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Episode 51: BDSM - Warum fesselt es so viele?

Shownotes

Webseite Lydia Benecke: www.lydiabenecke.de

Webseite WTF Live: www.wtf-leipzig.de

Twitch Kanal https://www.twitch.tv/wtftalk

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Transkript anzeigen

00:00:00: Hallihallo und herzlich willkommen zur einundfünfzigsten Sendung.

00:00:05: WTF Wissenschaft trifft Freundschaft.

00:00:07: Heute haben wir das Thema BDSM.

00:00:09: Warum fesselt es so viele?

00:00:11: Und wir haben ganz tolle Gäste da für

00:00:14: euch.

00:00:15: Und da würde ich gerne direkt mal hören, wer seid ihr denn überhaupt?

00:00:19: Was macht ihr hier?

00:00:21: Und ich schiebe den Ball direkt mal zu Karl-Erik.

00:00:24: Wer bist du?

00:00:26: Hi, ich bin Karl-Erik.

00:00:29: Ich bin in München und bin dort Co-Orger von einem kleinen Treffen für Polyamore und Kinky Menschen, also Menschen, die sich für BDSM interessieren.

00:00:42: Unser Grupp heißt Kitchen Table und wir versuchen, verschiedene Treffen anzubieten, wo man sich unterhalten kann und die möglichst inklusiv gestalten.

00:00:52: Super, dann gehe ich doch, vielen Dank.

00:00:56: Dann frage ich doch direkt mal Nico.

00:00:59: Wer bist du?

00:01:00: Ja, moin, ich bin Nico, und das hier noch besser bekannt als Nero.

00:01:04: Ich bin erster Vorsitzender im SMJG Förderverein e.V.

00:01:10: Wir sind ein deutschlandweiter aktiver BDSM-Verein, der in ganz vielen deutschen Städten Stammtische hat, wo unterschiedliche Menschen auf die Stammtische kommen, sich über das Thema BDSM informieren können.

00:01:24: Und unser Verein ist letztendlich aus der SMJG, also die BDSM-Jugend.

00:01:30: entsprungen und unser v.a.

00:01:33: Ziel ist, einmal die Community zu stärken und die SMJG materiell und mit nach hau zu unterstützen.

00:01:42: Und das tun wir gerne.

00:01:44: Und ja.

00:01:47: Super, danke schön.

00:01:48: Angelique, was führt dich hierher?

00:01:51: Wer bist du?

00:01:52: Ja, hallo Angelique und genau mein Pseudo in der Szene ist La Strasse Bourgeois.

00:01:59: weil ich aus Straßburg komme, eben.

00:02:01: Und genau, ich engagiere mich für einen alteingesessenen BDSM-Frains, mache ein Rohr und bin da im Vorstand.

00:02:11: Und wir organisieren Stammtische und Gesprächsgruppen in NRW, haben an die Szenen vor Ort Stammtische.

00:02:21: die allgemein sind für alle Menschen, die sich für BDSM interessieren, egal welche Berichtungen und welchen Gender sie haben.

00:02:30: Und wir haben auch einige spezielle Stammtische, zum Beispiel ein Fessel-Treff für queere Menschen und für Frauen, erstmals Chibarienborn.

00:02:43: Dann haben wir noch ein Stammtisch für Menschen, die unten spielen im BDSM, einen speziellen.

00:02:50: Wir haben auch Spiele, Stammtische, einige in BDSM Locations.

00:02:56: Unser Ziel ist es, zu informieren zum Thema BDSM.

00:02:59: Menschen aus der Szene sind also für die Szene da und Austausch und Kommunikation für die Szene anzubieten.

00:03:08: und aber auch den Austausch und die Kommunikation zum BDSM

00:03:14: eben

00:03:14: mit anderen Menschen und Verurteile abzubauen.

00:03:18: Und das machen wir schon seit twohundneinzig.

00:03:23: Vielen Dank.

00:03:24: Ja, bei mir sind da gerade ganz viele Fragezeichen schon aufgegangen.

00:03:26: Aber ich würde jetzt gerne noch hören, was Suri herführt.

00:03:33: Ja, hi, ich bin Suri.

00:03:35: Ich komme auch aus München, war hier lange Jahre Olga, bei der SMJG, habe noch ein paar andere Sachen mit organisiert für die Szene in der Szene und betreibe selbst BDSM.

00:03:50: Super, vielen Dank.

00:03:52: Ja, bevor

00:03:53: wir richtig einsteigen...

00:03:56: Und auch mal definieren, was wir verstehen, BDSM überhaupt und so weiter und so fort.

00:04:01: Wir haben im Vorgespräch schon über das Ampelsystem einmal geredet.

00:04:05: Karl-Erik, würdest du, das könntest du das einmal erklären für uns?

00:04:10: Ja, das ist ganz einfach.

00:04:13: Wenn man einen schnellen Weg braucht, zu kommunizieren, ist gerade alles gut oder ist irgendwas nicht so gut?

00:04:19: oder halt, stopp, stopp, aufhören, ist das Ampelsystem ganz gut.

00:04:24: Man kann einfach sagen, grün.

00:04:26: oder rot, genau wie bei der Ampel, die man aus dem Verkehr kennt.

00:04:29: Grün bedeutet alles gut, wir machen weiter so.

00:04:32: Geld bedeutet mach langsamer oder bekommen so eine Grenze ran oder lass uns mal kurz drüber reden.

00:04:40: Und rot bedeutet, dass es gerade echt schlecht für mich, ich muss jetzt sofort damit aufhören.

00:04:46: Und wir haben uns gerade im Vorgespräch gedacht, das machen wir hier für unser Gespräch genauso, weil es ja teilweise auch um sehr persönliche Themen gehen kann.

00:04:55: Kann jeder von uns einfach jederzeit eine Ampelfarbe nehmen und zu sagen, das geht die Frage geht vielleicht noch, aber tiefer möchte ich da nicht einsteigen.

00:05:04: Es wäre gelb oder nicht.

00:05:06: Die Frage möchte ich tatsächlich nicht beantworten.

00:05:08: Das ist mir jetzt zu persönlich.

00:05:11: Dann kann man rot sagen und dann müssen alle sofort Bescheid und man muss sich nicht lange irgendwie ausdenken.

00:05:15: Wie komme ich da jetzt raus und einfach so rot und gut ist.

00:05:20: Genau, wir fragen dann auf jeden Fall auch nicht nach.

00:05:23: Super, vielen Dank.

00:05:25: Ja, jemand, der BDSM irgendwo liest, der denkt sich vielleicht, was ist das denn für ein Buchstabensalat?

00:05:34: Hat der jene gerecht?

00:05:35: Wofür steht das denn?

00:05:36: Was heißt das denn überhaupt?

00:05:39: Wer mag?

00:05:43: Nico, du siehst mir so wissend aus.

00:05:45: Ja,

00:05:46: ich wollte gerade ansetzen.

00:05:48: Also BDSM steht einmal für Bondage.

00:05:50: Das B steht für Bondage, also Fesseln.

00:05:53: Das D steht für Dominance.

00:05:57: Also... dominieren oder Dominanz sein.

00:06:00: Das S steht für submissiv und das M steht für Masochismus.

00:06:10: Genau.

00:06:10: Und das sind so einmal ein bisschen die Grundthemen, die im BDSM vereint sind, aber BDSM kann auch so viele unterschiedliche Arten gelebt werden.

00:06:20: Ich habe mir im Vorfeld zu dem Podcast Gedanken gemacht, wie kann man BDSM definieren?

00:06:25: und Es ist unglaublich schwierig, für mich auch persönlich BDSM zu definieren.

00:06:31: Ich kann meinen BDSM, die finden das, was ich mag, was mich begeistert an diesem Thema.

00:06:37: Aber so grundsätzlich es so runterzubrechen, finde ich, ist gar nicht mal so einfach.

00:06:43: Wir haben auf Instagram auch einen schönen Kommentar dazu bekommen.

00:06:47: Da hat nämlich jemand gesagt, BDSM ist starkes Vertrauen und sein zu dürfen, wie man ist.

00:06:54: fand ich ein schönes Kommentar in der Hinsicht.

00:06:57: Ja.

00:06:59: Genau.

00:06:59: Darf ich

00:07:00: kurz... Ja, natürlich.

00:07:00: Auf jeden Fall.

00:07:01: Auf jeden Fall.

00:07:02: Jederzeit.

00:07:03: Zum Thema, also zu den Buchstaben S. Das ist nicht nur Submission und Sadismus.

00:07:09: Ich glaube, das wurde kurz begonnen.

00:07:11: Ja, stimmt.

00:07:12: Ja, genau.

00:07:13: Weil, wenn wir den Maserismus haben, dann haben wir quasi als Gegenpart auch den Sadismus.

00:07:19: Und... Also ich sage gerne, dass diese vier Buchstaben, BDSM eben, mit den Worten und den Bedeutung, die jetzt erklärt worden sind.

00:07:32: Der kleinste gemeinsamen Nenner ist für ganz viele verschiedene Praktiken in ganz vielen verschiedenen Intensitäten und ganz ganz unterschiedlichen Menschen.

00:07:45: Also sowohl von dem, was sie interessiert als vom Gender.

00:07:50: Und es ist wirklich so, das ist die kleinste Verbindung für eine sehr bunte und sehr weitläufige Welt und sehr, sehr unterschiedliche Menschen.

00:08:03: Ja, absolut.

00:08:04: Das ist auch meine Erfahrung.

00:08:05: Das ist auch das, was wir bei uns auf dem Stammtischen sehen, dass wir aus unterschiedlichen Schichten und auch aus unterschiedlichen Dressengebieten Menschen vereinen können, die sich dort bestmöglich frei fühlen, frei entfalten können und frei über ihre Vorlieben reden können, ohne gleich dafür verurteilt zu werden, sondern eher im Gegenteil, dass Leute, wenn etwas da ist, was man noch nicht gehört hat, dass dann bei dem Gegenüber auch so eine Neugier geweckt wird.

00:08:33: Was ist das eigentlich und was findest du daran toll?

00:08:36: Und so lässt sich auch relativ schnell Gemeinsamkeiten finden und auch dieses, ah, das habe ich ja so noch nie gesehen, aber das klingt mega spannend.

00:08:45: Wir haben ja gerade schon über das Ampelsystem gesprochen.

00:08:50: Das wird auch wahrscheinlich dann tatsächlich benutzt, denke ich mal.

00:08:53: Gibt es auch sowas wie Safe Words oder ist das eher Hollywood?

00:08:58: Ist ja nichts anderes, oder?

00:09:00: Außer, dass es halt dann nicht gelb und rot ist, sondern keine Ahnung.

00:09:03: Wir singen.

00:09:05: Das gibt es natürlich.

00:09:07: Und es ist auch super wichtig, finde

00:09:10: ich.

00:09:12: Zumindest dann, wenn man sich darauf geeinigt hat, dass ein Nein oder Stop nicht ausreicht.

00:09:19: Wie bei allem anderen, wenn jemand Nein oder Stopp sagt, ist erst mal vorbei.

00:09:23: Es sei denn, man hat vorher gesagt, ne, wir wollen damit spielen, dass ich Nein sagen kann.

00:09:29: Aber dann brauche ich eine andere Möglichkeit, um zu signalisieren, dass irgendwas nicht geht.

00:09:33: Und das kann die Ampel sein, das kann Wirsing sein, das kann irgendwas, was ich in der Hand habe, fallen lassen, was Lärm macht.

00:09:40: Alles Mögliche.

00:09:41: Irgendein Signal muss es geben.

00:09:43: Bitte.

00:09:44: Falls man auch nichts sagen kann, ist ja sozusagen das Gesten geben oder Gegenstand fallen lassen oder sowas auch noch mal eine Möglichkeit.

00:09:51: Das soll vorkommen, mit dem nichts sagen können.

00:09:55: Und es gibt ein allgemeines Safe-Wort im BDSM, das ist Mayday.

00:10:01: Und zum Beispiel bei einer Party, wenn jemand Mayday rufen würde, dann wissen alle Anwesenden, die eben auch mit BDSM vertraut sind.

00:10:13: dass es sofort also die Aktion, die da geschieht, abgebrochen werden muss.

00:10:21: Das klingt sehr wichtig.

00:10:22: Das kommt mir so vor, als ob da Kommunikation das A und O ist.

00:10:26: Ist das so mein richtiger Eindruck?

00:10:29: Absolut.

00:10:32: Also ohne Kommunikation geht im BDSM rein gar nichts.

00:10:35: Also wenn ich nicht weiß, was der andere mag, was der andere, worauf der andere auch Lust hat oder was ich mit dem anderen Menschen machen kann, wo seinen Interessen liegen, wo vielleicht auch mögliche Tricker liegen oder Dinge, die ja grundsätzlich von vornherein ablehnt.

00:10:53: Wenn das nicht gegeben ist und ich darüber nicht reden kann, dann ist es unglaublich schwierig überhaupt mit der Person BDSM ausleben zu können, weil man braucht da einfach eine sichere Basis der Kommunikation, um sicher zu sein, dass auch während man BDSM auslebt, dass da auch noch alles in Ordnung ist, eben dass die Person so was wie den Ampelcode kämmt.

00:11:15: Das heißt, ich bin halt ein Riesenfan von Konsens werden wir bestimmt auch noch mal haben, so als Thema, aber auch so informierten Konsens zu haben.

00:11:23: Und das kann man nur geben, wenn man da vortrüber gesprochen hat, auch über negative Dinge.

00:11:29: Gerade, na ja, ich mache zum Beispiel mal angefangen, ich mache eine ganz normale Fesselung.

00:11:34: weiß die Person überhaupt, was schiefgehen kann.

00:11:36: Auch wenn es für Außenstehende relativ harmlos und auch für einen selbst irgendwie harmlos liegt, muss ich ja trotzdem wissen, was die Konsequenzen sein können.

00:11:46: Ich meine, bei Sex wissen wir die meisten wissen, wenn man Sex hat, was es für Konsequenzen geben kann.

00:11:53: Aber eben bei BDSM, bei bestimmten Praktiken, wir wissen das viele gar nicht oder muss man erst mal darüber sprechen.

00:12:02: da ist Kommunikation einfach das wichtigste Werkzeug, was wir haben.

00:12:09: Ich finde das wirklich gut, dass du hier das auch mit der Information eingehst, informierter Consent, weil wenn ich nicht weiß, worauf ich mich einlasse, dann kann ich mich ja auch nicht wirklich bewusst auf was einlassen, sondern dann passiert irgendwas und ich weiß gar nicht, was was kommen könnte.

00:12:26: Habe ich dann wirklich dazu mein Einverständnis gegeben und Es muss natürlich außerhalb von dem Spiel auch auf Augenhöhe passieren.

00:12:34: Ich muss mich sicher fühlen, dass ich auch sagen kann, ich will das jetzt nicht machen.

00:12:39: Wenn ich nicht Nein sagen kann, dann kann ich auch nicht sinnvoll Ja sagen.

00:12:44: Und da sind wir auch wieder bei dem Punkt Kommunikation und auch Ehrlichkeit miteinander.

00:12:50: Sonst geht das alles ganz schnell schief.

00:12:53: Genau, ein Punkt, den ich auch sehe, ist... eben in Punktokommunikation oder in Punktoreinverständnis, dass auch wenn im Vorfeld in einem Austausch zwischen, wir können jetzt einfach von zwei Protagonisten, zwei Menschen sprechen, die miteinander spielen, auch wenn vorher eben vielleicht gesagt worden ist, ja, also das und das möchte ich machen und in der Intensität.

00:13:22: Und eine der beiden Personen, aber währenddessen, während jetzt einer BDSM-Aktion merkt, nein, also das geht jetzt doch nicht, ich habe mich falsch eingeschätzt, dann ist eben genau da auch der Punkt Stopp zu sagen oder Mayday oder das Safe wird.

00:13:40: Etwas, was vorher vereinbart worden ist, aber was wir selbst nicht mehr tragen, dann kann es auch nicht mehr stattfinden, also die vorrige Absprache.

00:13:50: bietet halt die Grundlage.

00:13:52: oder ich nehme da gerne den Boxerinnen eben Vergleich.

00:13:58: Das sind die vier Ecken des Boxrings und da können sich zwei Menschen bewegen und eine BDSM-Interaktion haben.

00:14:06: Aber eben wenn man merkt, dass der Boxring jetzt doch nicht passt von der Größe zur aktuellen Form, geistig oder körperlich.

00:14:18: dann kann man eben vorher auch schon das ganze das Spiel unterbrechen.

00:14:24: Ja, vielen Dank.

00:14:26: Karl-Erik, du hattest eben gesagt, sonst geht das ganz schnell schief.

00:14:30: Vielleicht kommen wir noch ein bisschen auf den Punkt kommen, was geht denn schief?

00:14:34: Also

00:14:36: was

00:14:37: ist... Ich habe mir auch gerade gedacht, wir reden jetzt hier schon ganz intensiv über Kommunikation und habe aber außer vorhin die Abkürzung zu erklären, noch gar nicht so richtig darüber geredet.

00:14:48: Was machen wir eigentlich?

00:14:51: Warum sind wir überhaupt hier?

00:14:54: Aber ich vermute mal, da werden wir auch gleich noch ein bisschen hinmoderiert.

00:14:59: Um deine Frage zu beantworten, was geht denn da schief?

00:15:03: Zuallererst mal dasselbe, was ich sage jetzt mal bei normalen sexuellen Begegnungen auch schief geht, wenn man sich nicht mehr einig ist, wenn man kein gegenseitiges Einverständnis mehr hat, dann geht das Ganze in einen Übergriff.

00:15:17: Also wenn irgendjemand sagt, ich will nicht oder zwischendrin sagt, hör auf oder jetzt ist Schluss, dann muss Schluss sein.

00:15:25: Sonst ist das ab diesem Moment übergriffig und welcher auch immer weiteren Begriffe man dafür verwenden will.

00:15:32: Es ist auf jeden Fall ab dem Moment nicht mehr in Ordnung.

00:15:36: Und jetzt kann es natürlich auch nicht sein, dass es nicht ein ich will nicht ist, sondern das ist zu viel.

00:15:46: Ertrag ich so nicht oder aber ich habe mir irgendwas eingeklemmt.

00:15:50: Lass mich mal los.

00:15:51: Das kann ja auch passieren, dass es irgendwie unangenehm wird auf eine Art und Weise, die man nicht haben möchte.

00:15:58: Also es geht grundsätzlich um Sicherheit dabei, dass es allen Beteiligten gut geht und eben nichts Ernstes passiert, was nicht alle gemeinsam wollen.

00:16:12: Also wir haben jetzt ganz viel schon gehört von normaler Feststellung oder unten rumspielen.

00:16:20: Ja und ich würde mich da jetzt einfach mal fragen, was macht ihr denn da überhaupt?

00:16:26: Also das hört sich ja alles sehr erklärend an, wenn man sagt, ja das eine ist halt bondage, das andere ist Sadismus und Masochismus, aber

00:16:35: was

00:16:36: ist das denn überhaupt?

00:16:37: Also was steht hinter diesen abstrakten Begriffen?

00:16:41: Also letztendlich geht es um Machtaustausch in einer erotischen und oder sexuellen Form.

00:16:52: Ja, Sexualität ist für, denke ich, viele klar, was Sexualität sein kann, hat ja auch super viele Gesichter und im BDSM geht es eben zusätzlich um einen Machtaustausch.

00:17:02: Also wenn wir jetzt zum Beispiel Sadismus und Masochismus nehmen, das sind ja die Grundbegriffe, also es gab ja erst mal nur den SM und diese vier Verwuchter haben wie die SM, es gibt es ja nur seit einigen Jahrzehnten geleistet.

00:17:20: und genau beim Sadismus ist eben eine Person, die gerne Schmerz zufügt in einem abgesteckten Rahmen mit der anderen Person und Ein Masochist, eine Masochistin ist eine Person, die im erotischen Kontext gerne Schmerz empfängt.

00:17:38: Also gibt es da auch einen Machtaustausch.

00:17:41: oder bei Submission und Dominanz.

00:17:43: Da gibt es auch einen Machtaustausch.

00:17:46: Eine Person ist dominant und bestimmt in dem abgestellten Rahmen eben über die Person, die submissiv ist in einer BDSM-Aktion.

00:17:58: Und ja, wenn man jetzt noch ... Bondage nimmt zum Beispiel, da ist ja auch eine Person, die fesselt und eine Person, die gefesselt wird.

00:18:06: Und in dem, also in dem gerade bei Bondage ist es ja relativ klar, wenn eine Person gefesselt ist, dann hat sie nicht gerade die Macht über die Situation, wenn eine Person auch jetzt Schmerz zufügt, also seitdem der Diskenpart übernimmt.

00:18:24: Dann hätte sie eine Macht oder hat eine Macht auch der anderen Person den Schmerz, den diese masochistische Person will, auch zuzufügen.

00:18:34: Es ist Erotik und Sexualität mit der komponente Machtaustausch.

00:18:39: Und das ist der Punkt, wo ich finde, oder das sagt mein Kollege Matthias immer.

00:18:47: dass BDSM gelungene Kommunikation zu Erotik und Sexualität ist.

00:18:54: Und wenn sie nicht gelungen ist und wurde ja auch schon gesagt, dann wäre es in Richtung Missbrauch oder Gewalt.

00:19:10: Und BDSM ist immer eine gelungene Kommunikation.

00:19:14: Nur die Rückfrage dazu, wenn du sagst, der Macht austauscht, wie sieht es denn dann aus mit diesem ganzen Bereich Self-Bondage?

00:19:21: Also Leute, die sich selbst fesseln.

00:19:24: Mit wem tauschen die Macht aus?

00:19:26: Oder ist das kein BDSM?

00:19:27: Was ist das eigentlich?

00:19:29: Ja, das ist eine gute Frage.

00:19:32: In dem Fall ist es natürlich kein Machtaustausch.

00:19:34: Du hast genau die... oder eine Praktik gefunden, die meine Definition nicht beinhaltet.

00:19:43: Vielleicht haben andere Meinungen dazu.

00:19:45: Dann könnte ich dir das auch nicht sagen, Self-Ondage.

00:19:47: Ja, ist...

00:19:48: Es scheint irgendwie das Problem dabei zu sein, dass man immer irgendwelche Definitionen finden, die alle irgendwas nicht... oder irgendwas mit drin haben.

00:19:56: Also ich meine, wenn du den, in dem Begriff BDSM steckt ja der ganze Konsens auch erstmal gar nicht drin.

00:20:02: Und wenn du den Konsens nicht erwähnst, dann ist es halt trotzdem kein BDSM, sondern dann ist es schlicht und einfach ein Übergriff.

00:20:08: Also um das, das vielleicht ein praktisches Beispiel ist, an einem Self-Bondage mal zu geben, das kann natürlich, je nachdem, wer es praktiziert, super unterschiedlich sein, was die Intention dahinter ist.

00:20:21: Das kann sein, jemand möchte einfach üben.

00:20:24: für eine Interaktion mit jemand anderem.

00:20:27: Das kann aber auch sein, dass das mehr eine Art Meditation in der Entspannung ist oder aber eine Möglichkeit in einen gewissen Headspace zu kommen, der vielleicht dann weitergesponnen wird und in irgendeiner Form sehr einfach Suppation gilt.

00:20:43: Das alles können Möglichkeiten sein.

00:20:45: Da gibt es jetzt nicht den einen Grund, deswegen fesseln sich Menschen selbst.

00:20:52: Das kann einfach wahnsinnig viele Facetten haben oder auch mehrere gleichzeitig beinhalten.

00:21:00: Was ein super wichtiger Punkt ist, denn die Motivation selbst für eine Faltensweise, die identisch aussehen kann, kann eben sehr unterschiedlich sein zwischen verschiedenen Menschen.

00:21:10: Das ist genau, was du sagst.

00:21:12: Und ja, bei solchen Self-Bondage-Aktionen kann das ja auch, also manche Menschen sagen ja auch, dass sie sich dann irgendwie, je nachdem ob sie zum Beispiel auch, sich dann in irgendeine sehr enge Kleidung hineintun.

00:21:25: Also beispielsweise ist mir eine Praktik bekannt, wo Menschen sich in Taucheranzüge sehr enge, deswegen... hinein zwängen, manchmal auch mit mehreren Schichten, weil sie dann sagen, dass dieses enge Gefühl sich für sie irgendwie so entspannt anfühlt oder auch geborgen.

00:21:39: Also es kann ja auch verschiedene emotionale Komponenten haben.

00:21:42: Von daher nur so als ein Beispiel, wie unterschiedlich da die subjektive Wahrnehmung natürlich auch sein kann.

00:21:48: Gibt es denn Grenzen, die nicht überschritten werden dürfen?

00:21:52: Also, dass wenn da jetzt kein Safe word, kein Mayday oder so kommt, gibt es etwas, das nicht überschritten werden darf?

00:22:00: Und beziehungsweise gibt es Dinge, die gar nicht konsensual sein können.

00:22:04: Also mir würde da jetzt so was wie Mord einfallen.

00:22:06: Aber wie seht ihr das?

00:22:10: Außer jetzt abseits des offensichtlichen, so wie Mord halt.

00:22:16: Das ist etwas gut.

00:22:17: Erzähl gerne Nico und dann würde ich noch was sagen.

00:22:20: Ja, es gibt ja grundsätzlich einen gesetzlichen Rahmen, an dem wir uns alle halten müssen.

00:22:26: Das heißt, man kann für bestimmte Sachen, wenn man dass wenn man einen will liegt und sich damit bereit erklärt, darf man das trotzdem rein rechtlich nicht.

00:22:37: Also ich darf jetzt nicht eine Menschen den Arm brechen, weil er gerne mal wissen möchte, wie sich ein Arm hoch anfühlt.

00:22:42: Das ist da es uns einfach zum Glück gesetzlich in Rahmen gesetzt.

00:22:47: Und dann dem, dass es auch für uns setzlich alle BDSM-Leid, was man sich halten muss, eben der gesetzliche Rahmen.

00:22:54: Und was für mich einfach dazu kommt, auch moralischer Rahmen.

00:22:57: Nicht alles, was rechtlich nicht in Ordnung ist, bei der Moral sieht es wieder anders aus.

00:23:05: Also für mich gibt es teilweise diese zwei Punkte.

00:23:07: Für mich gibt es mal diesen rechtlichen Aspekt.

00:23:09: Also das Gesetz schränkt uns in vielen Punkten zum Glück ein, dass wir Dinge nicht machen dürfen.

00:23:17: Aber für mich schränkt mich auch meine Moral ein, dass ich z.B.

00:23:20: nicht mit Notsituationen für Menschen ausnutze, z.B.

00:23:24: wenn eine Person gefesselt ist und Sicherheit nicht gegen mich wehren kann, ohne dass das vorher abgesprochen ist, weil ich auf irgendeine Art übergriffig bin oder auch dass die Unwissenheit von anderen Menschen ausnutze.

00:23:36: Und das ist für mich das, was eigentlich da in dem Sinne das Wichtige ist.

00:23:44: Da könnte man natürlich sagen, in dem Moment ist natürlich auch der Konsent verlassen, den man vorher gegeben hat.

00:23:50: Wenn ich jetzt die Hilflosigkeit ausnutze und etwas mache, was nicht abgesprochen war, dann habe ich ja sowieso schon die entsprechenden Grenzen überschritten.

00:23:59: Also das geht gar nicht.

00:24:01: Ansonsten Sachen, die um diese Frage zu beantworten, was geht nicht, auch wenn es prinzipiell alle wollen, die gerade dabei sind, sind Da wird man viele unterschiedliche Antworten kriegen von unterschiedlichen Menschen, aber ganz grundsätzlich Sachen, die ernsthafte Verletzungen zuführen oder ernsthaft das Leben oder die Existenz von jemand beeinflussen können, bzw.

00:24:29: negativ beeinflussen können.

00:24:33: Das fällt für mich unter, geht gar nicht.

00:24:37: Könntet ihr vielleicht den Unterschied in dem Zusammenhang zwischen SSC und REC erklären?

00:24:44: Wer möchte oder soll ich?

00:24:47: Gerne.

00:24:49: Ich frag nur, weil ich hab dazu eine Meinung.

00:24:51: Okay.

00:24:52: Ich auch.

00:24:54: Jetzt bin ich gespannt.

00:24:56: SSC ist eine Abkürzung, die gibt's in der Szene schon ziemlich lange.

00:25:01: Das steht für safe, sane and consensual.

00:25:03: Also sicher, sane im Sinne von vernünftig oder nicht verrückt.

00:25:12: Also ist das Gegenteil von insane.

00:25:14: und consensual einvernehmlich.

00:25:17: Und demgegenüber gibt es seit noch nicht ganz so langer Zeit das Konzept von RAC, R-A-C-K, das steht für Risk Aware Consensual King, also Risikobewusster einvernehmlicher King, wobei King ein anderes Wort für BDSM-Praktiken ist, mal ganz grob gesagt.

00:25:36: Es gibt mittlerweile noch ein paar andere mit lustigen Abkürzungen, in denen ich jetzt auch nicht alle auswendig weiß.

00:25:44: Ich persönlich bevorzuge Rack ganz deutlich gegenüber SSC, weil Consensual ist gut.

00:25:51: Das C, das ist in beiden drin.

00:25:53: Safe und sane.

00:25:55: Was ist wirklich sicher?

00:25:57: Normaler Sex ist nicht sicher.

00:25:59: Da kann ich mir Krankheiten beiholen, da kann ich schwanger werden.

00:26:02: Also ich nicht, aber trotzdem.

00:26:08: fesseln mit mit Plastikhandschellen aus dem aus dem billigen Sex Shop kann gefährlich sein wenn ich sie falsch dran mache und so lange drin drin lasse.

00:26:18: Spanking

00:26:18: also den hinteren verhauen oder sowas kann gefährlich sein wenn ich auf die falsche stelle haue oder es zu lange mache.

00:26:24: also nichts davon ist hundert prozent safe und das andere mit sein.

00:26:30: Ich habe jetzt gerade das mit vernünftig übersetzt aber es geht eigentlich in die richtung sein und in sein also irgendwie vernünftig oder verrückt.

00:26:41: Also es hat viel mit dem Geisteszustand zu tun, mit der psychischen Gesundheit.

00:26:45: Und das impliziert so ein bisschen, dass Menschen, die irgendeine psychische Erkrankung haben, überhaupt nicht mehr so was mitmachen dürften.

00:26:56: Und deswegen finde ich das auch nicht gut, weil nicht jede psychische Erkrankung und auch nicht jede Erkrankung generell führt dazu, dass man keinen BDSM machen kann.

00:27:07: Stattdessen finde ich persönlich Rack besser, weil risk-aware, ich muss mir halt die Risiken bewusst sein.

00:27:14: Es muss konzentrisch sein.

00:27:17: Und dann kann ich mich nämlich auch besser darauf vorbereiten, als wenn ich im Grunde sage, ja, ist doch safe.

00:27:23: Nein, es hat folgende Risiken, aber die nehme ich bewusst in Kauf.

00:27:28: Wie ist es denn mit... Eine Sache kurz loswerden, weil ich glaube, dass ich sane, da ich ja auch Psychologin bin, auch so verstehen würde, dass die Einsichts- und Steuerungsfähigkeit eines Menschen gegeben ist.

00:27:42: Und das heißt, dass die Person in einem geistigen Zustand sich befindet, indem sie die Realität realistisch einschätzen kann.

00:27:50: Realitätsbasierte, vernunftbezogene Entscheidungen nach einer... Abwägung treffen kann und dieser Einsicht folgend auch in der Lage ist, ihr Verhalten auch zu steuern.

00:28:00: Und na ja gut, das wäre jetzt meine psychologische Definition von Sain, Einsichts- und Steuerungsweg letztendlich.

00:28:08: Und ich denke, darauf können wir uns wahrscheinlich alle einigen.

00:28:11: Aber da wären wir schon bei dem Punkt, dass sicherlich diese Begriffe natürlich wie du gerade auch... ausgeführt, dass Karl-Erik erst mal so dastehen und man sich erst mal auch darauf einigen muss, was konkret mit den Begriffen auch im konkreten Fall gemeint ist.

00:28:25: Wobei wir bei ganz anderen Themen die Frage, was ist sicher?

00:28:29: als jemand, der sich mit Arzneimitteln und mit Kernenergie beschäftigt hat, da ist die Frage, was ist sicher.

00:28:37: genauso relevant, also eine absolute Sicherheit zu verlangen, ist, glaube ich, in allen Bereichen schwierig.

00:28:42: Ich habe noch eine Frage zur Steuerungsfähigkeit.

00:28:45: Wie ist das denn mit Betäubungsmitteln oder mit Androgen, Alkohol, keine Ahnung, kann da noch

00:28:52: so

00:28:53: ein Risk-Aware-Consensual King stattfinden oder ist dann automatisch schon vorbei, wenn da jemand jetzt total besoffen, keine Ahnung vor euch steht?

00:29:05: In dem Moment, wo jemand total besoffen ist, schreitet das für mich schon an der Konsensfähigkeit.

00:29:11: Und deswegen, Lydia hatte voll recht mit der Steuerungsfähigkeit und allem.

00:29:17: Da habe ich, weil ich kein Psychologe bin, den anderen Blick drauf.

00:29:20: Ich komme aus der Ecke mit Consentworkshops und so.

00:29:25: Für mich ist das notwendig, um den Konsent geben zu können.

00:29:28: Wenn die Steuerungsfähigkeit nicht mehr da ist, dann geht auch der Konsent nicht.

00:29:31: Dann ist die Kapazität dafür weg.

00:29:35: Aber was Lydia sagt, das stimmt natürlich auch.

00:29:37: Das kann man auch auf den Begriff sein anwenden.

00:29:40: Und also für mich ist es, heißt es nicht, wenn jemand im Bier getrunken hat oder so, dass die Person dann nicht mehr mitspielen darf.

00:29:49: Es ist wie bei allem anderen auch.

00:29:50: auf die Dosis kommt es an.

00:29:52: Ich persönlich würde gar nichts trinken.

00:29:56: Aber ganz ehrlich, wenn jemand ein Bier getrunken hat, würde ich nicht da irgendwie reingreifen und sagen, nie, du darfst nicht.

00:30:02: Sondern... Die Dosis und die persönliche Kapazität ist wichtig.

00:30:07: Ja, also sehe ich es auch.

00:30:10: Bei mir ist es meistens so, dass ich sage, ich orientiere mich so ein bisschen an der Promille-Krinze zum Autofahren, weil wenn jemand nicht mehr fähig ist, ein Auto zu fahren, dann möchte ich mich zum Beispiel als Sub ja auch nicht in in dessen Hände geben und da eine falsche Einschätzung von der Situation riskieren.

00:30:33: Seht ihr in der Hinsicht einen Unterschied zwischen aktivem und passivem Part?

00:30:37: Also ich persönlich spiele halt rein passiv.

00:30:43: Das heißt, ich entscheide mit wem ich spiele halt nur bezüglich dominanten Personen.

00:30:51: Grundsätzlich würde ich aber keinen Unterschied machen.

00:30:54: Auch eines, auch ich als Hab, wenn ich nicht mehr fähig bin, meine eigenen Grenzen zu kommunizieren oder auch einfach... meine Wahrnehmung getrübt ist über meine eigene Körperfunktion, dann kann ich auch nicht mehr sicher kommunizieren, dann kann ich mich selbst nicht mehr einschätzen.

00:31:10: Und dann ist es auch einfach das Risiko von Dom, wenn er dann trotzdem mit mir spielen würde.

00:31:18: Und das ist ja ein Miteinander.

00:31:19: Also ich sag ja nicht, haha, jetzt hast du mit mir gespielt, aber ich war betrunken.

00:31:26: Da haben ja beide Verantwortung und die Verantwortung liegt eben nicht nur allein bei Dom,

00:31:31: obwohl

00:31:33: er oder sie die Machtausübung quasi in dem Moment hat.

00:31:41: Genau das, was Masuri da sagt, also ich würde mich nicht in die Hände von jemandem begeben wollen, wo ich mir nicht sehr sicher bin, dass diese Person sich gut unter Kontrolle hat.

00:31:51: gerade und umgekehrt würde ich auch nicht jemand irgendwie so kontrollieren wollen, wenn ich mich selber gerade gar nicht kontrollieren kann.

00:32:00: Also das fällt mir leicht, weil ich sowieso kaum Alkohol trinke, aber egal um was es geht, das ist ganz wichtig.

00:32:10: Und dass auch beide so zusammen verantwortlich sind dafür.

00:32:14: Natürlich muss im Zweifel zwei Dom, also wer auch immer oben spielt, ein bisschen Auge drauf haben, aber gleichzeitig muss natürlich auch die untenspielende Person, so gut es geht in der Lage sein können, zu kommunizieren, wenn was nicht passt.

00:32:27: Weil man kann natürlich von oben viele Sachen sehen, aber halt auch nicht alles.

00:32:34: Und dann muss man manchmal auch nachfragen zum Beispiel.

00:32:38: Also Fachwortfrage jetzt nochmal.

00:32:40: Oben spielen heißt dominanter Part und unten spielen heißt submissiver Part, richtig?

00:32:47: Weil ich hatte das gerade eben ganz anders.

00:32:51: So ungefähr, das kann sein dominant und unterwürfig.

00:32:55: Es kann aber auch einfach sein, oben ist Person tut und unten ist Person empfängt.

00:33:03: Also es kann auch sein, dass jemand einfach so, hey, ich habe gar keine Lust, mich hier irgendwie zu unterwerfen.

00:33:09: Aber ich mag es, wenn mir jemand auf den Hintern haut, dann ist die Person nicht submissiv, aber trotzdem in dem Fall unten.

00:33:16: Okay.

00:33:19: Vielleicht könnt ihr auch noch mal erklären, warum überhaupt das Wort Spielen verwendet wird.

00:33:24: Das mag jetzt nicht jedem Menschen direkt einleuchten.

00:33:30: Ja, wer möchte das sein?

00:33:33: Macht doch.

00:33:35: Ich.

00:33:35: Du, genau.

00:33:39: Also ich.

00:33:41: Ich benutze gern das Wort Spielen als Abgrenzung, letztendlich zur Realität.

00:33:48: Es ist in einem BDSM-Spiel, da geht man von der gelebten Realität, in der wir alle für uns selbst verantwortlich sind in unserem Leben, in einer anderen Welt quasi, in der dann jemand... dass sagen oder die Macht über eine andere Person hat.

00:34:12: Da ist jetzt self-bondend auch wieder ausgestoßen.

00:34:16: Ich muss noch mal an meinen Definitionen arbeiten, glaube ich.

00:34:21: Man könnte auch ein Spiel mit sich selbst machen.

00:34:24: Aber in dem Fall ist es gewöhnlich, die Zeitspanne ist damit gemeint, in der eine BDSM-Aktion eine BSM-Interaktion stattfindet.

00:34:36: Das ist dann das Spiel.

00:34:39: Mitgewöhnlich mit einem Anfang oder Ende, mehr oder minder lang.

00:34:43: Da gibt es natürlich jetzt noch Zehntausend Unterdefinitionen, aber ich glaube als erste Definition könnte es was tauchen.

00:34:53: Ich fand das gut, so mit der Abgrenzung als.

00:34:55: das ist das Spiel und das ist nicht die Realität, was auch immer die Realität dann für jemanden ist.

00:35:02: Und gleichzeitig finde ich aber auch Spiel als, das macht Spaß.

00:35:05: Wir machen das, weil das Spaß macht.

00:35:08: Und nicht, weil wir sonst irgendeinen anderen Zwang haben, das zu machen.

00:35:13: Wir werden dafür nicht bezahlt.

00:35:16: Außer man macht das professionell, das gibt es natürlich auch.

00:35:20: Aber wir machen das einfach, weil es Spaß macht.

00:35:23: Und wir spielen mit Spielsachen.

00:35:25: Meistens.

00:35:28: Könnt ihr mal das Verhältnis von BDSM und Rollenspiel abgrenzen?

00:35:34: Man kann Rollenspiele auch ohne BDSM machen.

00:35:38: Ist BDSM immer ein Rollenspiel?

00:35:41: Wie seht ihr die Abgrenzung?

00:35:44: Nein, für mich ist es nicht immer ein Rollenspiel.

00:35:46: Es kann für mich ein Rollenspiel sein.

00:35:48: Es kann sein, dass ich eine andere Rollenschlüpfe.

00:35:51: Und dann wirklich dieses klassische, was man so kennt, als Rollenspiel mache.

00:35:56: Aber auch genauso.

00:35:58: Also spiele ich nicht, sondern ich bin halt einfach, ich kann mich ausleben in dem, was ich mag, ich kann meine Vorlieben, das, was ich gut für mich anfühlt, das, was ich für mich schön anfühlt, das kann ich in BDSM ausleben.

00:36:13: Deswegen, es kann ein Rollenspiel sein, muss es aber nicht, aber ich glaube auch, das ist wieder etwas.

00:36:19: Und ich glaube, darüber werden wir halt immer wieder stolpern.

00:36:22: BDSM ist halt wie Sexualität, was unglaublich persönlich ist.

00:36:26: Jeder definiert das für sich anders, jeder sieht das anders.

00:36:29: Ich kenne Leute, für die funktioniert es nur über eurem Spiel.

00:36:33: Also, für die sagen, es gibt mich als Mensch und es gibt dann vielleicht einen Charakter von mir, den ich immer spiele, weil sie das für sie einfach angenehmer anfühlt oder sie dann besser in die Stimmung kommen.

00:36:45: Genau.

00:36:48: Ich sag ... Ich sage gerne, dass es einfach ein bestimmter Anteil meines Ichs ist.

00:36:57: Ich bin Svetscherin.

00:36:58: Svetscherin heißt, dass ich oben und unten spiele, dass ich also nicht nur eine Rolle, nämlich in einer Rolle wohlfühle, sondern in mehreren.

00:37:12: Und es sind verschiedene Anteile meines ich.

00:37:15: Also ich weiß, ich habe einen submissiven Anteil.

00:37:18: Ich habe aber auch einen sadistischen Anteil.

00:37:20: Und in dem Moment, in dem ich in ein BDSM Spiel gehe, dann kann eben dieser Anteil von mir einfach, kommt dann die Oberfläche und kann ausgeliebt werden.

00:37:32: Und ja, so wie wir zum Beispiel... Freund sind und Partner sind und vielleicht Eltern sind, das sind das Anteile von uns.

00:37:43: Und da gibt es natürlich auch der Partspiel.

00:37:48: Für mich wäre es dann zum Beispiel so ein Lehrer-Schülerin-Spiel oder Lehrerin-Schülerspiel.

00:37:55: Das wäre dann für mich so ein Spiel.

00:37:58: Aber die Anteile, wenn ich jetzt meinen sadistischen Anteil in mir spüre, Das ist ein Anteil von mir und dann kann aber kann es im Rahmen eines Spieles vielleicht ausgeliebt werden.

00:38:09: Das ist aber, wie schon gesagt, eben super individuell und jeder Mensch, der sich mit BDSM befasst wird, eigene Definition haben, weil sein Ich einfach anders ist, weil er das anders empfindet, was das anders fühlt.

00:38:25: Ja, das sind wir schon wieder vier Buchstaben und sehr, sehr viel, was ich dahinter

00:38:33: verberge.

00:38:33: Ich finde das spannend, was du da gerade sagst.

00:38:37: Und da fällt mir ein, das ist auch noch eine Ergänzung zu dieser Definition, vorhin BDSM und Sexualität hat viel Überlappung.

00:38:46: Aber es ist nicht BDSM einfach nur ein Teil von Sexualität, sondern das kann auch außerhalb davon sein.

00:38:57: Und da sind wir nämlich schon auch wieder beim Spielen.

00:39:00: Nicht alles, was man als BDSM bezeichnen könnte, ist im Schlafzimmer und hat direkt mit Sexualität zu tun.

00:39:08: Das kann auch sein, dass in zwei in einer Beziehung sind und die eine Person mag es, die andere entweder immer wieder oder hin und wieder, je nachdem, wie die das machen, zu bedienen.

00:39:21: das Essen zu bringen, ein Kaffee zu bringen und das mit irgendeinem Ritual zu Credenzen oder sowas.

00:39:26: Das ist auch so ein bisschen, kann so ein bisschen so ein Machtunterschied sein, ein Machtgefälle, ist jetzt aber zumindestens oberflächlich betrachtet, dass man nicht sexuell ist, sondern einfach ein Spiel, was sich für diese beiden dann gut anfühlt.

00:39:40: Und ob das jetzt dann eine Rolle ist, wo sie sagen, ich schlüpfe jetzt in eine Rolle oder in einen Charakter hinein oder ob die das einfach als sich selbst machen, das ist... Das ist dann auch wieder super individuell.

00:39:57: Noch eine ganz unbedarfte Frage.

00:39:58: Sind Dominante denn immer sadistisch?

00:40:00: Also kann man das so parallel sehen oder ist das vollkommen unterschiedlich?

00:40:06: Nein, also Dominante heißt nicht immer gleich bedeutend sadistisch.

00:40:11: Genauso heißt Devote auch nicht immer masochistisch.

00:40:15: In meinem Fall ist es zum Beispiel so, dass ich unten spiele und ich bin Devote, aber nicht masochistisch in der eigentlichen Definition der Sache.

00:40:27: Das heißt, Schmerzen kommen bei mir schon vor, aber dann ist es Teil eines bestimmten Mindsets.

00:40:37: Und an diesem Mindset erotisiere ich nicht das Körpergefühl des Schmerzes, sondern die Ausübung der Macht in dem Moment.

00:40:49: Ja, fühle ich.

00:40:50: Ja, so sehe ich das auch.

00:40:54: Da scheint ein Konsens zu

00:40:59: werden.

00:40:59: Das wäre jetzt aber auch eine gute Überleitung, vielleicht auch nochmal das Thema Konsens ein bisschen zu behandeln.

00:41:06: Auf jeden Fall.

00:41:06: Ja, wie sieht es denn, wie sieht es denn damit aus?

00:41:08: Wir haben jetzt WCSSC und RAC haben wir, ja, haben wir drüber, nicht CSS,

00:41:17: haben wir

00:41:17: drüber gesprochen.

00:41:19: Was könnt ihr mir mehr dazu sagen?

00:41:22: Dürfte ich eine Anmerkung dazu machen?

00:41:24: Auf jeden Fall.

00:41:24: in einem Vortrag verglichen.

00:41:27: dass vielleicht die Grundregel SSC mit der die Menschen typischerweise erstmal natürlich zu tun haben, wenn sie sich in der BDSM-Szene anfangen zu orientieren.

00:41:36: Dass das ein bisschen so ist, wie erstmal eine Sportart erlernen und Rack häufig von manchen Menschen dann eher in den Bereich Extrem-Sportart verortet wird.

00:41:45: Also dass Leute erstmal mit den Basics anfangen sich kennenlernen, ihre Sexualität, ihre Grenzenbedürfnisse kennenlernen und irgendwann dann schauen, ob sie halt in bestimmten Bereichen dann auch irgendwelche Praktiken ausprobieren wollen.

00:41:57: die dann halt eine größere Risikoabwägung beinhalten, was natürlich prinzipiell voraussetzt, dass die Person sowohl theoretisch als auch praktisch erstmal wirklich Bescheid weiß und dann wieder eine wirklich rationale Entscheidung treffen kann.

00:42:11: Was sagt die Runde so zu meinem Konzept des Versuches hier irgendwie, das so ein bisschen zu erklären?

00:42:18: Ich sehe tatsächlich, ehrlich gesagt, nicht so.

00:42:20: Okay, erzähl.

00:42:23: Es ist nicht SSC, so die Stützräder und Rack, dann das richtige Fahrrad, sondern das sind einfach Modelle, wie man darüber nachdenken kann.

00:42:36: Welches man davon nimmt.

00:42:38: Ich habe eine Meinung, welches ich nicht nehmen würde, aber mal unabhängig davon.

00:42:42: Man sollte einfach vernünftig darüber nachdenken, was will ich machen?

00:42:47: Und wenn man vielleicht unerfahren ist, Menschen fragen, die mehr Erfahrung haben und denen man vertraut.

00:42:57: Aber es ist nicht so, dass das eine das einfache und das andere das kompliziertere ist, weil es selbst wenn ich SSC draufschreibe, hundert Prozent safe ist es eben nicht.

00:43:06: Und man kann, wenn man jemandem SSC erklärt, das natürlich auch mitte zu sagen, so ja, pass auf, dass du weißt, worauf du dich einlässt.

00:43:17: Und darauf kommt es aber so oder so an, egal, ob ich Anfänger bin oder schon viele Ahnung habe, ich muss wissen, worauf ich mich einlasse.

00:43:23: Ja, für dieses Wissen ist natürlich auch so eine Art von gradueller Erfahrungsschatz notwendig.

00:43:31: Also ich würde zumindest sagen, dass Menschen natürlich irgendwo langsam anfangen sollten und sich erstmal informieren sollten und schauen sollten, was sie ausprobieren und nicht direkt mit irgendetwas anfangen sollten, was vielleicht risikoreicher wäre als Praktik.

00:43:45: So wie ich sagen würde, wenn du gerne bergsteigen möchtest, dann solltest du vielleicht erst mal anfangen mit, was brauche ich für eine Ausrüstung, was für Routen kann ich mir suchen und nicht direkt einfach sagen, ich ziehe meine Turnschuhe an und gehe auf den Mount Everest.

00:43:57: Das wäre dann vielleicht nicht die cleverste Idee.

00:43:59: Also irgendwie so ein bisschen commonsensemäßig zu schauen, dass die Leute natürlich auch ihrer Erfahrung entsprechend auch ihre informierte Entscheidung zu treffen in der Lage sind, würde ich sagen, ist schon wichtig.

00:44:11: Ja.

00:44:12: Das ist nicht das, was man mit Zähnen meint?

00:44:15: Hätte ich bisher unter Serien subsumiert.

00:44:17: persönlich, da sind wir wieder bei, natürlich muss man schauen, wie man das dann im Einzelfall definiert, genau.

00:44:22: Ja.

00:44:22: Ich

00:44:24: bin da, ehrlich gesagt, mehr so ein Fan zu sagen, dass SSC Safer bedeutet und nicht Safe, weil das ist nämlich das, was ich jetzt endlich immer erreichen will.

00:44:34: Ich möchte mein Spiel oder auch grundsätzlich meine Sexualität immer so safe wie möglich gestalten, dass ich nie, also immer Safer machen, in den Punkten, wo es eben geht.

00:44:46: Das aus dem Grund nutze ich Kondome, Selfasex.

00:44:50: Und deswegen, es heißt ja auch Selfasex und nicht SafeSex, deswegen bin ich da ein Riesenfan von die Definition oder das Wort Safe durch Safe zu ersetzen, wie ich das auch gerne erhabe wie bei Sachen wie SafeSpace.

00:45:04: Das ist eher ein SafeSpace, den ich versuche zu kreieren, weil ein SafeSpace... klinge ich sowieso realistisch gesehen hin.

00:45:11: Das ist eine Anspruch, an dem ich scheitern würde.

00:45:14: Genauso würde ich an SSC scheitern, weil am Ende des Tages sich nackt ausziehen und dann im Bett liegen.

00:45:24: Da habe ich schon gegeben, falls mein Safe verletzt ist.

00:45:30: Genau, mein Gedanke dazu war gerade, wir sollten beantragen, dass es in die BDSM-Bibel kommt.

00:45:36: Das ist Dave Versaynen, kommt dann schon leid und heißt und nicht mehr safe.

00:45:43: Ich war bisher, ich habe auch gerne Menschen, die gerade in die Szene kommen, eher SSC.

00:45:50: angeraten als WAC.

00:45:52: Aber letztendlich, ja, also ich mag da sehr dieses WISC-Ware, dass einfach das Wort Risiko in dem zweiten Begriff drin ist, weil es einfach schon auch dann sagt, ah, okay Risiko, ich muss aufpassen.

00:46:07: Und safe ist vielleicht wirklich ein zu liebliches Wort, weil es ist nie etwas safe.

00:46:17: Allein schon, weil wir immer mindestens zwei Menschen sind, außer das ist Self-Bundet, ja, ich hab's immer gesagt.

00:46:24: Und was eine Person als safe sein, sane und conceptual nennt, das ist bei einer anderen wird es schon anders sein.

00:46:37: Und auch wenn vorher eine Kommunikation erfolgt, erst über den BDSM, also man... Also die Menschen werden bestimmt, wenn man jetzt von Paragraphen ausgeht, dann die Paragraph eins, zwei und drei und dann vielleicht noch den Unterpunkt A, B und C. Aber eins, A, kleines eins oder so, also so ganz ins Detail.

00:47:02: Meine Kette ist sehr anlehnungsbedürftig.

00:47:06: Das wird im Chat nur Freude auslösen.

00:47:10: Ja, genau.

00:47:13: Also ganz ins Detail geht, gehen wir, geht man ja nicht unbedingt.

00:47:20: Und deswegen, SSC wird immer was anderes sein.

00:47:25: Zwei Menschen werden immer einen anderen, letztendlich in einer anderen feinen Definition von SSC haben.

00:47:36: Und genau was ich, das sind wir aber... Eigentlich bei einem anderen Thema, aber mit dem oben und unten Spielen.

00:47:47: Ja, können wir Thema wechseln?

00:47:49: Ist okay?

00:47:54: Ja, mit oben und unten Spielen, mir reicht das gewöhnlich nicht.

00:48:00: Oder ich nehme gerne noch das Wheel of Consent von Betty Martin.

00:48:07: ein Konzept zu erotischem Austausch.

00:48:12: Und da geht es eben nicht nur darum, wer aktiv ist oder wer passiv ist, sondern es geht darum, für wen etwas geschieht.

00:48:23: Das ist ein allgemeiner Begriff, aber ich finde, dass es auch super gut zu BDSM passt oder dass es unbedingt eine Frage ist, die auch gestellt werden sollte.

00:48:34: Und zwar das klassische Beispiel ist eine Massage.

00:48:38: Wir haben also eine Person, die massiert und eine andere, die massiert wird.

00:48:42: Soweit so gut.

00:48:43: Also die meisten würden sagen ja okay, die eine Person massiert ist also aktiv, die macht und tut.

00:48:52: Aber es kann.

00:48:53: die Intention dahinter ist eigentlich auch noch ein sehr wichtiger Aspekt.

00:48:57: Für wen geschieht diese Massage?

00:49:00: geschieht diese Massage für die Person, die massiert, weil sie einfach unheimlich gerne massiert.

00:49:06: Das ist ihre Leidenschaft, andere Körper zu berühren und zu massieren und sie macht es für sich selbst.

00:49:12: Oder

00:49:13: möchte diese Person etwas dem anderen geben?

00:49:16: Nämlich eben eine Entspannung geben, eine körperliche Entspannung durch die Massage.

00:49:23: Also für wen ist die gesamte Aktion?

00:49:27: Und das ist, glaube ich, auch noch ein sehr wichtiger Punkt in Sexualität überhaupt.

00:49:31: Für wen etwas geschieht?

00:49:34: Aber für den BDSM finde ich es auch super, nochmal diesen Part mit reinzunehmen.

00:49:41: bewusst zu werden, welche Machtdynamiken wirklich dahinter sind.

00:49:47: Und die Machtdynamik ist nicht unbedingt immer beim Aktiven, dass er das entscheidet, sondern zumindest die Person, die entscheidet, kann auch die Person sein, die gerade etwas bekommt.

00:50:05: Klassisches Beispiel, und dann beende ich mein Export, genau was ich sagen wollte.

00:50:11: Das klassische Beispiel wäre eine Person, die oben spielt, also eigentlich die Person ist die entscheidet, der Dom, die Dom.

00:50:22: Und die sagt eben, bring mir einen Kaffee.

00:50:27: Die Person, die das tun wird, aktiv den Kaffee holen, das wird die submissive Person sein.

00:50:34: Oder sie sagt, massier mich jetzt, ich möchte massiert werden.

00:50:37: Sie wird da nichts tun, außer sagen, was sie möchte und was die andere Person tut.

00:50:43: Und ja, genau.

00:50:47: Aber die Beispiele, die du jetzt gebracht hast, und wir hatten die Frage im Chat, wie viele Leute machen das auch?

00:50:52: Und ich die Frage jetzt in die Runde schmeiße, möchte noch mal ein bisschen provokativ in die, das in eine andere Richtung drehen.

00:51:00: Du hast jetzt Beispiele gebracht, die glaube ich ganz viele Leute nicht unbedingt mit BDSM assoziieren würden.

00:51:05: Also mit dem massieren und dem Kaffee holen und so weiter.

00:51:09: Wie weit ist es eigentlich tatsächlich weg von dem, was Leute machen, die für sich BDSM ganz klar ablehnen würden?

00:51:18: Die Bewusstheit darüber.

00:51:21: Das ist nicht etwas, was automatisch geschieht.

00:51:27: Ich glaube, das Bewusstsein darüber, dass es BDSM ist.

00:51:31: Und das kann tatsächlich eine Aktion sein im minimalistischen Bereich, wie Kaffee holen, als Ritual zum Beispiel.

00:51:42: Aber auch das beide Personen, ich in einen, bewusst in eine, in diese Situation reinbegeben haben, weil sie es wollen, weil sie diesen, sind wir schon wieder bei Macht-Austausch wollen.

00:51:56: Wir wollen diesen Austausch, beide.

00:51:59: Es ist nicht nur ein läppischer, holen wir mal den Kaffee?

00:52:07: Ich habe da noch eine Frage, weil ich glaube, das ist ein ganz großer Teil der Gesellschaft oder ein Teil zumindest.

00:52:15: Das, was die Gesellschaft über BDSM denkt, ist entweder ein Vorurteil oder das, was sie bei Fifty Shades of Grey gelesen haben.

00:52:25: Ja, ich sehe schon gerade das Zucken.

00:52:27: Wie nah ist das denn an der Wahrheit vorbei?

00:52:30: Oder ist es überhaupt irgendwas dran?

00:52:35: Sind da auch Sachen, also zum Beispiel Konsensfeldmeter ein, der da fast da total schiefläuft, was gar nicht so ist in der Szene.

00:52:42: Also wie sieht das aus, ohne jetzt dieses Machwerk komplett auseinanderzunehmen?

00:52:48: Also ich glaube, in der Szene ist dieses... Werk ist sowieso schon auseinandergenommen, weil ich glaube, die King-Szene hat da eine sehr eindeutige Meinung dazu.

00:53:03: Das einzig positive an Fifty Shades of Grey ist, dass es BDSM als solches salonfähig gemacht hat.

00:53:11: Also es hat es in einem medialen Fokus geruht.

00:53:15: Man kann darüber reden ohne sofort in diese verruchte Schiene reingestoßen zu werden.

00:53:25: Das, was da allerdings passiert und was gezeigt wird, hat mit der Realität von BDSM überhaupt nichts zu tun.

00:53:34: Grad stichwort Konsent.

00:53:35: Es gibt von Anfang an keinen Konsent und jede Grenze, die von Anastasia, also der Protagonistin, dort kommuniziert wird, wird aktiv missachtet.

00:53:48: Nur ein kleines Beispiel, wo sich das auch einfach außerhalb von Sexualität zeigt, sie sagt ihm zum Beispiel aktiv, sie mag ihr altes Auto.

00:53:59: Was macht er?

00:53:59: Er kauft ihr einfach ein neues Auto und verkauft ihr altes Auto, weil er der Meinung ist, dieses Auto wäre besonders toll und wie sicherer für sie.

00:54:08: Das heißt, er geht aktiv über ihren kommunizierten Wunsch hinweg.

00:54:12: Und wenn man sich das mal überlegt, diese ganze Story und rausnimmt, dass er einfach multimillionär ist und gut aussieht, dann wäre das einfach nur hart creepy.

00:54:24: Und also nichts an dieser ganzen Geschichte wäre mehr, weiß ich nicht, Hollywood-like, Glamour-Schimmer und so Sex-Appeal.

00:54:35: Nein, es wäre einfach nur ein Creep, der Grenzen missachtet.

00:54:41: der ihr nachstellt, der sie gerade auch auf sexueller Ebene zu etwas drängt, was sie nicht möchte, was sie auch noch nicht kennt.

00:54:51: Also da sind wir so bei, wie informiert kann eigentlich ein Einverständnis sein, weil selbst wenn sie dann Einverstanden ist, weiß sie eigentlich gar nicht, zu was sie jetzt eigentlich ja sagt.

00:55:06: Also wirklich, ich kann mich da stundenlang aufregen, ich kürze das jetzt ab.

00:55:11: Es ist absoluter Humbug.

00:55:13: Darf ich das kurz ergänzen?

00:55:15: Ich habe in meinem Sadisten-Vortrag hier extra einen kurzen Subpoint mit Fifty Shades of Grey und passend dazu.

00:55:22: Schrieb Florian Spitzohr hier gerade im Chat, Fifty Shades of Red Flex.

00:55:26: Das ist genau die komplette BDSM Community auch dazu sagt.

00:55:30: Und was jeder, der versteht, was BDSM ist, sofort erkennen könnte, wenn man dieses Werk sich anschaut, richtig, was du gesagt hast.

00:55:36: Und ich wollte noch sagen, dass hier auch interessant ist, dass ja gesagt wird, er sucht sich immer.

00:55:42: junge Frauen, die ihn an seine Mutter erinnern.

00:55:45: Und dann wird eine ganz klischärfte Story rausgeholt, dass er von seiner Mutter als kleines Kind traumatisiert worden sei.

00:55:52: und dann aber adoptiert wird und quasi das Problem mit seiner Mutter nicht mehr bearbeiten kann und deswegen sich Frauen sucht, die wie Mutti aussehen, an denen er stellvertretend dann sein Unbewältigten nun mehr Frauen hast abarbeitet.

00:56:07: Also jeder einzelne Aspekt dieser Storyline hat nichts mit BDSM zu tun.

00:56:10: Das ist eine Aneinanderreihung von Fehlinformationen, Fehlannahmen und Klischees.

00:56:16: Und dementsprechend drängt er ja auch Frauen dazu, nachdem er sie mit Lovebombing, also einer Manipulationsstrategie, die Menschen emotional abhängig macht, indem er sie erst mal aufwertet, mit Zuwendungen und Geschenken überhäuft.

00:56:28: Und sobald sie dann emotional abhängig geworden sind durch das Lovebombing, drängt er sie dazu, Dinge zu tun.

00:56:33: Und die wissen dann, also gerade die Anastasia weiß dann ja, wenn sie ihm direkt sagt, ey, alles, was du dir hier vorstellst, finde ich abschreckend, nichts davon entspricht eigentlich ihrem Sexualpräferenzen abgesehen davon, dass sie wie richtig... Ich erwähnte keine Erfahrung bisher gemacht hat in ihrer Sexualität.

00:56:48: Sie wird als Jungfrau dargestellt.

00:56:49: Dass alles im Großen und Ganzen noch nicht beurteilen kann, was er da will, ist ganz klar, dass das Gegenteil von Consent ist.

00:56:56: Der willemotionale Abhängigkeit dafür nutzen, dass eine Person Dinge erleidet, die sie nicht will, aus der emotionalen Abhängigkeit zu ihm.

00:57:05: Das ist das genaue Gegenteil von BDSM.

00:57:08: Ich glaube, darauf können wir uns einigen, oder?

00:57:11: Absolut.

00:57:12: Absolut.

00:57:14: Oh Mann, ey.

00:57:16: Und interessanterweise an der Stelle noch, ich weiß nicht, ob ihr wisst, dass diese Shades of Grey Hype normal auch eine seltsame Produktreihe, nicht nur eine wahrscheinlich, aber eine, die mir bekannt ist.

00:57:26: Ich hab das in meinem Vortrag drin vom Rossmann Online Shop.

00:57:28: Die hatten da so Fifty Shades of Grey Produkte.

00:57:31: Und die bizarste Sache, an der ich immer den Leuten versuche, zu erklären, dass auch die Leute, die die Produkte erdacht haben, nicht kapiert haben, dass Shades of Grey nicht BDSM darstellt ist.

00:57:40: Ich hab das jetzt extra für die heutige Sendung rausgeholt, die Fifty Shades of Grey.

00:57:43: auf das Banking-Creme.

00:57:44: Ich zeige Sie gerade im Bild.

00:57:47: Ich habe zehn Jahre lang diesen Vortrag gehalten und gesagt, dieses mit seinem Produkt fehlt mir noch für meine Kuriositäten-Sammlung.

00:57:53: und vor wenigen Wochen kam jemand in meinen Sadisten-Vortrag und brachte mir dieses Anschauungsexemplar mit.

00:57:57: Habe ich mich sehr gefreut.

00:57:58: Noch mal, danke schön.

00:57:59: Auf jeden Fall, ich so, okay, welchen Sinn hat das?

00:58:02: Und in der Produktbeschreibung steht, wenn eine Person bei einer sexuellen Aktivität dann zum Beispiel auf den Hintern gehauen bekommt und der Hintern tut dann weh, dann findet sie das gewiss blöd.

00:58:14: und dann solle sie diese Creme ... nutzen, damit der Hintern nicht wehtut.

00:58:17: Dann sage ich im Vortrag, wenn sie nicht wollen, dass ihr Hintern wehtut, lassen sie ihn einfach nicht hauen, ganz einfach.

00:58:22: Sie müssen nicht jeden vermeintlichen Trend mitmachen und von daher ist diese Creme kompletter quatsch, weil Menschen, die masoistisch sind und die es zum Beispiel angehen, dass ihr Hintern wehtut beim Sexuellen.

00:58:33: Akt, die finden das auch nicht schlimm, dass der dann nach dem Akt weh tut.

00:58:36: Und wenn sie das nicht möchten, dann brauchen sie diese Creme nicht.

00:58:39: Die Creme ist ein Zeugnis davon, dass Menschen durch Fifty Shades of Grey komplett falsche Vorstellungen von BDSM vermittelt bekommen haben.

00:58:45: So, kleine Anekdote an der Stelle von mir, sorry.

00:58:47: Aber jetzt muss ich mal reinspringen mit dem Stichwort Aftercare.

00:58:54: Ja, entspringen

00:58:55: wir.

00:58:55: Weil das könnte natürlich, man durchaus auch als Aspekt davon sehen, dass man dann eben den entsprechenden, den unteren Part entsprechend umsorgt hinterher.

00:59:08: Das stimmt.

00:59:09: Das könnte natürlich Teil der AfD her sein.

00:59:12: Das ist richtig.

00:59:14: Aber das ist was mega wichtiges.

00:59:16: Danke, dass du das noch mal ansprichst.

00:59:18: Das ist eben auch was superwichtiges, weil in Zweifelsfall tun wir Ein Anführungsstrichen böse Dinge mit Menschen, indem wir sie wehtun oder Dinge sagen, die vielleicht aufs Außenstehende nicht nett wirken oder auch in dem Moment auch einfach meinem Menschen gewisse Gefühle auslösen.

00:59:35: Und das möchte man irgendwie, da hat man dann das Bedürfnis dieses Negativ, also ein Anführungsstrichen Negativ oder dieses Böse, diesen Schmerzen oder was das man da gemacht hat.

00:59:45: während man miteinander gespielt hat, ein bisschen aufzulösen.

00:59:49: Und da ist Aftercare ein wichtiges Thema, dass man im anderen wieder ein bisschen näher kommt, in den Armen nehmen kann, streichen kann.

00:59:58: Und auch das ist wieder sehr individuell, was Menschen als Aftercare brauchen.

01:00:02: Der eine Mensch braucht ein superlanges Gespräch oder Kuscheln, dass man darüber redet, was passiert ist.

01:00:08: Ein Heißgetränk.

01:00:11: wenn ich auch noch das wollte, gerne danach irgendwie zusammensitzen, darüber reden, was zusammen trinken, vielleicht mal was zusammen essen.

01:00:18: Und ich bin ein Riesen-Fan davon, dass man auch irgendwann, das muss nicht sofort danach sein, aber dass man danach auch darüber redet, so, was war eigentlich gut, was lief vielleicht diesmal gar nicht so gut, oder was hat sich vielleicht in einem Moment diesmal gar nicht so gut angeführt, oder was hat sich diesmal besonders extrem angeführt?

01:00:37: Weil, wir sind alle Menschen, wir haben ... unterschiedliche Bedürfnisse zu unterschiedlichen Zeiten.

01:00:41: Es kann heute sich etwas eine Berührung ganz anders anfühlen, wie sich morgen eine Berührung anfühlen kann.

01:00:49: Und da ist halt Aftagherren ein sehr wichtiges Thema und auch das gehört für mich grundsätzlich, bevor man überhaupt spielt, auch in ein Gespräch, in ein Konsensgespräch ist, was brauchst du eigentlich, wenn das Spiel vorbei ist, weil es auch zeigen kam, dass es etwas ist, was ich nicht leisten kann.

01:01:07: Wenn ich ein Mensch bin, der danach Ruhe braucht und der andere sagt, ich muss dich danach in den Arm nehmen können.

01:01:13: Und die andere Person sagt, das kann ich nicht.

01:01:15: Ist auch das etwas, womit man lernen muss, umzugehen.

01:01:19: Und das ist halt das, was für mich Aftercare aufmacht, dass man sich wieder so ein bisschen zusammen erden kann.

01:01:26: Und wieder, weil wir das ... das Wortspiel hatten, wieder ein bisschen mehr in die Realität ankommt.

01:01:33: Und dann auch, je nachdem, wie man BDSM lebt, auch wieder zurück auf Augenhöhe, dass man halt diese Machtposition verlässt, dass man eben nicht mehr oben und unten ist, sondern dass man wieder auf Augenhöhe ist und dann darüber reden kann.

01:01:48: Ja, das finde ich... Nee, Herr Karl-Erik.

01:01:51: Das fand ich jetzt sehr gut beschrieben.

01:01:53: Auch gerade, dass es eben total individuell sein kann und dass man sich zumindest grob vorher drüber unterhalten sollte.

01:02:00: Man kann es nicht vorher sagen, was es exakt, ich jetzt hinterher brauche, aber ich kann sagen, ich würde gerne hinterher kuscheln.

01:02:07: und wenn die andere Person immer ist, die überhaupt nicht kuscheln mag, dann sollte man zu überlegen, ob wir eine Alternative finden oder dann vielleicht auch eher nicht spielen zusammen, weil das danach dann nicht passt.

01:02:22: Ich finde generell es kann ein BDSM Spiel sowohl körperlich wie auch emotional eine sehr intensive Erfahrung sein.

01:02:31: Muss es nicht immer, aber kann es sein.

01:02:33: Und ähnlich wie man nach irgendeiner krassen Sportseinheit erst mal wieder runterkommen muss und dann ein bisschen recovern muss, braucht man die eine oder andere Form von Aftercare.

01:02:44: Und das gilt auch nicht nur für die untenspielende Person.

01:02:48: Auch die obenspielende Person kann in irgendeiner Form Aftercare brauchen.

01:02:55: Vielleicht war es einfach anstrengend.

01:03:01: Musste erst mal durchatmen oder so was.

01:03:05: Aber je nachdem, was man als oben spielende Person mit der unten spielenden Person macht, kann das auch sein, dass man erst mal wieder ein bisschen zu sich selbst finden muss, weil man vielleicht in dem gemeinsamen Spiel superintensiv es irgendwie wirklich viele Sachen tut, die beide machen wollten, aber die vielleicht trotzdem, was ist, was man so sich an sich selbst sonst gar nicht vorstellen kann.

01:03:28: Ich mache hier voll die krassen Sachen.

01:03:32: Und das würde ich ja normalerweise niemals mit jemandem tun.

01:03:35: Aber in diesem Kontext kann ich es tun.

01:03:37: Aber hinterher muss ich trotzdem erst mal davon wieder runterkommen.

01:03:40: Weil das war ein Riesenspaß, aber uff.

01:03:44: Und dann kann es auch sein, dass die oberspielende Person erst mal sich mit einem Heißgetränk hinsetzen möchte oder auch kuscheln möchte, nicht nur für die andere Person, sondern auch für sich selbst.

01:03:56: Ja,

01:03:57: wir hatten auch das Stichwort Drop gerade im Chat, was ja auch ein Thema ist, das man halt in eine emotionale Krise auch geraten kann nach dem Spielen einfach

01:04:09: aus.

01:04:09: Oder auch währenddessen.

01:04:11: Ja,

01:04:12: genau.

01:04:15: Genau, also das kann auch passieren, klar, dass man irgendwie einen emotionalen oder auch körperlichen Zusammenbruch in irgendeiner Art und Weise hat, dass der Schlag vielleicht eben viel zu fest war, wo der davor noch in Ordnung war oder sonst so fest, wie man geschlagen wurde auch und sonst immer in Ordnung war.

01:04:35: Da kann natürlich passieren, und das geht auch für aktiv und passig.

01:04:40: Also der Obenspiel und der Untenspiele, beide können auch tropen, also können halt letztendlich in einer Situation, in einer, ich glaube, emotionale Krise ist da durchaus ein ganz passendes Wort, geraten, wo man eben nicht mehr weitermachen kann, wo man auch nicht mehr weitermachen möchte.

01:04:58: Und das kann natürlich, das ist auch immer eine Gefahr, die immer passieren kann.

01:05:02: Und da muss man auch vorher wissen.

01:05:06: Und auch das gehört in der Theorie auch wieder in einem gutes Konsensgespräch darüber zu reden, was passiert.

01:05:12: Also, wie verhalte ich mich, wenn das passiert?

01:05:15: Ich meine, es kann ein Mensch, der super lieb und super nett ist, kann auf einmal... Kräfte entwickeln oder sich in irgendeiner Art und Weise wehren, mit der man überhaupt nicht gerechnet hat.

01:05:27: Und auch das ist etwas, worüber man reden sollte.

01:05:30: Was brauche ich, wenn ich troppe?

01:05:33: Was brauche ich?

01:05:36: In dem Moment, unter wie verheite ich oder wie kann man das auch erkennen?

01:05:39: Weil wir haben auch sehr viel über Self-Würze auch geredet.

01:05:43: oder auch über das Rampelsystem, aber es kann ja genauso passieren, dass ich nicht mehr in der Lage bin, meinen Self-Word zu benutzen oder rot zu sagen.

01:05:51: Und im schlimmsten Fall denkt die aktive Person auch, der geht sehr gut, sagt ja nichts, scheint es ja noch zu genießen und versteht in dem Moment gar nicht, dass bei der Untenspielenperson eigentlich alles gerade gar nicht in Ordnung ist.

01:06:07: Man muss sich erst mal selber im Klaren sein, dass nicht alles in Ordnung ist.

01:06:09: Richtig.

01:06:11: Auch das ist etwas, was man für sich... Das ist etwas, was man für sich erkennen und auch lernen muss.

01:06:18: Über sich, im besten Fall nicht indem man eine Drop hat, lernt, sondern indem man vielleicht mal sich in sich selbst reinhört und sich selbst besser kennen lernt.

01:06:28: Und das ist auch, was für mich, was unglaublich schön ist am BDSM.

01:06:32: Ich habe so viel über mich selbst erfahren.

01:06:35: Über Dinge, die ich toll finde, über... Menschen, die ich toll finde oder Charakterzüge an Menschen, die ich toll, die ich spannend, die ich auf die eine oder andere Art und Weise erregend finde und mich da komplett auf eine gewisse Art und Weise neu kennengelernt habe und auch persönlich sehr schön entfalten konnte oder immer noch kann.

01:06:58: Genau, ich kann glaube ich sagen, dass wenn Dom im Spiel berechnet, ja immer so ein bisschen Wenn ich das jetzt tue, kommt ungefähr Reaktion XY dabei raus und sollte diese Reaktion jetzt besonders weit von dem abweichen, was jetzt vielleicht auch für diese spezifische Partnerperson gerade normal wäre in Anführungszeichen, dann lohnt es sich durchaus, auch mal einmal mehr nachzufragen, ob wirklich alles okay ist, also auf einer Meta-Ebene zu fragen, ist das noch okay, was passiert?

01:07:39: Auch wenn nicht explizit ein Save-Wort genannt wurde oder eine Vorstufe vom Save-Wort genannt wurde.

01:07:48: Einfach, um zu umgehen, dass man denkt, ach ja, es ist ja nicht gesaved worden, also scheint ja alles okay zu sein.

01:08:00: Und in der Regel ist es auch so, dass Diese Nachfragen stören den Fluss des Spiels überhaupt nicht, im Gegenteil.

01:08:09: Ich als Sub wäre da eigentlich mega froh drum, weil das mir Sicherheit gibt, dass nicht nur ich irgendwie ein Auge auf mich haben muss, sondern dass mein Gegenüber das auch tatsächlich selbst auch tut.

01:08:28: Das finde ich super wichtig, was du da sagst.

01:08:31: Und ich glaube, Das ist auch wieder so ein Ding von dieser persönlichen Risikoabwägung von der Risk Awareness.

01:08:39: Wenn man jetzt schon ganz oft miteinander gespielt hat und sich gut

01:08:42: kennt,

01:08:43: dann erkennt man auch vielleicht schneller, wenn bei der anderen Person was nicht stimmt.

01:08:48: Und wenn man sich noch nicht so gut kennt, sollte man, so wie du gerade beschrieben hast, ab und zu mal so einen Check-in machen.

01:08:55: Weil einfach nur, ja, hat ja nicht Self-Word gerufen, dass es genauso doof wie er hat ja nicht neigesagt.

01:09:04: Da muss man mal Check-ins machen und die kann man ja auch auf ganz unterschiedliche Arten und Weisen machen.

01:09:10: Wenn man eben nicht gesagt hat, irgendwie ein Nein dafür begangen werden, deswegen können wir Rot sagen, sondern wenn man einfach so irgendwas macht, dann kann ich auch jederzeit fragen so.

01:09:21: Und wie ist es gerade?

01:09:22: Und dann kriege ich hoffentlich eine Antwort.

01:09:24: Wenn dann die Antwort irgendwie zögerlich ist, dann gucke ich vielleicht nochmal genauer hin.

01:09:28: Aber ich kann auch so was machen, wie ich nehme von der anderen Person die Hand und drücke einmal kräftig.

01:09:33: Und wenn die Person dann genauso zurückdrückt, dann weiß ich, die hat das wahrgenommen, ist alles gut.

01:09:39: Wenn die Person nicht zurückdrückt oder irgendwie was ganz anderes macht, dann sehe ich sofort, irgendwas ist nicht richtig, auch wenn die Person das vielleicht gerade nicht sagen oder formulieren kann.

01:09:50: Und dann check ich mal, was ist denn eigentlich los?

01:09:53: Ich kann auch so Sachen machen, wie ich mag, das ist was, was ich manchmal mache.

01:09:57: Ich flüsste dann nur so ins Ohr, mache so den Farbcheck, so hier, Grüngehrbrot, dann kriege ich eine Farbe zurück und dann weiß ich schon etwas besser, wie jetzt die Lage ist.

01:10:10: Kleiner Anekdotes kann dabei passieren, dass die andere Person das falsch versteht, weil ich zu sehr genuschelt habe

01:10:17: und

01:10:18: mich dann anschaut und sagt, Kneckebrot?

01:10:22: Weil ich genuschelt habe und aus dem Grüngehrbrot ein Kneckebrot wurde.

01:10:27: Das Ergebnis davon war, dass wir beide lachend auf dem Bett zusammengebrochen sind.

01:10:31: Es darf übrigens auch passieren, BDSM ist nicht immer finster und böse und alle sind ganz ernst und die Subis leiden ganz furchtbar, sondern wir sind so am Lachen ganz oft.

01:10:45: Wir haben ja gerade gesagt, Fifty Shades of Grey ist kein gutes Informationsstandardwerk für die BDSM, sehen wir gibt es denn... Und schon liegt gerade gerade die BDSM-Bibel erwähnt.

01:11:01: Gibt es irgendwas, wo Neulinge, Einsteiger oder Neugierige sich informieren können?

01:11:06: Oder irgendwelche positiven Arten von Medien oder so, wo es positiv oder auch einfach real dargestellt wird?

01:11:15: Ja gut, die BDSM-Bibel gibt es nicht.

01:11:18: Das ist so ein interner Witz, wenn welche sagen so, man muss es so und so machen im BDSM.

01:11:26: Deswegen der Eintrag.

01:11:28: Ja gut, es gibt Klassiker.

01:11:29: Es sind aber, glaube ich, die anderen auch gefragt.

01:11:31: Es gibt den Klassiker noch von Matthias Grimmel.

01:11:37: Eben zu BDSM im Scharen von Nag.

01:11:40: Es gibt aber letztendlich sehr, sehr viel Literatur.

01:11:44: Es gibt einen ganz tollen Podcast auch, die Kunst der Unvernunft, um sich zu informieren zu BDSM.

01:11:55: Also der Scharenverlag, das ist ein Verlag eben aus dem BDSM Kontext, die bieten relativ viel Literatur an, die haben auch eine Zeitschrift, die rausgegeben wird.

01:12:10: Ja, und dann gibt es ganz viel Literatur.

01:12:14: darum letztendlich.

01:12:16: Und im Scharenverlag, auf jeden Fall, wird man sehr viel finden.

01:12:22: gute Literatur, gute Ratweber auch zum Thema.

01:12:27: Genau.

01:12:29: Ihr könnt uns gerne da ergänzen, weil Matthias Grimme und das ist ja wirklich der Klassiker.

01:12:42: Ich finde es tatsächlich ziemlich schwierig, die Frage so zu beantworten, sich irgendwie im Internet oder woanders zu informieren.

01:12:48: Also, dass eine andere Fachliteratur da so recht gibt, Gerade alles, was Bondage angebt, gibt es super viele Bücher, die Techniken beschreiben.

01:13:01: Für mich ist aber tatsächlich wirklich das Beste ist, wenn man lokale Stammtische besucht, mit der Community vor Ort sich verknüpfen kann, dort einfach auch viele Erfahrungsberichte.

01:13:15: Darüber, man redet viel auf Stammtischen über das, was man erlebt hat, was man vielleicht auch gerne erleben möchte.

01:13:20: Und das ist immer eine super Art, um sich an realen Beispielen gut informieren zu können.

01:13:27: Deswegen kann ich jene empfehlen, in seiner Stadt nach BSM-Stammtischen zu suchen, um die zu besuchen und dort einen Einstieg zu bekommen.

01:13:36: Und ansonsten ist es tatsächlich gar nicht so leicht, da an gute Informationen zu kommen.

01:13:46: Ich kenne viele Stammtische, die bieten auch Workshops an.

01:13:48: Es gibt unterschiedliche Veranstaltungen.

01:13:51: Da gibt es ein Wissenstransfer von Leuten, die gesagt haben, Boah, Thema XY, finde ich so spannend.

01:13:57: Da rucks ich mich jetzt über Wochen rein, oder das ist das, dass ich mach das schon seit.

01:14:03: Zwanzig, dreißig Jahren oder wie lange auch immer.

01:14:06: Und ich möchte Leuten was beibringen oder Leuten zeigen, wie ich das mache, was für Erfahrungen ich gemacht habe, was vielleicht auch für negative Erfahrungen ich gemacht habe, damit andere den Fehler nicht mehr machen müssen.

01:14:19: Aber.

01:14:20: So, wie zu sagen, es gibt diese eine Internetseite und da hast du alle Informationen.

01:14:26: Wäre schön, gibt es weiter nicht.

01:14:30: Wobei, man sagen muss, dass wir jetzt eigentlich schon ein, also wirklich sehr verwöhnt sind in der, in der jetzigen Zeit, was ein Zugriff auf Informationen angeht.

01:14:43: Also es gibt eigentlich zu fast jedem Thema irgendwo in Deutschland ein Workshop, ein Stammtisch.

01:14:50: Es muss nicht immer jetzt in der eigenen Stadt sein, dass es teilweise noch ziemlich auf Fleckenteppich in Deutschland, aber es hat sich in den letzten zehn Jahren auf jeden Fall unglaublich viel getan.

01:15:05: Und wenn man sich mal überlegt, BDSM, also Menschen, die Interesse an BDSM haben und das ausleben wollen und tun, gibt es nicht erst seit es das Internet gibt.

01:15:19: Es gab auch schon Kingsda vor dem Internet.

01:15:22: Und das ist eigentlich schier undenkbar, wie die in irgendeiner Form an Informationen oder auch in Austausch mit Gleichgesinnten geraten sind.

01:15:32: Das lief dann über dubiose Zeitungsanzeigen oder so.

01:15:37: Also das, worüber man heutzutage irgendwie die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und seine Töchter warnt.

01:15:46: Aber also, wir sind schon... sehr verwöhnt eigentlich.

01:15:52: Also jammern auf hohen Niveau.

01:15:55: Es gibt auf jeden Fall sehr viel und man findet zu allem was, was ich gerne ergänzen möchte, sowohl zu Siri wie auch zu Nico.

01:16:07: Es gibt viel, man kann auch online viel Information finden und ich finde auch, was Nico gesagt hat, geht zu den lokalen Treffen bei euch in der Nähe.

01:16:17: Schaut euch das an, redet mit Menschen.

01:16:19: Das ist exakt richtig.

01:16:21: Aber ganz wichtig dabei ist auch, hört dabei zu, was die erzählen und bewertet das aber auch für euch selbst.

01:16:29: Macht das Sinn?

01:16:29: Ist das plausibel?

01:16:31: Fühlt sich das richtig an?

01:16:32: Habt ihr ein schlechtes Gefühl dabei?

01:16:34: Lasst es lieber bleiben.

01:16:36: Insbesondere dann, wenn jemand so euch sagt, so und so müsst ihr das machen, sonst ist das kein richtiges BDSM.

01:16:42: dann gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten.

01:16:44: Die Person hat überhaupt keine

01:16:45: Ahnung

01:16:46: oder die Person will euch manipulieren.

01:16:48: So oder so.

01:16:49: haltet euch davon fern, sondern hört auf die Erfahrungen von anderen, lasst euch erzählen, was haben die so gemacht, wie war das, was war gut, was war schlecht und ordnet es aber für euch selbst ein.

01:17:03: Geht da mit einem ganz offenen Verstand rein und bewertet für euch selbst, ist das für mich richtig?

01:17:14: Absolut.

01:17:15: Weil irgendjemand sagt so und so musst du das machen.

01:17:19: Nee, musst du nicht.

01:17:22: Du musst gar nichts.

01:17:23: Wenn jemand sagt, das und das könnte dir gefallen, weil du hast gesagt, sowas interessiert dich und da hätt ich eine Idee dazu, dann schau durch diese Idee an.

01:17:33: Vielleicht ist das wirklich toll.

01:17:35: Aber halt nicht einfach einfach so da rein stürzen.

01:17:39: Oder fällt mir noch was ein.

01:17:40: Das wollte ich noch zu dem Konsentthema sagen.

01:17:42: Gerade auch für Leute, die irgendwie neu dabei sind.

01:17:49: Passt

01:17:49: auf,

01:17:49: wenn ihr irgendwo neu seid und es ist total großartig.

01:17:53: Es ist das absolute Märchenland.

01:17:56: Auf einmal kann man alle möglichen Dinge tun.

01:17:58: Das ist total toll.

01:18:00: Ihr habt Bock

01:18:00: drauf.

01:18:02: Und dann lasst ihr euch auf Sachen

01:18:03: ein,

01:18:04: wo ihr euch drei Wochen später denkt, das war keine gute Idee.

01:18:09: Egal, wie toll sich das anfühlt, immer ganz am Anfang.

01:18:14: Tiefdurchartend überlegen, will ich das jetzt wirklich machen?

01:18:17: Oder bin ich hier nur gerade im Süßigkeiten laden und will mir alle Taschen vollstopfen und alles auf einmal mampfen und nachher ist mir schlecht?

01:18:28: Tiefdurchartend überlegen, will ich mit dem oder will ich mit der oder vielleicht doch lieber nicht?

01:18:34: Und dann Spaß haben.

01:18:37: Es ist ein mega wichtiges Thema.

01:18:39: Danke, dass du das auch jetzt nochmal ergänzt hast.

01:18:42: Es ist mega wichtig auch.

01:18:44: Was mir früher als in meiner Anfangszeit gut geholfen hat, ist sich mit Menschen, die nicht in der Szene sich bewegen, auch darüber zu sprechen und sich darüber auch so ein bisschen erden zu können.

01:18:55: Weil gerade Menschen, die außenstehend sind, stellen da noch mal ganz andere Nachfragen und bewerten das auch noch mal so ein bisschen anders und können auch eine gute Denkanstöße geben, dass überhaupt noch das Richtige ist, in welche Richtung man sich bewegt.

01:19:09: Und gerade als Neuling muss man einfach auch Beware sein, dass es auch leider Menschen gibt.

01:19:17: Und das schließt unsere Szene absolut nicht aus, die eben nichts Positives im Sinne haben, sondern die versuchen, Leute eben zu manipulieren oder die Unerfahrenheit auszunutzen von Menschen.

01:19:33: Und das kann leider auch dann sehr schiefgehen.

01:19:39: Ja, da bin ich auch voll bei euch.

01:19:43: Also ich finde es, also du sagst es gerade auch mit Menschen, die nicht in der Zähne sind, aber gerade auch die, das auch, aber auch gerade Vernetzung in der Zähne wirklich Menschen kennen und sich mit Menschen austauschen können zu dem Thema.

01:20:00: Gerade was manche Praktiken betrifft oder wenn jemand etwas sagt, wir machen das und das.

01:20:07: Menschen aus der Szene zu kennen, real und sich auszutauschen, lokal, ist eben super wichtig, um da auch eine Meinung von anderen zu hören, also gerade bei Themenstammtischen.

01:20:21: Wenn es um bestimmtes Thema geht, zum Beispiel Einsteiger, es gibt immer wieder Einsteigerworkshops oder Stammtiefe, die so Einsteigerthemen anbieten, wo es dann zu einem Regen austauschen kann und kommen sollte.

01:20:36: Der andere Punkt, für mich soll BDSM immer durch Wohlwollen unterfüttert werden.

01:20:45: Also das ist natürlich ja Wohlwollen.

01:20:48: Kann ich feststellen, ob die Person, die mit mir BDSM jetzt spielen, also ein Spiel machen will, ob sie Wohlwollen empfindet oder ob ihrer Intention durch Wohlwollen getragen ist?

01:21:01: Natürlich ist das schwieriger, das festzustellen.

01:21:03: Aber BDSM ist glaube ich immer, immer dadurch kennzeichnet, dass Wohlwollen dem anderen gegenüber herrscht.

01:21:11: Und das ist, was es dann zu einem, ja zu einem Sadismus, der dann kein BDSM Hintergrund mehr hat, sondern aber da kann bestimmt, das ist Thema von Lydia,

01:21:27: aber

01:21:27: ein Sadismus, der kein BDSM mehr ist.

01:21:31: Vielleicht soll ich das kurz mal... Ja gerne.

01:21:33: Erwähnen, also in der Wissenschaft nennt man den gefährlichen sexuellen Sadismus perikulär und den Einvernehmlichen inklinierend.

01:21:42: Und der entscheidende Unterschied ist, wenn ich das immer so zusammenfasse, dass bei BDSM eine sadistische Person mit dem anderen Menschen etwas tun will, was eben dem anderen Menschen auch gut tut und was eben der andere Mensch wirklich will.

01:21:55: Und bei dem gefährlichen sexuellen Sadismus ist die Kernmotivation genau gegenteilig.

01:21:59: Die Person will gegen einen Menschen etwas tun, was diesem definitiv real schadet, was dieser Mensch real nicht will.

01:22:06: Und das ist eigentlich die fundamental, diamentral entgegengesetzte Kernmotivation.

01:22:12: Und deswegen muss man eigentlich hier sagen, dass diese beiden Sadismustypen in ihrer Kernmotivation genau entgegengesetzte Grundhaltung haben, demgegenüber.

01:22:23: Mit oder eben gegen, dass sie etwas tun beim gefährlichen Sadismus gegen und beim einvernehmlichen Sadismus mit und eben auch die entgegensetzte sozusagen Art von Interaktion bei ihnen auch Erregung hervorruft.

01:22:37: Denn einvernehmlich sadistische Menschen sind ja auch dann positiv gestimmt und erregt, wenn sie wissen, dass das Gegenüber wirklich will, was sie tun.

01:22:47: Genau, das ist glaube ich der wichtigste Punkt, den man hier auf jeden Fall erwähnen muss.

01:22:51: Und dass ihr gerade auch gesagt habt, natürlich muss man auch in der Subkultur immer schauen, dass da nicht irgendwer eben zum Beispiel versucht, Beziehungen auszunutzen.

01:22:59: Ich habe immer die Stärke in den BDSM-Subkulturen darin gesehen, dass da ja eigentlich, so wie man das an dem Gespräch heute Abend mit euch auch sieht, sehr, sehr viel über Vernunft und Sicherheit und Konsent immer schon.

01:23:14: gesprochen wurde.

01:23:15: Viel, viel mehr als es vielleicht Menschen in der allgemeinen Bevölkerung tun, die sich gar nicht so tiefe Gedanken machen über ihre sexuellen oder partnerschaftlichen Interaktionen.

01:23:24: Und in der BDSM-Subkultur ist ja diese sehr intensive Kommunikation ein wesentlicher Bestandteil.

01:23:30: Und das kann tendenziell natürlich auch schützen, weil eben Menschen, die neu dazukommen, einerseits eben mitkriegen, wenn eine Person so oder so sich verhält oder die und die Dinge machen will, dann sind das Redflex und natürlich auch entsprechende Warnhinweise bekommen kann, bevor sie dann eben auf unseriöse Angebote eingehen könnte.

01:23:49: Also eigentlich ist ja die Subkultur dann auch eine Stärke, insofern sie Menschen auch schützen kann vor eben Personen, die eben nichts Gutes im Schilde führen würden.

01:23:58: So.

01:23:59: Das würde ich an der Stelle noch sagen.

01:24:04: Da würde ich gerne ergänzen.

01:24:06: Da hast du absolut recht.

01:24:10: Das, warum man auf den Halt achten muss, es gibt nicht die eine Subkultur.

01:24:15: Es gibt jede Menge davon.

01:24:18: Und was ist auch vielleicht, was ist, wenn man neu ist, wo man es auch so ein bisschen abklopfen kann.

01:24:24: Wie wird denn damit umgegangen, wenn man über diese Konsent-Themen redet?

01:24:29: bin ich hier in einem Treffen gelandet, wo sich alle irgendwie einig sind, so und so wird es richtig gemacht, oder gibt es da, gibt es da nonzeltere Ansichten?

01:24:39: oder wird das Thema einfach weggewischt, so ja, wissen wir alles schon.

01:24:43: Und auch da, wie wir dann aufs Bauchgefühl achten.

01:24:45: Fühlt sich das hier richtig an oder sind die hier irgendwie auf unangenehme Art und Weise komisch?

01:24:52: Da muss man ein bisschen darauf achten.

01:24:54: Und gerade auch, weil eben Leute natürlich auch das BDSM-Konzept und die Szene und sowas ausnutzen, um eben übergriffige Dinge zu tun.

01:25:07: Es ist, glaube ich, auch ganz wichtig, dass man da, wo man lokal ist, mal fragt, was gibt es denn für Hilfemöglichkeiten?

01:25:14: Manche Communities bieten an, dass man sich covern lassen kann, also dass man quasi bescheid sagt, hey, ich gehe jetzt zu jemanden spielen, mit der Person habe ich noch nie gespielt.

01:25:25: Und zwar für diesen Zeitraum, also heute Abend irgendwie zwischen sieben und neun oder sowas.

01:25:31: Und zwar bin ich dann dort und dann kriegt man zwischendrin irgendwie einen einen Check-in Anruf.

01:25:37: Und wenn man nicht ran geht oder nicht auf die Nachricht antwortet, dann organisieren die das Hilfe kommt.

01:25:43: Sowas gibt es.

01:25:44: Generell gibt es natürlich auch grundsätzlich verschiedene Opferhilfe.

01:25:53: Organisationen jetzt ganz unabhängig von BDSM sind einfach generell für äußerliche Gewalt, Beziehungsgewalt und sonstige Sachen.

01:26:01: Da lohnt es sich auch, sich zu erkundigen, was gibt es denn davon jeweils lokal?

01:26:07: Und wie gehen die mit BDSM

01:26:09: um?

01:26:10: Weil es gibt leider auch in diesen Bereichen und wieder Vorurteile,

01:26:15: die dann

01:26:16: Leute nicht unbedingt ernst nehmen, wenn sie sagen, ja, wir haben hier XY gespielt und das ist dann irgendwie schlimmer geworden als gedacht und dann wird man vielleicht nicht so ernst genommen.

01:26:30: Es kann sehr hilfreich sein, wenn man nicht sowieso schon irgendwie eine Beziehung zu einer Reihe von Leuten hat, an die man sich wenden kann, dass man sich da mal schlau macht, was gibt es denn hier in der Nähe?

01:26:39: und wie offen kann ich mit denen reden, wenn wirklich was schief geht?

01:26:44: Sag ich zu denen einfach nur, meine Freundin hat mich geschlagen.

01:26:48: oder kann ich denen sagen, Das dann das war und dann wurde es über übergriffig.

01:26:54: Ja, da hat die SMJG zum Beispiel ein Sorgen-Telefon.

01:26:59: Das findet ja auch der Homepage von der SMJG auf SMJG.org.

01:27:04: Und das ist auch noch mal vielleicht eine ganz gute Überleitung auch zur SMJG.

01:27:12: Weil eben die SMJG bietet einfach für die Menschen gute Anlaufstelle, die halt sehr honorabel sind, das sind eben junge Erwachsene.

01:27:20: die neu sind, die neu auch vielleicht mit dem Thema Sexualität sind oder auch mit dem, auch neu im Thema BDSM.

01:27:27: Und da bietet zum Beispiel der SMJG eine sehr gute Anlaufstelle mit ihren Stammtischen und auch mit ihrem Online-Angebot an, weil eben es ist ein sicherer Rahmen, die Stammtische werden von Orgas geleitet.

01:27:42: die alles in so eine richtig gute Richtung lenken können, die Stammtische und auch Lenken, die sich für die Community einsetzen.

01:27:49: Und es gibt bei der SMJG zum Beispiel eine Altersgrenze von siebenundzwanzig, dass eben man unter Gleichaltrigen ist und eben nicht die Gefahr besteht, dass irgendwer auf den Stammtischen sitzt, wo Leute sich einfach unwohlfühlen können.

01:28:05: Im Sinne von, dass der Mensch mit irgendwie, ich habe zwanzig Jahre Erfahrung und ich zeige euch, wie es geht.

01:28:10: Solche Leute werden da eben... aktiv auch nicht zugelassen.

01:28:13: und da findet auch ein sehr guter Prozess statt, dass die Menschen dort kontrollieren, wer auf die Stammtische kommt und wer negativ auffällt, dann eben darauf angesprochen wird und im schlimmsten Fall dann auch die Person auf Stammtischen ausgeschlossen wird und dann eben nicht mal an den Treffen kommen darf, damit sich eben alle Leute dort wohlfühlen können.

01:28:41: Genau, deswegen empfehle ich auch immer jeden unter siebenzwanzigjährigen als erstes als erster Anlaufstelle die SMATG zu besuchen, eben weil es dort unterschiedliche Möglichkeiten gibt.

01:28:55: Es gibt da auch einen Outing-Light-Faden, wie man denn mit seinen Eltern darüber sprechen kann oder eben auch mit guten Freunden.

01:29:04: Der ist sehr schön zusammengestellt und ähnliche Angebote kann ich jedem nur sehr empfehlen.

01:29:12: Danke Nico.

01:29:13: Wir haben gerade eben über Wohlwoll innerhalb der Szene gesprochen, aber es gibt ja nicht nur die Szene, sondern es gibt ja auch die Gesellschaft und mit dem, was ich aus der Gesellschaft somit bekomme, ist das Stigma und die Stigmatisierung ja schon sehr, sehr stark.

01:29:30: Wie erlebt ihr das?

01:29:31: Ich würde da gerne erstmal Suri hören und dann gerne alle anderen ergänzen.

01:29:37: Ja, also im Prinzip ist es so, dass ich in meinem privaten Kreis da relativ offen mit umgehen.

01:29:47: Es ist jetzt nicht so, dass ich das Leuten auf die Nase binde, aber wenn Fragen auftauchen, bin ich da einfach mehr oder weniger offen.

01:29:58: Was alles angeht, was in die Richtung professioneller Auftritt angeht, also Arbeit oder sonstiges, dann muss man halt und sagen, dass viele Menschen da noch ein sehr veraltetes Bild haben und die mögen damit vielleicht erst mal nicht ersichtlich ein Problem haben, aber wenn es dir dann in irgendeiner Weise auf die Füße fällt, weil das ist natürlich wahnsinnig spannender Flurfung und dann redet sich das so einmal, einmal durch die ganze Abteilung und durch die ganze Firma, weil Hast du schon gehört?

01:30:45: Die neue, die ist pervers.

01:30:50: Und so, ja.

01:30:52: Und dann kann man es gar nicht mehr so sehr beurteilen und beeinflussen, in welche Hände das fällt und was damit passiert und wie das Leute beurteilen.

01:31:01: Vor allem, wenn ich nicht mehr aktiv dann in dem Moment zur Verfügung stehe, um Fragen zu beantworten, um irgendwie aus der Reaktion von meinem Gegenüber ablesen zu können, wie steht denn der eigentlich gerade dazu?

01:31:18: Findet ihr das jetzt eher abstoßen oder ist der vollkommen okay damit?

01:31:22: Muss ich da eventuell Aufklärung leisten, was ich damit jetzt eigentlich meine?

01:31:27: Das sind also Dinge, die mir dann abgenommen werden und die einem halt potenziell negativ ausgelegt werden.

01:31:36: Ob das jetzt absichtlich ist oder unterschwellig, weil Man dann halt einfach irgendwie doch merkt, da entstehen plötzlich Hemmungen in der Kollegschaft.

01:31:51: Das ist jetzt erst mal einerlei, aber es kann natürlich dazu führen, dass gerade im beruflichen Kontext einem dahin denn es entstehen, also dass man vielleicht schlechter befördert wird oder dass man in gewisse Projekte nicht reinkommt, weil Person X Y etwas gegen einen hat, weil sie denken irgendwie ist mir die nicht geheuer oder so.

01:32:21: Und das ist halt leider echt ein Problem, dass BSM gerade mit den vielen Vorteilen, die da noch dranhängen, schon immer noch so ein Stigma

01:32:31: hat.

01:32:33: im privaten Umfeld, so mit Freunden, wo ich ja weiß, alle Menschen, die ich in meinem privaten Umfeld überhaupt als Freunde bezeichne und überhaupt auf diese Ebene an mich ran lasse, dass man überhaupt über so ein Thema redet, die kann ich eigentlich schon so einschätzen, dass die jetzt Zwecks einfach Offenheit und Gesinnung mir ähnlich sind.

01:33:03: Und ich kann da meistens schon den Voraus einschätzen, die werden eigentlich kein großes Problem damit haben.

01:33:11: Durch meine vielen Jahren in der Szene ist es sogar so, dass einfach, neunzig Prozent meines Freundeskreis ist auch kinky, weil man halt überstammtische Freundschaften generiert.

01:33:24: Und so im privaten Leben ist da herrschte eigentlich absolute Offenheit.

01:33:29: Ich bin auch geoutet von meiner Familie.

01:33:31: Das war, Gelinde gesagt, ein Jahr ein absolutes Drama und dann ist irgendwann so einen Knoten geplatzt und plötzlich war meine Mutter total offen und hat sich selbst informiert und war überhaupt bereit, Informationen, die ich ihr gebe, zuzulassen.

01:33:52: Also davor war es geprägt von Vorwürfen und einem Was haben wir denn falsch gemacht?

01:34:01: Das ist doch nur eine rebellische Phase.

01:34:03: Das willst du doch nicht wirklich.

01:34:05: Du hast doch gar keine Ahnung, was Sadismus überhaupt bedeutet.

01:34:09: Du wirst da gefesselt und vergewaltigt.

01:34:13: Das alles waren Dinge, die ich mir an den Kopf werfen lassen musste.

01:34:18: Und meine Bemühungen, die Wirklichkeit zu erklären, sind einfach eine abgeprallt, weil sie die nicht zulassen konnte.

01:34:28: Und an irgendeinem Punkt hat es dann umgeschlagen und sie war einfach offen für das, was ich ihr gesagt habe und nicht das, was sich in ihrem Kopf manifestiert hatte über ein sehr veraltetes Bild getrieben durch Medien- und Horror-Schauer-Geschichten.

01:34:49: Aber es war ein Prozess und mittlerweile weiß sie, was ich mache.

01:34:55: Ich muss nicht mehr irgendwie einen Blatt vorm Mund nehmen, wenn ich sage, ich gehe auf einem Stammtisch, die weiß, was für ein Stammtisch das ist und so weiter.

01:35:04: Das ist natürlich sehr angenehm, da im persönlichen Umfeld so viel Offenheit zu haben.

01:35:10: Der Kontrast zu dem professionellen Umgang damit oder dem ganzen beruflichen Feld ist halt eigentlich erschreckend.

01:35:19: Und es ist auch erschreckend, wie stigmatisiert das noch ist.

01:35:23: wenn man das jetzt mal vergleicht mit Homosexualität, was lange ja auch ein sehr, sehr großes Tabuthema war, und auch immer noch ist und auch immer noch problematisch ist, gerade auch im beruflichen Kontext.

01:35:41: Aber die sind dort einen großen Schritt weiter, als BDSM-La eigentlich sind.

01:35:49: Danke, sorry.

01:35:50: Ähm, Romeo, ich will grad... Nein, also, Homosexualität war ja eine Zeit lang auch nicht nur verpönt, sondern auch verboten.

01:36:00: Und das war ja bei Sadomasochismus ähnlich, oder sehe ich das falsch, Lydia?

01:36:07: Ja.

01:36:07: Das ist eine sehr wichtige Sache, weil viele Menschen halt viele Klischees im Kopf haben und gar nicht wissen, wo die auch historisch herkommen.

01:36:15: Und ich habe ja meine Diplomarbeit zum Thema BDSM geschrieben, habe damals eine Online-Umfrage gemacht.

01:36:17: im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Und.

01:36:27: so habe ich damals meine Online-Umfrage auch dadurch durchführen können, dass ich alle SM-Gruppen in Deutschland oder im Deutschsprachigen Raum sogar angeschrieben habe.

01:36:33: Und dadurch, wie man in dieser Runde hier auch sieht, habe ich also bis heute viele Kontakte, weil diese ganzen SM-Gruppen auch meine Online-Umfrage damals verteilt haben.

01:36:42: Und jedenfalls war da natürlich auch eine wichtige Frage, wie die wissenschaftliche Entwicklung überhaupt in dem Bereich aussah.

01:36:49: Und um es sehr kurz zu sagen, weil man kann darüber Stunden sprechen, aber nur ein ganz kurzer Abriss.

01:36:54: Viele wissen nicht, dass ein wichtiger Punkt, der war, der hat nämlich der französische Psychiater Benedikt Morell, die sogenannte Degenerationstheorie herausgebracht.

01:37:03: Die befasste sich nicht nur mit Sexualität, sondern mit ganz vielen Themen des Menschseins und der Gesellschaft.

01:37:09: Und der hat einen großen Fehler gemacht, der hat seinen katholischen Glauben, gleichgesetzt mit seiner Wissenschaft, ist aus heutiger Sicht wirklich sehr schwer nachvollziehbar, aber der hat wirklich gesagt, Gott sagt alles was nicht der Zeugung eines Kindes in einer christlichen Ehe dient ist Sünde.

01:37:25: Und damit hat er gesagt, jede sexuelle Aktivität, die nach Gott aus seiner Sicht im katholischen, theologischen Konzept Sünde sei, sei wissenschaftlich krank.

01:37:34: Und diese Gleichsetzung der religiösen Vorstellungen mit der Wissenschaft war eigentlich so der Ausgangspunkt der Pathologie-Sierung.

01:37:42: Und dann hat eben, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, in den vergangenen Jahren, entwickelt als Worte für diese Label.

01:38:07: Man muss dazu sagen, Ritter von Sacha Masoch hatte halt zum Beispiel Venus Impels geschrieben.

01:38:11: Das war ein Roman, der von einem Mann handelte, der dominante Frauen sehr attraktiv findet und deswegen hat er dann Sacha Masoch zum... Vorbild für Masoismus gemacht.

01:38:21: und den Makidesaat, der sehr viele extreme sexuelle Szenarien in seinen Büchern auch immer skizziert hat, hat er dann zum Vorbild für Sadismus gemacht.

01:38:28: Was übrigens interessant ist, weil der Makidesaat eigentlich ein Zwitscher war.

01:38:32: Das Wort hatten wir, glaube ich, heute noch nicht.

01:38:34: Das beschreibt halt Menschen, die sowohl die Dominante... Doch Angelika hatte das verwendet.

01:38:38: Genau.

01:38:38: Ah gut, dann hatte ich da in dem Moment gerade nicht aufgepasst, auf jeden Fall gut zu wissen.

01:38:43: Also, der Makidesaat, auf dem Sadismus basiert für eigentlich ein Zwitscher.

01:38:46: Nun ja.

01:38:47: Also, kurz gesagt, in der Psychopathiasexualis hat man dann jetzt die ungewöhnlichen sexuellen Vorlieben danach lesen können.

01:38:54: und leider hat hier aber der Richard von Kraft Ewing die Logik von Benedict Morrell auch irgendwie übernommen und hat gesagt, als Pervers muss jede Äußerung des Geschlechtsstriebs erklärt werden, die nicht den Zwecken der Natur Das heißt, der Fortpflanzung entspricht.

01:39:10: Da sind wir immer noch bei dem selben Konzept, wie man sieht, und Kurzversionen.

01:39:14: Dann kam noch Sigmund Freud und die Psychoanalyse, die im Prinzip weiterhin auch sehr stark dieses Konzept vertreten hat, das also sexuelle Vorlieben.

01:39:24: die halt nicht der Zeugung des Kindes dienen in irgendeiner Form nicht das sind, was eigentlich gedacht war sozusagen.

01:39:31: Und das hat sehr lange also angedauert mit der Pathologisierung und die hat sich dann auch niedergeschlagen in der gesellschaftlichen Wahrnehmung ungewöhnlicher sexueller Vorlieben.

01:39:39: So, kurz gesagt, dann hat man sehr viel weiter diskutiert und geforscht.

01:39:44: Und im Jahr zwei Tausend Dreizehn war ein wichtiger Punkt, weil im DSM, das ist der Das ist ein Buch, in dem psychische Störungen und die Diagnose-Stellung eben definiert werden.

01:39:56: Das wird alle paar Jahre geupdatet nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft und herausgegeben von der amerikanischen psychiatrischen Gesellschaft.

01:40:03: und im DSM V der Auflage, das im Mai, zwei Tausend Dreizehn rauskam, wurde dann ganz klar gesagt, dass ungewöhnliche sexuelle Vorlieben, die also statistisch seltener vorkommen als jetzt andere sexuelle Handlungen, dass die jetzt nicht krankheitswertig sind, dadurch, dass sie selten sind.

01:40:21: Und deswegen hat man dann gesagt, ungewöhnliche sexuelle Vorlieben, die aber überhaupt nicht krankheitswertig sind, sind Paraphylin.

01:40:28: Und ungewöhnliche sexuelle Vorlieben mit einem Krankheitswert, die nennt man jetzt Parafile-Störung.

01:40:35: Und entscheidend ist hier eben die negativen Konsequenzen für die betroffene Person oder andere Menschen.

01:40:41: Also eine paraffile Störung ist eine Paraphilie, die Leiden oder Beeinträchtigung der betroffenen Person oder Verletzung anderer Menschen bewirkt.

01:40:49: Also relevanten Schaden anderer Menschen.

01:40:52: Das ist schon mal ganz wichtig, weil es im Jahr im Jahr ist, da also dementsprechend ein ganz wichtiges Jahr war.

01:40:58: Und ich habe jetzt extra für diese Sendung mir nochmal kurz ein Artikel durchgelesen.

01:41:05: Also eine systematische Untersuchung der Prävalenz etiologischen, psychologischen und zwischenmenschlichen Faktoren im Zusammenhang mit BDSM, das ist jetzt die deutsche Übersetzung des Artikels auf Englisch, heißt der Systematic Scoping Review of the Prävalence etiological, psychological and interpersonal factors associated with BDSM.

01:41:25: Und in diesem Artikel, der im Journal of Sex Research im September, der ist sehr lang und sehr interessant zu lesen, aber nur mal so ein paar Eckpunkte, die wahrscheinlich viele interessieren werden.

01:41:37: Also die haben einerseits geschrieben, dass, wenn man sich die Gesamtstudienlage zu der Frage, wie häufig kommt eigentlich BDSM in der Bevölkerung vor?

01:41:44: anguckt, dass da eben sehr, sehr unterschiedliche Zahlen sind, nämlich zwischen zwei und siebzig Prozent.

01:41:51: Also zwischen zwei und siebzig.

01:41:52: Das ist eine ziemlich große Spannweite.

01:41:55: Ergibt sich aber daraus, dass je nachdem, was man da abgefragt hat, mal mehr und mal weniger Leute geantwortet haben.

01:42:01: Also da kam es natürlich sehr stark auf die Fragestellung an.

01:42:05: Und dann ist auch noch wichtig zu sagen, die haben sich auch angeschaut, es gibt ja verschiedene Theorien zur Entstehung und zu Hintergründen von der BDSM-Neigung.

01:42:14: Und jetzt noch mal, was hier ganz wichtig ist, also die Forschungslage stützt weder psychoanalytische noch generell psychopathologische Theorien zur BDSM-Entwicklung, steht dort.

01:42:25: Und mit den psychopathologischen Theorien ist hier beispielsweise gemeint die Annahme, die manche Leute ja haben, dass BDSM prinzipiell eine Folge von Traumatisierung sei oder auch die Annahme, dass Menschen mit BDSM häufiger psychische Probleme hätten als andere Menschen.

01:42:41: Also hier steht, dass das, wenn man sich die Gesamtforschungslage anschaut, eben nicht bestätigt werden kann.

01:42:49: Es gibt aber empirische Belege dafür, dass BDSM als eine Form von Freizeit und Entspannung oder eine Erweiterung des sexuellen Repertoirs und als Spielart des menschlichen Sexualverhaltens eingeordnet werden kann.

01:43:03: Ja, das ist also so der aktuelle Stand nach der Gesamtschau der bisherigen Forschungslage.

01:43:11: Ein guter Roundhouse-Kick.

01:43:13: Und

01:43:13: mit dem Blick auf die Uhr würde ich dann gerne auch so langsam zum Ende kommen.

01:43:19: Ich möchte aber einen unseren vier ... Gästinnen noch die Möglichkeit geben, wenn ihr noch irgendwas hier platzieren wollt, für irgendwas noch Werbung machen wollt.

01:43:29: Nico, du hast gerade schon SMJG vorgestellt, zum Beispiel.

01:43:32: Aber wenn ihr noch irgendwas erwähren wollt, dann könnt ihr das jetzt sehr gerne tun.

01:43:36: Ich gebe aber euch keine Reihenfolge vor.

01:43:38: Also wer, wer was vorstellen möchte, der Spreche.

01:43:46: Ja, ne.

01:43:48: Angelique,

01:43:48: möchtest du?

01:43:49: Möchtest, tatsächlich.

01:43:52: Ja, ich habe ja Eingangs erwähnt, dass wir ein Verein sind, der in NRW tätig ist und stammtisch und Gesprächsgruppen anbietet.

01:44:04: Und wir haben vor zwei Jahren ungefähr ein Projekt, was es schon aber länger in der Szene gab, wieder aufgenommen, nämlich King Friendly in English Professionals.

01:44:19: Genau, kurz KSP genannt.

01:44:22: geht's darum.

01:44:24: Wir haben ja eine Internetseite und Mail-Adressen, dass immer wieder Menschen sich an uns gewendet haben, die eben aus unterschiedlichen Bereichen, sei es Ärzte, sei es vielleicht Anwälte, eben jemanden gesucht haben, der mit BDSM Themen vertraut ist.

01:44:47: Und wir haben eben mit zweiselt durch eine... Ein Mitglied bei uns, Sonja Jungling, ich kann den Namen sagen, die hat angefangen, eben dieses Projekt aufzuziehen.

01:45:06: Wir möchten, soweit möglich, möchten wir eben eine Adress-Liste anbieten in den Menschen, die Hilfe suchen mit einem Problem, der auch mit BDSM zusammenhängt.

01:45:20: dass sie eben professionelle Hilfe finden von Menschen, die BDSM-Affin sind oder die Ahnung von BDSM und BDSM-Themen haben in ihrem Fachgebiet.

01:45:32: Es könnte jetzt zum Beispiel ein Schreiner sein, der irgendein BDSM-Möbel herstellen könnte im Zweifelsfall.

01:45:42: Wir sind aber auch in Punkturecht, kann es jemand sein, wobei die meisten professionellen Professionals, die wir jetzt haben, sind tatsächlich Therapeuten und Ärzte.

01:45:55: Da haben wir, die Veliste ist frei zugänglich, die ist momentan noch auf unserer Internetseite, wird aber vielleicht umziehen.

01:46:04: Und ich werbe einfach dafür, Menschen, die uns zuhören, wenn sie eben in einem Beruf arbeiten und eben im Bereich BDSM sich auskennen.

01:46:17: und ihr Hilfe anbieten könnten, in welcher Form auch immer in ihrem Berufsfeld, dass sie sich gerne bei uns melden bei dem Projekt, weil wir das versuchen, immer weiter auszubauen.

01:46:34: King Friendly Professionals.

01:46:36: Das heißt es.

01:46:37: Dankeschön.

01:46:39: Ja, wie sieht es bei den anderen aus?

01:46:41: Möchtet ihr noch was loswerden?

01:46:44: Oder seid ihr wunschlos glücklich?

01:46:48: Nein, gerne.

01:46:48: Was ich noch sagen könnte, unterstützt einfach eure lokalen Stammtische.

01:46:52: Geht hin, tauscht euch mit Menschen aus, besucht die Stammtische und wenn euch irgendwas in eurer Community fehlt, dann macht das.

01:47:00: Macht das einfach selbst.

01:47:04: Themen möchte ich mich auf jeden Fall anschließen.

01:47:07: Geht hin, macht mit.

01:47:10: Das sind viele lustige Menschen.

01:47:12: Man kann da sehr viel Spaß haben, sich gut unterhalten.

01:47:16: Ich mache natürlich kurz noch Werbung für unser Treffen.

01:47:19: Wenn ihr in München seid und ihr interessiert euch für BDSM und oder Polyamorie und ihr wollt euch über solche Sachen unterhalten in einem inklusiven Umfeld Queer Friendly, Bipark Friendly, so Barrierearm, wie wir es machen können, sind wir auch jederzeit dankbar, wenn jemand sagt, ich habe folgendes Bedürfnis, dann versuchen wir da drauf einzugehen.

01:47:44: Schade auf unsere Webseite, da stehen die Termine immer drauf.

01:47:48: Und dann freuen wir uns, euch da zu sehen.

01:47:52: Und wenn ihr nicht in München seid, geht es zu vielen anderen Treffen.

01:47:55: Es gibt überall welche und es lohnt sich wirklich.

01:47:59: Super.

01:48:00: Jetzt habe ich allen die Möglichkeit gegeben.

01:48:02: Suri, möchtest du noch irgendwas loswerden?

01:48:04: Ich bin wohl fast glücklich.

01:48:06: Super.

01:48:06: An der Anmerkung, ich wollte nur erwähnen, dass, falls ihr sagt die Geschichte, die sexualwissenschaftliche Geschichte des BDSM interessiert euch, ich habe die ziemlich umfassend in dem Kapitel in meinem Buch über Sadisten, das ist so ein populärwissenschaftliches Buch auch, dargelegt.

01:48:21: und von daher, wenn ihr jetzt sagt, ihr möchtet da gerne auch die Unterschiede zwischen den gefährlichen und einvernehmlichen sexuell sadistischen Menschen verstehen und auch diese ganze... Sexuell-wissenschaftliche Story, etwas deep diving.

01:48:33: Das war also ein Buch, was sehr dick geworden ist, weil da ziemlich viel zum Thema drin steht.

01:48:38: Super.

01:48:40: Also wer mag, kann da gerne weiterlesen und die Lydia damit unterstützen.

01:48:45: Wer uns unterstützen möchte, der kann gerne auf Patreon, also p-a-t-r-e-o-n.com schrägstrich-w-t-f-talk, also w-t-f und dann t-a-l-k.

01:49:00: gehen und da könnt ihr uns unterstützen und auch bei der Deckung der Produktionskosten helfen.

01:49:06: Ihr könnt auch ganz unterschiedliche Teile auswählen, ihr könnt es auch so auswählen, dass ihr nur einmal im Monat zum Beispiel uns ein bisschen Geld zur Verfügung stellt.

01:49:16: Da ist euch wirklich und und dreißig Leute, die ein Minimum geben, helfen uns auch.

01:49:21: Also schaut gerne mal vorbei, unterstützt uns, wir freuen uns sehr.

01:49:25: Was uns auch sehr freut, ist, wenn wir uns Wiedersehen und zwar noch dieses Jahr am dreißigsten Dezember sehen wir uns nämlich wieder.

01:49:34: Holm, magst du schon etwas zum Thema verraten?

01:49:38: Oder das Thema ist geht ein bisschen in die Richtung, was wir letztes Jahr kurz vor dem Jahreswechsel auch hatten, nämlich von Raunächten und Wintersondenwände.

01:49:47: Und wir schauen uns den Jahreswechsel im europäischen Brauchtum an, wo es noch ganz viel noch nicht gesagt es gibt.

01:49:54: und Ja, wir werden an einer der längsten Nächte des Jahres uns mit den langen Nächten im Winter beschäftigen.

01:50:06: Das wird auf jeden Fall schön.

01:50:08: Dann bleibt mir nichts mehr übrig als dem Stammteam, dem Team im Hintergrund, euch vier wundervollen Gästen und den Zuschauenden zu danken.

01:50:17: Vielen Dank, frohe Weihnachten euch allen.

01:50:20: Wir sehen uns nach Weihnachten, aber noch dieses Jahr wieder und bis dahin dann.

01:50:24: Tschüss!

01:50:25: Ciao!

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