, da war auch gar keine Bewertung in den Körpern drin, weil wir waren eine Gruppe, wir waren eine Einheit und das finde ich echt ein total schönes Körper erleben.

01:34:54: Und ansonsten finde ich Körper auch einfach toll.

01:34:57: Ich spüre meinen Körper auch gerne und ich finde jede körperliche Erfahrung auch sehr, sehr positiv und sehr angenehm.

01:35:03: Und vielleicht haben wir tatsächlich jetzt über die schwierigen Aspekte sehr viel gesprochen.

01:35:08: Ich glaube, wir könnten Folge Teil zwei machen über die positiven Aspekte, ja.

01:35:15: Ja, ich finde auch, also ich glaube generell, wenn man jetzt über Sport allgemein spricht, dass etwas, das wenn man einen Sport findet, den man gerne macht und ich glaube, man findet so einen Sport, wenn man genug ausprobiert, dann kann das unfassbar bereichernd sein.

01:35:32: Ich glaube, man muss bei manchen Sportarten mehr aufpassen als behandeln, dass man nicht in irgendwelche Körperextreme abdriftet, aber ich glaube, das ist sehr typabhängig und von einer allgemeinen psychischen Verfassung abhängig und etwas, was wahrscheinlich zum Glück die meisten nett treffen wird, zumindest nicht in einem pathologischen Ausmaß.

01:35:58: Ich glaube, es gibt so viele Sportarten und es ist für jeden Körpertyp was dabei, was sehr intensiv machen kann.

01:36:06: Wenn ich sehr schlank bin, ist vielleicht eher klettern, was für mich.

01:36:09: Wenn ich sehr breit bin, ist vielleicht eher kreuzhaven, was für mich.

01:36:15: Also ich glaube, man braucht jetzt nicht Angst haben, weil man einen bestimmten Körpertyp hat, dass das jetzt einer ist für den Sport nicht zulässig.

01:36:23: Ich glaube, da ist man einfach schlecht informiert.

01:36:29: Also ich finde ich tatsächlich eine schwierige, was sozusagen ein gutes Körperbild ist.

01:36:35: Jetzt, wo ich euch zugehört habe, habe ich so gedacht.

01:36:38: Diese, diese Trennung von Körper und mir.

01:36:42: Also ich glaube ein gutes Körperbild ist das, dass ich mir bewusst bin, das bin ich.

01:36:45: Also das ist nicht mein Körper, sondern das bin ich.

01:36:49: Und da stecke ich halt drin.

01:36:51: Also ich habe gerade schon gesagt, dann mir ist ein Schwurpler vorbeigegangen, also ein ganzheitliches Körperbild sozusagen.

01:36:57: Und was beim Thema Sport mir noch wichtig ist, dass

01:37:03: ich...

01:37:05: Ich finde es eine ganz schlimme Motivation, Sport zu machen, weil es gesund ist.

01:37:10: Also schlimme, das soll jeder machen, wie er will, aber ich finde, da niemand sollte dazu getrieben werden, Sport zu machen, weil es gesund ist.

01:37:17: Sondern einfach, wenn ich keine Lust habe, also wenn ich den richtigen Sport nicht finde, weil ich nicht lang genug gesucht habe, wie Martin sagt, dann mache ich ihn halt nicht.

01:37:28: Also das Leben ist zu kurz, um nur aus gesundheitlichen Gründen Sport zu machen.

01:37:34: kann mir ein Leben ohne Bewegung und Sport nicht vorstellen, aber ich finde es auch total legitim, wenn man sagt, nö, ist nix für mich.

01:37:41: Und dann soll man sich auch irgendwie keinen Stress machen, dass das ungesund ist oder so.

01:37:45: Es gibt halt mehrere Entscheidungen mal am Leben, die ich treffe, die ich nicht aufgrund der Gesundheit treffe.

01:37:51: Und das finde ich auch legitim.

01:37:54: Wobei ich da vielleicht noch hinzufügen muss, ob einem ein Sport Spaß macht oder nicht, merkt man meistens nicht beim ersten Mal, wo man es ausprobiert.

01:38:03: Oft muss man... Oft muss man es ein paar Mal gemacht haben und dann merkt man, ob man es kann und dann merkt man, ob es Spaß macht.

01:38:09: Also mir hat das Gym die ersten zwei, dreimal auch nicht so gedaukt, aber dann nach drei, vier Monaten in Norm.

01:38:16: Man muss auch ein bisschen hartnäckig

01:38:18: sein.

01:38:19: Ich

01:38:19: habe es immer probiert, das war nix.

01:38:21: Ne, das stimmt auch, aber ich kenne auch Leute, die lange sich mit... joggen gequält haben und die quasi die wissen am freitag gehe ich joggen und schon am montag kriegen die schlechte laune und dann lohnt sich das nicht.

01:38:34: also das ist einfach der preis ist viel zu hoch.

01:38:36: also

01:38:37: ich finde zu auch insofern das ein sport den man nicht gern macht egal wie diszipliniert man ist man macht ihn dann nicht lang.

01:38:43: also wenn einem keine freude macht dann macht es auch nicht viel sinn sich da vier mal die woche überreden zu müssen wenn es nie aus einem Impuls herausgeschieht.

01:38:54: Also ich kenne viele Leute, die trainieren drei Wochen Vollgas und dann fünf Monate näher und dann wieder drei Wochen Vollgas und das ist vollkommen für die Katze.

01:39:05: da schließe ich mich da mal ran.

01:39:06: Also ich glaube, ich würde mich gar nicht so sehr auf den Sport einschließen, ganz ehrlich.

01:39:09: Also was mir, was mir halt wichtig ist, ich habe ja am Anfang mal so ein bisschen versucht, so eine Definition zu liefern und das ja irgendwie einen Kernpunkt dieser Definition, welche Gefühle das eigene Körperbild bei dir auslöst.

01:39:19: Also das ist ja sehr ich bezogen, diese Art und Weise, weil ich diesen Begriff verstehe.

01:39:23: Und ich glaube, das ist einfach das Wichtigste, dass man irgendwie versucht an einen Punkt zu kommen, an dem man ein positives Körperbild hat.

01:39:29: Und wie man, wie man den erreicht, Das muss man irgendwie selber für sich ausgleichen.

01:39:35: Ich glaube, es ist halt super wichtig.

01:39:37: Es ist jetzt auch so eine Platte herangehensweise, aber sich mal eine Schritt zurückzumachen und sich kurz überlegen, ob man mit sich selbst zu hart ins Gericht gilt.

01:39:47: Und ob man mit seinem besten Freund oder mit irgendwelchen Familienmitgliedern oder so genauso hart ins Gericht gehen würde.

01:39:53: Weil ich glaube, so ein Perspektivcheck kann schon verdammt viel ändern.

01:39:59: Und ich glaube auch... Leute, die da ein bisschen Probleme haben mit ihrem Körperbild, die nicht zufrieden damit sind, wie sie aussehen, die nicht zufrieden damit sind, welche Körperform sie haben, machen sich oft viel, viel, viel, viel mehr Sorgen, als angebracht ist.

01:40:14: Da hilft es vielleicht auch mal, ein kurzes Handy auszumachen und vielleicht dann doch mal irgendwie zu gucken, ob man nicht irgendwie im Freibad oder im Gym oder im Kino oder irgendwie die Leute finden kann, die einen mögen und es trotzdem Spaß machen kann.

01:40:24: So jetzt dachte ich, dass man nicht nur auf Instagram schaut, wie schauen die anderen aus, sondern dass man einfach mit einem Fenster raus schaut, na die sehen ja auch so schier.

01:40:30: Ja, das geht auch.

01:40:31: Deshalb, dass das ohle Scheiß, das hilft aber wirklich, weil wenn du nämlich ernsthaft mal durch Frankfurt über die Zeil dackelst oder keine Ahnung, bei dir, bei dir, bei dir in den Wien, die mal Hühn unterläuft.

01:40:42: Wie hast du relativ wenig, neunzig, sechzig, neunzig Modul-Szenen?

01:40:45: Und dann hat einfach sehr viele Durchschnittsmenschen.

01:40:47: Da bist du dann als Durchschnittsmensch auch nicht mehr so weit davon entfernt vom Instagram-Ideal.

01:40:52: Also muss man ein bisschen aufpassen, welche Bilder man sich so in die Wohnung holt.

01:40:57: Was ich einen sehr schönen Satz von Jan eben, dieses Mal muss ich... Es ist wichtig zu sehen, dass das bin ich in dieser Körper.

01:41:08: Also, weil das war so, dass die für mich auch sehr lange da war, wo ich gesagt habe, ich bin dieser Kopf hier und der Körper, der hängt da irgendwie an mir dran und mit dem muss ich halt irgendwie leben.

01:41:17: Und das ist was, wo man, wenn man das irgendwann, vielleicht auch in gewissen Altern, in seinen Moment.

01:41:26: Das bin ich.

01:41:27: Das ist eine ganz wichtige Gedanke, der auch viel zur Selbstzufriedenheit beiträgt.

01:41:33: Ja.

01:41:34: Freut mich, war eine schöne Runde, war eine spannende Diskussion mit ganz vielen unterschiedlichen Perspektiven.

01:41:41: Fand ich super.

01:41:42: Ich gehe davon aus, in zwei Wochen sind wir auch wieder mit einer vollständigeren Stammbesetzung da.

01:41:56: Jetzt

01:41:56: wollte es nicht Runde sagen, weil wir vor der Fositivität nicht haben.

01:42:02: Okay,

01:42:03: okay.

01:42:05: Und

01:42:06: zwei Wochen

01:42:06: sprechen wir über das Thema Schule.

01:42:08: Ist ein Arschloch.

01:42:10: Und da freue ich mich auch schon drauf.

01:42:11: Und da, ja, werden wir auch den Jan wieder dabei haben.

01:42:16: Sofern verrat ich ausnahmsweise schon mal zwei Wochen vorher ein Gast.

01:42:21: Ansonsten, ja, danke schön, dass ihr da wart.

01:42:24: Danke schön, dass ihr zugesehen habt.

01:42:25: Danke schön, dass ihr im Chat mit diskutiert habt.

01:42:28: Und ich freue mich darauf, euch alle demnächst wiederzusehen.

01:42:33: Ja, und kommt alle brav nach Leipzig, ne?

01:42:36: Ja, zum WTF nach Leipzig selbstverständlich.

01:42:38: Tschüss.

01:42:39: Tschüss.

01:42:40: Tschüss.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.