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Episode 46: Der Blick über´n Teich - Entwicklungen in den USA

Shownotes

Webseite Lydia Benecke: www.lydiabenecke.de

Webseite WTF Live: www.wtf-leipzig.de

Twitch Kanal https://www.twitch.tv/wtftalk

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallo und guten Abend.

00:00:03: Heute werfen wir einen Blick über einen Teich und sprechen eben über Entwicklung in den USA.

00:00:09: Wir haben zwei Gäste und zwar Charles, den kennt ihr noch nicht und Marcel kennt ihr vielleicht schon.

00:00:15: Also wir fangen immer erst mal an mit der kleinen Vorstellung.

00:00:18: Charles, magst du dich kurz vorstellen?

00:00:22: Ja, Charles Manch, jetzt ist meine Name.

00:00:23: Ich bin Seniorin, Wissenschaftler beim Ich muss das englisches Namen nutzen, the German Institute of Development and Sustainability.

00:00:32: Ich bin ausgebildener Politikwissenschaftler, komme aus den USA.

00:00:36: Meine Erfahrung vor Deutschland war meistens im Bereich Außenpolitik in den USA.

00:00:42: Ich habe viele Erfahrungen mit den unterschiedlichen Ministerien vor Deutschland.

00:00:47: Und jetzt bin ich hier in Deutschland mit Fokus auf Wiederentwicklungspolitik.

00:00:55: Ja, Fragen von Demokratie und Governance.

00:00:59: Okay.

00:01:01: Und Marcel, du bist ja auch gerade nicht allein, sondern mit einer netten kleinen Katze.

00:01:06: Vielleicht magst du die auch vorstellen?

00:01:08: Ja, das ist Nora.

00:01:10: Die ist Amerikanerin.

00:01:11: Die ist nämlich aus Florida mit mir hierher zurückgezogen.

00:01:15: Ich habe drei Jahre in den USA an der University of Florida in Gainesville gearbeitet und bin ebenfalls ausgebildeter Politikwissenschaftler.

00:01:25: derzeit Lehrerbeauftragter an der Uni Mainz und ich forsche schwerpunktmäßig zu Populismusparteien und Demokratie.

00:01:35: und ja einige meiner Forschungsschwerpunkte berühren populistische Parteien wie eben auch jetzt gerade die Republikanen in den USA und aber auch die AfD oder die FPÖ.

00:01:51: Genau, ansonsten Annika ist heute leider nicht hier, aber Bernd und Holm und ich sind vom Stammteam da und ja, dann würde ich erst mal nochmal zu Holm übergeben, denn wir haben ja noch eine kleine, glaube ich, Einordnung.

00:02:05: Ja, also der eine oder andere könnte sich wundern, dass wir am siebten Zehnten, nämlich dem ersten Jahrestag des Massakas in Süd-Israel, nicht das Thema machen.

00:02:18: Da muss man aber sagen, Wir haben ja nur alle zwei Wochen einen Termin und wir sind jetzt mit der Aktualität sozusagen vor den US-Wahlen einfach bei dem US-Thema.

00:02:34: Das ist einfach gerade wichtig.

00:02:35: Die Situation in Israel ist ungeheuer dynamisch.

00:02:37: Insofern weiß man auch nicht so richtig, wann man den richtigen Zeitpunkt da erwischt, um das mal einzuordnen.

00:02:43: Ich denke, das werden wir früher oder später, wenn wir da auch noch mal drauf kommen.

00:02:49: wäre jetzt momentan, glaube ich, auch einfach zu dynamisch und zu unsicher, jetzt was zu sagen, wo die Situation als nächstes dahin führt.

00:03:03: Und wir wollten ja quasi werden ein kleines Vorgespräch ein bisschen auch an Basics anfangen, denn das komplette politische System in den USA ist ja doch anders als hier und nicht alle Menschen wissen das vielleicht, deswegen könnten wir Eventuell hier erstmal ansetzen, denn alle schauen ja auf die Wahlen und jetzt muss man vielleicht auch mal schauen, wie genau laufen die ab.

00:03:24: und was sind eigentlich so die Unterschiede zu Deutschland.

00:03:26: Wer von euch würde da vielleicht einsteigen?

00:03:31: Also grundsätzlich, ich wechsle mal so ein bisschen auf die Handfortseite auch mit, weil wir heute auch nur zwei Gäste haben.

00:03:42: Grundsätzlich haben wir in Amerika im Parlament ein Mehrheitswahlrecht und dieser Ansatz des Mehrheitswahlrechts und die Tatsache, dass dieses ganze Wahlsystem über zweihundert Jahre alt ist, wirkt sich eben auch auf die Präsidentschaftswahlen aus.

00:03:57: Das heißt, wir haben zwei Kammern des Parlaments, die sind zum einen der Senat, der zwei Senatoren pro Bundesstaat hat.

00:04:09: Und wir haben auf der anderen Seite das House of Representatives mit Wahlkreisen, die so dimensioniert sind, dass wir eben ungefähr die gleiche Bevölkerungszahl immer vertreten sollen.

00:04:21: Und das gleiche Prinzip sozusagen der The Winner takes it all gilt eben auch bei den Präsidentschaftswahlen für die einzelnen Bundesstaaten.

00:04:31: Das heißt, es geht nicht darum, wer bundesweit die meisten Stimmen bekommt, sondern es geht letztlich darum, wer aus den Staaten Wer die meisten großen Staaten gewinnt, sagen wir mal so.

00:04:43: Jeder Staat hat eine bestimmte Anzahl von Electors.

00:04:46: Das setzt sich im Wesentlichen zusammen aus der Zahl der Senatoren plus der Zahl der Abgeordneten im Haus of Representatives.

00:04:53: Was dazu führt, dass ein relativ großer Bundesstaat wie New York irgendwie mehr als zwanzig Vertreter im Haus of Representatives hat, in der Bevölkerungszahl entsprechend.

00:05:08: plus die zwei Senatoren.

00:05:09: Sehr kleine Bundesstaaten wie jetzt Hawaii oder Alaska haben eben nur einen im Haus der Representatives, aber haben auch zwei Senatoren.

00:05:18: Das heißt, die sind eigentlich in den Präsidentschaftswahlen deutlich überrepräsentiert.

00:05:24: Absurderweise macht es trotzdem in Hawaii meistens relativ wenig aus, ob man überhaupt zur Wahl geht oder nicht, weil wenn Hawaii wählt, dann sind in den meisten anderen Bundesstaaten die Stimme schon ausgezählt.

00:05:35: einfach durch die enorme Zeitverschiebung.

00:05:37: Das macht also die ganze Situation, dieses ganze Wahlsystem ist für uns sehr, sehr fremd.

00:05:42: Und es geht eben immer darum, welche Staaten gewinnt man.

00:05:46: Und weil es eben Staaten gibt, die traditionell immer demokratisch oder immer republikanisch abstimmen, kommt es sogar sehr stark darauf an, in den wenigen Staaten zu gewinnen, in den wenigen großen Staaten zu gewinnen, die halt mal so und mal so wählen.

00:06:00: Das ist eigentlich die Crux bei diesem Wahlsystem.

00:06:08: Und ich wollte sagen, dass wir ja die zwei Gäste auch hier haben, denn gerade auch vielleicht die Perspektive aus euren wissenschaftlichen natürlich Sichtweisen heraus würde mich interessieren.

00:06:21: Deswegen, vielleicht könnt ihr uns ja ein bisschen erzählen, wie gerade die Lage ist oder wie im Moment jetzt so relativ kurz vor der Wahl auch die Situation ist, also gesellschaftlich, medial und genau, ob es da auch Besonderheiten gibt dieses Mal.

00:06:36: Ich bin so schlecht im Vortritt.

00:06:42: Ich habe mich richtig gehört.

00:06:43: Entschuldigung, Marcel.

00:06:52: Ich sage, ich bin schlecht darin, mich vorzudringen.

00:06:54: Deshalb sage ich Charles gerne den Vortritt.

00:06:59: Ja, ich würde sagen im Moment, also ich habe auch einen Hintergrund mit Medien und Kommunikation und Digitalisierung in Politik.

00:07:08: Und was ich im Moment interessant finde, ist die Entwicklung auf Sozialmedien.

00:07:14: Und ich starbe aus North Carolina.

00:07:17: Im Moment, es gibt diese Katastrophen.

00:07:18: Die bestische Bergische Seite von North Carolina.

00:07:21: Und ich bin im Moment eher überrascht, wie viel Miss und Disinformation läuft auf Facebook, auf Twitter.

00:07:35: Twitter ist nicht so überraschend mit den Besitzer.

00:07:40: Aber im Moment, ich finde es schwer, von hier in Deutschland genau zu schätzen, zum Beispiel in North Carolina, ein sehr kompetitives Bundesland, wie es wird beim Wahltag laufen.

00:07:59: Und das ist auch eine Frage von den unterschiedlichen Umfragen Stichproben und die Herausforderung, eine gute Stichprobe zu bekommen, weil viele Leute antworten, das Handy nicht mehr.

00:08:14: Und die unterschiedliche Arten von einem Stichprobe zu organisieren, für einen Pole zum Beispiel, ist noch auch telefonisch basiert.

00:08:31: Im Moment finde ich es, es ist schwierig von meiner Seite zu schätzen, was passieren würde.

00:08:41: Aber darf ich dich vielleicht um eine Präzisierung bitten, weil wir kommen ja alle so aus der Skeptiker-Szene und wenn natürlich gleich von am Anfang das Wort Verschwörungstheorien fällt, merken wir natürlich, kannst du bitte ein bisschen präzisieren?

00:08:54: Also es geht wohl darum, dass es halt in North Carolina, die es einen verheerenden Hurricane gab und Trump fing sofort an darüber, ja, das zu verbreiten, was wir in Deutschland hier Verschwörungstheorien nennen.

00:09:07: Kannst du vielleicht so ein paar Sachen konkret sagen, worum es da geht?

00:09:14: Epilisch nicht, ich habe meine eigene Ideen als North Carolinien sozusagen.

00:09:21: Diese Region in North Carolina und die größte County ist ein Equivalent zum Kreis in Deutschland als Buncom County.

00:09:34: Die Großstadt da ist Asheville.

00:09:36: Und Aschel ist eher eine blaue Punkt in einer großen Mehr von Rot.

00:09:41: Also eine sehr demokratische, liberale Großstadt.

00:09:46: Aber in einer Region, das ist sehr Trump-orientiert.

00:09:52: Und ich glaube, im Moment ist diese Situation, es ist auch eine sehr ... Die unterschiedliche Borte und Dorfe sind sehr breit voneinander in Talle.

00:10:07: Also ohne Straßen, ohne Funkverbindungen ist es richtig schwierig, echte gute Informationen zu bekommen.

00:10:16: Und es ist eine Teil von dem Land, den Bundeswehr in North Carolina, wo die Wähler waren schon eher Trump-orientiert.

00:10:30: Und es ist eine weiche... Platz für diese Verschwangstheorien.

00:10:41: Trump hat da schon vorher gewonnen und es ist eher ein Trump-Platz.

00:10:48: von meiner Seite sehr schwierig, wenn man arbeitet bei der Katastrophenhilfe gegen diese Theorien und Missinformation zu kämpfen.

00:10:57: Welche Behauptungen sind denn das?

00:10:58: Genau,

00:10:59: also im Kern geht es wohl darum, dass er der Katastrophenschutzbehörde und den Hälfern vor Ort vorwirft, dass die würden alle nichts tun.

00:11:05: Die Regierung hat das Geld für den Katastrophenschutz längst an illegalen Beamten

00:11:11: verfängt

00:11:11: oder sonst was, genau.

00:11:14: Aber du darfst gerne weitermachen

00:11:15: also.

00:11:20: Ich glaube, das war das für meine größte Punkte.

00:11:25: Ich würde auch gerne von Marcel hören.

00:11:29: Also es ist ja mit den Verschwörungserzählungen so, dass wir psychologisch wissen, Und ich glaube, Lydia geltscht hoffentlich so fort rein, wenn ich was Falsches sage, weil sie die Fache dafür ist.

00:11:44: Und ich mich da sozusagen nur von hinten ernähre.

00:11:47: und das Rausklaube aus der Psychologie, was ich brauche in der politischen Psychologie.

00:11:51: Aber man hatte die Tendenz, wenn man eine Verschuldungstheorie glaubt, glaubt man auch andere.

00:11:57: Also es ist auchmals nicht so, dass man isoliert an Reptiloiden glaubt und dann nicht an Ufos.

00:12:04: sondern man hält das dann alles für möglich.

00:12:06: Und das ist schon auch der Grund, warum solche für außenstehende, absurd erscheinenden Verschwörungstheorien funktionieren.

00:12:19: Denn das, was Trump macht, ist ja, er schließt ja an real vorhandene Einstellungen an.

00:12:27: Er schließt ja gerade bei der Trump-Wählerschaft Nachweisbar, nicht nur großes Skepsis, sondern eine Feindlichkeit gegenüber dem politischen System und seinen Akteuren an.

00:12:43: Man darf sich das nicht so vorstellen, dass ein großer Teil der Trump-Wählerschaft einfach nur Protestwähler wäre.

00:12:49: Also es gibt ja immer diese Vorstellungen, das ist sozusagen, das gab es schon im Jahr zwei Jahrzehnte, das ist der Rust Belt und die sind irgendwie enttäuscht von den Demokraten und der Klimapolitik und glauben daran nicht so richtig und deshalb wählen die Trump.

00:13:01: sondern wir wissen schon, dass die Menschen, die Trump wählen, oder ein guter Predictor dafür, dass eine Person Trump wählt, war damals schon sexistische und rassistische Einstellungen.

00:13:13: Und das hat sich auch mit der Radikalisierung Donald Trumps, die man seit Jahrzehnten auch gesehen hat, eigentlich nur noch mehr verfestigt.

00:13:22: Das heißt, diese Verschwörungserzählungen, die er kolpotiert, Die er teilweise auch nur, also es zieht sich ja auch durch durch seine Kandidatur und Präsidentschaft, der hat ja auch vorher Q&A-Zeichen mal getragen bei einer Rede.

00:13:36: Der ist da gar nicht drauf eingegangen, er hat das Zeichen getragen.

00:13:40: Und das zieht sich so durch und das schließt eigentlich an so ein Einstellungssyndrom an.

00:13:45: Also es gibt einen großen, die Wählerschaft ist natürlich auch der Republikaner relativ komplex, aber es gibt einen großen Teil, würde ich sagen, von Menschen, die Trump wählen, die aus einer Position heraus, in der sich sich selbst als Teil einer schweigenden Mehrheit begreifen, das nennt man Scheinkonsens, also Forzkonsensis, gleichzeitig glauben, dass diese schweigende Mehrheit durch die da oben bedroht wird, das ist der zweite Aspekt, und dann gleichzeitig einen Hang zur Verschwörungserzählungen haben.

00:14:13: Wenn diese drei Dinge zusammenkommen, dann haben wir eigentlich schon einen großen Teil des Einstellungsprofils von Trump-Wählern abgedeckt, plus natürlich rassistische und sexistische Einstellungen.

00:14:24: Und das ist eigentlich, also was ich ganz interessant finde, ist dabei, dass eigentlich so, abgesehen von auch recht spezifisch amerikanischen Einstellungen, die wir in Deutschland nicht so stark und so häufig finden, wie beispielsweise ausgepackter Libertarismus oder Pro-Waffen-Positionen, wir in verschiedenen Studien sehen können, dass sozusagen das Gesamtprofil der Trump-Wähler, dem der AfD-Wähler und dem der FPÖ-Wähler gar nicht so unähnlich ist.

00:14:53: Also eigentlich sehen wir in den USA nur so einen weiteren möglichen Domino Stein im internationalen Siegeszug des autoritären Populismus.

00:15:01: Das habe ich jetzt sehr zugespitzt ausgedrückt.

00:15:06: Ja, muss man aber sagen, wo ist denn da die Mitte geblieben?

00:15:08: Also, wenn ich an Amerika vor dreißig Jahren denke, dann sind ganz viele von den Leuten, die ich damals kennengelernt habe, die ich als so, die man aus deutscher Sicht durchaus als konservativ bezeichnet hätte, die aus amerikanischer Sicht vielleicht schon eher liberal waren, die finden heute alle Trump vollkommen unmöglich.

00:15:32: Und ihnen wählen immer noch die Hälfte der Leute.

00:15:35: Und irgendwo hat es doch damals so was wie eine Mitte gegeben, die gesagt hätte, von denen ich erwarten würde, dass sie in so einer Situation sagen, also klar bin ich eher den Republikanern zugenäigt, aber doch nicht so.

00:15:53: Und die gibt es ja auch bei den Republikanern.

00:15:57: Republicans against Trump gibt es natürlich schon, aber mir scheint das dann immer kleinere Gruppe.

00:16:07: Ja, also die, also das ist ja, ich habe eben schon gesagt, also diese republikanische Wählerschaft ist natürlich nicht vollkommen homogen.

00:16:16: Also Amerika, dreihundertsechzig Millionen Einwohner, achtzig Millionen Einwohner.

00:16:28: Wir reden davon einem sehr komplexen Land mit einer sehr komplexen Wählerschaft.

00:16:31: Man darf ihn nicht vergessen.

00:16:33: Wir haben ein zwei Parteiensystem, das lange Zeit entlang so einer gausschen Normalverteilung funktionierte, wo die Parteien... Du hast das gerade völlig richtig beschrieben, wo die Parteien eigentlich so um diesen Medianwähler konkurriert haben, so wie wir das in der Politikwissenschaft auch lernen.

00:16:48: Medialwähler, Parteien nähern sich der Mitte an und das unterschied sich dann... Das ist auch nicht ganz richtig, da ist auch viel Mytheus drum, aber das unterscheidet sich dann oftmals eher in Nuancen.

00:16:59: Und also im Grunde genommen war das schon so, dass die Republikaner der rechte Flügel der Demokraten, der linke Flügel der Republikaner so ab den siebzen Jahren schon relativ stark Überlappung hatten.

00:17:11: Und jetzt ist es schon so, was wir sehen können, ist das eigentlich diese Gauss-Schon-Normal-Verteilung jetzt nicht mehr so aussieht, sondern kein Gauss-Namat-Verteilung mehr ist, sondern sie sieht praktisch so aus, wo wir sozusagen eine extrem starke Polarisierung haben.

00:17:25: Und wir haben eine Polarisierung auf der Wählerebene und wir haben eine Polarisierung auf der Ebene der politischen Akteure.

00:17:31: Und die Frage ist, wie ist es eigentlich gekommen?

00:17:34: Und da gibt es ja verschiedene Überlegungen zu.

00:17:37: Was man in den USA nicht vergessen darf, ist... Bitte korrigieren, wenn ich da falsch liege, aber es gibt natürlich auch eine Verschärfung der sozialen Ungleichheit.

00:17:47: Über Jahrzehnte trotz aller Versuche des Gegensteuerns, beispielsweise in der Gesundheitspolitik, gibt es eine extrem starke Ungleichheit.

00:17:57: Und das Spannende ist ja, dass auch in den USA oftmals diejenigen, die von dieser sozialen Schere besonders betroffen sind, also diejenige, die im Trailer leben oder diejenige, die mit zwei Jobs keine Wohnung haben und ihrem Auto leben.

00:18:12: Das ist in Deutschland unvorstellbar, aber das amerikanische Sozialsystem ist eines, das... Ich meine das nicht negativ, das ist nur das beste Wort, was mir einfällt, auf Almosen ausgelegt ist.

00:18:22: Nicht auf ein größeres Anrecht zur Sicherung des Lebensstandards.

00:18:27: Also man kann wirklich abstürzen in den USA.

00:18:30: Und da ist es schon so, dass gerade diejenigen eher zu Trump neigen.

00:18:37: Und diejenigen, die hochgebildet und besser situiert sind, die neigen eher zu den Demokraten oftmals.

00:18:42: Und das ist etwas, was aus unserer Europäischen Sicht schwer zu begreifen ist.

00:18:47: Aber ohne zu viel Redezeit jetzt an mich ziehen zu wollen.

00:18:50: Aber eine Theorie, die ich interessant finde in dem Zusammenhang, ist die der Aktivierung populistischer Einstellungen.

00:18:58: Und zwar sieht die Folgendermaßen aus.

00:18:59: Die bedeutet, dass das Menschen wenn sie über langen Zeitraum ihre eigene Situation innerhalb eines bestimmten sozialen, auch mediakonstruierten Kontext ist, also ihrer Wahrnehmung nach, wenn man so will, als krisenhaft begreifen.

00:19:14: Dann werden Einstellungen aktiviert und das bedeutet entscheidend für ihr Wahlverhalten, die zwar vorher da, aber nicht so wichtig waren, wenn man so will.

00:19:24: Also das ist so im Prinzip so, jemand kann sein ganzes Leben ziemlich rassistische und rechte Einstellung gehabt haben.

00:19:33: Der hat aber trotzdem vielleicht die Demokraten gewählt, weil er den Demokraten in Fragen der Industriepolitik, in Fragen der Sozialpolitik, in Fragen der Wirtschaftspolitik vertraut hat.

00:19:44: Und dann irgendwann ist in Zuge immer weiterer wirtschaftlicher Krisen, vielleicht noch Armutserfahrung und so weiter.

00:19:50: Und er sieht auch, dass ein soziales Umfeld diese Erfahrung macht, dass dann in diesem Zuge diese rassistischen Einstellungen immer bedeutsamer werden, weil sie auch von politischen Akteuren stark immer wieder angetriggert werden.

00:20:07: Und wie beispielsweise von Donald Trump, der sozusagen sagt, ja, es gibt Schuldige dafür, dass Amerika in diesem Zustand ist.

00:20:15: Und das sind Einwanderer, Einwanderer und die da oben, die euch alles genommen haben.

00:20:19: Und das nennt man Aktivierung populistischer Einstellungen.

00:20:22: Und ich glaube, das erklärt schon einen gewissen Teil dessen, was wir da gerade sehen.

00:20:29: Es ist nicht so ein bisschen wie in Deutschland auch, du hast ja gesagt, du beschäftigst dich, also bei der AfD sagt man ja auch, seltsamerweise werden die von den Leuten gewählt, denen es eigentlich nicht besonders gut geht und die wählen im Grunde eine Kratzsozial-Davinistikpartei, also es ist genauso wie in den USA.

00:20:44: Ja, das ist in Deutschland ähnlich.

00:20:46: Also, man kann jetzt nicht sagen, die AfD ist eine neue Arbeiterpartei.

00:20:48: Das ist auch so nicht richtig.

00:20:50: Aber es gibt schon vergleichsweise einen hohen Anteil auch von, das nennt man so, formal niedrig gebildeten.

00:20:57: Ich finde das ein bisschen schwierig, weil ich auch der erste in meiner Familie Abitur bin.

00:21:00: mag ich nicht so, aber so nennt man das und Menschen mit niedrigeren Einkommen oder Haushaltseinkommen.

00:21:08: Und das ist schon interessant.

00:21:11: Und dann fragt man sich immer, warum tun die das denn?

00:21:13: Da gab es ja auch diese Studie eines Wirtschaftsinstituts, die praktisch gesagt hat, die Leute wählen gegen ihre eigenen sozialen Interessen.

00:21:20: Dann würde ich aber als Wahlforscher sagen, die Leute haben aber nicht die materiellen sozialen Interessen, die man sich so als guter Marxist vielleicht vorstellt, sondern oftmals sind die eben überlagert durch Interessen, die die eigene soziale Identität auch vor dem Hintergrund von Kultur und Religion sehen.

00:21:39: und daran schließen diese Rechtspopulisten natürlich an.

00:21:43: Das funktioniert super.

00:21:44: Aber man muss immer sagen, das ist immer beides.

00:21:46: Also es ist immer nicht nur, das sind Einwanderer.

00:21:49: Wir mögen keine Einwanderer.

00:21:50: Klappe zu, das ist unser Programm.

00:21:52: Sondern die sagen ja immer, die Einwanderer nehmen dir was weg.

00:21:56: Soziales, Wirtschaft, Jobs, Identität.

00:22:01: Charles Nost, eben zu Beginn explizit die sozialen Medien erwähnen, die seriösen Medien, also soweit ich das damals mitbekommen habe, die Überraschung, dass Trump damals die Wahl gewonnen hatte, kam glaube ich unter anderem auch daher, dass so ein bisschen das passiert ist, was Marcel gerade geschildert hat.

00:22:22: Die großen Medien sind alle irgendwo an der Ostküste, also leben ja eigentlich auch in einer Bubble.

00:22:30: Und hatten diese ganze ländliche Bevölkerung und das, was sich da verändert hat, überhaupt nicht auf dem Schirm.

00:22:35: Und war deswegen völlig überrascht, dass Clinton die Wahl verloren hat.

00:22:39: Sind die Medien jetzt besser aufgestellt?

00:22:41: Also haben die das Geschehen besser im Griff oder ist das immer noch genauso?

00:22:47: Ich würde sagen, wenn ich zum Beispiel das New York Times oder Washington Post lese, es scheint ein bisschen wie diese Medien haben die falsche Barsche Dinge davon gelernt, würde ich sagen.

00:23:10: Auf Englisch sagen wir Horse Race Politics.

00:23:12: Also die Idee, dass es immer ein Fünfzig-Fünfzig-Wahlkampf und wir als Medien, als Informationsgeber und als was der The Newspaper of Record.

00:23:31: heißt das New York Times.

00:23:33: Wir steigen nicht rein mit einer Bewertung von den Parteien oder einem Präsidentskandidaten.

00:23:44: Und das funktioniert vor vielleicht dreißig Jahren.

00:23:50: Aber im Moment, die zwei Parteien sind so komplett anders voneinander und die Wählern, was für Informationen die Wählern bekommen, Es gibt viele Wissenschaftler.

00:24:04: Ich habe auch persönliche Erfahrungen mit Familien in Kansas, Nebraska, also sehr republikanische ländliche Bundesländern.

00:24:15: Sie gucken einfach nur Fox News.

00:24:18: Und das ist auch eine Blase, eine Medieblase.

00:24:24: Und es ist richtig schwierig, ein in diese Blase zu steigen und sagen, Ja, okay.

00:24:33: Du wohnst jetzt in ländliche Kansas, aber New York City brennt nicht ab.

00:24:40: Es ist nicht eine Hülle von Kriminalität und von alles.

00:24:47: Und es gibt viele wissenschaftliche Ergebnisse, schuldigung, viele wissenschaftliche Ergebnisse zu diesem Thema.

00:24:58: Wie schwierig es ist, wenn jemand in eine Blase steigt.

00:25:02: und es gibt auch Leute, die sind weichliberal, Upper West Side New York zum Beispiel, sie sind auch in einer Blase.

00:25:11: Aber, wie schwierig ist es, jemand aus diese Blase zu bringen?

00:25:18: Weil es ist eher sehr bequem, wenn man hört immer von den Medien, was man schon denkt.

00:25:25: Also, ja diese, ich glaube Marcel, du hast schon Ein bisschen dazu gesagt.

00:25:37: Also, ja, ich sehe alles, alles um mich verändert.

00:25:43: Und was ist neu in meiner kleinen Ort, Leute aus Lateinamerika?

00:25:49: Und ich habe zum Beispiel keine Verständnis für diese makrovebene Wirtschaftsfragen.

00:25:58: Also, ich habe auch gehört, alles sieht aus wie eine Verschwörungstheorie, habe ich richtig gesagt.

00:26:10: Dankeschön.

00:26:12: Wenn man versteht genau nicht, wie etwas groß und komplex funktioniert.

00:26:18: Es ist einfach in einer Blase nicht tiefer rein zu verstehen, wie ein Zentralbank funktioniert, aber zu denken, ich sehe Leute in meine Umgebung, die sehen ein bisschen komisch aus.

00:26:31: Und das,

00:26:32: klappt

00:26:33: mit, was ich auch fachs, Monsieur.

00:26:37: Und ich finde es ist sehr einfach, auch als Wissenschaftler zu unterschätzen, wie stark dieses zikologische Blasen sind.

00:26:48: Aber ich würde auch sagen, nur dir, bitte.

00:26:53: Was du gerade beschrieben hast, ist beispielsweise der Bestätigungsfehler, dass eben Menschen selektiv das wahrnehmen und auch erinnern, was ihrer Vorüberzeugung entspricht.

00:27:02: umso relevanter die Vorüberzeugung für das eigene Weltbild und die Identität des DOS.

00:27:06: stärker ist der Bestätigungsfehler und demnach werden natürlich auch sehr, sehr... sehr seltsame Dinge, die der Trump sagt, dann sicherlich eher relativiert von denjenigen, die ihn wählen, weil sie von der Einstellung her Gründe haben, persönliche Gründe dann doch eben ihn eher zu idealisieren.

00:27:25: Und das führt dann leider dazu, dass es sehr schwierig ist, eine Einstellung zu ändern, wenn die Einstellung eine große Relevanz für die Person hat.

00:27:31: Und

00:27:32: ja,

00:27:33: das ist natürlich dann, wenn man auch noch die ganze Zeit Fox News konsumiert.

00:27:38: Etwas, was dann sehr leicht immer weiter sich verstärkt, gewiss.

00:27:41: Nun ja.

00:27:43: Nun muss man ja sagen, Fox News ist ja fast der einzige Sender, der irgendwie in seiner Berichterstattung eine ausgeprägte Pro-Trump-Tendenz hat.

00:27:51: Also wenn man sich mal anschaut, auch Medien, die früher als sehr konservativ galten, machen heute Berichten, heute hier hat Trump gelogen, da hat Trump gelogen, dort hat Trump gelogen.

00:28:05: weiß man ja auch fast nicht anders kann.

00:28:07: Also, wenn man seriösen Journalismus machen will, bleibt einem ja auch nichts anderes übrig.

00:28:10: Aber grundsätzlich ist es ja schon so ein bisschen so, dass man das Gefühl hat, man hat sich da nicht nur... und also diese Klarheit hat Fox News eine große Reichweite, aber das ist ja... also, ich habe mir den Eindruck, dass sich die Menschen da insgesamt von der normalen Medienwelt abgekoppelt haben.

00:28:33: Ich würde eher sagen, es ist so eine... Ich empfiehle die Medienwelt in den USA als recht gespalten.

00:28:42: Zwischen Fox News und allen anderen.

00:28:46: Meistens habe ich CNN geguckt, als sozialistischer, liberaler Europäer.

00:28:52: Wie mir das so geworfen wurde, war das dann klar, dass man dann CNN guckte.

00:28:56: Aber ich habe dann teilweise auch mal Fox News geschaut.

00:29:01: Und war überrascht, ich war so dort, während der Corona-Krise, nachdem ich dort war, fing die Corona-Krise an.

00:29:10: Und es war hochinteressant zu sehen, wie nicht einfach der eine Sender Liberale, der andere eher konservative Positionen einnahm, sondern es wurden auch völlig verschiedene Interpretation dessen, was überhaupt geschehen war, kolpotiert.

00:29:27: Also damals war Tucker Carlson noch bei Fox News und der hat sich natürlich noch einmal radikalisiert, als er dann von dort weg ging.

00:29:37: Das waren Positionen, die sozusagen in einem großen Nachrichten Outlet zu hören waren.

00:29:43: Also auch andere Positionen, was wir dazu sagen.

00:29:45: Also Fox News ist jetzt nicht einfach nur Dauerbescheidung mit Rechtsradikalismus, sondern die haben natürlich dann teilweise auch noch andere Positionen, gerade wenn es um politische Talks geht.

00:29:55: Das muss man auch dazu sagen.

00:29:58: Aber insgesamt ist dieser Sender natürlich schon eher rechts.

00:30:01: Und das fand ich interessant, dass da wirklich so zwei vollkommen verschiedene Deutungen der Wirklichkeit vorhanden waren.

00:30:07: Und ich hatte einen Freund dort.

00:30:11: Wir hatten uns dort kennengelernt.

00:30:13: Der war in die USA eingewandert vor einiger Zeit.

00:30:20: Und das war ganz interessant.

00:30:21: erst nach einer gewissen Weile.

00:30:24: stellte sich heraus, dass er, er und sein Mann beide die hard Trump supporter waren, also wirklich die hard Trump supporter.

00:30:31: Und das zeigte sich erst nicht, das waren auch gebildete Menschen.

00:30:36: Also man hat ja so ein Bild im Kopf natürlich, man kennt die Statistiken und wenn man Statistiken kennt, dann kennt man den Durchschnitt, wenn man den Durchschnitt kennt, dann kennt man das Klischee.

00:30:45: Und dann heißt das natürlich, Klar, man hat eine Vorstellung dessen, welche Menschen eher Trump supporten.

00:30:51: Aber er und sein Mann waren also beide Akademiker und auch in akademischen Berufen tätig.

00:30:56: Und das Interessante war, dass ich über diese trotzdem sozusagen nicht in die Lage gekommen bin.

00:31:08: wirklich Common Ground zu finden.

00:31:10: Das funktionierte einfach nicht, weil bestimmte Grundannahmen nicht geteilt wurden.

00:31:14: Es wurde nicht geteilt, dass Corona gefährlich ist.

00:31:17: Es wurde nicht geteilt, dass ... Oder es gab die Annahme des beiden Sozialistes.

00:31:24: Das wurde geglaubt.

00:31:26: Und all das.

00:31:27: Und da kam man nicht gegen an.

00:31:30: Aber er kam natürlich aus seiner Sicht auch nicht gegen mich an.

00:31:33: Und ich fand das ganz interessant mit Blick auf ... diese diese Problematik, die sich ja nicht nur im Freundes, sondern auch im Familienkreis abspielt.

00:31:43: Ich hörte dann auch von anderen Menschen, die dort leben, dass also gerade während Corona, genau wie in Deutschland es immer deutlicher wurde, dass es wirklich eine Spaltung in der Familie gibt, dass sich diese gesellschaftliche Spaltung durch Familien zieht, nicht unbedingt durch die Kernfamilie, aber durch den erweiterten Familienkreis und dass dann Menschen wirklich darunter leiden, dass sie das Gefühl haben, ich kann Zu jemanden, der mir eigentlich nahesteht, sei es mein Onkel, meine Tante, sei es Oma oder Opa, ich kann zu diesen Menschen gar nicht mehr aufschließen, weil es immer eine gewisse wechselseitiges Empfinden von Feindlichkeit gibt.

00:32:19: Und das fand ich ganz interessant.

00:32:23: Es gibt sozusagen eine inhaltliche oder ideologische Polarisierung.

00:32:27: Das ist die eine Sache, also dieses Nicht-Übereinstimmen mit der Position des anderen.

00:32:31: Aber es gibt eben auch die affektive Polarisierung, also diese Empfindung.

00:32:36: dass der andere dein Feind ist, weil er eine andere Position hat.

00:32:39: Und das fand ich bei meiner sozusagen Erfahrung auch vor Ort in den USA sehr krass.

00:32:45: Und mein Freund damals dort sagte mir auch, wenn du kein Europäer wärst und sozusagen, wenn du hier bliebest, dann würden wir einander auf Dauer nicht gut verstehen, weil wir auf zwei verschiedenen Seiten der Geschichte stehen.

00:33:02: Wir würden einander bekämpfen.

00:33:04: Und das fand ich eine sehr, sehr krasse Aussage, die ich so auch in Deutschland noch nie gehört hatte, tatsächlich.

00:33:17: Falls entspricht das deiner Erfahrung auch?

00:33:19: Also...

00:33:21: Ja, ich kann... und hoffentlich, ich sehe meine... mein Kamera läuft ein bisschen langsam.

00:33:28: Hoffentlich hört alle...

00:33:31: Man hört

00:33:32: dich gut, noch.

00:33:32: Super.

00:33:33: Dann gehe ich weiter.

00:33:35: Ich fühle mich, dass ich rede viel von meiner persönlichen Erfahrung, nicht so viel von Wissenschaft.

00:33:40: Aber ja, ich kann genau sagen, es gibt Familien von mir, nicht in meine Kernfamilien, aber weiterverbreitet.

00:33:53: Ich kann nicht mehr damit reden, weil zum Beispiel wir reden über Hurricane Helina.

00:34:01: Und die Idee einfach zu sagen Klimawandel hat einen Einfluss auf Atlantische Sikrone können einfach nicht anfangen.

00:34:18: Es ist richtig schwierig, eine gemeinsame Realität zu finden.

00:34:23: Und die ganze Idee von, ich finde es sehr interessant, als Sozialwissenschaftler zu sehen, wie diese Idee von gibt es empirische Realität?

00:34:39: Ich hätte nie gedacht, die Republikaner in meiner Familie würde, die, die sagt, ja, nein, ich habe meine eigene, meine eigene Idee, meine eigene Erfahrung von empirischen Realitäten.

00:34:54: Ich habe gedacht vor dreißig Jahren, was komplett anders.

00:34:59: Das war eine sehr linksorientierte Idee, diese Relativismus von Werte.

00:35:08: und was bedeutet empirische Realität und Positivismus.

00:35:15: Ist das richtig, wenn man sagt positive Wissen?

00:35:22: Das liegt jetzt auf die rechte Seite.

00:35:24: und Ich habe gelesen, es war ein Soziolog bei Duke University.

00:35:30: Er hat gesagt, es ist sehr interessant, dass wir sehen jetzt den Einfluss von soziologischen Ideen von Identität.

00:35:40: Die laufen sehr stark auf die rechte Seite von der amerikanischen Politik.

00:35:47: Und das ist auch eine große Änderung.

00:35:49: Also diese quasi Post-Fact-Welt.

00:35:55: Also das ist meine Erfahrung mit der politischen Situation.

00:36:02: Das ist jetzt geändert und einfach eine Konversation zu haben.

00:36:07: Es gibt keine empirische, geteilte empirische Basis anzufangen.

00:36:14: Und ja, das ist für meine Erfahrung echt schwierig, um eine gemeinsame Nationalpolitik.

00:36:25: zu entwickeln.

00:36:26: Also, das bedeutet, es ist schwierig, eine gemeinsame Außenpolitik oder Wirtschaftspolitik zu organisieren und in einem Wahlkampf, die können zwei Kandidaten miteinander reden, wenn ich würde sagen, es ist nicht zwei Blasen, es ist zwei.

00:36:48: Es ist eine Person, der wohnt, Trump wohnt in einer anderen Realität und Kamala Harris arbeitet hier mit uns im Realität.

00:37:00: Und das ist, ich würde sagen, für ein politisches System, ein demokratisches System, echt schwierig.

00:37:06: Und wir sind jetzt in einer, ich habe vielleicht Angst, ist nicht die richtige Wort, aber es ist eine schwierige Zeit in den USA.

00:37:19: Ich bleibe mir bieten, weil du den Begriff Klimawandel genannt hast.

00:37:23: Du weißt das vermutlich besser als ich.

00:37:25: Ich habe hier nur einen Satz von einem Think Tank, ein Sieg Donald Trumps bei den Wahlen im November würde im Vergleich zu den Plänen der Demokraten bis zum Jahr zwei Tausend Dreißig zu zusätzlichen vier Milliarden Tonnen Emissionen führen, was global zu Schäden von neunhundert Milliarden Dollar führenden würde.

00:37:45: Das wäre eine der Geschichten, die möglicherweise nicht nur auf die USA, sondern halt auch auf die ganze Welt zu kommen könnten.

00:37:55: Ja gut, also ich tue mir immer ein bisschen schwer damit irgendwie Emissionen einen unmittelbaren Schaden zuzuordnen, weil da einfach sehr sehr viel ist, was man gar nicht so vorhersagen kann.

00:38:13: dass natürlich mehr CO-Zweihemissionen einen heftigen Effekt aufs Klima haben und dass die USA da relativ viel von den weltweiten Emissionen ausmachen, dementsprechend natürlich auch politische Entscheidungen in den USA relativ viel ausmachen.

00:38:27: Ich denke, das liegt auf der Hand, wobei man jetzt auch sagen muss, also so ungeheuer.

00:38:35: Die gigantischen Naturschützer war jetzt die beiden Regierung auch nicht.

00:38:39: Die haben mehr oder weniger das gemacht, was man so als den normalen Konsens der Vernunft in den Staaten gemacht hat, würde ich sagen.

00:38:52: Die Frage, die mich gerade so ein bisschen beschäftigt ist, Also in Deutschland, aus der deutschen Linken heraus, wird Trump ja gerne mal einfach als Faschist bezeichnet.

00:39:02: Du hattest jetzt eben den Begriff Rechtspopulismus gebraucht, Marcel.

00:39:08: Wo sind eigentlich, wo ist eigentlich der Trumpismus politisch einzuordnen?

00:39:12: Was ist das?

00:39:14: Ist das schon Faschismus?

00:39:15: Ist es rechtsradikal?

00:39:19: Ist das?

00:39:19: macht einfach mal was?

00:39:21: Wäre mit einem Wahlsieg von Trump die amerikanische Demokratie beendet, was ja auch gerne mal gesagt wird.

00:39:26: Gut, dass du fragst.

00:39:28: Dazu habe ich ein Buch geschrieben.

00:39:31: Ich musste es einfach mal so, also das gibt es noch, das ist mal rausgekommen.

00:39:34: Es ist Spiegelverkehr, das heißt, was Populisten wollen und unter anderem, darauf gehe ich auch ein.

00:39:41: Also es gab, ich habe neulich mit... einem Journalisten diskutiert im Deutschlandfunk Hanno Hauenstein.

00:39:50: Der hat gesagt, um die AfD, man sollte das Wort populistisch eigentlich gar nicht verwenden, weil es nur Form der Verharmlosung ist.

00:39:57: Und das ist verschistisch oder recht extremer Partei.

00:40:00: Und in Bezug auf Trump kriege ich diese Diskussion auch mit.

00:40:04: Also sag nicht mehr Populismus, sag schon Faschismus.

00:40:07: Und es gibt schon durchaus Historiker, die mit dem Faschismusbegriff der Operieren.

00:40:18: Ich halte das für etwas schwierig, nicht, weil ich sagen will, das ist harmlos, was wir da sehen, sondern darum geht es mir überhaupt nicht, sondern man muss, glaube ich, schon sehen, das, was wir heutzutage als Populismus bezeichnen, das ist eine eigene Form der Illiberalität, einer der wichtigsten Forscher auf dem Gebiet, Kas Mude, der ist inzwischen an der University of Athens in Georgia.

00:40:43: Er hat dazu einen ganz interessanten Satz geschrieben, der sagte Populismus ist die illiberal-demokratische Antwort auf undemokratischen Liberalismus.

00:40:57: Wunderbarer Satz für Politikwissenschaftler, für alle, die es nicht sind, ist ja nicht so schön.

00:41:03: Was es im Wesentlichen bedeutet ist, dass solche Parteien und Bewegungen, zu denen eben auch Trump und seine Republikaner gehören, zum nächsten Mal verstanden werden müssen, als Bewegungen und Parteien, die entstehen in intablierten Demokratien.

00:41:20: Das bedeutet, sie treten nicht, wie jetzt die Faschisten in den zwanziger Jahren, mit diesem Versprechen an.

00:41:27: die Demokratien sind dekadent.

00:41:29: Wir brauchen ein ganz anderes System, das Führer zentriert ist und in dem sich das Volk versammelt und der Führer erzieht das Volk, sondern die sagen, wir sind diejenigen, die die Demokratie einlösen, die die politischen Eliten euch genommen haben.

00:41:42: Und das ist sehr, sehr wichtig, weil das nicht nur eine Form der Demagogie ist, das ist kein Taschenspielertrick, den die sozusagen spielen, sondern wir wissen auf der Einstellungsebene Menschen, die die wählen, glauben das.

00:41:53: Also populistische Einstellungen, die sind wichtig für das Wahlverhalten von Menschen, die diese Parteien wählen, das muss man wissen.

00:42:02: Und das muss man wissen, hat das nicht mal Axel Stoll gesagt?

00:42:07: Oh Gott.

00:42:08: Ja, also ich dachte, an wen erinnere ich mich gerade.

00:42:11: darf den Kopf nicht nur als Zuständer benutzen.

00:42:13: Also das, was jetzt aber dazukommt, ist, dass diese Idee sozusagen das Volk wieder herrschen soll.

00:42:25: Diese Idee der totalen Volkssouveränität.

00:42:28: Und das ist ja Populismus auf der ideologischen Ebene.

00:42:32: Die widerspricht der Form von Demokratie, die wir haben.

00:42:37: Das ist das, was Mörder mit illiberal meint, die widerspricht im Prinzip von Checks und Balances, Verfassungsgerichts, von Gewaltenteilungen, von gesellschaftlichen Pluralismus und so weiter.

00:42:49: Und wenn Trump an die Macht kommt, das kommt jetzt noch dazu, dann hat er zumindest eine Plattform.

00:42:57: und diese Plattform besteht aus einer Reihe von teils rechtspopulistischen Thinktanks, wie beispielsweise der Heritage Foundation.

00:43:08: die für sich in Anspruch nehmen, ein Programm zu haben, mit dem sie Amerika tatsächlich fundamental verändern wollen, vor allem das amerikanische Regierungssystem.

00:43:17: Da kommen auch noch gesellschaftliche Projekte hinzu, wie etwa Fragen nach Abtreibung und Selbstbestimmung der Frau, Selbstbestimmung über den eigenen Körper, die auch ganz zentral sind und jetzt als Thema auch zentral werden im Wahlkampf.

00:43:29: Das könnte aber auch Harris Help, muss man dazu sagen.

00:43:32: Aber was ... diese Plattformen entwickelt haben, ist ein fast tausendseitenlanges Pamphlet, das sogenannte Project Twenty-Twenty-Five.

00:43:41: Und dieses Project Twenty-Twenty-Five, da steht im Wesentlichen, steht sehr viel drin, aber da steht unter anderem drin, dass die USA zu einer stärker präsidial orientierten autoritäreren Form der Demokratie entwickelt werden sollen.

00:43:56: Wie soll das beispielsweise aussehen?

00:43:58: Das sieht etwa so aus, dass der Justizminister direkt dem Präsidenten unterstellt ist, also die Justiz nicht mehr unabhängig ist, sondern der Präsident praktisch über der Justiz steht.

00:44:13: Das Ganze wird flankiert durch die jüngste oder eine der jüngsten entscheidende Supreme Court, die dem Präsidenten für seine Entscheidungen als Präsident juristische Immunität zugestanden hat.

00:44:25: Und all das muss man sich zusammendenken, um zu sehen, Hinter diesen teilweise wirren Aussagen, Donald Trumps, der sagt, er braucht nie wieder wählen, wenn ich jetzt nochmal dran komme, die man ja verschieden interpretieren kann, steht tatsächlich eine recht fundierte, ausformulierte Ideologie, wenn man so will, die tatsächlich die amerikanische Demokratie stärker autoritär ausgestalten will.

00:44:49: Und das ist ja nur das, was am Anfang steht.

00:44:52: Wir wissen ja nicht, was sich dann entwickelt, wenn er wirklich dran ist.

00:44:56: Ja, kann man ja auch nachlesen.

00:44:57: Marcel, magst du kurz was zu diesem Projekt?

00:45:03: Das ist ja alles eigentlich ausformuliert, obwohl das hingehen soll.

00:45:07: Ja, genau.

00:45:07: Also das, was ich gerade beschrieben habe, also dieses Project Twenty-Twenty-Five, das kann man sich sogar angucken.

00:45:13: Das ist alles völlig offen.

00:45:14: Also Project Twenty-Twenty-Five.org.

00:45:17: Das ist keine Verschwörungstheorie, sondern es gibt es wirklich.

00:45:20: Und das ist das, was ich gerade beschrieben habe.

00:45:23: Diese verschiedenen Think-Tanks-Job, vor allem die Heritage Foundation, hat daran mitgewirkt haben, praktisch ausformuliert, wie das amerikanische Regierungssystem umzustrukturieren ist.

00:45:33: Das sind sehr, sehr viele Details.

00:45:34: Aber letztlich geht geht es darum, Ende hätten wir ein System, in dem ein Präsident, der kaum mehr eingeschränkt werden kann, stünde und der auch nicht juristisch belangt werden könnte.

00:45:47: Und der Punkt dabei ist, dass Vor dem Hintergrund dessen, was der Supreme Court, der ja zu zwei Dritteln, glaube ich, konservativ oder republikanisch ist, entschieden hat mit Blick auf die Frage, ob der Präsident immun ist.

00:46:03: Es eben nicht nur darum geht, welche Kompetenzen hat der Präsident innerhalb der Verfassung, sondern auch was passiert, wenn der Präsident diese diese Kompetenzen überschreitet.

00:46:16: Also, da gibt es ja die Theorie, die dem zugrunde liegt, auch dem Project, Project, is the Unitary Executive Theory, wo praktisch der Präsident vollkommen im Zentrum steht.

00:46:27: Und das bedeutet beispielsweise, das ist nicht von mir das Beispiel, sondern es stammt, glaube ich, von einer amerikanischen Politikwissenschaftler und Journalistin, aber ich will es nicht genau benennen.

00:46:35: Ich weiß es nicht mehr genau.

00:46:37: Dass beispielsweise der Präsident könnte ein SWAT-Team in den Senat schicken und Menschen festnehmen, er kann dafür aber nicht juristisch belangt werden.

00:46:44: Er überschreitet die Kompetenzen, die er hat, ganz eindeutig, auch auf Grundlage der selbstkonservativsten Auslegung, aber belangt werden kann er dafür nicht, weil er als Präsident im Amt tut.

00:46:58: Und das ist das eigentliche Gefährliche.

00:47:00: Es wird sozusagen ein unsicherer Rechtszustand geschaffen, in dem der Präsident praktisch gefahrlos seine Kompetenzen überschreiten kann.

00:47:09: Charles, Frage aus dem Chat.

00:47:12: Welchen Einfluss haben denn die Evangelikalen eigentlich auf dieser Entwicklung gehabt?

00:47:15: Und welchen Einfluss haben Sie jetzt in der Gesellschaft?

00:47:20: Ich würde sagen, die ganze Gesellschaft, die sind eine Minorität.

00:47:31: Aber in der republikanischen Partei eine große Einfluss.

00:47:36: Und ich finde es interessant, dass Project Tony Tony Vive kommt vor, weil es ist nicht so weit entfernt in die Geschichte von den USA, dass eine sehr, was diese unitary Präsidentschaft hat existiert.

00:47:56: Oder es ist vor... die evangelische Wähler sind eng verbunden mit den Republikanern.

00:48:06: Das heißt, aus die sechziger Jahren, die Southern Strategy, die südliche Strategie, diese Verbindung mit evangelischer Wählern und konservativer Republikanern.

00:48:22: Also, ja, ich muss ein bisschen an die Geschichte denken, Es war nicht immer so, aber es war sehr strategisch organisiert zwischen Partei und die Kirche, die evangelische Wähler, um eine Koalition zu organisieren.

00:48:54: Also traditionelle Republikanen wie zum Beispiel Dick Cheney, Ich würde nicht sagen, er ist evangelisch, als er Wirtschaft und Außenpolitik orientiert.

00:49:07: Aber mit den Wählern aus die evangelische Seite gewinnt er viel auf dem Politik-Ebene.

00:49:18: Also es ist eher ein Give and Take zwischen die evangelische Wählern und traditionelle Republikanern.

00:49:25: Es ist eine komische Mischung, wenn man redet über Mega, so Mega-America-Gradigan wählen, weil man sieht Jesus nicht genau in den Trump-Politik.

00:49:43: Also, ja, es ist eher eine, ich würde sagen, fassistische... Entschuldigung.

00:49:52: Fassistische... fascist, fascistische Mischung von christliche, eine sehr amerikanische weiße christliche christliche Identität und konservative Marktwirtschaft orientierte individualistische orientierte Gesellschaft.

00:50:17: und die evangelische Blick passt genau zwischen als eher ein Url oder es hilft, dass was hängt nicht gut zusammen zwischen zum Beispiel Magna Republicana und christliche Wählern.

00:50:37: Diese evangelische Glauben funktioniert ein bisschen wie Url, dass die zwei Seite miteinander arbeiten kann.

00:50:50: Auf die demokratische Seite, keine Einfluss, würde ich sagen.

00:50:53: Es gibt in die Schwarze Kirche, in den USA, das ist auch anders, die Verteilung von was katholische und protestante oder evangelisch.

00:51:13: Das ist nicht genauso in den USA, wir haben auch Baptist oder ... Methodist, methodisch, Presbyterian.

00:51:22: Und innerhalb von diesen unterschiedlichen Gruppen, es gibt auch links- und rechtsorientierte Kirchen.

00:51:29: Also, man findet auch katholische und evangelische Wählern bei die Demokraten.

00:51:39: Aber ja, die Teilung von Kirche und Staat ist starker auf die demokratische Seite.

00:51:46: Und es funktioniert nicht so wie... Ja, würde ich ur sagen in einem Motor, um die unterschiedliche Sachen, die nicht miteinander gut passen, ein bisschen einfacher zusammenzureiben lassen.

00:52:03: Hoffentlich war das klar.

00:52:12: Marcel, magst du dazu noch was sagen?

00:52:14: Ja gut, da hat ja auch ein Wandel gegeben.

00:52:18: Also das war ja schon früher so, dass die eher katholisch orientierten, auch eher dann den Demokraten zuneigten.

00:52:26: Und das hat sich auch ein Stück weit geändert.

00:52:28: Also den Republikanern ist es auch gelungen, teilweise in eher katholische Milieus vorzudringen.

00:52:34: Das hat vor allem mit der Mobilisierung der Abtreibungsfrage zu tun.

00:52:38: Also das ist im Gegensatz zu Deutschland ein ganz starkes politisches Thema, weil Religiosität natürlich in der amerikanischen Gesellschaft auch nochmal eine andere Rolle spielt.

00:52:48: Also Charles hat das ja gerade ausgeführt und was ich interessant finde ist, dass im Grunde genommen Roe vs Wade gesagt hat, dass sozusagen der Bund diese Frage nicht regeln kann, sondern praktisch das ist States Rights.

00:53:07: Und was das gemacht hat, ist, es hat eigentlich das wieder auf die Agenda gebracht.

00:53:13: Also es ist sozusagen wieder auf der politischen Agenda.

00:53:16: Und Abtreibung war immer was, das hat was eigentlich gab es in fast allen Staaten immer, wenn es irgendwelche direktdemokratischen Abstimmungen gab, war das immer was, was pro pro pro Selbstbestimmung ausgegangen ist.

00:53:36: Aber darum geht es gar nicht, sondern geht eher darum, dass es für die Republikaner möglich ist, über dieses Thema ihre Basis stark zu mobilisieren, und zwar vor allem in Swingstates.

00:53:49: Und für Harris gilt das aber umgekehrt auch.

00:53:52: Also Harris hat jetzt auch sozusagen Thema an der Hand, über das sie mobilisieren kann.

00:53:56: Ich finde das persönlich spannend, dass sie das Thema genommen hat.

00:53:59: weil das natürlich, gerade weil es ein stark polarisierendes Thema ist.

00:54:03: Also sie hat jetzt nicht sozusagen ein Thema genommen, was fast ein Valend-Thema ist und alle mitnimmt, sondern ich glaube, was man schon sehen kann, ist, dass das, was die Demokraten hat, zumindest zeitweise versuchten, sie sind ja jetzt schon wieder ein bisschen mittiger orientiert, auch mit so Fracking-Fragen beispielsweise, sind sie jetzt nicht mehr so ganz links oder ökologisch orientiert.

00:54:26: Aber was glaube ich schon gerade so ein bisschen die Strategie ist, über solche Themen zu versuchen, eine Basis zu mobilisieren, die die beiden nicht mehr bekommen hätte.

00:54:35: Weil man muss sich das aus einer Wahl taktisch und sich so vorstellen.

00:54:40: Diese Lager sind ja, ich habe das ja am Anfang beschrieben, diese Verteilung der Wähler ist ja so.

00:54:44: Früher war das so, hier ist der Medianwähler zack und dann sind sozusagen die Extremwähler an den Rändern.

00:54:49: Und heute ist es praktisch so, wir haben noch Median und Wähler in der Mitte und wir haben praktisch so eine Häufung an den beiden Rändern.

00:54:56: Wozu führt das?

00:54:57: Wahltaktisch.

00:54:58: Wahltaktisch führt das dazu, dass man eigentlich sagen muss, naja, ich versuche als Partei gar nicht erst die Leute aus dem anderen Lager wieder zu gewinnen, sondern ich versuche im Swing State vor allem die eigenen Leute zu mobilisieren.

00:55:11: So hat beiden Georgia gewonnen.

00:55:12: Also worüber wir kaum reden, was aber extrem wichtig ist, ist in solchen Swingstates die Mobilisierung von Schwarzen und People of Color.

00:55:24: Wir haben im Prinzip beiden in Georgia den Hintern gerettet, muss man dazu sagen.

00:55:29: Und das ist etwas, worüber kaum gesprochen wird.

00:55:33: Und ich glaube, das wird in dieser Wahl noch mal interessant zu sehen sein.

00:55:37: Wie schaffen die jeweiligen Kandidaten, Kandidierenden, es eigentlich in diesen Swing-States fühlt sich zu mobilisieren?

00:55:46: Ich glaube, es ist wieder eine Frage, wie viele Leute erreichen ich vom Gegner, sondern wie viele gehen zur Wahl?

00:55:54: Das ist interessant.

00:55:55: Vielleicht könnt ihr beide zu dem Punkt noch ein bisschen was sagen, weil kommen wir vielleicht bei der Glinger zum Wahl.

00:56:01: Kampf.

00:56:02: Also kommt es im Moment so ein bisschen vor wie Bayern München.

00:56:05: Also Furios gestartet, dann merkt man jetzt ja Defensive ist klasse, aber Abwehr total löchrig und jetzt kommen die ersten Niederlagen.

00:56:13: Bei Harris sagt man so langsam, ja wann Wann kommt die Frau mal in die Gänge?

00:56:18: Also, sie geht allen kritischen Diskussionen aus dem Weg.

00:56:20: Sie setzt sich nicht in, wie Trump das macht in ganz kritischen Sendungen.

00:56:25: Sie lässt sich keine kritischen Fragen stellen.

00:56:26: Sie ist nicht präsent.

00:56:29: Wie seht ihr das?

00:56:29: Wie seht ihr den Wahlkampf von Biden?

00:56:32: Also, nicht von Joe Biden, sondern von den beiden Kandidaten.

00:56:41: Ich habe ein bisschen Erfahrung mit Wahlkämpfen.

00:56:44: Also, ich war sehr jung.

00:56:46: nach der Universität im Haus der Representatives, also unser Parlament gearbeitet.

00:56:53: Ich würde sagen, in die aktuelle Mähumgebung, es ist nicht neu, ich würde sagen, das ist die letzte dreißig Jahre und hat das weiter und weiter entwickelt.

00:57:10: Also Kamala Harris einfach ein Interview zu geben.

00:57:14: Stundenlagen mit freier Wahl von Fragen bekommt sie oft sehr spezifische Fragen zum Politik, Wirtschaftspolitik oder Familienpolitik.

00:57:30: Und es lässt sie nur offen bleiben.

00:57:34: zum Kritik.

00:57:37: Es gibt Forschung und empirische Forschung zum Nervi.

00:57:43: Wie funktioniert die Medien in die Richtung Demokraten und Republikanern?

00:57:48: Und ich muss jetzt formulieren auch Deutsch, weil ich habe nur auf Englisch gesehen.

00:57:53: Aber die Demokraten sind die Akteuren.

00:57:59: Sie muss in etwas tun.

00:58:01: Die Republikanern sind eher fest.

00:58:05: Sie machen, was sie machen.

00:58:08: Und die Medien stellt Fragen an Trump.

00:58:13: Weil auf eher, wie man sagt, Trump, er macht wie er macht.

00:58:20: Also, wir mussten ein bisschen interpretieren von seinen wahnsinnigen Vorträgen, aber dann sagen wir nichts weiter dazu.

00:58:34: Also, wie funktionieren einen Camp oder wie werden wir so viele Leute ausschicken?

00:58:44: Technische Fragen kommen nicht an Trump, aber diese Fragen kommen an Kamala Harris.

00:58:49: Und es gibt weitere Kritik danach, danach, danach in den Medien.

00:58:54: Ich glaube, das ist eher eine Ergebnisse von den Medien denkt.

00:59:00: Wir sind, die Leute denken, wir haben eine Links bei es, sozusagen.

00:59:06: Und wir mussten festere Fragen... Kamala Harris stellen als Trump, damit die Leute denken nicht, dass wir ... ja, wir sind eher mit einer liberalen Bias in diesem Wahlkampf eine Reportage zu machen.

00:59:31: Und deswegen denke ich im Moment, ja, Kamala Harris bleibt ein bisschen weg von diesen offenen Interviews, Sitzungen und macht ... mehrere offene Veranstaltungen in diese Swing States, also direkt mit den Wählern zu integrieren, integrieren.

00:59:54: Entschuldigung.

01:00:00: Ich frage mich immer so ein bisschen, ist diese gesellschaftliche Entwicklung, die wir da jetzt sehen und diese Polarisierung, ist das eigentlich was, wenn mich in weiten Teilen einfach ein... Backlash, weil wenn wir heute sagen, wir finden bei Trump rassistische, sexistische Positionen, dann würde ich sagen, wenn ich dreißig Jahre zurückging, waren die fast gesellschaftlicher Konsens, diese oder zumindest in breiten gesellschaftlichen Teilen, völlig verankert diese rassistischen und sexistischen Positionen.

01:00:32: Das wurde halt nicht drüber gesprochen.

01:00:34: Und in dem Moment, wo man anfängt, das zu thematisieren und anfängt das auch zu kritisieren, entsteht so ein bisschen so diese Abwehrhaltung, die viele Leute dann zu jemandem hintreibt, der sich um sowas spricht, nicht kümmert.

01:00:54: Ist das ein wichtiger Treiber oder gibt es da ganz andere Faktoren?

01:00:59: Weiß ich aber, was ein Treiber ist.

01:01:05: Wenn man so auf Individualdaten guckt, dann ist so das, was man immer sieht.

01:01:11: Okay, Menschen wählen solche Parteien, Trump, AfD, wegen Armigration.

01:01:19: B, allgemeine rechte Orientierung.

01:01:21: Und C, populistische oder autoritäre Einstellung.

01:01:25: So, das ist das erst mal, was wir sehen.

01:01:27: Alles andere verschwindet so ein bisschen in diesen Haupteffekt, in diesen Effekten.

01:01:32: Man muss natürlich dazu sagen, Populistische und autoritäre Einstellungen, die misst man zwar mit bestimmten Items, aber da steckt ja was drin.

01:01:39: Da ist ja noch mehr dahinter.

01:01:42: Und was glaube ich schon so ein Punkt ist, ist der in meiner Beobachtung nach, dass es bei vielen Menschen diese Vorstellungen gibt.

01:01:53: Und mit Beobachtung meine ich, ich werde damit auch immer wieder selber konfrontiert.

01:01:56: Also ich halte ja auch Vorträge zum Thema oder Lesungen oder dergleichen.

01:02:00: Ich bin da auch auf Social Media aktiv.

01:02:01: Ich bin immer noch auf X. Das ist wirklich so der Hotspot, wo man Gegenwind bekommt und was auch empirisch, sag ich mal, nicht uninteressant ist.

01:02:13: Und was ich immer wieder merke, ist, Menschen sind wirklich davon überzeugt, sie dürfen weniger als früher.

01:02:23: Und das ist so ein ganz umfassender Angst.

01:02:28: Das ist so dieses, man darf nichts mehr sagen, man darf aber auch immer weniger machen.

01:02:33: Also es ist so ein umfassendes Gefühl von Freiheitsverlust, dass ich da mitgeteilt bekomme.

01:02:38: Das hat sich noch mal verstärkt bei Corona.

01:02:41: Und dann mit Umwelt- und Klimapolitik.

01:02:44: Ich darf nicht mehr grillen, ich darf kein Diesel mehr fahren und auch kein Verbrenner generell.

01:02:50: Ich darf, und es geht immer ums Durf.

01:02:52: Und ich darf auch nichts mehr sagen.

01:02:53: Und das Interessante ist ja, man tut es immer so leicht ab.

01:02:58: Man sagt dann immer so leicht, ja, die wieder.

01:03:00: Nur, ich würde immer dafür werben und gucken mal, was da eigentlich passiert.

01:03:03: Die Leute glauben das ja wirklich.

01:03:05: Die sagen ja jetzt nicht, um mich auf Social Media zu ärgern und die sagen das auch nicht, weil sie mal irgendein Quatsch erzählen wollen, sie glauben das ja wirklich.

01:03:12: Die glauben ja wirklich, mir wird etwas weggenommen.

01:03:16: Und zwar meine Freiheit.

01:03:18: Und jetzt mache ich mal eine provokante These und sage, stimmt.

01:03:22: Es stimmt, die gesellschaftliche Freiheit, das bestimmte Aussagen beispielsweise und bestimmte Handlungen nicht mehr sanktioniert werden, die wird genommen.

01:03:36: Und zwar warum?

01:03:37: Weil Gruppen, die vor dreißig, vierzig, fünfzig Jahren, auch noch vor zwanzig und vor zehn, Über kaum gesellschaftliche Macht verfügten, inzwischen sich diese Macht und Rechte nicht vollständig, aber immer mehr erkämpft haben.

01:03:56: Du wirst ausgecalled, out-called, von people of color, wenn du das N-Wort sagst.

01:04:01: Und zwar nicht nur von denen, sondern von vielen anderen Menschen eben auch.

01:04:05: Das bedeutet, wenn du das N-Wort sagst, dann kannst du das nicht mehr einfach so tun, ohne Gegenwind zu erwarten.

01:04:14: Und wenn du vor dreißig Jahren deiner Sekretärin gegenüber als Mann einen sexistischen Spruch abgelassen hast, dann hat die Milde gelächelt und das in sich reingefressen.

01:04:26: Heutzutage hast du in der Firma, noch nicht in allen, aber in vielen Firmen ein großes Problem oder in der Politik ein großes Problem, egal wo du dich auch willst.

01:04:36: Das heißt, da ist tatsächlich real etwas abhanden gekommen, nämlich dieses eingehegt sein in eine gewisse Hegemonie, nämlich die, und jetzt mache ich dieses Bild einmal auf, der weißen Männer, die sehr viel durften, was sie heute nicht mehr unsanktioniert tun können.

01:04:57: Und insofern würde ich dem, was Heum sagt, schon ein Stück weit zu beipflichten und sagen, das ist eine Art Backlash gegen eine Liberalisierung des gesellschaftlichen Mainstreams.

01:05:09: Also der gesellschaftliche Mainstream ist in diesem Sinne wirklich fortschrittlicher geworden.

01:05:15: Und dagegen wird rebelliert.

01:05:17: Aber das Entscheidende ist hierbei, das passiert nicht auf der grünen Wiese, sondern das geschieht eben vor dem Hintergrund auch von Krisenwahrnehmungen.

01:05:26: Das würde alles eine viel geringere Rolle spielen, wenn ich gleichzeitig sich dieses Narrativ verfestigen würde, mir geht es immer schlechter, meinen Kindern wird es nicht besser gehen, aber über Gender können wir sprechen.

01:05:40: Das muss man, glaube ich, alles zusammendenken.

01:05:43: Nur um das mal zu untermauern.

01:05:44: Also, ich meine, das ist jetzt eine Umfrage, die stammt von der eher konservativen Gruppe, aber ich finde es ja ganz, ganz spannend.

01:05:54: Im Jahr zwei tausend achtzehn haben fünfzehn Prozent der Amerikaner gesagt, der weißen Amerikaner gesagt, sie hätten ein Problem damit, wenn jemand aus dem näheren Umfeld, aus dem familiären Umfeld eine dunkelhäutige Person heiratet.

01:06:07: Fünfzehn Prozent.

01:06:07: In den neunzehnachtziger Jahren war das weit über fünfzig Prozent.

01:06:10: Also es ist ja nicht so, dass Amerika immer rassistischer wird, sondern es ist einfach so, dass diejenigen, die sozusagen Rassismus als was ganz Normales ansehen, immer mehr auf die Barrikaden gehen, weil sie einfach immer stärker isoliert werden.

01:06:29: Ich muss sagen, Marcel, du hast das super erklärt.

01:06:33: Also diese Backlash.

01:06:36: Und ich würde auch sagen, in den USA nicht nur von politikwissenschaftlicher Seite, aber von die Geschichte, was wir in die Schule lernen, bis auch die Universitätsebene.

01:06:51: Es ist nur... Also ich bin relativ jung, aber es ist nur in die... in den letzten zwanzig Jahren, dass in die Schuljahren, also Gymnasium-Ebene, wir haben frei über den Gewalt in Tulsa, Oklahoma vor knappe hundertzwanzig Jahre.

01:07:17: Es gab ein, ich weiß nicht, das Wort, ein Programm.

01:07:22: Ein Programm gegen die die schwarze Bevölkerung in Torsche.

01:07:28: ungefähr hundertfünfzig, zweihundert Leute waren getötet.

01:07:33: Und ich war aufgewachsen in ein Universitätsstaat, sehr liberal, sehr gute Schulen.

01:07:44: Und ich habe nichts dazu gelernt, während diese die Bürgerkrieg-Periode bis zum diese Civil Rights-Periode in den USA, diese Geschichte.

01:07:57: Also die Verständnis von wie schlimm es war, wie rassistisch, wie gewaltig es war in den USA nach dem, nach dem Bürgerkrieg, besonders in die südliche Bundesländern.

01:08:15: Ich glaube, Als eine Bevölkerung viele Amerikanern fangen an, von einer falschen Verständnis von, wie schlimm es war vorher.

01:08:30: Es gab zum Beispiel Lager während der Zweiten Weltkrieg für Amerikanern mit japanischer Wurzeln.

01:08:38: Also, was wir sehen in Project twenty-fünfundzwanzig, ist nicht genau neu.

01:08:45: Es ist eher... die schlechteste, meine Meinung, die schlechteste Teilen von unserer Geschichte jetzt wieder als konservative Politik wieder reinzustellen.

01:08:59: Und ich glaube, das ändert sich von den Verständnissen von der Geschichte und von... gesellschaftliche Gleichheit für Frauen, für schwarze Amerikaner.

01:09:19: Aber das kommt relativ langsam.

01:09:21: Und diese quasi Backlash, ich glaube, kommt auch aus einer Ignoranz von die echte Geschichte von den USA.

01:09:36: Das ist nicht nur Politikwissenschaft, aber diese Frage von Geschichte und was wir lernen quasi neu.

01:09:46: Was wir haben nicht als Schülern gelernt.

01:09:51: Und wie diese Sachen kommen gegeneinander.

01:09:57: Es gibt auch psychologische, politisch-zykologische Fragen dazu.

01:10:10: Wie hat sich denn... Dieser dieser Kandidatenwechsel bei den Demokraten jetzt tatsächlich ausgewirkt.

01:10:16: Also es war.

01:10:17: zum einen war es natürlich klar, dass ein bisschen beiden war irgendwo verschlissen und und Harris galt lange Zeit als relativ profillos und ohne ja auch auch hat eigentlich sich sich nicht gut verkauft über die letzten Jahre.

01:10:35: und dann gab es plötzlich diesen diesen diesen wie so eine wie so eine Befreiung.

01:10:40: Was was hat das Marcel, du hattest gesagt, es hat den Demokraten die Möglichkeit gegeben, sagen wir mal, deutlichere Positionen zu beziehen.

01:10:48: Aber das ist es ja nicht alleine.

01:10:50: Und ich glaube, nur der Gesundheitszustand von Joe Biden ist es, glaube ich, auch nicht alleine.

01:10:55: Also was ist da eigentlich passiert gesellschaftlich?

01:10:57: Weil der Schritt ist ja schon relativ klar.

01:10:58: Du hast die Primaries, wo sich eine Mehrheit der, also diese Vorwahlen, wo sich eine Mehrheit der Leute für beiden entschieden hat.

01:11:06: Und jetzt mussten ja sozusagen die Die Leute, die diese Vorwahrergebnisse vertreten sollten, mussten sich ja jetzt neu entscheiden.

01:11:16: Ja gut, es ist ja in den USA auch anders als in Deutschland.

01:11:20: Es gibt den USA, bitte Charles korrigiere mich, wenn ich falsch liege, aber es gibt nicht dieses ausformulierte Parteienrecht, das wir haben.

01:11:26: sondern die Parteien entscheiden praktisch über ihre intern-demokratischen Prozesse in der Regel selbst.

01:11:31: Und bei den Demokraten war es ja so, es gab keinen nennenswerten Gegenkandidaten, beiden hatte dann die Stimmen ohne Gegenkandidat geholt und ist dann von dieser Kandidatur wieder zurückgetreten.

01:11:46: Dieser Rücktritt war aber auch völlig plausibel und schade nicht aus dem Off, sondern beiden hatte gesundheitlich mental ganz offensichtlich abgebaut.

01:11:55: Und Trump hat sich, war praktisch, ist wirklich breit bei nicht durch die Medienlandschaft gelaufen.

01:12:02: Mir meiner Beobachtung nach gab es diese Atmosphäre.

01:12:05: Der hat eigentlich schon gewonnen.

01:12:06: Also das kann beiden gar nicht mehr holen.

01:12:08: Man weiß, ob das gestimmt hat.

01:12:09: Das wäre kontrafaktisch.

01:12:10: Aber dieses Narrativ scheint mir doch da gewesen zu sein.

01:12:14: Und dann fand ich aber, ist was sehr Interessantes passiert.

01:12:16: Und da muss ich sagen, ich mache auch teilweise Politikberatung auch und ich finde, Ich finde es immer sehr schön, wenn man nachvollziehen kann, dass da strategisch was Bespannendes gemacht wurde.

01:12:30: Und wenn man zurückerinnert war es ja so, es gab dieses TV-Duell.

01:12:34: Da sah es schon schlecht aus für beiden.

01:12:37: Und dann gab es das Artentat of Trump.

01:12:40: Und danach war ja im Prinzip, dass die Medien völlig auf diese Ikonografie angesprungen sind von Donald Trump mit dem blutigen Ohr und der Faust in der Luft.

01:12:51: Rein ästhetisch.

01:12:52: Also jetzt mal jede politische Position zur Seite, weil es ein fantastischer Aufnahme ist.

01:12:56: Es ist ein fantastisches politisches Bild geworden.

01:12:59: Aber die Medien sind so ein bisschen draufgesprungen, dass die Gesamthilfe ist eh durch.

01:13:02: So, jetzt ist es durch.

01:13:03: Jetzt geht der Sotans Held daraus hervor.

01:13:05: Und das, was so dann passiert ist, ist ja folgendes.

01:13:08: Trump hatte Momentum.

01:13:11: Die Republikan hat Momentum.

01:13:12: Der ist mit Vans angetreten.

01:13:15: Und hat praktisch einen Bold-Move gemacht und hat gesagt, ich nehme ein.

01:13:20: der auch rechtsradikal ist.

01:13:22: Der hat sozusagen keinen mittigen Kandidaten genommen, irgendein etablierter Gouverneur, nicht mal Desantis, sondern hat gesagt, also Gouverneur von Florida, sondern er hat gesagt, ich nehme einen, der ist praktisch auch Außenseiter.

01:13:35: und der dritt praktisch, der greift gar nicht mehr etwas anderes ab als ich selbst, sondern der steht praktisch mit mir auf einer Wählerbasis.

01:13:48: Und auch das haben die Demokraten geschehen lassen und hatten den Vorteil, dass die Republikaner ihren Nominierungsparteitag, warum auch immer, relativ früh angesetzt hatten, viel früher als die Demokraten nämlich.

01:14:00: Und dann haben die Demokraten, nachdem sie das noch abgewartet hatten, hat beiden zurückgezogen und Harris ist praktisch eigentlich wenige Stunden später als die Kandidatin gesetzt gewesen.

01:14:09: Es gab dann nicht einmal seinen internen Streit.

01:14:12: Und das, was ich spannend finde, ist, dass Harris sehr früh in dieser Konstellation gar nicht wie eine etablierte Politikerin gewirkt hat.

01:14:22: Die Frau ist Vizepräsidentin und die ist als Vizepräsidentin auch jetzt nicht... durch wahnsinnig gute Projekte irgendwie hervorgetreten.

01:14:31: Ich meine, beiden hat ihr, hat Jan jetzt nicht dafür gesorgt, dass sie als Nachfolgerin aufgebaut wird, sondern hat ihr das unpopulärste Projekt von allen überlassen und hat die ab und zu mal an die Mauer geschickt nach Mexiko.

01:14:42: So, und das ist natürlich etwas, was, also Bein, Harris hat sich überhaupt nicht etabliert können wirklich.

01:14:49: Und was dann passierte, war was ganz anderes, die wurde zur Projektionsfläche.

01:14:56: Da ist dann dieses von Charlie XCX.

01:15:00: Ich muss mich als alter Mann outen.

01:15:01: Ich kenne ihn nicht.

01:15:03: Aber ich weiß auch nicht, was sie bis jetzt an Musik gemacht hat.

01:15:05: Aber das spricht gegen mich, nicht gegen sie im Gottesdienst.

01:15:09: Und dann hat die aber irgendwie mal gesagt, Kamala Harris ist Brett.

01:15:15: Und dann war der Brett Summer eingeläutet.

01:15:17: Und dann hatten die dieses Symbol.

01:15:22: dass die praktisch vom Album von Charlie XCX übernommen hatten, nämlich dieses Grüne, wo in der Mitte Brett stand.

01:15:28: Und das war eine, ich fand das so fantastisch, aus Sicht des Wahlkämpfers gesprochen, wenn man so will, dass es den Demokraten gelungen war durch solche Hop-Kulturellen.

01:15:43: die Kamala Harris von einer etablierten Politikerin zu einer Projektionsfläche zu machen.

01:15:49: Das hat sie aus meiner Sicht auch so durch die ersten sechs bis acht Wochen der Kandidatur getragen.

01:15:55: Und jetzt wird es aber schwierig, denn jetzt kommen nach dem TV-Duell, wo sie praktisch nochmal auch Bella Figura gemacht hat, jetzt kommen die harten Fakten.

01:16:05: Und jetzt wird das Rennen natürlicherweise auch wieder knapper.

01:16:08: Das hat deine Frage überhaupt nicht beantwortet, aber ich bin ein Schwerfen gekommen, Entschuldigung.

01:16:17: Ganz ehrlich, die harten Fakten, wir hatten es ja schon ein bisschen mit der Frage, also Trump und die harten Fakten, also wenn Trump, also das geht doch nicht zusammen.

01:16:30: Also wie kann man denn in dem Moment, wo die harten Fakten, müsste Trump doch eigentlich schlecht aussehen?

01:16:35: Ja oder ich frag mal anders heulen, ich denke, dass es darauf hinausläuft.

01:16:39: Reicht es für Harris einfach gegen Trump, also anders zu sein oder braucht sie wirklich jetzt in den nächsten vier Wochen Fakten, Programmen und was man so üblicherweise braucht?

01:16:55: Ja, das sind

01:17:00: die ersten Fragen, was meine Bemerkungen... war zu beiden und den Rücktritt.

01:17:07: Es ist keine technische Wort für Politikwissenschaft.

01:17:09: Ich habe es total wild gefunden.

01:17:11: Ich hätte nie gedacht.

01:17:15: Und es ist spannend zu sehen, wie schnell Kamala Harris, ja, mit den Popkultur, ist aus diesem Demokratpartei Tendenz auf technische Fragen, Wahlprogramm, Politik, eher sehr trockene Themen.

01:17:42: Sie ist ausgestiegen und also Charlie XCX ist eine bekannte Electronic Dance Musicer, sehr berühmt in die LGBTQ-Zene in den USA.

01:17:56: Das ist ja auch eine sehr aktive Also auch auf Sozialmedien und in Pop-Kultur eine sehr aktive Wahlgruppe sofort aktiviert.

01:18:11: Und diese Brat Summer ist meine erste... Ich habe das zuerst gesehen.

01:18:17: Irgendwohn P-Town heißt es.

01:18:21: Das ist deine Strandort in Massachusetts.

01:18:26: Das ist beliebt von... Und die LVGT.

01:18:31: Q-Community in den USA.

01:18:35: Das hat es angefangen und verbreitet auf Social Media.

01:18:39: Ich würde sagen, jetzt in die letzte Monat, ich würde sagen, es wäre wichtig, nicht wieder rein in dieser sehr technische Bereich zu steigen.

01:18:55: Also die meisten Amerikanern, ja, das ist nicht wissenschaftlich zu sagen.

01:19:03: Viele Wählern funktionieren Tag zu Tag.

01:19:08: Ich habe vor ein paar Tagen ein Artikel in Washington Post gelesen zum Thema die Kosten von Kitas in den USA.

01:19:19: Das kann irgendwo zwischen tausend Dollar bis viertausend Dollar pro Monat sein.

01:19:27: Ich habe auch gedacht, ja, also die Leute in den USA funktionieren durch vibes.

01:19:34: ich weiß nicht was eine gute über ein gutes deutsches fort ist aber

01:19:43: das trifft und das ist nicht nur in den usa.

01:19:45: so ist es vielleicht mal kanter als hier.

01:19:48: aber ja

01:19:51: und ja wie bleibt kamala herris in diesem vibes base zur zusagen und nicht zu sagen Hier ist mein Wirtschaftsprogramm, damit jemand beim Fax-New sagt, das ist eher sozialistisch.

01:20:11: Und bist du echt sozialistisch oder glaubst du in den Marktwirtschaften?

01:20:18: Sie wird nie in diese Reihe gewinnen.

01:20:22: Und Trump bekommt nicht diese eher kritische, realitätsbasierte Fragen.

01:20:30: Also sie muss auf... Ja, sie muss auf dem Feld kämpfen, wohin sie gewinnen kann.

01:20:38: Also Trump ist ja eigentlich all vibes.

01:20:40: Ja.

01:20:43: Die haben ja das aber auch ganz schön gemacht.

01:20:44: Die haben ja, das hat ja im Grunde, ist das ja, hat das ja wunderbar zum Gesamtpaket gepasst.

01:20:50: Die haben ja dieses, diese Bread Summer, Ikonografie übernommen oder Bildsprach übernommen.

01:20:57: Und dann haben die aber gleichzeitig auch was gemacht, was ebenfalls.

01:21:00: von Charles auch gerade geschrieben, eine popkulturell orientierte, jüngere Wählergruppe anschließt.

01:21:06: Die haben nicht gesagt, Project Twenty-Twenty-Five ist problematisch, weil Gewaltenteilung etc.

01:21:14: Die haben gesagt, they're weird.

01:21:17: Und das fand ich wahnsinnig interessant, weil das wunderbar dazu passt.

01:21:24: Das wurde ja auch mit Inhalten gefühlt.

01:21:26: Die haben ja dieses Weird schon auch angeschlossen an deren politische Position.

01:21:31: Was mich aber gewundert hat, ist, dass dieser Wahlkampf der Demokraten doch sehr an Dampf nachgelassen hat.

01:21:41: Das TV-Duell zwischen Tim Walz, Und JD Vance ist ja nicht unbedingt zu einer brillanten Stunde für Tim Walts geworden, obwohl er zuvor JD Vance auch wirklich massiv angegriffen hatte.

01:21:57: Das muss einem nicht unbedingt große Sorgen machen.

01:21:59: Also wir wissen beispielsweise aus der Forschung, dass eigentlich die Effekte von... vom gemeinsamen Ticket, also vom Vizekandidaten, nicht so stark sind, wie man das Gemeinden hin annimmt.

01:22:17: Aber insgesamt muss man schon sagen, ich finde, dass die Demokraten sich jetzt gerade auf so einen sehr inhaltlichen Wahlkampf einlassen.

01:22:26: Das kann einem natürlich einerseits, kann man das gut finden.

01:22:28: Auf der anderen Seite muss man aber auch sagen, es geht ja schon vor allem darum, die Leute in den Swing States zu mobilisieren.

01:22:38: Das geht einerseits über Inhalte.

01:22:41: Also das Beispiel, das weiß jetzt Kamala Harris darüber spricht, dass sie Fracking nicht verbieten will.

01:22:46: Das ist aus wahl taktischer Sicht schon klug, wenn man Pennsylvania und andere eher so Blu-Color Swing States gewinnen will.

01:22:55: Natürlich passt einem das jetzt als Progressiver nicht, aber... Man muss ja nun taktisch denken.

01:23:00: Und das andere ist aber gleichzeitig, dass das ein Dilemma ist.

01:23:04: Also, wenn du auf der einen Seite Swing-States hast, wo du, sag ich mal, Blue-Color-Leute hast, die vielleicht ein bisschen konservativer ticken, aber trotzdem nochmal demokratisch wählen würden.

01:23:14: Und auf der anderen Seite, du solches Swing-States hast wie meinetwegen Georgia, wo du auch viel jüngere Menschen in der Atlanta- und Umgebung durch eine stärker identitätspolitische Message ansprechen kann.

01:23:28: Dann ist das was, das lässt sich eigentlich von einer Kandidatin kaum ausfüllen, ohne Widersprüche zu produzieren.

01:23:35: Und ich glaube in dieser Gefahrenzone befindet sich Kamala Harris gerade.

01:23:39: Aber die Frage ist ja, was ist denn jetzt eigentlich die Gefahr?

01:23:42: Also New York wird sie nicht verlieren und California wird sie nicht verlieren und Texas und Florida wohl nicht gewinnen.

01:23:48: Also geht es wirklich darum, wie schafft man es in diesen letzten Wochen?

01:23:52: Das sind noch, ich glaube, ungefähr dreieinhalb Wochen, fast vier Wochen bis zur Wahl.

01:23:55: Vier Wochen bis zur Wahl, sogar genau.

01:23:58: Vier Wochen bis zur Wahl diesen Spagat aufrechtzuerhalten.

01:24:02: Und ich glaube, was mir persönlich gerade fehlt, aber das soll nicht vermessen klingen, weil ich ja selber auch kein Amerikaner bin.

01:24:10: Was mir persönlich gerade fehlt oder wo ich sagen muss, dass das sehe ich irgendwie nicht, obwohl es vielleicht auch mobilisieren könnte, ist, noch mal viel stärker herauszustellen, es geht nicht nur um Fracking und es geht nicht nur um auch um Frage von Lohnpolitik oder dergleichen, sondern es geht um die Frage, was passiert eigentlich mit dieser Demokratie, in der wir leben.

01:24:33: Da ist jemand, der wirklich gefährlich ist, da ist jemand, der wirklich zerstören will und wird.

01:24:38: Und der hat Leute bei sich, die wissen, wie man zerstört.

01:24:40: Das ist kein einsamer Irrer, der da alleine antritt.

01:24:43: Und das fehlt mir gerade noch so ein bisschen.

01:24:46: Und ich bin nicht sicher, ob das noch mal kommt, weil eine Zeit lang war das da.

01:24:50: Aber jetzt gerade nehme ich diesen Kampf um Demokratie, der es ja wirklich ist.

01:24:54: Das ist keine Zuspitzung, das ist es gerade.

01:24:58: Der steht da gerade gar nicht im Vordergrund.

01:25:01: Hast du eine Theorie, warum?

01:25:03: Also... Also ich würde sagen, das ist Taktik.

01:25:06: Also ich glaube... Es geht darum, dass die sagen, okay, in Pennsylvania und Michigan gewinnen wir damit nicht.

01:25:15: Das ist den Leuten im Zweifel egal.

01:25:17: Also da haben die keine Lust auf das zu hören, sondern die wollen sozusagen hören, dass wir ihre Jobs erhalten und neue Jobs schaffen.

01:25:23: Das ist das, was die irgendwann.

01:25:24: Und das ist auch aus meiner Sicht völlig nachvollziehbar.

01:25:27: Die Überlegung, die ich nur habe, ist, wenn man sich die Karte anguckt und schauen muss, welche Staaten müssen die gewinnen, dann sagen wir mal Pennsylvania, Michigan und dann Arizona oder Georgia.

01:25:39: Und dann, und das ist aber wirklich jetzt offene Frage gedacht, überlege ich, na ja, wenn wir in anderen Staaten auch noch mobilisieren müssen, und gerade in jüngeres Publikum noch mobilisieren wollen in manchen Swing-States, wie machen wir das?

01:25:55: Überlegung, die ich noch wichtiger finde, ist, wenn man mit Blick auf manche Swing-States sagt, man geht sozusagen auf diese Brighton-Butter-Themen, was nachvollziehbar ist, inwiefern führt das vielleicht dazu, dass andere Wählern nicht zur Wahl gehen, die, sag ich mal, eher in diesen jüngeren akademischen Segmenten sind?

01:26:13: Und da bin ich nicht sicher, inwiefern sich diese Effekte einstellen und dann zum Nachteil von Kamala Harris auswirken könnten.

01:26:22: Denn ich glaube, was klar ist, ist, die Menschen, die Trump wollen, die gehen auch.

01:26:26: Also die gehen zur Wahl.

01:26:27: Die kann man nicht demobilisieren.

01:26:31: Kannst du?

01:26:32: Ich glaube, ich habe nur eine Anschlussfrage.

01:26:35: Ich weiß nicht, ob die zu weit führt.

01:26:37: Aber gibt es eine Vergleichsmöglichkeit zwischen der aktuellen Phase und den Wahlkampfperioden ein Monat vor der Wahl, zwanzig und sechzehn?

01:26:46: Also ist vielleicht zu weit gefasst, aber gibt es irgendwelche Vergleichsmöglichkeiten, so zu sagen, des Endspurts der jeweiligen Phasen?

01:26:54: Sorry, aber ich dachte, das passt jetzt ein bisschen im Anschluss an diese Strategiefrage.

01:26:58: Ja, also es gibt ja insgesamt jetzt auch Wissenschaftler, die sagen, na ja, das Problem bei der Twenty-Twenty-Wahl war, dass wir einen großen Margin of Error hatten bei den Voraussagen, auch so bei den letzten Voraussagen.

01:27:14: Das habe ich auch noch mal bei X, in dem man diskutiert.

01:27:18: Das finde ich ein interessantes Argument.

01:27:19: Das kam auch bei CNN.

01:27:21: Das Problem ist aber, dass die Margin of Error nicht überwahlen stabil sind.

01:27:25: Wir wissen nicht, was die Margin of Error ist.

01:27:27: Die Margin of Error ist normalerweise so plus, minus, eins, fünf Prozentpunkte.

01:27:31: Und die war jetzt beim letzten Mal höher.

01:27:32: Das hat aber mit Corona zu tun.

01:27:34: Das heißt, ich würde gar keinen Vergleich mit zwanzig, zwanzig unbedingt wagen in dieser Hinsicht.

01:27:41: Auch... Vor allem deshalb, weil wenn die Margin of Error genauso groß ist, wird Kamala Harvest verlieren.

01:27:46: Das muss man auch dazu sagen.

01:27:48: Wenn das der gleiche Margin of Error ist, dann verliert sie.

01:27:52: Und deshalb will ich da gerade keine Voraussage treffen.

01:27:57: I don't know.

01:27:59: Also nochmal zu der Frage der Polarisierung von der demokratischen Seite her.

01:28:05: Ich glaube, dass du einfach auch so eine Welle nicht über drei Monate fahren kannst.

01:28:09: Insofern, ich gehe stark davon aus, dass diese grundsätzlichen Themen, wie unsere Demokratie ist in Gefahr, vielleicht in den letzten zwei Wochen vor der Wahl noch einmal stärker thematisiert werden.

01:28:19: Aber ich glaube nicht, dass du das über drei Monate fahren kannst, ohne die Welle zu ermüden dabei.

01:28:25: Aber ich habe jetzt keinen Wahlkampfmanagement in den USA gemacht, insofern.

01:28:30: Ich glaube, es ist auch schwierig, mit diesem Thema reinzusteigen, weil ich glaube jetzt, dass die älteste Wähler waren nach dem Zweiten Weltkrieg geboren.

01:28:44: Also für fast jede Wähler in den USA ist die Nachkriegsperiode die ganze Lebenserfahrung.

01:28:57: Also es gab immer die amerikanische Demokratie.

01:29:01: Es war gefährdet während die Sechzigerjahren und während der Vietnamkrieg.

01:29:08: Aber wir haben überlebt und ich glaube, es ist für viele Amerikaner, ich habe früher gesagt, wir sind nicht super mit unseren Geschichten.

01:29:20: Wir sind auch ein bisschen, vielleicht ein bisschen zu bequem.

01:29:26: mit die Idee, dass es wird okay, es wird nicht gut, aber wir können bewerten durchkommen.

01:29:35: Und quasi diese Guardrails und unsere Institutionen, sie werden überleben.

01:29:44: Und dass es wahr, bis es nicht mehr wahr ist.

01:29:51: Und diese Änderungen von Demokratie, bis zu einer autoritären Regierung in der Wissenschaft.

01:30:00: Wir wissen, die sind schwierig zu vorhersehen und sie kommen schnell.

01:30:11: Also ich sehe einen ganz spannenden Unterschied in der öffentlichen Diskussion zwischen dieser Wahl und den Wahlen davor, weil eigentlich immer neben der Frage, wer wird Präsident?

01:30:21: auch diskutiert worden ist darüber, wie sehen die Mehrheiten im Parlament aus?

01:30:25: Und das Thema höre ich momentan fast überhaupt nicht.

01:30:29: Wo man jetzt natürlich sagen muss, also diese Agenda von Trump funktioniert ja nur, wenn sie auch eine Mehrheit im Kongress dahinter haben.

01:30:41: Während umgekehrt sagen wir mal die Mehrheit im Kongress mit einem demokratischen Präsidenten auch nicht funktionieren würde.

01:30:49: Also der der Kongress fliegt momentan so unter dem unter dem Radar und das für meine Begriffe völlig unverdient.

01:30:54: Also wie kommt das?

01:31:02: Ja also ich glaube das hängt mit der Polarisierung durch diese beiden Kandidaten zusammen.

01:31:07: Das hängt damit zusammen, dass, wenn ich mich nicht deutsch, auch nach den letzten Umfragen, die Stimmverhältnisse im Kongress immer noch knapp wären, wenn ich mich nicht ganz täusche.

01:31:19: Aber ist interessant.

01:31:21: Also ich sehe das auch.

01:31:23: Also, dass das eigentlich so gut wie gar keine Rolle spielt.

01:31:31: Das halte ich aber für ein Problem.

01:31:33: Denn das ist bei uns ähnlich in Deutschland auch.

01:31:37: Also die Partei, die die Wahl gewinnt, das schwingt immer somit.

01:31:40: Die setzen dann ihre Politik um.

01:31:42: So funktioniert aber Demokratie überhaupt nicht.

01:31:44: Also außer im Westminster-System.

01:31:47: Also in Großbritannien ist es was anderes.

01:31:50: Das ist eine reine Mehrheitsdemokratie, aber in Demokratien mit so starken Konsensanteilen, wo wir wirklich Gegenspieler, Vetospieler haben, wie man sagt.

01:32:01: Da ist das eben noch nicht mal so, dass der Präsident die Dinge einfach umsetzen kann.

01:32:06: Als ich in England studiert habe, in Birmingham, da hatte ich einen Dozenten.

01:32:11: Er sagte, der Präsident der USA ist nicht der mächtigste Mann der Welt, der britische Premier ist es, also in den Demokratien, weil der Präsident der USA sehr stark eingebunden ist, eben durch den Kongress der britischen Premier, aber praktisch gar keine Gegenspiele hat.

01:32:24: Stimmt auch nicht ganz, aber es sind eben viel schwächer.

01:32:27: Und ich glaube, dass das problematisch ist deshalb, weil das immer Enttäuschungen generieren kann.

01:32:35: Also die Vorstellung, da kommt jetzt Kamala Harris.

01:32:37: Wenn Kamala Harris dran ist, dann passiert X, Y und Z. Kamala Harris kann aber eigentlich nichts anderes tun, als mit ihrem Programm sozusagen in irgendeiner Weise versuchen mit dem Parlament zu verhandeln.

01:32:47: Und wenn das Parlament ein republikanisches ist, dann passiert da nicht viel.

01:32:50: Und wenn die zweite Kammer des Parlaments republikanisch ist, dann passiert da auch nicht viel.

01:32:55: Und das ist etwas, was ich glaube, wenn ich sozusagen einen dieser Wünsche, die man immer äußern darf, an die Medien hätte, dann wäre das tut nicht so, als würden Wahlen das komplette System verändern können.

01:33:10: tun sie nicht und das tun sie nirgendwo.

01:33:12: Das ist auch gut so aus der demokratischen Sicht.

01:33:15: Aber das fehlt mir und ich glaube, dass das langfristig für die Demokratie auch schädlich ist.

01:33:26: Ja, ich finde es auch eine interessante Frage, weil die letzte Umfrage aus Arizona zum Beispiel, die ich gesehen habe, ist auf Senate-Senatebene der Demokrat Ich habe seine Name vergessen im Moment, aber er führt mit zehn oder zwölf Prozent, Prozent, Prozent gegen die Republikanerin, aber auf Präsidentsebene führt Trump mit ein Prozent, weniger als ein Prozent.

01:33:58: Also diese, ich glaube, es gibt eine interessante wissenschaftliche Geschichte, wenn wir gucken zwischen Präsidentsebene, Senatebene und auch die Land- und Lokalebene Tendenzen von Wählern.

01:34:19: Und ich glaube, das hängt ein bisschen auf den Medien in der USA.

01:34:25: Wir lieben unsere Horse Race Politics und eine Geschichte zu erzählen über interessante unterschiedliche Umfrageergebnisse in einem Bundesland wie Arizona, das ist das ist schwierig in dreißig Sekunden zu erklären auf Fox News oder auf CNN.

01:34:54: Ja, also was was ich was schon zu beobachten war meines Erachtens über die letzten Jahre ist, das während früher die Kongressabgeordneten schon relativ stark ihren so ein relativ ausgeprägtes Selbstbewusstsein auch gegenüber der eigenen Partei hatten.

01:35:09: hatte Trump zumindest mal seine Leute ziemlich gut im Griff eigentlich über die ganze Zeit.

01:35:14: Auf der demokratischen Seite hat es nicht immer ganz so gut geklappt, aber wir haben eine Parteidisziplin, die es in den USA, soweit ich mich erinnern kann, zumindest nie gegeben hat.

01:35:27: Insofern macht noch ein Sprich noch mehr dafür, wie wichtig letztlich diese Wahlen sind.

01:35:33: Also die Parlamentswahlen sind.

01:35:35: Ja, also... Die Demokraten hatten eine Stimme Mehrheit und der Abbauende, den wir jetzt entfallen, ist aus West Virginia, der war ja im Prinzip derjenige, der, ich komme wirklich gar nicht auf den Namen, der oftmals sich auch gegen Joe Biden gestellt hat.

01:36:00: Das kann man sich in Deutschland auch nicht so richtig vorstellen, dass die Abgeordneten in den USA eben eine sehr viel ausgeprägtere Loyalität, sehr viel geringer ausgeprägtere Loyalität gegenüber Präsident oder Partei haben.

01:36:15: Allerdings glaube ich, könnte ich mir vorstellen, es wäre mir interessant zu untersuchen, ob sich das in so einer stark polarisierten Situation wie jetzt vielleicht ändert, weil die Republikaner aus meiner Sicht schon, was das Abstimmungsverhalten angeht, Und die Demokraten auch stärker auseinanderdriften.

01:36:38: Also das war früher schon auch so, dass im Abstimmungsverhalten es immer mal wieder Oberschneidungen gab, Demokraten haben Amerikaner gestimmt und umgekehrt.

01:36:46: Und das ändert sich.

01:36:47: Also auch da findet diese Polarisierung nachweislich statt.

01:36:50: Da gibt es eine schöne... Arbeit, ich glaube vom Pew Research Center ist das sowieso super ist, wenn es um solche Daten geht, Pew Research Center, die haben das gezeigt.

01:36:59: Und das würde eigentlich bedeuten, dass wir so eine Art stille Parteidesziplin in den USA vielleicht bekommen, die rein sozusagen aus der affektiven und ideologischen Polarisierung gegenüber den anderen entsteht.

01:37:13: Das wäre eigentlich mal ein interessanter Wechsel der politischen Kultur.

01:37:23: Ja, ich glaube, wir haben einen ziemlichen Rundschlag gemacht, so ein bisschen vielleicht von euch beiden.

01:37:28: nochmal ein Statement jeweils.

01:37:35: Wir haben ja schon einiges dazu gesagt, aber wie, wo seht ihr die Welt in sechs Wochen und was bedeutet das?

01:37:46: Willst du anfangen, Schatrich?

01:37:52: Ich muss sagen,

01:37:56: ich habe keine

01:37:57: Ahnung.

01:38:00: Ich habe nur, was ich will.

01:38:03: Ja, ich bin eher in der demokratischen Seite.

01:38:09: Aber ich glaube, es ist, als Amerikaner, als amerikanischer Wähler und auch als Politikwissenschaftler, dieses Jahr ist die erste, wo ich muss sagen, ich habe keinen empirische oder fingerschwitzgefühl für was in den nächsten sechs Wochen passieren werden.

01:38:31: Und das ist interessant, aber auch eher ein bisschen unheimlich, würde ich sagen.

01:38:41: So schauen wir.

01:38:42: Und ich hoffe, meine Hoffnung ist, wir bekommen kein January Sixth Part II.

01:38:53: Also... Hoffentlich kommt es nicht zum Gewalt.

01:39:00: Aber ich kann das, für meine Perspektive, ich kann das nicht ausschließen.

01:39:06: Und das macht mich ein bisschen Sorgen.

01:39:13: Gut, ich würde drei Fragen in Raum stellen, ganz kurz.

01:39:17: Die eine ist, was passiert, wenn Trump gewinnt.

01:39:21: Die andere ist, gehe ich in die gleiche Richtung gechallt, was passiert, wenn er nicht gewinnt, vor allem, wenn es knapp ist.

01:39:27: Wir haben eine Wählerschaft.

01:39:29: die glaubt, dass sie betrogen werden wird.

01:39:33: Wir haben eine republikanische Partei, die vollständig von Trump dominiert ist.

01:39:37: So Leute wie mit Romney sind völlig an den Rand gedrängt.

01:39:40: Werden die das hinnehmen?

01:39:42: Oder wird es da in irgendeiner Form, sagen wir mal, eine Verfassungskrise geben?

01:39:47: Die dritte Frage hängt mit der ersten zusammen.

01:39:49: Wenn Trump gewinnt, oder sagen wir, auf welche Art auch immer ins Amt kommt, dann ist, glaube ich, Die Frage aus europäischer Sicht, was passiert eigentlich nach seiner Amtseinführung, insbesondere mit Blick auf die NATO?

01:40:05: Was passiert insbesondere mit Blick auf die Russlandpolitik?

01:40:09: Und inwiefern wirkt sich das innenpolitisch aus?

01:40:13: Also wenn wir einen amerikanischen Präsidenten haben, der im Grunde genommen das gleiche Hornblässt wie die rechten und die rechtsradikalen und linksradikalen Friedens bewegten in Europa, dann hätten wir im Grunde genommen eine Situation, in der vielleicht auch in europäischen Ländern, gerade mit Blick auf die Ukraine, die die gesellschaftliche Spaltung in dieser Frage nochmal bedeutsamer wird.

01:40:41: Und das bedeutet, dass populistische Parteien, die sich auf dieser Frage positionieren, wie etwa in Deutschland das BSW oder die AfD, noch weiter Zulauf gewinnen.

01:40:56: Okay.

01:40:58: Das war jetzt eine sehr, sagen wir mal, informative Runde.

01:41:02: Ich habe jetzt auch eine Menge gelernt und bedauere, dass ich ein bisschen still war.

01:41:06: Aber es war auch wirklich für mich sehr informativ, was ihr alles erklärt habt.

01:41:10: Und ich denke, wir haben hier einen guten Einblick geben können.

01:41:13: Also vielen Dank nochmal auch Charles und Marcel.

01:41:15: Das war wirklich sehr hilfreich.

01:41:17: jetzt ein paar Wochen vor der Wahl, finde ich.

01:41:22: Und wir werden... Das nächste Mal in diesem Format in zwei Wochen über ein komplett wieder anderes Thema sprechen.

01:41:29: Mobbing.

01:41:30: Und genau, da haben wir auch schon die Leute, die da teilnehmen.

01:41:34: Wir mussten einfach Themen verschieben, weil eben Themenplanung oftmals sehr komplex ist, abhängig von den Menschen, die können.

01:41:40: Deswegen umso schöner ist Marcel und Charles, dass ihr heute wirklich es geschafft habt, hier zu sein.

01:41:45: War auch nicht ganz einfach diesen Termin zu finden.

01:41:47: Ja, und ich hoffe, dass es euch auch gefallen hat und... dass wir uns beim nächsten Mal dann wiedersehen.

01:41:56: Wollt ihr noch irgendetwas sagen, also in die Runde, oder ist alles gut?

01:42:02: Dankeschön.

01:42:02: Es hat Spaß gemacht.

01:42:04: Vielen Dank auch von mir.

01:42:05: Hat wieder Spaß gemacht.

01:42:06: Ich würde auch noch mal kommen.

01:42:09: Das werden wir bestimmt einrichten.

01:42:10: Danke schön.

01:42:12: Und bis zum nächsten Mal.

01:42:13: Schönen Abend noch.

01:42:14: Ciao.

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