Episode 45: Alles meins - Organspende und warum sie so wichtig ist
Shownotes
Webseite Lydia Benecke: www.lydiabenecke.de
Webseite WTF Live: www.wtf-leipzig.de
Twitch Kanal https://www.twitch.tv/wtftalk
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Transkript anzeigen
00:00:00: einen wunderschönen guten Abend zum fünfundvierzigsten mal btf talk und wir sprechen heute über das thema alles meins organ spende warum sie so wichtig ist.
00:00:12: und bevor wir zur vorstellung der gäste kommen im stammteam natürlich wie immer lydia bernd und ich anika lässt sich heute entschuldigen hat lydia schon mal was zu verkünden weil das einfach mal vorne weg.
00:00:28: Wir freuen uns, dass wir ankündigen können, dass wir nun bei den Podcasts von Spektrum der Wissenschaft mit aufgenommen werden.
00:00:37: Das ist natürlich sehr schön und da freuen wir uns schon sehr drüber.
00:00:41: Genau und noch eine wichtige Sache und zwar Holm.
00:00:43: Herzlichen Glückwunsch nachträglich
00:00:46: vom ganzen
00:00:47: WTF-Stil.
00:00:47: Wir haben das auf dem Schirm gehabt.
00:00:50: Gestern wurde Holm also wie alt?
00:00:52: Möchtest du es lieber nicht sagen oder doch?
00:00:56: älter als ich meistens geschätzt werde, aber das kann ja jeder auf Wikipedia nachlesen.
00:01:00: Bei mir ist
00:01:01: es umgekehrt zum Glück.
00:01:06: Ja,
00:01:07: aber
00:01:07: von daher.
00:01:12: Ja, dann steigen wir mal ein heute mit unseren Gästen Klaus.
00:01:17: Vielleicht fängst du mal an und sagst ein bisschen wer du bist und was dich zum Thema Organspende und dann zu uns bringt.
00:01:26: Ich bin Pater Klaus Schäfer, Palutiner, katholischer Priester, seit über zwanzig Jahren Kliniksell-Sorge und ich kam durch meine Arbeit eigentlich zu diesem Thema.
00:01:37: Ich hatte in der Klinik, in der ich vorher war, eine Patientin, die immer wieder mit ihrem Sauerstoffgerät in die Klinik kam.
00:01:46: Ich habe mir da nichts Großes dabei gedacht und irgendwann treffe ich sehr auf der Intensivstation künstlich beatmet, naja, künstlich beatmet.
00:01:55: Da kann ja nichts passieren, dachte ich mir, paar Tage später war sie tot.
00:02:00: Weil sie hatte eine Lungenfibrose, da hilft auch künstliche Beatmung mit hundert Prozent Sauerstoff, nicht mehr, weil der Gasaustausch in der Lunge, also Sauerstoff
00:02:11: vom
00:02:12: Atemluft an das Blut und CO² vom Blut an die Atemluft, dieser Gasaustausch funktioniert einfach nicht mehr.
00:02:20: Und sie hat dann einen Mann mit zwei schuldfrichtigen Kindern nennen zu lassen.
00:02:26: Da wurde mir klar, wie wichtig Organspende ist.
00:02:33: Okay.
00:02:36: Nico, wie kommst du zum Thema Organspende?
00:02:39: Ja, ich lebe schon seit jetzt ein bisschen mehr als neun Jahren mit einem Spendenorgan.
00:02:45: Ich hatte zwei tausendfünfzehn Märztransplantationen.
00:02:50: Und seitdem versuche ich in meinem bekannten Kreis in der Vereinsarbeit ein Verein, wo ich tätig bin, auch immer wieder Werbung für Organspende zu machen oder diskutiere auch gerne über das Thema.
00:03:06: Und ja, so hat mich leider das erwischt und seitdem beschäftige ich mich einfach damit.
00:03:17: Was ist denn eine Organtransplantation?
00:03:19: Was passiert denn da?
00:03:24: Ja, das kommt.
00:03:25: Uns setzte ich auch das Organ an.
00:03:27: Bei mir, bei dem Herz zum Beispiel, war es so, dass es so ein sehr strenges Telling gibt, was die Organspende oder der Organempfang angeht.
00:03:39: Super viele Untersuchungen im Vorfeld sind dann notwendig, ob man dafür überhaupt geeignet ist, ein Spenderorgan zu empfangen, ob Krankheiten vorliegen, die überhaupt eine Organspende beziehungsweise auch ein, dass man Organ bekommen kann.
00:03:54: Ob da Krankheiten vorliegen, die das ausschließen, das kann leider in manchen Fällen passieren, dass man leider nicht in der Lage ist, ein Organ zu empfangen.
00:04:02: Und genau, dann kommt man auf, nach mehreren Untersuchungen kommt man dann auf eine Liste.
00:04:12: Und ab dem Zeitpunkt wird dann für einen passendes Organ gesucht, bzw.
00:04:18: natürlich hat man Platz auf dieser Liste.
00:04:24: Ja, im besten Fall wartet man nicht so lange.
00:04:26: Ich hatte auch da sehr viel Glück.
00:04:29: Ich musste zum Glück nur knapp drei Monate warten.
00:04:34: Anderen Leuten geht es natürlich da ganz anders.
00:04:36: Zum Beispiel Menschen, die auf eine Niere warten, warten dann durch eine zehn Jahre auf eine Niere und sind dann für zehn Jahre dialysepflichtig.
00:04:46: Und
00:04:48: das ist dann auch ein sehr langer Weg dahin.
00:04:51: bei Lungentransplantierten dauert das auch nicht zum Glück nicht so lange, da geht es das auch meistens schneller, weil auch da ist natürlich auch immer es wichtig, dass sie dann eine neue Lunge bekommen, weil so lange ist man dann auch nicht mehr gut lebensfähig.
00:05:11: Kannst du dazu sagen, was alles transplantiert werden kann?
00:05:14: oder Klaus, was gibt es alles für Transplantationen?
00:05:20: Also unter Organtransplantation, das was über deutsche Stiftung Organtransplantation und eure Transplant vermittelt wird, sind Herz, Lunge, Leber, Niere, Bauchsprachelgrüße, Dündarm.
00:05:31: Dündarm ist im Jahr in Deutschland etwa zwanzig bis fünfzigmal.
00:05:37: Also absolute Ausnahme.
00:05:40: Am häufigsten sind ein paar tausend, ich glaube zwei tausend, irgendetwas, sind Nieren und Dann kommen auch schon Leber, Herz von der Häufigkeit.
00:05:54: Okay, und gibt es ja auch so Sachen wie jetzt Hornhauttransplantationen oder so was?
00:06:01: Das ist ein eigenes Thema, das läuft unter dem Stichwort Gewebespende bzw.
00:06:08: Gewebetransplantation.
00:06:10: Das läuft nicht über Eurer Transplant, auch nicht über DSO, hat einen anderen Weg.
00:06:18: Für mich war es sehr spannend, als es bei meiner Mutter dann anfing, um die Frage einer Patientenverfügung zu gehen.
00:06:27: Und sie dann sagte, ja klar, Organe, wenn da verwertet werden kann.
00:06:31: Und ich sagte, naja, es spielt das im Alter von über achtzig Jahren überhaupt noch eine Rolle.
00:06:35: Und sie sagte dann, ja, ja, ich bin da, ich habe mich da informiert.
00:06:38: Und da gibt es durchaus Dinge, dass man also auch in höherem Alter noch, das fand ich sehr überraschend.
00:06:45: Es ist ja tatsächlich nicht so, dass man nur sehr junge und sehr gut funktionierende Organe noch transplantiert, Nico.
00:06:54: Ja, genau.
00:06:54: Also ich kenne das noch so ein bisschen von meiner Jugend, wo die Freunde so gesagt haben, meine Leber will doch eh keiner haben.
00:07:01: Oder meine Lunge ist ja so voller Rauch, weil ich jahrelang geraucht habe.
00:07:08: Die Entscheidungen
00:07:09: treffen dann die Ärztin vor Ort, die schauen sich die Organe an und entscheiden dann.
00:07:14: in zwei für zwei, ob das Organ genommen werden kann für eine Transplantation oder ob das Organ dann einfach ... kann ja auch sein, dass es durch einen Unfall oder durch andere Krankheiten einfach so beschädigt ist, dass es eben nicht mehr transportiert werden kann.
00:07:28: Aber das ist immer eine Einzelfallentscheidung, da wird sich die Patientin angeschaut und dann wird gesagt, okay, die Organe sind gut, die können wir entnehmen und transplantieren, und die Organe sind beide nicht mehr so gut.
00:07:43: Klaus, du hattest eben Euro-Transplant erwähnt und ich glaube noch irgendeine andere Organisation, kannst du mal erklären, was Euro-Transplant tut?
00:07:53: Vielleicht mit der anderen Beginnend, DSO, Deutsche Stiftung Organ Transplantation.
00:08:04: Die koordiniert die ganze Organ, den Weg des Organs vom Spender zum Empfänger.
00:08:14: Das heißt, wenn jetzt einer ein Organ braucht, so wie Niklas ein Herz gebraucht hat.
00:08:20: Da geht zunächst einmal in der Transplantationszentrum für dieses Organ.
00:08:24: Also die Transplantationszentren, die haben nicht alle Organe, die sie da transplantieren, da brauchen sie eine entsprechende Zulassung und sagt, ich bin krank, schaut mich mal an, kann ich da nicht bei eurer Transplant auf diese Liste?
00:08:44: Dann, wie Niklas schon gesagt hat, laufen entsprechende Untersuchungen, ist er schwer genug krank, sind alle anderen Therapien schon ausgereizt.
00:08:55: Wenn ja, wenn die Kriterien erfüllt sind, kommt man dann bei eurer Transplant auf die Warteliste.
00:09:02: Und eine dritte Organisation, Bundesärztekammer, die hat die Richtlinien festgelegt für jedes einzelne Organ ein gewisses Punktesystem.
00:09:19: Wenn man ein Organ hat, wenn man ein Organ braucht, ist man zunächst mal auf der Warteliste.
00:09:32: Und wenn dann ein Organ zur Verfügung steht, wird geschaut, zu welchem Empfänger kommt dieses Organ.
00:09:42: Und die Zuteilung nimmt keinen Mensch vor, sondern den Computer anhand dieser Formel-Punktesystem, der Patient mit der höchsten Punktzahl, dem wird es angeboten, übers Transplantationszentrum.
00:10:00: Und das Transplantationszentrum schaut sich dann noch die medizinischen Daten an und hat noch die Möglichkeit zu sagen, ne, also mit diesen Fett-Leberwerten zum Beispiel, das nehmen wir nicht für unseren Patienten.
00:10:14: gibt es wieder zurück.
00:10:16: Eure Transplant sagt kein Problem.
00:10:18: Wir haben ja noch mehr auf der Liste.
00:10:20: Also kommt der Zweite, kommt der Dritter dran.
00:10:23: Und irgendwann schlägt halt einer der Transplantationszentren zu und sagt, okay, für unseren Patienten nehmen wir dieses konkrete Organ.
00:10:34: Also früher hat man ja gesagt, dass du das mit einem extrem guten Match von allen möglichen Gewebefaktoren brauchst.
00:10:42: Das ist heute nicht mehr so der Fall, oder?
00:10:45: Ja, diesen Match, den gibt es heute nach wie vor.
00:10:48: Dafür kriegt man dann Bonuspunkte.
00:10:52: Man sagt auch dazu, ein Full House Organ.
00:10:56: Das heißt, der human-leukrozyten Antigen Also die Sprache unseres Immunsystems ist mit einer sehr großen Übereinstimmung.
00:11:09: Und wenn man solch ein Organ angeboten bekommt, muss der Transplantierte relativ wenig Immunzupressil vernehmen.
00:11:18: Meeres zum Beispiel, so war es bei den ersten Nierentransplantationen, also die ersten erfolgreichen Nierentransplantationen zwischen einigend Zwillingen.
00:11:29: Die haben ja den gleichen genetischen Kot.
00:11:32: Da brauchte der Empfänger keine Immunsuppressiva, weil der Körper das fremde Organ nicht als fremd anerkannt hatte.
00:11:46: Ja, du hattest es angesprochen mit den Immunsuppressiva.
00:11:51: Natürlich die offensichtliche Frage, wie lebt es sich eigentlich als Transplantierter?
00:12:00: Welche Einschränkungen hatten wir noch?
00:12:01: Was muss man tun?
00:12:04: Die erste Zeit war schon relativ hart.
00:12:10: Ich trage gerne Bart.
00:12:11: Ich rufte, ich glaube, das erste Jahr keinen Bart tragen.
00:12:15: Ich musste mich überrasieren, weil Bart dann auch in gewisser Art eine Weise Infektionsrisiko darstellen kann, weil sich da auch unterschiedliche Bakterien oder wir einen einfangen können.
00:12:28: Essen war eingeschränkt, also alles ... Es war letztendlich so, wie bei einer schwangeren Person, musste ich darauf achten, dass alles durchgegart ist, dass auch nichts Ruhe ist, also auch zum Beispiel keine Salami oder ähnliche Sachen, nichts, was so kalt geräuchert ist und ein ähnliches.
00:12:49: Das war am Anfang dann doch schon durchaus eine Herausforderung.
00:12:53: Aber gegen zu was man dazu gewonnen hat, natürlich nicht, dann im Verhältnis sind doch nicht mehr so viel.
00:13:01: Meine Medikamente haben natürlich Nebenwirkungen.
00:13:04: Ich nehme viele Blutdrucksenker, um eben die Nebenwirkung der Immunzipressiva auszugleichen.
00:13:12: Ich habe theoretisch einen hohen Blutdruck mit.
00:13:14: die Medikamente sorgen, dafür, dass der
00:13:17: Blutdruck dann
00:13:18: entsprechend gut eingestellt ist.
00:13:24: Während der Transplantation haben meine Nieren versagt, das ist durchaus ...
00:13:31: Es passiert,
00:13:31: ich glaube, ungefähr dreißig Prozent der Fällen.
00:13:35: Die Nieren sind dann doch schon so ein Organ, was als erstes sagt, nee, ich möchte nicht, aber noch lange dialysepflichtig, bis dann irgendwann die Nieren sich entschieden haben, na gut, jetzt mache ich doch mal wieder meinen Job.
00:13:49: Dennoch, dadurch eine trotzdem eingeschränkte Nierenfunktion.
00:13:52: weiterhin, die Mittelgradige, eben auch die Medikamente dafür sorgen, dass die Nieren weiter... die Medikamente filtern müssen und dadurch dementsprechend auch die Werte sehr niedrig sind für meine Anniere.
00:14:06: Sie könnten höher sein, aber die Medikamente sorgen eben dafür, dass die nähern Werte weiterhin okay sind, sage ich mal so.
00:14:17: Und dann muss ich mit jeglicher Infektion aufpassen.
00:14:21: Das heißt, dadurch, dass mein Immunsystem, sagen wir jeden Tag, liegt mein Immunsystem so einen kleinen Schlag ins Gesicht.
00:14:28: wenn ich meine Medikamente nehme.
00:14:30: Und dadurch sind alle Infektionskrankheiten, finde ich grundsätzlich, gefährlicher.
00:14:38: So eine Krippe kann schon kritisch werden.
00:14:43: Oder auch normale Erkältungen können, gerade am Anfang war das so.
00:14:48: Hatt ich super viele Magen da im Erkrankungen.
00:14:51: Das hat sich manchmal auch nicht über eine Woche, sondern teilweise immer Monate gezogen.
00:14:59: Das wird Stück für Stück auch immer wieder ein bisschen besser, bleibt aber immer auf einem Niveau, dass ich letztendlich immer aufpassen muss, was ich esse oder auch bei Effektionskrankheiten.
00:15:13: Corona war ein auch langen Thema.
00:15:19: Theoretisch haben die Impfungen bei mir ganz gut geholfen.
00:15:22: Nichtdestotrotz habe ich es dann doch auch zu oft bekommen.
00:15:28: Aber da hatte ich Glück, da Corona hatte, hab ich bis jetzt immer ganz gut vertragen, außer ich hab dann noch ... Aber das ist nassere Geschichte.
00:15:39: Genau.
00:15:40: Also, ich hab durchaus Einschränkungen, ja, aber diese Einschränkungen sind im Vergleich zu der Lebensqualität, die ich dazu gewonnen hab, eigentlich für mich nicht mehr wirklich relevant.
00:15:51: Ich kann immer noch super viel machen, ich fühl mich fit, ich hab ... Ich kann jetzt wieder hundert Meter am Stück laufen, was ich lange Zeit nicht konnte.
00:16:00: Und das hat sich dann, nachdem die Transplantation war und ich dann so langsam mich davon erholt hat.
00:16:11: Das war eine komplett andere Welt.
00:16:12: Mein Körper hat sich komplett neu angefühlt.
00:16:15: Weil auch eben das Herz ist halt das wichtigste Organ, was wir haben.
00:16:18: Das verzorgt halt den kompletten Körper mit.
00:16:22: mit Zauerstoffe, mit Energie und wenn es daran krankt, dann ja, ist das leider nicht so schön.
00:16:33: Darf ich an der Stelle was nachfragen, Nikolas?
00:16:36: Ja, gerne.
00:16:36: Der Ursprung dieser Sendung liegt ja so ein bisschen in der, also wir kommen ja eigentlich alle so aus der Skeptikerbewegung, aus der Anti-Isoterik, Anti-Para-Wissenschaftenbewegung und noch nie dieses Thema.
00:16:48: Organspende hat tatsächlich auch in der Esoterik eine gewisse Rolle, und zwar keine gute, also bevor wir zu den richtigen Kartensachen kommen, ich weiß nicht ob du das kennst, weil du auch Herz transplantiert bist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, es ist, Sie hat so ein bisschen was ähnliches geschrieben, wie du eben hat es aber völlig anders interpretiert.
00:17:13: Und daraus kam in der Esoterik-Szene so der Mythos mit diesen Organtransplantationen.
00:17:18: Es gibt unterschiedliche Vorstellungen.
00:17:21: Die einen sagen, es wird DNA mit übertragen.
00:17:23: Die anderen sagen, es wird eine Art Seele mit transplantiert.
00:17:28: Und man übernimmt praktisch Persönlichkeitsanteile des Spenders.
00:17:32: Und sie hat das in dem Buch eben so beschrieben, dass sie sich praktisch nicht mehr wiedererkennt, dass sie plötzlich andere Dinge essen will, dass sie für sich empfindet eine andere Persönlichkeit zu haben.
00:17:43: Und sie hat das eben wie gesagt so interpretiert, dass das ein esoterischer Fairlefans.
00:17:49: war.
00:17:49: Ich habe dann damals tatsächlich mal mit einem Transplantationsexperten gesprochen und der hat so in etwa das geschildert, wie du jetzt auch.
00:17:55: Deshalb würde ich dich da gerne um deine Meinung fragen.
00:17:58: Der hat dann gesagt, ja, also kommen ganz viele verschiedene Dinge zusammen.
00:18:03: Durch diese Immunsuppressiva ändert sich das Geschmacksempfinden zum Beispiel.
00:18:08: Man kann plötzlich Dinge nicht mehr essen, die man mochte und anders herum.
00:18:13: Es kann natürlich sein, ich glaube, es habe ich bei dir auch so ein bisschen rausgehört, ganz am Anfang bei der Vorstellung, dass sich die Persönlichkeit verändert.
00:18:20: Also so dieses Gefühl, quasi dem Tod von der Schippe gesprungen zu sein, kann ja durchaus dazu führen, dass man einfach sein Leben ändert, dass plötzlich andere Dinge wichtiger sind, dass man andere Dinge tut als vorher.
00:18:35: Ja, also mir scheint... Diese esoterische Sichtweise auf die Organtransplantation sehr verzerrt zu sein, würdest du das auch so sehen?
00:18:47: Also du kennst offenbar solche Erfahrungen, du deutest sie aber anders.
00:18:51: Ja, also absolut.
00:18:52: Ich habe die Frage auch schon häufiger bekommen, weil das ist durchaus ein Gerücht oder auch etwas, was ich über was ich hält, wie du das jetzt schon beschrieben hast, dass es halt Leute gibt, die denken, dass sich da irgendwas ändert, weil eben Fremde DNA in den Körper kommt und dann muss ja irgendwie ein Austausch oder ähnliches stattfinden.
00:19:15: Also ich habe jetzt nicht irgendwie Lust auf neue Sachen zu essen oder hatte irgendwie jetzt besonders Lust drauf, irgendwas anderes, was nicht meine Persönlichkeit entspricht, auszuprobieren.
00:19:29: Also klar, es hat sich natürlich Gesicht auf das Leben schon auf eine gewisse Art und Weise geändert.
00:19:37: Ich hatte unglaublich... Also ich hatte viel Glück im Unglück.
00:19:40: Ich hatte unglaublich viele Komplikationen vor der Transplantation.
00:19:43: Ich hatte ein Herzschlüsstang, wurde wieder belebt.
00:19:46: Ich
00:19:48: hatte dadurch dann knapp fünf, sechs Tage Durchgangszentrum.
00:19:52: Das heißt, Durchgangszentrum ist so eine Art Psychose, wo man Dinge sieht und Stimmen hört.
00:20:01: Ich dachte, ich bin auf der Mickey Mouse Station und Mickey Mouse will mich umbringen.
00:20:06: Ich habe Schwestern unter das Pflegepersonal gut und böse eingeteilt.
00:20:10: Die einen wollten mich umbringen, die anderen wollten mich retten.
00:20:16: Das macht mit einem was.
00:20:18: Dass man dann ohne seelische Narben aus so einer langen Krankenhauszeit, die von mir von April bis Dezember ging, mit anschließender Reha und unterschiedlichen Komplikationen, dass das an einem nicht spurlos vorbeigehen kann, ist logisch.
00:20:38: Und dass man dann andere Dinge in seinem Leben wertschätzt und einen anderen Blick auf Dinge hat, ist, würde ich sagen, durchaus normal von Leuten, die eben extreme Erfahrungen im Leben gesammelt haben oder vor extreme Herausforderungen standen.
00:20:54: Und, aber davon abgesehen, mein Musikgeschmack hat sich nicht geändert.
00:21:00: Mein unterschiedlicher Vorlieben, ob das Essen oder Trinken ist, da hat sich nicht wirklich was geändert.
00:21:10: Ja, ich werde nicht verzerrt.
00:21:11: Ja,
00:21:12: alles gut.
00:21:13: Es ist ja auch durchaus so, dass Geschmäcker sowieso in seinem Leben immer wieder ändern.
00:21:18: Das ist richtig, ja.
00:21:20: Damit wir es vielleicht abfrühstücken, Klaus, wenn wir von der Esoterik auf die Religion vielleicht noch kurz kommen.
00:21:26: Also, das wenige, was ich darüber weiß, ist, dass die Kirche sagt, ja, ist ein Akt der Nächstenliebe, soll man auf jeden Fall machen.
00:21:33: Aber ich kann mir schon vorstellen, dass das so bei Zeugen Jehovas oder so schon ganz anders aussieht.
00:21:39: Gibt es da so Sachen wie, ja, was ist denn bei der Auferstehung, fehlen wir da ein paar Organe oder so?
00:21:44: Was gibt es da für religiöse Vorbehalte?
00:21:50: Also... religiöse Vorbehalte dieser Art habe ich einmal erlebt, dann wurde ich gefragt, ja, da fehlen mehr bei der Auferstehung irgendwelche Organe, wenn ich da Organ-Spender bin.
00:22:06: Um es mit der Bibel zu sagen, da heißt es, wir kriegen einen neuen Leib.
00:22:15: Und der Leib, mit dem ich jetzt lebe, Ob der jetzt beerdigt wird oder in die Urne kommt, der Leib, den gibt es dann sowieso nicht mehr.
00:22:29: Also, was sollen dann meine Organe, die jetzt noch funktionieren, dann im Jenseits noch da sein?
00:22:39: Und wenn wir an ein ewiges Leben glauben, tue ich mir sehr schwer, mir vorzustellen, dass dieses ewige Leben mit diesem Körper verbunden ist.
00:22:52: Weil der Körper, der altert ja.
00:22:57: Also das ewige Leben muss irgendwie anders ausschauen.
00:23:00: Ich kann allerdings nicht sagen wie.
00:23:03: Aber
00:23:04: um nochmal auf die Folgefrage zurückzukommen, die du an Niklas gestellt hast, mein Vater hatte mal einen Magendurchbruch.
00:23:19: mit einer wirklich lebensgefährlichen Situation vor dem Magen-Durchbruch.
00:23:25: Er hat Bier gemieden, hat viel Milch getrunken, er war erlandwirt.
00:23:31: Nach dieser Operation, er konnte keine Milch mehr trinken.
00:23:38: Er hat dann Vorliebe, mit großer Vorliebe, also jetzt nicht übermäßig, aber die Menge Flüssigkeit, die er vorher mit Milch zu sich genommen hat, hat er dann hinterher mit Bier zu sich genommen.
00:23:52: Also auch ohne Organtransplantation kann sich das Leben völlig verändern.
00:24:01: Das ist auch vielleicht ein wichtiger Punkt, dass natürlich auf extreme Erlebnisse Menschen sehr unterschiedlich reagieren und wir Menschen natürlich alle danach streben, eine Erklärung dafür zu haben, wie unser Leben gerade aussieht und wenn dann starke Veränderungen eintreten, wie auch immer die individuell aussehen, dann kann es natürlich sein, dass eine Person dann diese esoterische Erklärung heranzieht, weil vielleicht auch eine wirklich naturwissenschaftliche Erklärung komplexer ist und schwieriger zu begreifen als die esoterische.
00:24:29: Und das ist ja bei vielen esoterischen Vorstellungen so, dass die einfach sehr einfach sind und sich stimmig anfühlen können und dann auch leichter angenommen werden, als die komplexere tatsächliche Realität, die eine Mischung ist aus medizinischen Fakten und psychologischen Fakten.
00:24:47: Kann ich nur sagen.
00:24:50: Es würde DNA übertragen, ist natürlich insofern richtig, als die Zellen, die übertragen wurden, sind natürlich weiterhin die DNA des Spenders in sich tragen.
00:24:58: Was aber halt keinen Einfluss auf die DNA in den Zellen hat, die man schon hatte und halt umgekehrt.
00:25:04: Also die Zellen existieren letztlich eben einfach mit ihrer DNA weiter.
00:25:07: Das ist glaube ich auch mal ganz wichtig, das an der Stelle festzuhalten.
00:25:11: Genau, deswegen ja auch die Immunsepuscera
00:25:13: an der Stelle.
00:25:16: mal zum überhaupt zur Größenordnung.
00:25:19: Ich habe da heute zwei Zahlen gefunden, würde ich gerne bestätigen oder wiederlegen lassen, kann das sein?
00:25:26: Klaus, achttausend vierhundert Leute warten auf Organe und denen stehen neunhundert fünfundsechzig registrierte Spender gegenüber.
00:25:35: Es kann doch nicht sein, dass in Deutschland neunhundert Organspender gibt bei zweiundachtzig Millionen Einwohnern.
00:25:41: Doch,
00:25:41: doch,
00:25:43: die Zahlen stimmen.
00:25:45: Das hängt auch damit zusammen.
00:25:47: Es muss der Spender Hirntod sein.
00:25:51: Es muss der Hirntod festgestellt sein.
00:25:54: Und der Hirntod ist eine absolute Ausnahme unter den Todesfällen.
00:25:59: Das heißt, im Jahr haben wir in Deutschland rund eine Million Toten.
00:26:05: Und von den eine Million Toten ist es vielleicht ... Nö, ein Prozent, die den Hirntod überhaupt sterben.
00:26:16: Also einer, der jetzt beim Verkehrsunfall auf der Straße verstirbt, den kann man nicht als Organspender nehmen.
00:26:24: Organspender liegen immer auf einer Intensivstation und müssen dauerhaft künstlich beatmet werden.
00:26:33: Weil zum Hirntod ein Kennzeichen des Hirntodes ist, der Hirntode ist nicht in der Lage, selber zu atmen.
00:26:44: Weil das Atemzentrum ist dem Hirnstamm und der Hirntod ist definiert bei uns in Deutschland, Österreich, Schweiz
00:26:52: als
00:26:52: irreversibler Hirnfunktionsausfall von groß Hirn, klein Hirn und Hirnstamm.
00:26:59: Das heißt, er wird nie wieder atmen.
00:27:02: Und für eine Hirntoddiagnostik ist einer der Tests auch, gibt es, wenn man den noch Patienten vom Beatmungsgerät trennt, Gibt es da irgendwie eine Zukunft, irgendwie ein Hinweis, den Hinweis, den man dann interpretieren könnte als, ah, will irgendwie atmen?
00:27:26: Nichts, die liegen ruhig da, kein Mutz geschieht.
00:27:32: Verzeihung Klaus, wenn ich dich unterbreche, weil ich glaube, jetzt kommen wir langsam genau.
00:27:36: Ich habe in der Vorbereitung tatsächlich versucht, Malton Büchlein zu lesen.
00:27:39: Ich habe es nach ein paar Seiten weggelegt, weil ich... nicht verstanden habe, worum diese Diskussion geht.
00:27:44: Und du, ich glaube, du bist jetzt auch ein bisschen weit vorgepresst.
00:27:48: Also, ich fahre mal ganz von vorne an.
00:27:49: Du hast jetzt gesagt, also alter Sanitäterwitz, was ist ein Motorradfahrer, Organspender auf zwei Rädern?
00:27:57: Also, das stimmt gar nicht.
00:27:59: Unfalltote kann man nicht einfach so, sondern die Leute müssen in einer Klinik sterben und sie müssen einen Hirntod sterben.
00:28:06: Und das ist nach deiner Aussage etwas ganz Besonderes, was es... gar nicht so normalerweise gibt?
00:28:13: Ja.
00:28:16: Jetzt darfst du gerne weiter machen.
00:28:22: Also, es gibt verschiedene Ursachen, die zum Hirntod führen.
00:28:29: Aber das Ende ist immer, es gibt ein in der Schädelkapsel, einen erhöhten Hirndruck.
00:28:40: Aufgrund von Hirnüdem, Das heißt, das Gehirn war vorher unzureichend mit Sauerstoff versorgt und das nimmt das Gehirn sehr übel.
00:28:58: Und nimmt dann dadurch Flüssigkeit auf, das Gehirn schwilt auf, kann aber nicht ausweichen, weil der Schädelknochen ja nicht nachgibt.
00:29:08: Also steigt der Hirndruck und wenn der Hirndruck den Wert vom Blutdruck erreicht, wird das Gehirn nicht mehr durchblutet.
00:29:19: Und dieses Stadium ist aber bei allen Hirntoten erreicht.
00:29:24: Das Gehirn wird nicht mehr durchblutet, nicht durchblutete Zellen sterben ab und damit auch unser Gehirn.
00:29:35: Das heißt aber... Das ist,
00:29:36: wie gesagt, das, was ich da nicht verstanden habe, weil es gibt ja diese... Diskussion, die nicht nur in der Esotere geführt wird, sondern überhaupt diese ganze Diskussion, ist der Hirntod ein geeignetes Kriterium?
00:29:46: Und ich muss tatsächlich sagen, ich habe bisher nicht mal verstanden, was ein Hirntod ist, also was der Unterschied zu einem anderen.
00:29:52: Also wenn ich sterbe, also wenn jeder stirbt, ist doch bei jedem das Hirntod oder nicht?
00:29:59: Ja, aber beim Hirntoden auf der Intensivstation schlägt noch das Herz.
00:30:07: Und weil das Herz schlägt, wird der ganze Körper noch durchblutet.
00:30:13: Das heißt, die Organe werden versorgt.
00:30:16: Der Hirntote nimmt Nahrung auf, erscheidet aus.
00:30:22: Der ganze Körper als solches funktioniert bei einem Hirntoten noch.
00:30:29: Es gibt auch seit Ende der neunziger Jahre die Aussage, ja, ein Hirntote ist einer, da sind ja nur drei Prozent abgestorben.
00:30:40: Siebenundneinzig Prozent vom Körper funktioniert ja noch.
00:30:46: Und das ist auch das Schwierige bei den Hinterbliebenen, wenn der Hirntod festgestellt ist, dass die den als Toten anerkennen.
00:30:56: Weil selbst wenn ein Arzt jetzt in den Zimmer kommt, in dem zwei Patienten, also auf der Intensivstation in den Zimmer, in dem zwei Patienten liegen.
00:31:06: Der eine ist ein Koma-Patient und der andere ist ein Hirntoder.
00:31:11: Nur von den Anzeigen, die hier in dem Raum sind unter normalen Intensivzimmer, kann kein Arzt unterscheiden, wer jetzt der Hirntoder und wer der Koma-Patient ist.
00:31:30: Nur
00:31:30: die Hirntoddiagnostik bringt ans Licht.
00:31:34: Wer ist Hirntod der andristen Koma-Patient?
00:31:39: Im Chat hatte Werth von Burg drauf verwiesen, dass er vor fünfzehn Jahren ein Zeitungsartikel gelesen hätte, dass es da Fehldiagnosen gegeben hätte, dokumentierte.
00:31:55: Stimmt das oder besteht da die Gefahr von Fehldiagnosen, die realistisch ist das?
00:32:01: Ich weiß, du bist kein Mediziner, aber sie ist sehr tief drin in der Materie.
00:32:06: Also ich kann jetzt nur auf die Literatur verweisen.
00:32:09: Zumindest in Deutschland und Österreich und Schweiz hat eine ähnliche Hymntoddiagnostik.
00:32:15: Also diese Richtlinien zur Feststellung des Hymntodes habe ich mal in diesen drei deutschsprachigen Länder miteinander verglichen.
00:32:23: Die sind absolut, ja, bis auf wenige Ausnahmen identisch.
00:32:29: Und für Deutschland sagt man, Die Hirntoddiagnostik ist die sicherste Diagnostik in der Medizin.
00:32:38: Der ganz normale Herztotel, da gibt es auch fehlerhafte Todesfeststellungen, wo einer, vor allem im Zusammenhang mit Winter, mit Kalt, wo einer dann, der jetzt den Körper untersucht, Die Kelt ist starre, als Leichenstarre viel interpretiert.
00:33:06: Und dann kommt der Körper zum Bestatter ins Warme und dann...
00:33:14: Darf ich es nochmal zusammenfassen, Klaus?
00:33:15: Ich würde es gerne verstehen.
00:33:16: Also ein Autofahrer, der bei einem schweren Verkehrsunfall an der Unfallstelle stirbt.
00:33:25: Den kann ich nicht ins Krankenhaus bringen und kann ihm Organe entnehmen.
00:33:29: Wenn der aber schwer verletzt ins Krankenhaus kommt und stirbt dort nach drei Tagen und er würde diese Hirntodkriterien erfüllen, dann ja.
00:33:38: Richtig.
00:33:40: Also Schädel-Hirntrauma ist eine der Ursachen, die zum Hirntod führen.
00:33:46: Nach den Jahresberichten der deutschen Stiftung Organeplantation, die bringen ja jedes Jahr einen Jahresbericht raus.
00:33:54: Und dem stehen auch seit dem Jahr, die Ursachen, in über fünfzig Prozent der Ursachen, die zum Hirntort geführt haben, ist es eine massive Hirntlutung.
00:34:07: Und die anderen drei Ursachen, je nach Jahr, also da gibt es so Schwankungen, aber so in der Größenordnung um die fünfzehn Prozent, zehn bis zwanzig Prozent kann man sagen, sind dann Schädel-Hirntrauma, Verkehrsunfall, aber auch die Hausfrau, die beim Gardinenaufhängen von der Leiter oder vom Stuhl runter fällt und auf dem Kopf fällt, ein Hirninfakt, ein massiver Hirninfakt oder ein zu langer Herzschildstand.
00:34:44: Oder
00:34:44: auch einer Trunkender zum Beispiel.
00:34:47: Noch mal Klaus, eine dumme Frage, wenn ich darf.
00:34:50: Es gibt eine dumme Anschnallung.
00:34:53: dieses Unfallopfer im Krankenhaus.
00:34:56: Er hat keinen Organspendeausweis und das ist auch eine Klinik, die nicht auf sowas spezialisiert ist.
00:35:02: und der stirbt halt und man bringt ihn, was keine Ahnung, zum Bestattungsinstitut oder sonst wo hin, Punkt.
00:35:11: Oder wird bei jedem Patienten, der im Krankenhaus stirbt, eine Hirntoddiagnostik macht oder nur, wenn vorher schon klar ist, der kommt für eine Organspende infrage?
00:35:27: Es gibt da eine Grauzone.
00:35:30: Nicht Grauzone mit Unsicherheit, sondern wenn man von vornherein weiß, er hat, der könnte den Hirntod sterben.
00:35:40: Und es liegt eine, vor allem eine schriftliche oder eine von den Angehörigen glaubhafte Zusicherungen vor, er wird kein Organspender.
00:35:52: Dann macht man sich die Arbeit einer Hirmtoddiagnostik nicht.
00:35:59: Wenn man aber, wenn eine Zustimmung da ist, muss eine Hirmtoddiagnostik erfolgen und die Hirmtoddiagnostik muss bestätigen.
00:36:14: Ja, es liegt Hirmtod vor.
00:36:17: Ansonsten geht er nicht in den OP zur Organentnahme.
00:36:22: Und der sogenannte Koordinator von der DSO Der überwacht auch die Protokolle, ob diese Hirntoddiagnostik korrekt durchgeführt ist, die Protokolle korrekt ausgefüllt sind.
00:36:40: Alle Protokolle vorliegen, es müssen vier Protokolle vorliegen, zwei von zwei unterschiedlichen Ärzten und nur wenn das gegeben ist, geht dieser Hirntode unten über.
00:36:57: Zustimmung zur Organentnahme vorliegt, geht dieser in den OP zur Organentnahme.
00:37:04: Eine Hirntoddiagnostik wird auch noch durchgeführt, wenn der Patient den Hirntod stirbt und die Angehörigen drauf bestehen.
00:37:17: Es soll weiter therapiert werden.
00:37:20: Wenn nämlich der Hirntod festgestellt ist, ist juristisch, medizinisch der Tod des Menschen festgestellt.
00:37:30: Diese Meldung geht an Standesamt und vom Standesamt geht es auch an die Krankenkasse und ab dem Zeitpunkt zahlt keine Krankenkasse mehr die Weiterbehandlung.
00:37:43: Du hast jetzt mehrfach den Begriff Zustimmung verwendet.
00:37:46: Wir haben in Deutschland soweit, ich weiß tatsächlich eine Zustimmungsregelung.
00:37:51: Was heißt das?
00:37:52: Also, er muss entweder ein Organspenderausweis oder irgendeine Willenserklärung bei sich haben.
00:37:57: oder können auch die Angehörigen sagen, wir glauben, dass das in seinem Sinn wäre und wir geben die Zustimmung auch ohne Organspenderausweis.
00:38:07: Im Transplantationsgesetz steht eine gewisse Hierarchie, wie davor zu gehen ist.
00:38:14: Die erste Frage lautet, gibt es eine schriftliche Zustimmung zu Organentnahme?
00:38:21: Diese schriftliche Zustimmung, normalerweise im Organspendeausweis, aber sie kann auch zum Beispiel in einer Patienteverwigung verschriftlich sein.
00:38:31: Also in irgendeiner Form gibt es eine schriftliche Zustimmung.
00:38:37: Wenn nein, hat er sich mündlich für eine Organentnahme ausgesprochen.
00:38:45: Wenn nein, werden die Hinterbliebenen gefragt.
00:38:50: Was ist Ihr Eindruck?
00:38:51: Sie kennen ja ihn.
00:38:53: Was für eine Haltung hatte er?
00:38:56: Neigt er eher dazu, in dem Fall, ja, ich möchte ja gar nicht spender sein, oder neigt er eher dazu, zu sagen, nein, will ich nicht, egal aus welchen Grund.
00:39:09: Und wenn die Hinterbliebenen keine Ahnung haben, dann haben die Hinterbliebenen zu entscheiden.
00:39:21: Ich wollte noch kurz erwähnen, dass es, glaube ich, besonders schwierig ist, wenn eben eine Person von außen also in einem Krankenbett steht, wie du ja auch beschrieben hast, weil eben der Hirntod nicht visuell erkennbar ist.
00:39:34: Und wenn eine Person den Anschein macht, der atmet ja der Körper und das sieht aus wie eine schlafende Person, dann erzeugt das ja den emotionalen Eindruck dieser Mensch sei am Leben.
00:39:45: Und Hirntod ist ja etwas, was sehr schwer... vorstellbar ist.
00:39:49: Also, wenn man versteht, wie das hier funktioniert und dass der Hirntod bedeutet, dass die Aktivität nicht mehr da ist.
00:39:56: Das heißt, die Person kann auch nicht mehr wieder wach werden.
00:39:59: Die Menschen haben ja manchmal auch Angst, dass das etwas wäre wie ein Koma, dass die Person ja vielleicht wieder aufwachen könnte.
00:40:05: Was aber nicht der Fall ist bei einem Hirntod.
00:40:08: Es ist absolut unmöglich, dass die Person wieder aufwacht, nur ich glaube, dass Schwierigste ist für Menschen diesen Zustand zu begreifen, der kontraintuitiv ist, weil das, was
00:40:16: du siehst,
00:40:18: sieht aus wie ein schlafender Mensch und nicht wie das, was du dir emotional vorstellen würdest, wie dieser Mensch totwirken müsste.
00:40:25: Und ich glaube, das ist eine der großen Hürden, dass hier also die Emotion was anderes sagen kann, als eigentlich faktisch vorhanden ist, nämlich dass Die Persönlichkeit des Menschen, also aus psychologischer Sicht dadurch, dass keine Hirnaktivität besteht, auch nicht mehr in diesem Körper sein kann.
00:40:43: Was auch immer, ob man dann an eine Seele glaubt, ist eine andere Frage.
00:40:46: Aber die Persönlichkeit des Menschen ist nicht mehr aktiv in dieser Hülle, auch wenn eben die Hülle noch eine Grundfunktion hat, wenn ich das so zusammenfassen darf.
00:40:57: Ich denke, ihr würdet mir da zustimmen.
00:40:59: Und ich glaube, es ist ganz wichtig, den Menschen diesen Zustand zu vermitteln, der eben ... etwas anderes ist als eben das, was wir sehen.
00:41:05: Ich glaube, das macht es ganz vielen Angehörigen sehr schwierig zu verstehen, was wirklich los ist.
00:41:10: Ich weiß nicht, ob Klaus, ob du das auch so erlebst, wenn du mit Angehörigen sprichst.
00:41:16: Ja, voll und ganz.
00:41:18: Und ich habe ja als Autodidakt mich in dieses Thema eingearbeitet.
00:41:24: Und so richtig.
00:41:27: ein großes Aha-Erlebnis hatte ich dann bei der Information, Wenn man einen Hirntoten auf der Intensivstation, egal aus welchen Gründe, drei bis fünf Tage weiter therapiert.
00:41:41: Und man schiebt jetzt diesen Hirntoten ins MRT.
00:41:46: Das heißt, es wird dann nochmal den Kopf angeschaut.
00:41:50: Das Gehirn hat sich aufgelöst.
00:41:54: Er hat kein Gehirn mehr.
00:41:57: Vielleicht nicht keinen, aber es ist zumindest eine Veränderung.
00:42:00: Du willst damit sagen, man sieht eine Veränderung, die ... die darauf hinweist, dass da nicht mehr die Aktivität ist, die man bei einem lebenden Gehirn sehen müsste.
00:42:08: Ungefähr so richtig.
00:42:09: Nein,
00:42:09: die Zellen.
00:42:11: Die Zellen haben sich aufgelöst.
00:42:13: Autolüse.
00:42:16: Also substanziell ist kein Gehirn mehr da.
00:42:21: So was wurde schon.
00:42:22: Ach so, okay.
00:42:23: Interessant.
00:42:27: Aber du hattest vorhin, wir hatten das Thema der Patientenverfügung ja.
00:42:30: Also faktisch heißt ja, was du gesagt hast, du musst einen Patienten haben, der ohne Beatmung nicht mehr atmet, der aber bei dem über die Lebensdefunktionen aufrechterhalten werden.
00:42:41: Wenn jemand gesagt hat, ich möchte keine lebensverlängernden Maßnahmen, ich möchte nicht beatmet werden, dann ist der von vornherein als Organspender in dem Sinne raus, oder?
00:42:51: Ja, es sei denn, er hat eine Patientenverfügung angegeben.
00:42:56: Für den Fall, dass ich den Hirntod sterben könnte, will ich, dass ich weiter behandelt werde, damit ich Organspende werde.
00:43:07: Aber dieser Zusatz muss in der Patientenverwügung dann mit angegeben sein.
00:43:12: Ansonsten hast du vollkommen recht.
00:43:14: Wenn der fehlt, gibt es keine Hirntod und keine Hirntoddiagnostik, weil vorher schon die Therapie beendet wird.
00:43:23: Aussicht von medizinischer Seite her, ja, hoffen so es ist.
00:43:28: Wir hatten jetzt Patientenverfügung und Ausweis.
00:43:33: Nicolas, hast du schon mal was von Tatus gehört?
00:43:36: Ist das reicht das zur Einwilligung?
00:43:40: Ich hatte davon schon mal was gehört, aber bin mir da tatsächlich auch echt unsicher, ob das wirklich reicht, sich da in Tatus stechen zu lassen.
00:43:53: dass man dann ins Krankenhaus kommt.
00:43:54: Und der fährt gerade so vor, wie das SEMT aufgerissen wird.
00:43:57: Und da steht dann, ich möchte meine Organe bittisch
00:44:00: finden.
00:44:02: Ich
00:44:03: weiß es tatsächlich nicht.
00:44:04: Ich kann mir aber nicht unbedingt vorstellen, dass das an der Stelle wirklich zählt.
00:44:10: Wofür ich aber grundsätzlich immer plädiere, es an Ausweis zu haben, ist wirklich gut.
00:44:16: Und empfehle ich auch jedem, auch dem bei sich zu tragen.
00:44:20: Aber ich finde es mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger, mit den Personen zu sprechen, die am Ende des Tages die Entscheidung treffen müssen.
00:44:27: Weil man muss sich die Situation so vorstellen, man bekommt einen Anruf als Angehöriger und dann wird einem gesagt, der Bruder, der Sohn, die Tochter oder wer auch immer, liegt jetzt im Krankenhaus und man muss jetzt ins Krankenhaus kommen und dann ist es nicht nur ein, dass einem dann die Todesnachricht überbracht wird, sondern es ist auch ein... Okay, jetzt haben wir das medizinische abgeklärt, aber jetzt müssen Sie eine Entscheidung treffen.
00:44:53: Und für viele Menschen ist das ja schon allein in das Krankenhaus fahren und das mitzubekommen und auch die Informationen zu bekommen, dass der Angehörige jetzt verstorben ist.
00:45:08: Und dann müssen Sie noch so eine Entscheidung für diesen Menschen treffen.
00:45:12: Und da finde ich es auch nur fair, dass man vorher darüber gesprochen hat und gesagt hat, ey, sollte das bei mir der Fall sein, ich möchte Organspender sein oder eben ich möchte nicht kein Organspender sein, um diese Entscheidungen in so einer schweren Stunde nicht noch auf Angehörige zu übertragen, sondern dass man selbst vorher die Entscheidung getroffen hat und die auch kommuniziert hat.
00:45:34: Macht man natürlich nicht gerne?
00:45:36: Nee, macht man nicht gerne oder, naja, ich meine, jeder von uns War mal jung und wer setzt sich gerne mit acht zu seinem eigenen Tod auseinander?
00:45:44: Oder wer denkt dann in dem Moment darüber nach, dass er mal organisch spenden kann?
00:45:50: Oder hat grundsätzlich mit dem Thema mal Kontakt?
00:45:53: Klar, es gibt super viel Werbung.
00:45:55: Ich hab letztens, ich krieg bei meinem Brief von der Krankenkasse auch immer wieder einen Ausweis zugeschickt, den ich dann auch ausfüllen kann.
00:46:04: Oder es wird auch so auf vielen Punkten drauf aufmerksam gemacht.
00:46:09: Aber das sind halt unangenehme Themen, und die schiebt man auch einfach gerne von sich.
00:46:13: Absolut verständlich, aber auch.
00:46:17: Klarer kann die Kommunikation auch gegenüber den Angehörigen sein, als dass ich es schriftlich fixiere.
00:46:24: Ja.
00:46:28: Ich habe jetzt gerade aber online gelesen, Nikola, du hast völlig recht, dass dieses Tattoo ist kein rechtsgültiges Dokument, natürlich.
00:46:34: Aber wenn wir es in dem Zusammenhang sehen, den du jetzt gerade skizziert hast, ist das doch... Aber wie nennt man das
00:46:43: Zeichen
00:46:43: für Willenserklärung?
00:46:45: Genau, würde ich doch von sagen.
00:46:47: Ich glaube, wenn die Angehörigen das sehen würden und dementsprechend das so als Wunsch von nehmen, ich kann mir schon sehr vorstellen, dass dann die Angehörigen sagen, okay, wenn der sich schon hat, extra da vielen Tattoo stechen lassen, dann gehe ich davon aus, dass er das auch wirklich will.
00:47:04: Aber ich kann mir nicht vorstellen, genau wie du gesagt hast, dass die Ärztin dann sagen, okay, Hier steht es.
00:47:12: Wir können jetzt damit beginnen oder fortfahren.
00:47:17: Also das Problem mit der Rechtssicherheit ist beim Tattoo.
00:47:21: Man kann es schlecht entfernen.
00:47:24: Ein Organspendeausweis kann nichts erreißen.
00:47:26: Wir per Zetttenverfügung kann nichts erreißen, kann eine neue ausfüllen.
00:47:30: Aber bei einem gestochenen Tattoo, dann zu sagen, nee, jetzt doch nicht mehr, egal jetzt aus welchem Grunde, das ist das Problem beim Tattoo.
00:47:39: Na ja, man kann ja ein Tattoos-Cavon.
00:47:43: Und man kann
00:47:43: sie auch entfernen.
00:47:44: Da gibt es auch teilweise andere Gründe für, warum Menschen das machen.
00:47:47: Beispielsweise, wenn sie resozialisiert werden, möchten nicht mehr das Tattoo irgendwelcher kriminellen Vereinigungen irgendwo tragen.
00:47:53: So als Beispiel aus meinem Arbeitsbereich.
00:47:55: Es gibt Möglichkeiten, Tattoos wieder loszuwerden.
00:47:58: Oder man
00:47:59: kann es rein nicht danebenstechen lassen.
00:48:00: Also das ... Ja.
00:48:05: Wir sind ja auf einem wahnsinnig schwierigen Gebiet, wird mir immer klarer.
00:48:09: Klaus, vor allem du hast am Anfang gesagt im Zusammenhang mit der Relikion, ja also wir glauben oder... religiöse Menschen glauben möglicherweise daran, dass sie in einem verklärten Leib auferstehen, dass von den Organen ihnen nichts mehr da ist ungebraucht wird.
00:48:24: Aber der ethischen Grundsatz dieser Organ- oder dieser Willensbekundung ist ja, dass man eine Menschen halt sowas wie Selbstbestimmung, das rechtaufgarberliche Integrität zugesteht.
00:48:37: Das ist, glaube ich, ein Rechtsgut oder ein Wert oder wie man das nennen will.
00:48:42: Das kann ich für einen lebenden Menschen auch nachvollziehen.
00:48:45: Trotzdem könnte man natürlich ganz leihenhaft die Frage stellen, warum sollte das über den Tod hinaus gelten?
00:48:54: Also ist tatsächlich eine Willensbekundung, die ich als lebender abgebe.
00:48:58: Warum?
00:48:59: Aus ethischen Gründen ist die nach meinem Tod, von dem ich nichts mitkriege, der mir scheißegal sein kann.
00:49:05: Wieso ist das dann immer noch gültig?
00:49:07: Wieso kann nach meinem Tod der Arzt mit meinem Körper und mit meinen Organ nicht machen, was er will?
00:49:15: Mein Körper ist nicht besitzt des Arztes, auch nicht besitzt der Klinik, auch nicht nach meinem Tod.
00:49:24: Und
00:49:25: in den siebziger Jahren, ich meine, es war also in den vierundsebzig, hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, die Würde des Menschen endet nicht mit dem Tod.
00:49:39: Also die Würde des Menschen geht noch weiter.
00:49:43: Und meine Wildentscheidung Was ist nach meinem Tod betrifft ihr auch zum Beispiel die Bestattung?
00:49:51: Ich kann ja sagen, ich möchte erdbestattet werden, ich möchte Feuer bestattet werden oder mir ist es egal, bringt mich irgendwie unter die Erde.
00:50:01: Aber ich habe ein Recht auf Selbstbestimmung, das auch über meinen Tod hinausgeht.
00:50:09: Selbst das Testament ist eine Willenserklärung, die ja nur nach meinem Tod wirksam wird.
00:50:18: Da geht's zwar nicht um mein Körper, aber um mein Hab und Gut.
00:50:24: Und das ist, ich frag, wie gesagt, ich frag nur ganz kätzlerisch noch meinen Hab.
00:50:29: Das ist derzeit, aber das ist eine moralische oder ethikübereinkunft, die man aber auch anders sehen könnte oder nicht.
00:50:40: Absolut.
00:50:41: Es
00:50:42: gibt ja auch genug andere Länder, die das genauso.
00:50:44: die eben sagen, man muss selbst übersprechen, sondern jeder ist per die Freude.
00:50:49: Organspender.
00:50:50: Und es ist auch so, was auch viele nicht wissen, ist, wenn man diese Länder bereist und man verstürbt in diesen Ländern, am Hirntod, dann ist man da auch automatisch Organspender.
00:51:01: Und da werden dann in diesem Landeinen die Organe entnommen, selbst wenn man in Deutschland dagegen war.
00:51:10: Und aber in dem Land dann selbst nicht die Willenserklärung abgegeben hat.
00:51:14: kann es sein, dass man dann im Rollauf in Ländern, wo man eben perlifo-organ Spender ist, dann auch zum Spender wird.
00:51:22: Aber es ist tatsächlich eine sehr, sehr, sehr, sehr interessante Frage, weil auch gerade ja auch der Bundesrat, auch Bundesländer, haben ja jetzt auch wieder die Überlegung eingebracht, dass eben jeder perlifo-organ Spender werden soll.
00:51:37: Es gab ja auch, ich glaube, es ist jetzt fünf Jahre her, die Abstimmung im Bundestag dazu, die ja auch oder auch leider gescheitert ist.
00:51:46: Aber da sehen jetzt trotzdem auch wieder acht Bundesländer Handlungsbedarf.
00:51:54: Was wir beim Thema Willenserklärungen und so sicherlich auch ansprechen müssen, ist das Organspenderegister, weil das ja eigentlich erst ab Juli, zwanzig vierundzwanzig eigentlich die Möglichkeit so richtig gibt.
00:52:12: dass man das wirklich für alle Transplantationskrankenhäuser sozusagen online dokumentieren kann und dann auch mal das so hinterlegen kann, dass die auch direkt auf zugreifen können.
00:52:26: Genau.
00:52:26: Das ist im Kern das, was von mir jetzt gesagt hat mit diesem Register.
00:52:30: Wenn ich mich da eintrage, korrigiert mich gerne... Das ist die deutene Zustimmungsregelung.
00:52:36: Das, was Nikolas gerade skizziert hat, was es im Ausland gibt, ist die Widerspruchsregelung.
00:52:41: Genau.
00:52:42: Was ist der Vornachter?
00:52:44: Wie sinnvoll wäre das in Deutschland?
00:52:45: eine Widerspruchsregelung?
00:52:46: Also soweit ich weiß, es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass die eine Widerspruchslösung, ja, Widerspruchsvereinbarung, also... dass man eindeutig widersprechen muss, dass man das nicht möchte, erhöht, aber anscheinend nicht unbedingt die, wie sagt man, die Organverfügbarkeit oder die Spende bereiten darf.
00:53:14: Weiß ich, würde ich schon ein bisschen widersprechen.
00:53:17: Wir haben in Deutschland auf eine Million, auf eine Million Mitbürgerinnen, haben wir Ich glaube, in dem Faktor, jetzt ungefähr zehn Organspenden.
00:53:29: in Spanien sind es vierzig.
00:53:32: Spanien ist da der Topreiter, was das angeht, an Organspenden.
00:53:39: Und man muss auch dazu sagen, Euro-Transplant, da drin sind mehrere Länder.
00:53:47: Also das ist nicht nur Deutschland, das ist Spanien, Österreich.
00:53:52: Und ich krieg's jetzt, glaub ich, nicht alle zusammen.
00:53:57: Und auch da ist es so, dass die anderen Länder auch immer wieder an Deutschland herantreten und sagen, eure Anzahl an Organspenden ist zu niedrig.
00:54:08: Ihr importiert mehr Organe, als ihr zum Beispiel exportiert.
00:54:14: Und das kann natürlich auch langfristig ein bisschen Zusammenarbeit auch irgendwo ... erschweren.
00:54:23: Und klar, der Vorteil natürlich liegt auf der Hand, dass man sich davon erwünscht, dass es mehr Organspende gibt.
00:54:32: Klar ist natürlich der Nachteil, dass Leute dadurch einfach übergangen werden oder dass Leute sich dadurch übergangen fühlen können, indem das per Gesetz entschieden wird und Leute dann dementsprechend dagegen sind oder dagegen dann Stimmung machen, weil sie ja dann sich dafür aktiv dagegen aussprechen müssen.
00:54:55: Dadurch aber, dass wir eben leider so wenig Organe haben und auch das ist in der Gesellschaft eben dieses Problem gibt, dass sich damit nicht genug Menschen auseinandersetzen.
00:55:06: Wenn ich schon dafür, dass wir diese Lösung haben, dass per Lieferung jeder Organspender ist und dass man eben aktiv widersprechen muss und auch da denke ich, dass es auch genug Menschen gibt, die das mitbekommen und auch dass es genug Menschen gibt, die das eben nicht wollen.
00:55:20: an der Stelle dann auch den Widerspruch einlegen und sagen, ich möchte kein Organspender sein.
00:55:25: Und auch da bin ich sehr zuversichtlich.
00:55:28: Und auch da
00:55:29: bin ich
00:55:30: der Meinung, dass es dann auch respektiert wird, dass es eben nicht dieses Schreckenszenario ist.
00:55:36: Huch, wir haben den Ausweis verloren, wo er nein angekreuzt hat.
00:55:39: Jetzt wird er doch zum Organspender der Mensch.
00:55:44: Daran glaube ich nicht, dass das, was das dann passieren wird.
00:55:49: Und auch da muss man natürlich dann auch den Menschen ein bisschen die Angst nehmen, dass auch das, was ich immer versuche.
00:55:57: Mit diesem
00:55:57: Zusammenhaben gibt es einfach viele Ängste und auch viele Vorurteile.
00:56:00: Und da finde ich es wichtig, auch eben sich hier so eine Runde zusammensetzen, um auch eben diese Vorurteile und Ängste auch abzubauen.
00:56:11: Dazu will ich noch gerne etwas beitragen.
00:56:16: Selbst in Österreich, Spanien, es werden die Hinterbliebenen noch gefragt.
00:56:22: wissen sie von einem Widerspruch.
00:56:25: Also das ist kein Automatismus, auch in diesen Ländern nicht.
00:56:30: Und man sagt dann auch in diesen Ländern, bevor die Hinterbliebenen völlig gegen die Organspende sind, verzichten wir lieber auf diesen einen Organspender.
00:56:50: Also man will dann nicht in Konfrontation mit den Hinterbliebenen treten.
00:56:59: Ich finde auch absolut richtig, dass das so gemacht
00:57:01: wird.
00:57:01: Es geht letztlich einfach nur darum, dass man sozusagen den Defaultfall in dem Fall, wo man sagt, ja, müssen wir eigentlich nicht letztlich auf die andere Seite schiebt.
00:57:12: Ja, aber es ist auch in der Klinik gravierender Unterschied.
00:57:16: Ob die Ärzte fragen, gibt es eine Zustimmung?
00:57:20: Oder gibt es einen Widerspruch?
00:57:23: Wenn nämlich nicht bekannt ist, dass es einen Widerspruch gibt, dann geht er als Hirntote in Nopel zur Organentnahme.
00:57:34: Andernfalls mit der Regelung, die wir jetzt haben, müssen die Ärzte weiterfragen, ja, was meinen Sie, was ist seine Einschätzung?
00:57:44: Und schließlich entscheiden Sie, Mit einer Widerspruchsregelung gibt es nur zwei Fragen von den Seiten der Ärzte an die Hinterbliebenen.
00:57:55: Frage eins, gibt es eine schriftliche Willenserklärung?
00:58:01: Wenn nein, gibt es einen mündlichen Widerspruch?
00:58:06: Wenn nein, dann wird der Ergangsspender.
00:58:12: Klaus, du hast jetzt ein paar Mal relativ salopp, wenn ich das sagen darf, so gesagt, dann geht es ab in den OP zur Organentnahme.
00:58:19: Ich habe dazu mal eine ganz praktische Frage.
00:58:21: Wir reden jetzt die ganze Zeit so von so Erlaubnis oder Widerspruch oder so, aber gibt es da nicht auch ganz praktische Probleme.
00:58:29: Es werden immer mehr Intensivbetten abgebaut.
00:58:31: Wir haben immer weniger Narkoseärzte.
00:58:34: Was heißt ab in den OP zur Organentnahme, wie viele Kliniken können das denn überhaupt?
00:58:39: Also gibt es da nicht ganz praktische Hindernisse, dass es gar nicht möglich ist und dass es auch deswegen so wenige Organspenden gibt.
00:58:46: Danke für diese Frage.
00:58:48: Wichtige Frage.
00:58:52: In Frage kommt jede Klinik mit Intensivstation, weil ja nur auf der Intensivstation Hirntote liegen können, weil der Hirntote künstliche Beatmung und zwar dauerhaft künstliche Beatmung braucht.
00:59:11: Und solche Kliniken mit einer Intensivstation haben auch mindestens einen OP.
00:59:18: Wenn jetzt der Hirntot festgestellt ist, nur in Transplantationszentren machen das ein eigenes Operationsteam.
00:59:32: In den normalen Kliniken, auch mit maximalen Versorgung, da kommen Transplantationschirurgen aus den Transplantationskliniken in diese Klinik, entnehmen ihr Organ und da gibt es auch eine Trennung von Chirurgie entweder Herz-Lunge, also Brustkorb oder die unteren Organe.
00:59:58: Das sind dann also mindestens zwei Teams, die die Organe entnehmen, wenn beides entnommen werden kann.
01:00:07: Ich habe darum gebeten und mir wurde es dann auch genehmigt.
01:00:11: Ich durfte einmal im OP bei einer Organentnahme mit dabei sein.
01:00:16: Ich war vorher schon bei anderen Operationen im Operationssaal mit dabei und kenne von daher das ganze Prozedere.
01:00:26: Es ist durchaus miteinander vergleichbar.
01:00:31: Und bei der Organentnahme, bei der ich mit dabei war, wurde die Lunge entnommen.
01:00:39: Das hat zwar nicht mehr gesund genug.
01:00:43: Und es wurde die Nieren entnommen.
01:00:46: Leber war nicht möglich, weil der Hirntote war Alkoholiker.
01:00:55: Jetzt hört man ja auch immer wieder ... die Aussage, dass es durchaus Fälle gibt, wo das Einverständnis da wäre, wenn es denn von den Ärzten überhaupt eingeholt würde, wo auch der Patient auch auf Intensivstationen liegt, aber wo sozusagen das Interesse bei dem Krankenhaus, das diesen Arzt verseugt hat, nicht so da ist, sich drum zu kümmern.
01:01:18: Ist das realistisch oder?
01:01:22: Kann ich mir nicht vorstellen.
01:01:28: Ich glaube, was eher passiert ist, dass potenzielle Organspenden erst gar nicht erkannt werden und dass dann das Prozedere eben nicht durchlaufen wird und dass die Personen dann versterben, obwohl sie hätten Organspender werden können.
01:01:45: Oder wo dann die Angehörigen davon ausgehen, ja, er ist doch so schwer verletzt oder was weiß ich, er muss doch sicherlich Hymn tot sein.
01:01:59: Macht ihn doch zum Organspender.
01:02:02: Ja, die Ärzte wissen, welche Hinweise es gibt, damit man begründet, eine Hirntoddiagnostik durchführt.
01:02:12: Und wenn natürlich die Hinweise schon fehlen, der könnte Hirntod sein, dann macht man sich die Arbeit nicht.
01:02:22: Sorry, ich habe
01:02:25: zwischendurch
01:02:27: geredet.
01:02:31: Ja, aber es ist ja so, dass das ja auch der Gesetzgeber da oder auch die Politik ja auch Handlungsbedarf gesehen hat.
01:02:36: Und es ist ja in der Theorie so, dass jedes dieser Krankenhäuser, was eben die Intensivstation, wie du das schon gesagt hast, Klaus, einen Transplantationsbeauftragten oder Beauftragten stellen müssen, der oder die eben exakt diese Fälle erkennt, um dann diese potenziellen Organspenden zu erkennen und eben dann auch zu melden.
01:02:59: Nicht das so trotz.
01:03:01: kommt es doch durchaus vor, dass eben das nicht erkannt wird.
01:03:07: Und das ist auch etwas, wo wir auch einfach besser werden müssen.
01:03:12: Und ich glaube, jeder, der mal im Krankenhaus war, weiß aber natürlich auch, unter was für Stress und Druck die Menschen dort stehen, die dort arbeiten.
01:03:22: Und dass dann sowas einfach mal hinten runterfällt, kann leider passieren, ist aber natürlich nicht optimal.
01:03:30: Wie sieht denn das aus?
01:03:32: Frage aus dem Chat von Wertwarnburg.
01:03:36: Wie sieht das aus mit der Einwilligung, wenn ein Patient beispielsweise schon Dement ist?
01:03:40: Dann ist es ja schwierig, dass diese Person irgendwie eine Einwilligung erteilt.
01:03:45: Fragt man dann, ob es da eine vorherige Einschätzung gibt oder was?
01:03:50: Wonach würde man dann gehen?
01:03:56: Also eine Willenserklärung kann er ja erst dann, muss er dann gegeben haben.
01:04:03: Wenn er noch geschäftsfähig ist, der Nachweis auf Geschäftsfähigkeit muss man jetzt hier in dem Zusammenhang nicht erbringen.
01:04:13: Aber wenn einer schon Dement ist, der kann dann keine Willenserklärung mehr abgeben, ob für oder gegen Organspende.
01:04:22: Könnten die Angehörigen dann noch entscheiden dafür?
01:04:28: Ich sagte ja.
01:04:29: im Transpilationsgesetz gibt es vier Stufen.
01:04:32: Stufe eins gibt es eine schriftliche Willenserklärung.
01:04:36: Wenn nein, eine mündliche Willenserklärung.
01:04:39: drittens, was meinen Sie, so wie er gelebt hat, würde er zustimmen.
01:04:47: Und wenn es das auch nicht gibt, was wollen Sie?
01:04:55: Vielleicht noch?
01:04:56: Nikolaus, du hast eben das Thema Ängste angesprochen.
01:04:59: Ich sag ja, wir kommen so ein bisschen aus der Skeptika-Szene.
01:05:02: Ich hatte heum gestern Geburtstag, er hat ja eben nicht gesagt, wie alter geworden ist, aber ich glaube,
01:05:07: wie alter geworden
01:05:08: ist.
01:05:08: Dann bin ich trotzdem noch deutlich älter, ich weiß nicht, wie alt Klaus ist, aber worauf ich hinaus will, Mai, neunzehntundhundertneun und siebzig.
01:05:18: Situation, es gab drei.
01:05:20: Fernsehprogramme, Fernseh war richtig, einflussreich, es war wichtig, es war Tagesgespräch am anderen Tag und es lief.
01:05:28: Im Mai neunzehnundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundundund diesem Krankenwagen wegläuft, der mit blinkenden Lichtern hinter ihr herfährt.
01:05:54: Sie kriegt dann Hilfe von einem Trucker-Fahrer.
01:05:57: Die machen sich gemeinsam auf die Suche.
01:05:59: Sie kommen, landen am Schluss bei einer Klinik, wo also Leute in Amerika entführt werden, um ihnen in dieser Klinik die Organe zu entnehmen.
01:06:07: Der Film hat... Einen ungeheuren Wirbel gemacht.
01:06:10: Die Ärzteverbände waren natürlich auf hundert achtzig, haben sich über den Film beschwer.
01:06:15: Die Leute waren total schockiert, haben ihre Organspendeausweise massenhaft zurückgegeben.
01:06:22: Und daraus ist ja auch so ein bisschen diese Urban Legend vom Nierenklau entstanden.
01:06:26: Die junge Frau wird in der Disko ohnmächtig, am anderen Tag wacht sie auf und fehlt ihr eine Niere.
01:06:33: Das spiegelt ja alles Ängste wieder.
01:06:35: Also das Thema ist ja anscheinend.
01:06:37: Und ich kannte dann in meiner Jugend auch tatsächlich Leute, die gesagt haben, ich laufe doch nicht mit Organspende aus bei drum.
01:06:45: dann suchen die mich irgendwo und bringen mich um und nehmen sich das Zeug einfach.
01:06:49: Das habe ich wirklich wirklich so von Leuten gehört, das ist kein Witz.
01:06:53: Also merkt existiert das heute noch solche Ängste oder woran liegt es eigentlich überhaupt, dass die Bereitwilligkeit dazu relativ gering ist.
01:07:06: Hat das auch mit sowas immer noch zu tun oder sind es andere Sachen?
01:07:10: Ich
01:07:11: glaube, die größte Angst, die jeder Mensch hat, ist, wenn er ins Krankenhaus kommt, dass der Arzt sich denkt, oh, der hat aber ein schönes Herz.
01:07:24: Damit kann ich ja noch was anderes machen.
01:07:25: oder die Nivelle sieht aber gut aus.
01:07:29: Dass Leute die Angst haben, dass ihnen nicht so gut geholfen wird, wenn eben ... bekannt wird oder klar ist, dass dieser Mensch ein Organspender ist, sondern dass die Ärzte oder die Ärzte sich nicht mehr so viel Mühe geben oder ähnliches, das dann gesagt wird, na ja, dann brauchen wir ja jetzt nicht mehr irgendwelche Maßnahmen mehr greifen, dann können wir ja jetzt mit dem Tod des Menschen vier oder fünf andere Leben retten.
01:07:55: Das ist auch das, was ich durchaus häufiger schon gehört habe, und das ist natürlich nicht so.
01:08:01: Wenn man ins Krankenhaus kommt, mit einer Verletzung egal, wie schwer die ist, dann ist der Arzt die Ärztin erst mal einen Selbstverpflicht, weil man ist der Patient, die Patientin des Arztes.
01:08:12: Und eben, der Arzt denkt dann nicht, wow, der kann nicht die Organin, sondern der tut erst mal alles, um diesen Menschen zu helfen und ihm zu behandeln, damit er das Krankenhaus wieder verlassen kann.
01:08:27: Und ... Das ist so mit eigentlich die größte Angst, die ich bis jetzt immer von Menschen gehört habe, eben das dann gesagt wird, naja, mir wird dann ja nicht mehr geholfen und die Ärzte geben sich dann keine Mühe mehr, weil die dann rausgefunden haben, dass ich Organspinner bin.
01:08:39: und das ist nicht so, auch die Ärztinnen haben absolut keinen Einfluss darauf, an wen das Organ geht.
01:08:47: Es ist neben nicht so, dass ... In Raum eins liegt das Organbrauch, in Raum zwei wird man dann geführt und dann nicht mehr so gut behandelt, weil der Arzt weiß, ah, ich hab hier ein Patientin, die braucht ein neues Organ, perfekt, dann können wir das Organ ja dem nächsten Raum gleich geben.
01:09:08: So, das ist nicht die Realität, das wird es nun nicht stattfinden.
01:09:13: Also, was mich ein bisschen scheuert, war der Fall, wir hatten im Jahr zwei Tausend Dreizehn einen drastischen Rückgang bei den Organspenden nach dem sogenannten Organspendenskandal, zwei Tausend Elf, zwei Tausend Zwölf, als er irgendwie herausgestellt hat, dass da die, die auf den Wartelisten teilweise falsche Angaben, falsche Dringlichkeitsangaben gemacht wurden, wo ich mich an der Stelle gefragt habe, warum sollte jemand nicht Organspender sein sollen?
01:09:39: Weil im schlimmsten Fall die Gefahr besteht, dass statt einem schwer kranken Patienten ein anderer schwer kranker Patient das Organ bekommt.
01:09:45: Also, das ist... Kann jemand kurz was dazu sagen von euch beiden, was da passiert ist und was... Ja.
01:09:59: Soll ich?
01:10:00: Willst du, Klaus?
01:10:01: Okay.
01:10:05: Ja, die Zahlen sind eingebrochen, ganz klar.
01:10:09: Aber ich habe ja
01:10:11: auch
01:10:12: die Jahresberichter der DSO dann mir genauer angeschaut, auch über die Jahre.
01:10:18: Und da wird auch angegeben, wir haben so und so viel potenzielle Organspender und davon haben der Teil neigesagt und der Rest war Organspender.
01:10:29: Und der prozentuelle Anteil von denen, die Organspender hätten sein können, also Hirntor, das festgestellt und transplantierbare Organe, also gesunde Organe.
01:10:45: Aber wenn einer auf der Intensivstation liegt, dem werden mehrmals am Tag Blutproben entnommen, weil man das Leben retten will.
01:10:59: Und am Blut kann man schon mal viel erkennen, wenn Die Selbstregulierung des Körpers, die sogenannte Homeostase, entgleist.
01:11:12: Und da will man dann nicht dann erst eingreifen, wenn es entgleist ist, sondern gleich am Anfang, weil es weniger Arbeit macht und dem Patienten auch nicht so schadet.
01:11:23: Und von diesem Blutwerten weiß man dann schon mal zum Beispiel, die Leber ist nicht gut, die ist schon mal uninteressant.
01:11:33: Also.
01:11:34: Es muss der Hirntod vorliegen, es muss eine Zustimmung zur Organentnahme vorliegen und es müssen gesunde Organe vorhanden sein.
01:11:47: Und wenn jetzt einer als Umfallopfer... Ach so, nein, deine Frage.
01:11:58: Damit wird der Kreis derer die potenzielle Organspende werden, schon mal kleiner.
01:12:07: Und wenn man die Zahlen anschaut, das Problem war, die Gesamtzahl derer, die potenzielle Organspender hätten sein können, die ging zurück.
01:12:20: Es ging im Jahr zweitausend auch die Zahl derer zurück, aber nur im Jahr zweitausend, die der Organennahme zugestimmt haben.
01:12:32: Und die nachfolgenden Jahre hatten wir eine höhere Zustimmung prozentuell als die Jahre davor.
01:12:43: Und das Problem war, wir haben immer weniger potenzielle Organspender gehabt, also Hirntote mit gesunden Organen.
01:12:56: Woran das liegt, man kann nur mutmaßen.
01:13:02: Es ist halt Fakt, ich kann Sie ja mal kurz aufrufen.
01:13:14: Hätte ich auch vorbereiten können.
01:13:31: Also diejenigen, die zur Organe Entnahme zugestimmt haben, nur dieser prozentuelle Anteil, Betrug, zwölf, sechsundsechzig, null, dreizehn, dreiundsechzig Prozent.
01:14:04: und dann ging es hoch, achtundsechzig, acht, siebzig, drei, achtundsechzig, sieben, dreiundsechzig, siebenundsechzig, fünfundsechzig, fünfundsechzig, sechsundsechzig.
01:14:16: Also die Zustimmung wuchs, aber das Problem war, wir hatten zwei tausendzehn Ne, im Jahr zwei Tausend Neun hatte man noch den höchsten Wert an potentiellen Organspender, ein Tausend Achthundert Achtund Achtund Achtzig und zwei Tausend Dreizehn ein Tausend Dreihundert Seinhundund Zipzig, vierzehn ein Tausend Dreihundert Neun und Dreißig.
01:14:48: Woran das liegt?
01:14:51: Ich denke, es hat verschiedene Faktoren unter anderem.
01:14:56: Unsere Gesellschaft altert.
01:14:59: Es gibt immer weniger gesunde Leute.
01:15:02: Also Menschen mit gesunden Organen kann natürlich auch damit zusammenhängen, dass da jetzt aufgrund von dem Skandal einige Kliniken gesagt haben, ist annamig, weiß es nicht, dass einige Kliniken gesagt haben, da schauen wir jetzt nicht mehr so genau auf die Möglichkeit, ob der ein Hirntoder ist und damit eventuell Organspender werden könnte.
01:15:31: Es ist einfach Fakt, Die Anzahl der potenziellen Organspender sind rückläufig.
01:15:41: Und wenn ich aus dem Gesamttopf immer weniger habe, die zur Verfügung stehen, dann gleicht mir auch ein geringer Anstieg von Zustimmung das Ganze nicht mehr aus.
01:15:56: Wenn wir jetzt sagen, wir haben Zustimmungsraten, die bewegen sich so in der großen Ordnung von siebzig Prozent, dann können wir darüber ja nicht erklären, dass andere Länder also so deutlich mehr Transplantationen haben.
01:16:09: Weil selbst wenn die Zustimmungsrate jetzt auf Achtzig oder Neunzig steigen würde, hätten wir ja jetzt auch nicht gigantisch mehr.
01:16:14: Genau.
01:16:15: Das ist richtig, ja.
01:16:17: Aber die DSO hat in den Jahresberichten umgestellt.
01:16:26: In den beiden letzten Jahresberichten wurde auch mit aufgenommen, nicht nur nachdem der Hirntod festgestellt ist, denn diese Zahlen beziehen sich
01:16:38: auf
01:16:39: festgestellten Hirntod und gesunde Organe.
01:16:45: Die DSO hat geweitet und hat auch die mit reingenommen, die eventuell den Hirntod hätten sterben können.
01:16:55: Und wo aber die Angehörigen schon gesagt haben, nee, wollen wir auf keinen Fall, keine Organidnahme.
01:17:03: Und wenn man diese neuen Zahlen der Jahresberichte der DSO anschaut, dann haben wir etwa achthundert Organspender und etwa die gleiche Zahl, wo man Nein gesagt hat, schon im Vorfeld, dass es gar keine Hundertdiagnostik gegeben hat.
01:17:23: Nikola ist angenommen, man kann diese Zahlen tatsächlich nicht mehr oder nur unwesentlich steigern.
01:17:29: Das wenige, was ich weiß, man experimentiert mit Schweinen.
01:17:34: Da gibt es gewisse Überlebensraten mittlerweile, die nicht sehr groß sind, aber hoffnungsvoll funktionieren tut das noch nicht wirklich.
01:17:44: Nee, leider noch nicht.
01:17:44: Also die Forschung tut da mittlerweile schon sehr viel und ist da hart.
01:17:50: Ich glaube, es gab jetzt, ich glaube, das war diesmal letzten Jahr, gab es die erste Transplantation von einem Schwein, aber die Person ist, ich glaube, nach einem Monat ist die Person verstorben.
01:18:02: Es gibt aber einen deutlich besseren Ansatz, den andere Länder fahren, auch schon andere europäische Länder, und zwar ist es der Ansatz, in Deutschland ist es ja so, dass der Hirntod festgestellt werden muss.
01:18:14: Es gibt den anderen Ländern, die auch schon transplantieren, wenn das Herz versagt hat.
01:18:19: Das heißt, nachdem der Herztod festgestellt wurde, gibt es dann auch schon die Möglichkeit, noch Organe zu entnehmen, zu transplantieren.
01:18:27: Das Herz dann natürlich in der Regel meistens nicht mehr.
01:18:31: Aber auch das ist ein Ansatz, der für eine höhere Anzahl in Organspenden, zum Beispiel in Amerika, schon gesorgt hat.
01:18:41: Und auch schon in anderen europäischen Ländern.
01:18:45: Das wäre natürlich auch für Deutschland letztendlich wünschenswert.
01:18:50: dass man sich auch dann dort hin bewegt, aber ich denke auch da werden wir noch viel vor uns haben und wird auch noch viel Zeit vergehen, bis das hier auch so weit umgesetzt wird.
01:19:00: Aber auch das ist, auch durchaus gibt es Stimmen, auch schon in Deutschland, die das auch hier so fordern.
01:19:09: Ich wollte noch kurz aus dem Chat erwähnen, dass er es Mina hingewiesen hat darauf, dass es eine American Horror Story Folge auf... Das hat mich dann echt ein bisschen überrascht, weil ich dachte, was?
01:19:20: Ich habe das gerade nachgeschaut, das war Oktober, die ist offenbar veröffentlicht worden, wo es wirklich um diese... Organ, Klaugeschichte, also diese klassische Urban Legend Bernd, die du vorhin erzählt hast, schon wieder aufgewärmt wird.
01:19:34: Und es ist ein Beispiel dafür, dass alte Stories irgendwann immer wieder aufgewärmt werden.
01:19:38: Nur da sind wir wieder bei dem Problem, dass auch fiktive Geschichten, wo den Leuten sogar klar ist, nichts daran soll realistisch sein.
01:19:45: Das ist so eine Horror-Fantasy-Serie, dass trotzdem natürlich das Ängste schürt, selbst wenn die Leute wissen, dass es in keinster Weise versucht, die Realität abzubilden.
01:19:55: Aber es kann ein schlechtes Gefühl und ... Ängste dann aktivieren.
01:19:58: Die im schlimmsten fall dann eben zu irrationalen Entscheidungen führen.
01:20:02: An der Stelle noch kurz, weil ich tatsächlich gerade beeindruckt war, Klaus.
01:20:05: Ich war nämlich zum Thema Autolyse, gerade auf der Seite Organspende wiki.de muss man hier an der Stelle sagen, da kann man sehr ausführlich zu dem Punkt und zu anderen Dingen auch sehr viel nachlesen, auch mit Quellen.
01:20:18: Also wir haben die Seite auch schon verlinkt, aber ich wollte es nochmal hier und eher sozusagen sagen, da kann man ganz, ganz viele Dinge sehr umfassend nachlesen in vielen Details.
01:20:27: Und dazu noch der letzte Punkt, wo ich mir dachte, ich war tatsächlich schon bei einigen Obduktionen dabei im Sinne von so interdisziplinären Fortbildungsveranstaltungen.
01:20:38: Und ganz häufig ist es halt so, dass ich glaube, wenn Menschen verstehen, dass wenn eine Person halt Hirntod ist, dann wird sie auf jeden Fall... nun in den Übergang gehen, dessen was dann eben passiert, wenn Menschen dann tot sind.
01:20:54: Und ich glaube, wenn man ein paar Obduktionen gesehen hat und einem klar ist, was mit dem menschlichen Körper passiert, wenn der dann nun mal unausweichlich irgendwann tot ist, dann hat man auch eine etwas andere Haltung dazu.
01:21:03: Weil ich persönlich habe mir dann gedacht, okay, ob ich jetzt abwarte, dass mein Körper auf diese Art verwest oder ob ich halt mein Körper verbrennen lasse oder ob im besseren Fall dann durch einen Fall, wo ich organisch spenden könnte, dieses Organ zumindest noch eine Funktion hat.
01:21:20: Also, persönlich war das für mich relativ einfach, welche Entscheidung man trifft, wenn man die realistischen Optionen quasi in so einem Entscheidungsfall wirklich realistisch sieht.
01:21:30: Weil ich glaube, viele Menschen haben diese realistische Sicht nicht und wollen sich vielleicht auch gar nicht vorstellen, okay, wenn ich mich jetzt dagegen entscheide, was geschieht dann, weil ich habe auch schon mal solche Geschichten gelesen, dass zum Beispiel gesagt wurde, ja, wenn dann Organe entnommen werden, dass das dann eine schlimme Vorstellung ist für manche Angehörigen, wo ich mir aber denke, was stellt ihr euch denn vor, was mit diesem Körper denn passiert?
01:21:55: Also wenn er halt verwest oder verbrannt wird, das ist auch nicht gerade ein Prozess, den man sich besonders schön vorstellt und dementsprechend denke ich, man sollte da vielleicht auch so ein bisschen sich mit der Realität auseinandersetzen, sowohl mit den Fakten als auch mit der Realität dessen, was nun mal passiert, wenn Wenn Menschen sterben und was danach mit unserem biologischen Körper passiert.
01:22:17: Also das nochmal zur Anregung, die Option mal realistisch vielleicht sich mal vor Augen zu führen.
01:22:23: Wäre eigentlich ein gutes Pluswort jetzt schon, aber wir haben ja eigentlich noch ein paar Minuten.
01:22:26: vielleicht Nikolaus Klaus mit eine zweistufige Frage.
01:22:31: Nikolaus, du hast so... Politische Diskussionen angedeutet.
01:22:34: Ich kann mir vorstellen, dass das ein Thema ist, das permanent irgendwie diskutiert wird unter allen möglichen ethischen, juristischen, sonstigen Aspekten.
01:22:42: Was läuft da gerade?
01:22:43: Wo will man hin?
01:22:44: Und Klaus vielleicht, ja, was muss man machen?
01:22:48: Also das Neuste, was man machen könnte, wäre praktisch, dass man sich in dieses Online-Register einträgt.
01:22:53: Das wäre das Einfachste, oder wie?
01:22:54: Das
01:22:57: Einfachste ist, man fühlt einen Granspendeausweis aus, weil der gilt nach wie vor.
01:23:03: Und ich sage, mir ist lieber mit einem Organspendeausweis mit Nein als kein Ausweis.
01:23:12: Kein Ausweis ist die absolut schlechteste Lösung.
01:23:17: Absolut.
01:23:19: Und man sollte nicht vergessen, rein statistisch werden aus einem Organspender drei Organe entnommen.
01:23:30: Das heißt, ein Organspender, rein statistisch, so der Mittelwert, drei Komma zwei, drei Komma fünf, je nach Jahr, wird drei Menschen das Leben gerettet.
01:23:46: Ja, oder zumindest auch qualitativ verbessert, weil ich war selbst schon Dialysepflichtig und ich kann sagen, das
01:23:55: ist,
01:23:56: das ist nicht schön, drei, zwei Tage in der Woche an einer Maschine zu hängen, die einem das Blut fehlt hat.
01:24:03: Und das jeweils immer für vier Stunden pro Tag, also dreimal die Woche, da vier Stunden mindestens ist, ist nicht schön.
01:24:12: Aber ja, also unsere Politik hat ja schon mal selbst dazu abgestimmt im Bundestag, dass die Widerspruchslösung kommt und die wurde ja auch jetzt wieder von acht Bundesländern im Bundesrat diskutiert.
01:24:23: und auch da, was soll es jetzt, also zumindest da läuft die Diskussion und die wird auch im Bundesrat wird es auch noch mal, ich hoffe zumindest noch mal diskutiert, um dann gegebenenfalls daraus noch mal einen neuen Gesetzesentwurf zu machen, der dann auch offensichtlich auch dann in dem Feld positiv aufgenommen wird und es dann eine Gesetzesänderung gibt, dass hier Löpperdefault Spender ist und dass man dann aktiv widersprechen muss, dass jetzt das jetzige Register ist, ist eine schöne Lösung, ist aber eine noch komplizierte und eine noch größere Hürde als ein Organspendeausweis auszuführen.
01:25:03: Es stand jetzt, was ich tatsächlich überrascht hatte, dass sich von mehr als hundertsechzigtausend Menschen dort registriert haben, was eine gute Anzahl ist dafür, dass man eben nicht so gemacht hat, sondern man braucht dafür den digitalen Personalausweis.
01:25:20: Auch der ist jetzt noch nicht so weit verbreitet.
01:25:24: Das heißt, man muss die Online-Funktion seines Personalausweises freigeschaltet
01:25:28: haben.
01:25:29: Klar, ich finde es natürlich wichtig, dass man sich dementsprechend verifizieren muss, dass man die Person ist, die sich in das Register einträgt.
01:25:38: Später wird die Krankenkassen-App folgen, aber eben mit der gleichen Hürde, dass man die Online-Funktion seines Personalausweises aktiviert haben muss.
01:25:47: Und dann glaube ich keine Person in meinem Umfeld,
01:25:52: die das
01:25:52: hat.
01:25:55: Ja, das ist ganz wenig.
01:25:57: Genau.
01:25:57: Und das es das Register gibt, finde ich gut.
01:26:01: Aber auch da, also man muss halt gerade niedrigschwellige Angebote machen und das niedrigschwelligste Angebot ist eben der Ausweis, den man in besten Falle eine Minute ausgefüllt hat.
01:26:13: Klar muss man sich vor, darüber Gedanken machen.
01:26:16: Aber diesen Ausweis auszufüllen oder mit seinen Angehörigen zu reden ist das niedrigschwelligste, was man eigentlich machen kann.
01:26:24: um dort dann seine Bildungserklärung abzugeben und dann den Menschen zu sagen, hey, ich möchte das, ich supporte das und ich möchte uns zwei für zwei Menschen neben retten oder die Lebensqualität von Menschen deutlich verbessern.
01:26:43: Ich denke auch immer, man sollte sich empathisch mal fragen, würde man selbst, denn wenn man dann in so einer Situation ist, dass man darauf angewiesen ist, würde man dann nein sagen.
01:26:52: Ich denke, relativ viele Menschen würden dann sagen, also, wenn ich die Wahl hätte, würde ich vielleicht doch lieber einen Spenderorgan bekommen.
01:26:59: Und dann sollte man sich so fragen, willst du so unfair sein?
01:27:01: Und wenn du in die Lage kommst, du brauchst das, nimmst du das.
01:27:04: Aber du wärst nicht bereit, das zu geben, obwohl de facto das Einzige, was dann passiert ist, es verwählst oder es wird verbrannt.
01:27:12: Und eine Person überlebt nicht.
01:27:14: Ich meine, das ist die Alternativ-Option, wenn man das mal ganz hart runterbricht.
01:27:17: Und wenn man das mal so ganz klar sich vor Augen führt ... finde ich es ist schwer zu begründen warum man sich dann dagegen entscheidet.
01:27:26: war ganz ehrlich ich bin halt mehr so der rationale typ.
01:27:28: aber
01:27:31: ja ich glaube wir tendieren tendieren alles ein bisschen zu einer sehr rationalen sichtweise.
01:27:36: aber was?
01:27:38: bernd hatte das thema xeno transplantation also organe von speziell dafür gezüchteten Tieren angesprochen.
01:27:44: Ein anderes Thema, was ja auch immer noch rum immer wieder erwähnt wird, ist die Möglichkeit für einzelne Gewebeformen.
01:27:51: Das ist man glaube ich ein bisschen weiter, aber dass man sozusagen künstliche Organe produziert.
01:27:59: Wie weit sind wir denn da?
01:28:06: Also nach meinem
01:28:07: Kenntnisstand, meinen Forst daran, aber man hat es noch nicht mal im Labor geschafft.
01:28:16: funktionierendes Organ zu züchten.
01:28:21: Ein kleines Herz soll mal, ich weiß jetzt nicht mehr, wie lang geschlagen haben, ja, aber es muss ja einen ganzen Körper versorgen.
01:28:34: Und da sind wir noch weit, weit weg, aber wir brauchen die Organe heute und wir können die Patienten nicht auf morgen vertrösten.
01:28:42: Auf einem Tanknimmelleitstag.
01:28:46: Ein Herz ist ja auch ein sehr komplexes Ort, wo sozusagen die ganze Mechanik auch funktionieren muss, aber man sich vorstellt, also Leberzellen zum Beispiel, also es funktioniert ja auch eine halbe Leber.
01:29:00: Eine Niere reicht.
01:29:02: Ja gut, bei der Niere.
01:29:03: und damit sind wir bei der nächsten Frage, wie sieht es eigentlich mit der, wie bedeutend ist die Lebensspende in Deutschland?
01:29:10: Welche Rolle spielt das?
01:29:13: Wir wissen, wenn ich an Ich denke, es gibt ja einige prominente Fälle von Lebensspendern.
01:29:24: Ich glaube, bei Lebensspenden haben wir so um die sechs Hundert pro Jahr.
01:29:28: Also, das spielt schon eine Rolle.
01:29:30: Also, da gibt es zwei Möglichkeiten.
01:29:34: Entweder ist spendet ein Angehöriger, dann eine Niere zum Beispiel, das gibt die Möglichkeit dieser Kreuzspende, das heißt ... Mein Angehöriger spendet die Geniere an eine andere Person.
01:29:51: Und eine andere Person spendet dann mir zum Beispiel, spendet mir dann zum Beispiel die Geniere.
01:29:59: Auch da gibt es aber auch sehr harte Kriterien.
01:30:02: Bei mir war lange, war es dann auch in der Diskussion, dass ich eine Nierenspende bekommen soll.
01:30:09: Oder ist da eine Diskussion, dass es eine Option wäre.
01:30:14: Mein Vater wäre zu alt gewesen.
01:30:16: Mein Bruder, der zu dem Zeitpunkt anderthalb Jahre älter war als ich, also knapp achtundzwanzig Jahre zu junger gewesen, da hätten die Ärzte gesagt, das machen sie nicht.
01:30:26: Selbst wenn er es gebeutete, hätten die gesagt, das können wir nicht verantworten.
01:30:32: Aber es ist zumindest eine gute Möglichkeit in Deutschland, dass das die Lebensqualität schafft.
01:30:46: Und nochmal ... noch mal was von den ethischen Fragen ein bisschen weg.
01:30:53: Was weißt du eigentlich über den Ursprung deines Spenderorgans?
01:30:59: Also wie viel erfährt man über den Spender?
01:31:02: Es gibt ja Dinge, die möglicherweise gesundheitlich relevant sind.
01:31:07: Wie viel erfährt man?
01:31:07: Was erfährt man?
01:31:08: Klar nichts.
01:31:10: Also ich weiß nichts.
01:31:11: Ich weiß, dass das einzige, was mir gesagt wurde, es wurde ein gutes Organ gefunden.
01:31:16: Ich weiß nicht, Ich weiß nicht, wie Alpi-Personen war.
01:31:18: Ich kenne das geschlecht nicht.
01:31:20: Ich kann mir denken, dass die Person vermutlich männlich war, weil eben auch gewisse Faktoren treffen müssen.
01:31:28: Ich bin knapp eins, drei, achtzig groß.
01:31:33: Wiegt ungefähr u.a.wechstens achtzig Kilogramm.
01:31:36: Da ist es nicht unbedingt sinnvoll von einer Person, die ... ein Sechzig ist und fünfzig Kilogramm wiegt, einen Herz zu transplantieren, weil da ist die Wahrscheinlichkeit dann doch groß, dass das Herz damit dann dieser Person überfordert ist.
01:31:52: Aber das sind alles nur, letztendlich sind das alles nur Mutmaßungen.
01:31:55: Ich weiß nicht, also ich werde auch nie etwas erfahren, aber das sind Dinge, die mich doch aber auch immer mal wieder umtreiben.
01:32:06: Ich frage mich halt schon, was hat die Person gemacht.
01:32:09: Was hat sie für Musik gehört?
01:32:11: Was hat sie angetrieben?
01:32:12: Was hat sie motiviert?
01:32:15: War sie vielleicht schon Vater oder Mutter oder hatte sie Kinder?
01:32:21: Wie ist es dazu gekommen, dass die Person verstorben ist?
01:32:25: Aber das sind alles simple Fragen, die ich nie beantwortet kriege.
01:32:30: Und auf der einen Seite finde ich es durchaus schade, dass das ... dass diese Fragen immer offen bleiben werden.
01:32:40: Auf der anderen Seite kann ich das vollkommen verstehen, dass das eben so gemacht wird, dass man da eben nichts erfährt und dass das alles anonym abläuft.
01:32:52: Wie ist die Perspektive?
01:32:57: Wie ist die Perspektive?
01:32:58: Weil ich habe auch, wir hatten es im Chat vorhin von von Akacin Blatt.
01:33:02: Ich habe das auch mal gehört.
01:33:03: Naja, so ein Spenderorgan, das hält dann irgendwie zehn Jahre und dann irgendwann kriegt man dann doch Probleme damit.
01:33:12: Wie sieht da die Prognose aus heutzutage?
01:33:16: Die Frage hat mich auch in die letzten Jahre umgetrieben und es gibt darauf keine wirklich befriedigende Antwort.
01:33:29: Also keine Arzt oder keine Ärztin will da irgendwie verbündlicher Aussage zutreffen, was ich auch an der Stelle absolut verstehen kann.
01:33:40: Es
01:33:41: gibt Menschen, die leben seit dreißig Jahren, fünfund dreißig Jahren mit einem Spenderorgan, eben bei mir in dem Fall mit dem Herzen und denen geht es immer noch gut.
01:33:51: Es gibt Menschen, die haben nach zehn, fünfzehn Jahren Probleme gehabt.
01:33:55: Bei mir sieht es aktuell immer noch gut aus.
01:33:57: Ich bin vierte jährlich bei meiner Kontrolle.
01:34:00: Ich kriege vierte jährliche komplette Blutuntersuchungen im Ultraschall vom Herzen.
01:34:05: Alle zwei Jahre wird ein Rechtsherz-Katheter gemacht.
01:34:09: Es werden sogenannte Stress-MRTs gemacht, wo man Veränderungen im MRT sehen kann vom Herzen, um da frühzeitig zu erkennen, dass was schiefläuft.
01:34:19: Und dann selbst wenn das Organ ... dann anfängt, seinen Dienst einzustellen.
01:34:28: Selbst dann gibt es noch die Möglichkeit einer Retransplantation.
01:34:31: Das heißt, dass dann das Prozesse rauf und vorne beginnt.
01:34:36: Nicht das zu trotz, dadurch, dass ich noch weitere Grunderkrankungen habe, eben mit den Nieren und dann neuerdings auch noch andere Sachen.
01:34:48: Ich rechne schon damit, dass meine Lebenserwartungen bei über vier Sechzig Jahren liegt.
01:34:53: Und damit bin ich mittlerweile fein.
01:34:55: Das hat länger gedauert, sich damals so zu organisieren.
01:35:00: Wenn es länger wird, freue ich mich auch drüber.
01:35:04: Wenn es kürzer wird, dann halt leider nicht.
01:35:10: Ja, ich lass eine Information, würde ich dir doch noch zukommen lassen.
01:35:15: Sehr, sehr gerne.
01:35:18: Es gibt einen Weg, einige deiner Fragen beantwortet zu bekommen.
01:35:24: Und zwar, du schreibst einen anonymen Dankesbrief.
01:35:30: Den Dankesbrief wird postalisch an die DSO geschickt.
01:35:34: Die DSO liest dem Brief, ob er wirklich anonym ist und schickt diesen Brief an die Familie des Organspenders.
01:35:45: Die haben dann ihrerseits wiederum die Möglichkeit, über die DSO dir wieder zurückzuschreiben.
01:35:55: Diese Sache wurde ein paar Jahre auf Eis gelegt und wurde, äh, zwei Tausend neunzehn mit der Veränderung des Transponsationsgesetzes in ordentliche rechtliche Rahmen gegossen.
01:36:11: Es ist jetzt wirklich rechtssicher, dass die DSO diese Briefverkehr machen darf.
01:36:19: Und ich weiß von der Frau, die Diese Arbeit, wenn der DSO macht, die hat mal einen Vortrag gehalten, den ich gehört habe.
01:36:27: Es sind auf dem Weg auch schon Brieffreundschaften entstanden.
01:36:31: Allerdings immer nur absolut anonym.
01:36:35: Man kann dann genau deine Fragen wie, was hat er für Hobbys gehabt, welche Musik hat er gehört?
01:36:42: All das kann man als Frage stellen.
01:36:45: Das hält ja die Anonymität nicht auf.
01:36:48: Das stimmt.
01:36:49: Und
01:36:51: bitte.
01:36:52: Und ich finde, das ist auch mit ein Grund für die Hinterbliebenden, vor allem Hirntoten, zu sagen, okay, wenn ich Nein sage, habe ich keine Chance, Dankesbriefe zu bekommen.
01:37:07: Sag ich aber ja, habe ich eine Chance, Dankesbriefe zu bekommen.
01:37:14: Zu erfahren, auch was es geholfen hat.
01:37:17: Und wie es ihnen geht und wie dankbar die sind.
01:37:21: Und ich höre von Transplantierten immer wieder, Viele denken täglich voller Dankbarkeit an ihren Spender.
01:37:30: Ja.
01:37:35: Jetzt haben wir, glaube ich, ein schönes Schlusswort, oder?
01:37:37: Jetzt haben wir auch den einen Zeitpunkt, wo wir langsam Schluss machen sollten und ich ja, habt ihr noch was, was ihr was ihr loswerden möchtet, was ihr an der Stelle noch sagen möchtet?
01:37:54: Ich würde sagen, wir sollten verweisen auf organspende-infro.de.
01:37:59: Dort gibt es ja auch FAQ, also die Unterseite, wo ganz viele Fragen auch beantwortet werden.
01:38:06: Und wenn man sich da so ein bisschen umschaut und dann eben nochmal auf dieorgarnspende-wiki.de, da kann man ja schon so viel erfahren und ganz viele Dinge nochmal nachlesen.
01:38:16: Und ja, dann hoffe ich, dass die rationalen Informationen und die emotionalen Informationen, die wir heute vermitteln konnten, dank euch hoffentlich viele Menschen dazu bewegen werden, sich dann auch dafür zu entscheiden, einen Organspendeausweis auch mit sich zu tragen.
01:38:31: Ja, unser nächster WTF Talk ist in zwei Wochen, am siebten Zehnten.
01:38:41: Und wir haben ein sehr spannendes Thema, das auch gerade langsam sich aufheizt.
01:38:50: Nämlich wir werfen einen Blick auf die Situation in den USA und auf die kommenden Wahlen da.
01:38:56: Interessanten Gästen.
01:38:58: Wir freuen uns darauf.
01:39:00: Danke, dass ihr hier wart.
01:39:03: Und bis zum nächsten Mal.
01:39:04: Alles klar.
01:39:06: Ciao.
01:39:06: Tschüss.
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