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Episode 64: Die schwarze Szene - Was sind eigentlich Gruftis?

Shownotes

Webseite Lydia Benecke: www.lydiabenecke.de

Webseite WTF Live: www.wtf-leipzig.de

Twitch Kanal https://www.twitch.tv/wtftalk

Unterstütze den WTF Talk: www.patreon.com/wtftalk

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Transkript anzeigen

00:00:01: Einen wunderschönen guten Abend und herzlich willkommen zum vierundsechzigsten Mal WTF Talk.

00:00:06: Wir sprechen heute über das Thema die schwarze Szene.

00:00:10: Was sind eigentlich Gruftis?

00:00:13: Könnte könnte einen ganz entfernten Zusammenhang damit haben, dass vor relativ kurzer Zeit das WGT war und wir uns irgendwie alle auch beim WTF in Leipzig gesehen haben und da so gewisse Themen ausgebrütet haben.

00:00:28: Ja.

00:00:30: Dann kann ich auch gleich dazusagen, wir waren auch alle beim WDF und die meisten sollten die meisten von uns kennen.

00:00:42: Wir stellen trotzdem mal kurz vor, Lidia wenige Psychologin und diejenige, die diese Runde hier zusammenhält.

00:00:51: Bernd Haader, Journalist, skeptischer Blogger seit ewigen Zeiten und ja, der ... Der Kopf, hauptsächlich Kopf hinter dem Skeptics Block auf Skeptics.org.

00:01:04: Annika Harrison, Lehrerin, ähm ähm

00:01:07: ähm

00:01:08: ähm äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh äh.

00:01:29: Einige, die uns regelmäßig gucken schon, hauptsächlich dürftet ihr Vladi's Bilder kennen, denn die findet ihr bei den Einladungen.

00:01:36: Vladi, sagst du noch ein bisschen was zu dir.

00:01:40: Grofti, Bildchenmaler,

00:01:42: Kölner

00:01:44: und hier.

00:01:45: Mit Hund.

00:01:46: Mit Hund.

00:01:50: Das ging schnell.

00:01:53: Ja,

00:01:55: Lucy van Oort dürften einige noch aus ferner Vergangenheit in Erinnerung haben, andere aus unseren früheren Folgen.

00:02:01: Und du machst Musik und sonst?

00:02:05: Ich mache Musik, ich schreibe Bücher, die sich vornehmlich, wenn ich Lesungen halte, in der schwarzen Szene bewegen.

00:02:15: Ich glaube, deswegen bin ich auch hier.

00:02:17: Ich mache auch Musik, die sich mittlerweile vornehmlich in der schwarzen Szene bewegt schon seit vielleicht über zwanzig Jahren.

00:02:23: Ich schreibe Drehbücher.

00:02:25: unter anderem die letzte Soko Leipzig-Folge über das große Festival in Leipzig, was wir natürlich nicht benennen durften im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, am Pfingsten.

00:02:36: Und ja, und deshalb bin ich, glaube ich, hier und ich habe einen, ich bin gewissermaßen Altersgrufti, weil ich zusammen mit dem Christen von Asternich jetzt auch demnächst noch vorgestellt werden wird.

00:02:49: Dem Oswald Henke ein Lesespiel-Bühnen-Programm habe, was ich einen Kessel Schwarzes nennt und wo quasi drei Gruftier-Rendner-Innen auf der Bühne produzieren.

00:03:04: Das bricht nicht, Christian.

00:03:07: Rendner-Innen ist, ich benutze ja den Terminus Dinosaurier, weil wir aus dem schwarzen Urschleim mit hervorgekrochen sind, möchte ich behaupten.

00:03:18: Das ist wahr.

00:03:19: Das meint man bei mir teilweise nicht zu denken, aber das ist auch in meinem Fall so.

00:03:26: Christian, du schreibst und liest das auf bemerkenswerte Art.

00:03:33: Das lässt mich leicht erröten.

00:03:35: Aber was das Grofti-Tum angeht, bin ich halt von den Gothics adoptiert worden.

00:03:40: Lese halt auch seit über fünfundzwanzig Jahren jährlich auf dem WGT und bin quasi Ehrengrofti, möchte ich behaupten.

00:03:47: Was ich beruflich mache, weiß ich allerdings nicht genau.

00:03:50: Als Hobby tue ich Dinge und beruflich tue ich Dinge für Geld.

00:03:58: Ja, wir hatten es anfangs ein bisschen vom Team, wer sich der Szene zurechnen würde.

00:04:08: Ich eigentlich eher nicht.

00:04:10: Also zumindest, als ich jung war, nicht.

00:04:16: Wie seht ihr das?

00:04:19: Also, ich bin, glaube ich, bekannt dafür, dass ich mich da schon auch... Wie der ganz unauffällig.

00:04:24: Ganz unauffällig habe ich auch natürlich dieses Thema hier so ein bisschen in die Runde geworfen.

00:04:30: Und ja, es gibt sehr viele Vorurteile, was das angeht, auch einen Grund, warum wir diese Sendung machen, weil ich auch ständig Menschen erklären muss, was alles für Annahmen falsch sind und das werden wir heute hoffentlich auch tun.

00:04:42: Und von daher, ja, ist das natürlich auch privates Interesse, warum wir heute dieses Thema machen, zumindest meinerseits.

00:04:49: Ja, ich würde sagen, ich fühle mich auf jeden Fall zu den Werten, zum Stil, zur Musik und allem, was damit zusammenhängt, hingezogen.

00:04:56: Ich würde sagen, ich bin sympathisant hin.

00:05:00: Ich bin nur nicht stringent in meinem Stil jetzt so.

00:05:04: Ja.

00:05:04: Was deutlich sichtbar ist.

00:05:10: Und Bert, du ruft die.

00:05:14: Ach Gott, ich hatte mal das Vergnügen mit einer Jungen Damen zusammen zu sein, die ich noch aus der Schule kannte.

00:05:25: Also wir hatten so eine Jahrzehnte lange und oft Beziehungen.

00:05:30: Sie war leider viel zu spießig und viel zu konservativ.

00:05:34: Und irgendwann ist sie auch mal aufgefallen, dass ich meist ein Schwarz trage.

00:05:37: Und dann hat sie mich irgendwie darauf angesprochen, ob ich zu dieser Szene gehören würde.

00:05:40: Und ich erinnere mich tatsächlich noch genau an meine Antwort.

00:05:44: Ich habe gesagt, nein.

00:05:46: Aber wenn es morgen ein Gesetz geben sollte, dass jeder Bundesbürger sich einer Szene anzuschließen habe, dann wäre das für mich in der Tat die Gothic Szene.

00:05:57: Aber solange das noch nicht so bei ... ist, würde ich mich ähnlich wie Annika verordnen.

00:06:04: Aber trotzdem müssen wir, glaube ich, noch auf eine Anekdote mit Lydia zu brechen kommen.

00:06:13: Ich glaube, ich habe Lydia zum ersten Mal bewusst kennengelernt und Ich muss jetzt vorsichtig sein, weil ich nicht sicher bin, ob ich das alles korrekt wiedergebe, weil es ist schon lange her.

00:06:24: Es kann auch sein, dass sich das nicht jede Einzelheit jetzt stimmt, aber es war tatsächlich so, dass ich in dem Wuch geschrieben hatte, Geister Gossix Gabelbiger, also wo Gossix schon im Titel war.

00:06:36: Der Verlagerte hat das nur gemacht, um diese Alliteration zu haben.

00:06:39: Es ging genau zwei oder drei Seiten über Gossix und das auch nur als Anhang an das Satanismus-Kapitel.

00:06:46: Ich habe noch im Jahr um zwei tausend sechs also ein Jahr später war dann die Gehehe die Gehehe Konferenz damals in Essen und ich weiß, dass das da kam Lydia glaube ich, wenn ich es richtig wieder gebe zum ersten Mal bewusst auf mich zu und hat mich auf dieses Buch angesprochen und sich hin nicht so.

00:07:05: sagen wir mal nicht so amüsiert zu sein, was mich total überrascht hat, weil ich fand das Kapitel total wohlwollend.

00:07:12: Also das war überhaupt von mir überhaupt nicht irgendwie kritisch oder abwertend gedacht.

00:07:16: Aber es stand natürlich schon ein paar Sachen drin, die so ein bisschen kritisch waren, die allerdings auch nicht auf meinem Mist gewachsen waren, sondern die von so Jugendschutzbeauftragten und so Weltanschauungsleuten kamen, die ich halt dazu gefragt hatte.

00:07:29: Und irgendwas wie ein Lied, der damals nicht so ganz daran zu gefallen, also ich weiß noch irgendwie, dass wir uns dann lange lange darüber unterhalten hatten abends, aber ich kann den Inhalt nicht mehr exakt wiedergeben, aber ich kann diese Kritikpunkt, um die es in diesem Kapitel geht, ja später irgendwann im Lauf der Sendung mal erwähnen.

00:07:46: Echt großartig, weil jetzt, wo du sagtest, Anekdote ist, ist es mir wieder eingefallen.

00:07:50: Und ich habe das im Kontext der Vorbereitung dieser Sendung echt vergessen, dass tatsächlich dieses Buch quasi der Einstieg in unser Kennenlernen war.

00:07:57: Übrigens, dann haben wir unser zwanzigjähriges Kennenlernenjubiläum jetzt.

00:08:01: Und das war das Buch genau.

00:08:02: Ja, stimmt.

00:08:02: Zwei-tausend-sechs, ja.

00:08:04: Schöne Anlass zu feiern, Bernd.

00:08:06: Jetzt hat mich gleich von mehreren Seiten die Frage ereilt, was eigentlich Gruftis sind.

00:08:12: Da sollten wir vielleicht damit anfangen, die Szene überhaupt ein bisschen abzugrenzen oder den Begriff abzugrenzen.

00:08:18: Wer mag denn?

00:08:19: Wer fühlt sich dazu berufen?

00:08:22: Ich glaube, das ist die schwierigste Frage, die wir heute Abend stellen können, oder?

00:08:29: Ich glaube

00:08:29: auch tatsächlich, dass die Szene... Ich sehe die Szene ja nicht.

00:08:33: Es ist ja keine homogene Masse.

00:08:34: Man kommt von ganz vielen verschiedenen Seiten da.

00:08:36: Ich habe mal gesagt, Grofties sind das toleranteste, intolerante Pack, das ich kenne.

00:08:43: Da möchte ich einhaken.

00:08:45: Ich würde fast sagen, die Szene rekrutiert sich aus Leuten, die nicht zur Szene gehören

00:08:49: wollen.

00:08:50: Und die alle sagen, ja, ja, aber ich nicht.

00:08:55: Ja, weil ich glaube, dass ich die Szene, wenn du sie so nennen willst, Nichts daran, also an Dingen irgendwie ausmachen lässt, an denen sich normalerweise so Szenen ausmachen lassen.

00:09:11: Also an einem solchen bestimmter Musikgeschmack.

00:09:13: Wenn du guckst, also ich als Musikerin bin da natürlich speziell, guck darauf immer und denk mir, also der Musikgeschmack, der ist ihnen unfassbar divers und auch unfassbar tolerant.

00:09:24: Ja, so.

00:09:24: Also es ist eigentlich vollkommen egal.

00:09:28: solange du bestimmten Werten dich zugehörig fühlst.

00:09:32: Also ich glaube, dass das eher eine, also in sehr, sehr vielen Bereichen dieser Szene eher eine Art Wertegemeinschaft ist, die bestimmte, bestimmte Dinge, also der bestimmte Dinge sehr wichtig sind.

00:09:47: Also Integration von... Andersartigkeit zum Beispiel.

00:09:53: Das war so das, wo ich versucht habe, die Szene daran auszumachen, dass überall sonst so anders ein Außenseitertum ein Markel ist.

00:10:06: Und bei den Gruftis ist es eher eine Bedingung oder zumindest Erfahrung mit Außenseitertum oder eine große Affinität zu Außenseitertum.

00:10:20: So.

00:10:22: Ja.

00:10:23: Ja.

00:10:23: Aber

00:10:24: es will gerne ja also ist immer es.

00:10:27: Es will gerne ja nicht jedes Jahr zwanzigtausend Leute.

00:10:31: Also kurz, es hat mir der Toleranz halt durchaus auch grenzen, wenn man sich halt überlegt, wie in der Gruffdisszene von wo immer die einzelnen Akteure kommen, beispielsweise die Knicklichtwichtel jahrelang geschmät wurden.

00:10:44: Also Cyber Goth waren Figuren, über die man sich in der Szene sehr viel lustig gemacht hat.

00:10:51: Inzwischen hat sich das allerdings auch geändert, weil diese Toleranz, was Lucy sagt, dass man als Außenseiter erst mal Das ist die Basisqualifikation.

00:11:01: Aber de facto kommen die Leute ja von ganz verschiedenen Seiten.

00:11:04: Man kommt von der Literatur, die romantische Schauerliteratur ist eine Basis, die die Punkmusik ist eine Basis.

00:11:12: Es gibt ganz viele verschiedene Wege, die in den dunklen Teil der alternativen Szenen führen.

00:11:20: Und das ist ein ganz großer Mix.

00:11:23: Und darum sind die Leute halt auch so vielfältig.

00:11:26: Was ich sagen kann für mich, was sehr wichtig war, Ich habe die interessantesten Menschen, die ich kenne, wirklich in der Peripherie der Gossex-Szene kennengelernt, weil die auch so vielseitig interessiert sind, dass das etwas unglaublich inspirierendes ist, was immer in Bewegung ist.

00:11:40: Definitiv.

00:11:41: Und ich glaube, es ist auch einfach eine sehr, sehr... Also, was diese Szene ausmacht, ist tatsächlich so ein Spaß am... am Integrativ sein.

00:11:53: Also, ich hab's ja jahrelang auf dem WGT dieses Fight-EV-Fest organisiert, wo eben ganz viele Leute auch von außerhalb kamen.

00:12:02: Also, der Fight-EV ist immer noch ein Verein, der sich um Verweis der Eltern kümmert.

00:12:07: Da haben wir halt Musik-Ex ran geholt und Lese-Ex, der Christian hat auch ganz oft da gelesen und so.

00:12:12: Und Lydia hat da auch ganz oft der Vorträge gehalten.

00:12:15: Und da fehle halt auf, dass ... Auch die Eltern, die von dort, also auch teilweise die verweisten Eltern, die überhaupt nicht zur Szene gehörten, die wurden halt in ihrem Außenseiter-Tum, was du halt bist, wenn ein Kind verstorben ist, halt sofort integriert und sofort eben als Andersartige umarmt und aufgenommen.

00:12:39: Und ich glaube, das ist wie so ein... Ja, das ist so ein... Also, das mag nicht immer echt sein, aber es ist so ein bisschen auch ein Vorsicht hertragen dieses Habitus, dass du eigentlich, solange du selber niemanden ausgrenzt, gehörst du dazu, auch wenn du keine schwarzen Klamotten anpasst.

00:12:54: Ja,

00:12:55: stimmt.

00:12:56: Da ist der Feiten ein richtig schönes Beispiel auch in Bezug auf Vorurteile, weil es ja angedeutet worden, also das meiste, was von über Gothic weiß, sind ja... Weiß zu wissen, glaubt, sind ja Vorurteile.

00:13:05: Also die Bildzeit und war sehr lange Vorreiter zu erzählen, woran man erkennen kann, dass sein Kind Gothic ist und worauf man unbedingt achten muss.

00:13:14: Hier wurde auch schon im Chat gefragt, ob wir Katzen opfern, die Gruff, die ist an sich.

00:13:18: Also zum Beispiel Kinder.

00:13:20: Kinder opfern wir nur, wenn man uns darum bittet heutzutage.

00:13:23: Aber das passiert ja auch so nicht mehr.

00:13:25: Aber der Fight ist ein sehr, sehr schönes Beispiel.

00:13:28: Weil das hat jahrelang funktioniert und keiner, keiner der da mitgemacht hat, hat Geld bekommen oder nach Geld gefragt und es ging um einen guten Zweck.

00:13:35: Und all die Finster gestalten haben gerne mitgemacht.

00:13:38: Es war immer bumsvoll.

00:13:39: Und nachdem es mit dem Fight Probleme gab und jetzt diese Veranstaltung so nicht mehr stattfinden, hat sich auch gleich wieder eine neue Veranstaltung gefunden, die für einen guten Zweck Veranstaltung macht, wo die Leute auch reingehen.

00:13:50: Also jedes Vorurteil, das mögliche, charakterliche Schwächen den Gothic unterstellt, zerbricht eigentlich daran, wenn du siehst, was da im Inneren passiert und wie engagiert die Leute dabei sind.

00:14:05: Und wie rücksichtsvoll aufeinander.

00:14:07: Das kann ich wirklich aus dem Fight immer noch erzählen.

00:14:10: Das waren Räumlichkeiten, die hatten vielleicht zusammen, ich weiß nicht sowieso, zwei, dreihundert Quadratmeter bestenfalls.

00:14:19: Und da sind wirklich also Hunderte von Menschen in diesen Fingstagen immer durchgelaufen und saßen da dicht an dicht und es gab ein Treppenhaus.

00:14:27: und Wenn dort Läufe mit Rollstühlen zum Beispiel waren, dann haben die Leute die gemeinsam die Treppe hochgetragen und wieder runtergetragen.

00:14:36: Und das Ding ist, wir haben da dann auch alle, wenn wir das organisiert haben, wir haben dann da alle übernachtet im sogenannten phalltnischen Dorf, also auf Isomatten in diesem Raum.

00:14:45: Und es war wirklich so, dass wir trotz dieser Hunderten von Menschen, die durch diese Räume, also Gewalt sind jeden Tag, wir mussten am Ende nur durchfegen.

00:14:55: Also das war ein Büro, es ging nicht kaputt, da wurde nichts geklaut.

00:14:59: Das hat auch die damalige Vorsitzende des Feids, die musste immer lachen und sagte sie, also auf dem Kirchentag wurde wesentlich mehr geklaut als beim Vegetä.

00:15:10: Und das ist ja auch lustigerweise was, was in Leipzig immer wieder auch bekannt ist, dass das also von Journalistin Seite immer gesagt wird, dass die Leute immer in den Parks irgendwie Sachen wegräumen und so.

00:15:23: Also ich glaube, so Rücksichtnahme ist schon was, was die Szene auszeichnet, finde ich.

00:15:27: Also ich möchte nicht unhöflich sein, aber alles, was ihr jetzt fällt, da sind... Und für mich ja so Eigenschaften, das mag ja alles richtig sein, was ihr dazu sagt, was ihr da sagt, aber es rechtfertigt ja nicht, also beantwortet, sorry, in meinem Eindruck da nicht die Frage, weil das, was ihr jetzt schildert, könnte man auch die Tolerantis oder die Sauberies oder was nennen.

00:15:45: Aber die nennen sich ja Gossix und Christian hat da schon so ein bisschen angedeutet, düstere Romantik, Schauer-Literatur.

00:15:52: Also ich weiß, was über die Weltanschauung ist, nicht über die Eigenschaften dieser Gruppen.

00:15:56: Was sind das für Leute?

00:15:57: Aber die Einschaft sind ja das, was es eignet.

00:16:00: Nein, aber dass man rücksichtsvoll und tolerant ist, das wird jeder von uns sagen, das ist ja kein Eigenschaft einer Gruppe.

00:16:06: Was zeichnet die Gossix

00:16:09: aus?

00:16:09: Zum

00:16:09: Beispiel lässt es sich nicht selber

00:16:14: so nennen.

00:16:15: Objektivierbare Eigenschaften, obwohl es keine homogene Gruppe ist.

00:16:18: Also der, der hangt zu dieser düsteren Ästhetik und zur Mobilität, also dass man sich überwiegend schwarz kleidet, Captain Obvious, Captain Obviously Black.

00:16:28: dass das melancholische in der Stimmung wird ja in der Musik dann auch zelebriert, dass das alternative grundsätzlich etwas abseits des Mainstream gelegen.

00:16:39: Das sind die groben Gemeinsamkeiten, die man so sehen kann.

00:16:43: Aber davon ab wird es unglaublich divers und kreativ, bevor zum Beispiel Cosplay kam, weil ja der Ausdruck der Individualität in der Szene sehr wichtig ist.

00:16:53: Bevor Cosplay überhaupt bedeutsam wurde, war schwarzes Cosplay eigentlich schon üblich.

00:17:00: Also ich habe das nie wirklich zugehört.

00:17:02: Und auch das schwarz-romantische hast du zum Beispiel in der Mittelalter Szene, die ja ganz eng verflochten ist mit der Gothic Szene.

00:17:10: Hast du das eigentlich eher weniger?

00:17:14: Da gibt es dann auch wieder Seitenarmen, wo man sagt, die mit der Szene nichts zu tun

00:17:18: haben,

00:17:19: aber da wusstest du zusammenschwappt.

00:17:21: Da fehlt selbst die dunkle Ästhetik und da haben die Leute bunte Mittelalterklamotten an oder viktorianische Klamotten und selbst das wird irgendwie genommen.

00:17:33: Ich kenne auch zum Beispiel aus Leipzig, da sind welche rumgelaufen mit so ganz schreinbunden

00:17:38: Regenbogenklamotten.

00:17:40: Waren aber durchaus in der schwarzen Szene unterwegs.

00:17:43: Also selbst das ist irgendwie kein größter gemeinsamer Teil also.

00:17:51: Das sind Sachen, die vereinzelt wirklich in den letzten Jahren aufgekommen sind, auch um das ganze Absurdum zu führen.

00:17:58: Der Humor ist halt genauso subversiv wie der Rest der Gedanken.

00:18:02: Es gibt Leute, die wirklich absichtlich auch in Weiß rumlaufen, teilweise um sich ein Spaß zu machen.

00:18:06: Aber das ist ein Spiel.

00:18:08: Es ist letzten Endes zeigt es nur, was darin möglich ist.

00:18:12: Du kannst in dieser Szene alles denken und tun am Ende.

00:18:16: Das ist eben diese Toleranz, die der Schluss endlich steht.

00:18:21: Ich glaube, einfach die Lust an der Andersartigkeit.

00:18:23: Und das muss ich wirklich... Also, wie gesagt, ich habe... Wann habe ich angefangen mit Gothic?

00:18:28: im Alter von zwölf Jahren, als es noch neomantik hieß, also mal zwölf, dreiundachtzig?

00:18:35: Und da gab es in dieser Szene schon... Die Lust an z.B.

00:18:41: total zarten, schmächtigen Männern, die wurden vergöttert, weil sie so anders aussahen.

00:18:50: Oder an ganz, ganz dicken Frauen.

00:18:53: Das, was wir heute alle Diversität nennen.

00:18:56: Das war was, was in dieser Szene viel früher schon ... einfach gefeiert worden ist.

00:19:04: Und ich glaube, das ist viel eher was, was die Leute eint als jetzt die Musik, die teilweise unglaublich divers ist oder halt die schwarzen Klamotten oder die Schauer-Literatur oder die Knochen und Schädel.

00:19:16: Aber ich muss eine Sache noch loswerden gleich.

00:19:19: Ich muss noch mal ein bisschen zufrieden stellen.

00:19:22: Das

00:19:24: würde ich gerne einmal versuchen, ganz kurz.

00:19:26: Ich

00:19:26: sehe immer unzufrieden aus.

00:19:28: Das ist ein Geheimnis, der erst immer uns zufrieden.

00:19:32: Der arme Mensch.

00:19:34: Ich wollte kurz zu den Kernmerkmalen der schwarzen Szene.

00:19:39: Das sind ja auch die, die zu Missverständnissen führen.

00:19:42: Weil wenn der Mainstream-Mensch, der normalsterbliche, der normal Kultur konsumieren, da halt so etwas sieht, dann fragte sich mein Gott, die ziehen sich dunkel an.

00:19:52: Die spengen sich schwarz, die hängen sich abgekochte Hühnerknochen um den Hals.

00:19:56: Und auch ich möchte mich da nicht ausnehmen, ich habe das in meiner Jugend auch getan.

00:20:00: Selbstverständlich führt das zu Vorurteilen, weil man fragt diese Leute ja nicht.

00:20:04: Und das ist zum Beispiel etwas, was das WGT in Leipzig hinbekommen hat.

00:20:09: Im Lauf von diesen dreißig Jahren hat diese Stadt sich an Gothics Gruff, die ist wie immer uns ihnen gewöhnt.

00:20:15: Und die Leute haben gemerkt, mein Gott, die fressen weder unsere Kinder, noch töten sie unsere Haustiere.

00:20:21: Im Gegenteil, sie bringen ein paar Millionen Euro jedes Jahr und das hat dazu geführt, dass Leipzig sich sehr mit den Gothics angefreundet hat und diese Vorurteile überwinden gelernt hat, weil die Leute sprechen auf der Straße mit ihnen.

00:20:33: Das ist noch der angenehme Teil, denn zu jedem WGT gibt es eine einzige Gruppe, die ungefähr genauso anwesend ist in größten Ordnung wie sperrlich bekleidete Gruffdies, nämlich alte Männer mit Fotoapparaten.

00:20:49: Christian, ich muss jetzt ganz dringend einhaken.

00:20:51: Super, dass du das sagst mit der Toleranzentwicklung durch die Erfahrungen der allgemeinen Bevölkerung mit dem Festival.

00:20:58: Genau dasselbe sehen wir nämlich bei der Castle Party.

00:21:00: Ich weiß nicht, ob jemand schon euch schon mal da war.

00:21:02: Das ist ja eine polnische Variante eines großen Festivals der schwarzen Subkultur.

00:21:08: Und die Castle Party in Bolkow, die ist auf so einem Hügel, wo eine Burggruine steht.

00:21:15: Und das ist natürlich ein mega Ambiente.

00:21:17: Noch niemand aus der Runde hier außer mir?

00:21:19: Schade!

00:21:21: Ist echt

00:21:21: mega interessant, ist richtig cool.

00:21:23: Und da ist einfach drum herum nur ländliche Gegend.

00:21:28: Also man fährt ewig lange über Landstraßen, bis man irgendwo in diesem kleinen Städtchen ankommt, wo diese Burgruine steht.

00:21:34: Also es hat ein bisschen was von Tanza Vampira Musical erst mal vom, sagen wir mal, Setting.

00:21:40: Da gab es Dokus, natürlich Polnische, das nämlich in den ersten Jahren, und man muss sich vorstellen, wir haben hier eine noch konservativere Einstellung in einigen Regionen, auch mit dem sehr starken christlichen Katholizismus geprägt, wo ganz, ganz viele der Leute Angst hatten, dass die jetzt eine Horde, da sind wir wieder verurteile Satanisten kommen, die dann die Friedhöfe schänden.

00:22:01: Das war ernsthaft die Angst, die die Leute hatten.

00:22:05: Also die würden irgendwie da mindestens Katzen schlachten, das komplette Klischee.

00:22:09: Also wirklich, die Leute meinten das ernst, dass die Angst hatten, dass das passieren würde.

00:22:13: Und dann ist genau das passiert wie in Leipzig, nämlich, dass die Leute voll nett und griedlich und ordentlich waren und sich superhöflich benommen haben.

00:22:20: Und über die Jahre hat die Bevölkerung sich dann immer mehr auch mal so angenehrt und so ein bisschen mit den Leuten gequatscht und sich das angeschaut und... Auch als ich das erste Mal da war, war ewig langer Zeit.

00:22:31: Ich weiß nicht, ob das fünfzehn Jahre her ist, ich muss das noch mal nachschauen.

00:22:33: Aber da bereits hat die Bevölkerung, diese ländliche Bevölkerung mit den Leuten gefeiert.

00:22:38: Also es ist tatsächlich so, dass sich da teilweise Leute so ein bisschen kostümieren, also wahrscheinlich mit Kostümen, die sie eigentlich an so was Vikade mal anziehen würden, also besonders Kinder und Jugendliche.

00:22:49: Und das ist dann zwar vom Style komplett was anderes, aber die Leute nehmen einfach quasi die Party mit.

00:22:55: Und das, wie gesagt, ist glaube ich auch so ein schönes Beispiel, weil das ist ja eine ganz kleine ländlich konservative Gegend, noch mal was anderes als Leipzig, als eine große Stadt, wo man vielleicht auch ein bisschen mehr Diversität gewohnt wäre.

00:23:07: Aber dieses Phänomen, dass die Leute sich positiv dann dazu einstellen durch die Erfahrung, wie sieht man da gerade an dem Beispiel mit der Castle Party so richtig doll?

00:23:16: Das wollte ich jetzt unbedingt mal an der Stelle los werden.

00:23:20: Könnte man aber von Wacken genauso sagen?

00:23:23: Das ist richtig.

00:23:24: Ich weiß jetzt, ich habe natürlich...

00:23:26: Stimmt.

00:23:27: Und übrigens auch witzig ist, auf dem Marktplatz dieser süßen kleinen Stadt direkt vor der katholischen Kirche steht eine echt riesige Figur, das für Polen... Einzig relevanten Papstes, Johannes Paul II.

00:23:42: Und das ist immer so cool.

00:23:43: Ich hab jedes Jahr Fotos gemacht, wieder diese riesige Statue von diesem segenden Papst steht und die ganzen Gruftys da drunter sitzen, in friedlicher Eintracht.

00:23:51: Also das ist so ein Mega-Symbolbild, muss man auch ehrlich sagen.

00:23:54: Also von daher, ja.

00:23:57: Das funktioniert gut.

00:23:57: Aber auch,

00:23:58: dass die Szene, also die Metal, also Wacken definiert sich ja schon zum großen Teil einfach über Musik.

00:24:04: Und es ist halt bei Gruff, die ist einfach nicht so.

00:24:06: Aber auch in Wacken, glaube ich, ist es so, dass die alle sehr lieb sind.

00:24:10: Also ich glaube, da gibt es schon eine Menge auch Überschneidungen, denke ich.

00:24:13: Also es wird ja über die Metal-Szene, da habe ich gar keine Ahnung, ich bin da nicht drin, wird über die Metal-Szene ja auch gesagt, es gibt ja auch durchaus Verwandte-Szene.

00:24:22: Ja, das stimmt, da kenne ich mich jetzt auch nicht aus.

00:24:24: Aber ich muss noch sagen, dass ich glaube, ein Unterschied zum Beispiel wahrscheinlich zwischen Punk und dieser Gothic Subkultur, weil natürlich immer wieder das Schwarz und auch der Einsatz von Symbolen, die auch für Tod stehen, hier auch genannt wird, voraus ja auch viele der Fehlannahmen und Verurteile ja vorgehen, offensichtlich.

00:24:45: Ich denke, dieses Beschäftigen mit dem Morbiden, also immer, wenn ich versuche, das Leuten zu erklären, sage ich, dass eine künstlerische Art der Verarbeitung ist von Themen, mit denen viele Menschen sich eben nicht beschäftigen.

00:24:56: Da kann man jetzt natürlich viele Thesen haben, ob vielleicht Erfahrungen als Außenseiterinnen und Außenseiter dazu beitragen, dass Menschen sich auch mit düsteren Themen oder auch traurigen Emotionen beschäftigen und darüber dann künstlerischen Ausdruck finden, wäre eine von vielen Hypothesen.

00:25:11: Ist natürlich jetzt nur eine Hypothese, aber ich denke, dieses Annehmen von Negativen Aspekten des Lebens ist doch eigentlich so ein Unterschied zu anderen Subkulturen.

00:25:18: Dieser bewusste künstlerische Umgang mit Vergänglichkeit, Trauer, Angst, Hilflosigkeit, Leid.

00:25:25: Also ich habe immer gedacht, das ist vielleicht so eine Art Bewältigung durch künstlerische Ausdrucksformen.

00:25:31: Ich meine, ihr seid die künstlerisch schaffenden Menschen hier, ich nicht.

00:25:34: Also von daher keine Ahnung, ob ihr das vielleicht auch so

00:25:38: seht.

00:25:39: springen thematisch weil ich muss kurz mit meinem intim feind noch mal hart ins gericht gehen weil wenn die diese Alternativkulturen dann auch so verständlicher werden, dann führt das natürlich auch immer dazu, dass sie zu einem Markt werden.

00:25:55: Also, dass halt H und M inzwischen Gothic Mode anbietet und jeder, wie du schon sagst, die Faschingskostüme.

00:26:02: Und es ist mit Wacken ja genauso.

00:26:04: In dem Moment, wo es verständlich wird, enthebt es sich ein bisschen der Subkultur und wird halt eben auch ein Markt.

00:26:10: Und das ist etwas, das in den letzten zehn Jahren mit der Gothic Szene auch sehr massiv passiert ist.

00:26:17: Also vollkommen wertungsfrei, was das Öffnen angeht, aber es ist eben ein Markt und es wird mit dieser Ästhetik gespielt und die Leute werden damit natürlich auch angelockt.

00:26:29: Also es gibt auch viele Leute, denen wirklich die reine Ästhetik schon reicht, die halt sich da zu Kunden machen lassen.

00:26:39: Wobei ich gar nicht mal zehn Jahre sagen würde, ich hätte das schon länger verordnet, Christian.

00:26:42: Also es gab doch immer so Phasen, oder?

00:26:44: Wo das mal so ein bisschen aufgehört.

00:26:47: Ich habe auch schon einige heitere Glossen drüber geschrieben.

00:26:51: Es ist auch ganz oft so, wenn ich erzähle, dass ich auf dem WGT spiele oder irgendwas mache, dann wird auch gefragt, und was hast du dieses Jahr für ein Kostüm?

00:27:02: Und das ist schon, also im Außen ist es durchaus so, dass das schon als so eine Art Schwarzer Karneval wahrgenommen wird oder so, also gerade beim WGT.

00:27:17: Und ich glaube, das ist natürlich auch, das ist ja auch nicht schlimm.

00:27:20: Ja, so, also ich finde, das ist ja auch nicht, also solange ich dadurch keinen Schaden habe, sollen die Leute das doch denken.

00:27:30: Mein Problem ist damit halt, dass dieser Markt natürlich auch genutzt wird.

00:27:34: Du siehst es ja beim WGT in Leipzig, wenn da zwanzigtausend Groftys in der Stadt sind, jeder Laden rollt seine schwarzen Ladenhüter raus und selbst die angebrannte schwarze Bratwurst wird für fünf Euro verkauft, weil sie ja kostet.

00:27:46: Das passiert in allen Ecken und Innen, weil auch in Leipzig.

00:27:51: jeder, der drei Wände hat, verwandelt sich in Leipzig in einen Raubritter und nimmt für eine Nacht irgendwie zweihundert Euro.

00:27:57: Und das ist halt der Fluch des Marktes.

00:28:00: Ich verstehe, dass du sagst, dass das Öffnen des Ganzen ist nicht das Problem, aber der Kapitalismus, die alte Drecksau, streckt halt immer gierig die Finger danach aus.

00:28:09: Der kriegt aber nicht den Spirit, weil das ist das.

00:28:13: Insanter, was man beim WGT sieht.

00:28:15: selbst, wenn das WGT selbst von seinen Organisatoren nicht mehr organisiert werden würde, würden schwarze Leute zusammenkommen und miteinander feiern.

00:28:27: Ich rede ja die ganze Zeit, aber das ist auch mein Beruf.

00:28:29: Noch eine Sache zu der Art der Gothic und dieser Friedfertigkeit.

00:28:34: Das ist ein großartiges Beispiel.

00:28:35: Es gab im Jahr zweitausend ein WGT, das gehörig schiefgegangen ist.

00:28:39: Darüber kursieren ganz viele Gerüchte, dass halt der Veranstalter mit einem Kofferraum voll Geld abgehauen wäre.

00:28:45: Auf jeden Fall mitten im Festival war klar, das Festival ist zu Ende.

00:28:52: Das Festival ist vorbei.

00:28:54: Es ist bumsfriedlich geblieben, in der Stadt ist nichts passiert, die Bands haben weiter gespielt, haben versucht sich auf den Bühnen weiter zu arrangieren und das Festival weiter zu machen.

00:29:04: Obwohl klar war, Kohle und so funktioniert alles, nicht mehr.

00:29:08: eigentlich ist es gegessen.

00:29:09: Und ich war dabei und das war wirklich großartig und ich weiß nicht, in wie vielen Szenen das so friedfertig abzunehmen wäre.

00:29:16: Das war unglaublich, mein Gott, bin ich

00:29:21: gewohnt.

00:29:22: Wow.

00:29:22: Ich hatte gerade eine kurze Kindheitsänderung auf einmal, kenne mich über meinen ersten Kontakten mit Gottler Koffeckszenen nachgedacht.

00:29:29: Und das war tatsächlich die Serie Schloss Einstein.

00:29:33: Da gab es

00:29:34: eine Figur, die nachdem ihr fährt, verstorben ist wie jetzt niemanden Spoilern, aber sie dann zu einem Gruff, die wurde und sich ganz schwarz angezogen hat und auch jemanden dann auf den Dachboden verhext hat und nur noch Musik gehört hat, die ihre Gehirnwellen verändert haben.

00:29:51: Und

00:29:52: ja, genau das.

00:29:54: Ich hab schon mit dreizehn das nicht geglaubt.

00:29:56: Ich hab schon gedacht, hey, das kann ja wohl überhaupt nicht sein.

00:29:59: Genau, aber es kam gerade, als ich da von den Anfängen erzählt hab, dachte ich mir, okay, krass, das war auch mal.

00:30:07: Ich

00:30:07: bin nicht ganz lustig, weil Musik die Gehirn einfach ändert, würde ich jetzt als ... Also klar, es gibt in der Szene natürlich auch viel so ... Hexen, Chichil, Räucherwerk, bla, bla.

00:30:22: Ich hab zumindest das Gefühl, dass es weniger so ... eh so Abzocke gibt.

00:30:27: Als jetzt in, zum Beispiel, was ist ich in der Technoszene, wo dann so ... Also, in dieser Esotechnoszene, wo dann ganz schnell so Guru Eske Weitz irgendwie auftreten oder ... Also, ich hab ... Also, diese Geschichte, dass sie sagen, Musik, die Gehirn werden verändert, hab ich jetzt auch in der Szene noch nicht ... Es ist kenn ich nur von Techno von früher, so, dass dem das nachgesagt wurde in Berlin.

00:30:51: Irgendwie, dass das so war.

00:30:54: Aber witzig ... wüsste ich jetzt nicht, also das finde ich zum Beispiel relativ wohl tun, dass auch bei allem Spaß an, ja auch an Märchenhaftigkeit und an Fantasie und so, das ist ja teilweise durchaus ein gesunder, also in vielen Teilen, nicht in allen, muss man wirklich sagen, es gibt auch einen Teil, wo es nicht so ist, aber eine Menge Skeptizismus vorhanden ist lustigerweise.

00:31:23: Also vielleicht auch genau deswegen, weil weil es viele, weil es eine Kultur gibt, Dinge zu hinterfragen.

00:31:33: Ja, hier gibt es eben keine einheitliche irgendwie Weltanschauung.

00:31:36: Und das ist ja immer dieses Verurteil, dass die Leute denken, irgendwie, das sei eine Subkultur des Satanismus.

00:31:42: Und es hat eben gar nichts mit irgendeiner konkreten Religion zu tun, weil die Leute ganz unterschiedliche Anschauungen haben und da auch überhaupt nicht, glaube ich, dass ein großes Thema ist.

00:31:51: Das ist nämlich tatsächlich also besonders viele E-So-Angebote, wenn ich jetzt so drüber nachdenke.

00:31:55: habe ich da jetzt auch nicht wahrgenommen.

00:32:00: Ich kann nur für meine Gehirnwellen sprechen und würde das an dieser Stelle ungern tun.

00:32:08: Ich habe unglaublich viele Motive gemalt, die sich alle mit irgendwelchen Religionen oder Alchemistischen Symbolen und was wir es ich befasst haben.

00:32:22: und die Träger dieser Dinge Ob es jetzt Tattoos waren oder Händen oder was auch immer, die sagten dann irgendwann, nö, ich find das nur schön.

00:32:32: Ich spiel damit, aber ich glaub da nicht dran.

00:32:36: Und das fand ich immer sehr angenehm.

00:32:38: Also, ich red gern ...

00:32:40: Selbst wenn Sie dran glauben, heißt es nicht, dass andere Leute dafür Geld bezahlen müssen.

00:32:44: Weißt du so?

00:32:45: Es ist ja nicht schlimm.

00:32:47: Ich glaube, das ist ja noch was anderes.

00:32:53: Aber übrigens ist auch ... Ja?

00:32:56: Ich wollte euch nicht unterbrechen, sorry.

00:32:58: Ich würde nur sagen, auch, aber wenn du halt an so was glaubst, dann fällst du halt manchmal auch auf Leute rein.

00:33:04: Ja, das ist richtig.

00:33:05: Aber ich finde, es gibt ja durchaus, keine Ahnung, es gibt eine Menge Leute, die, so wie ich auch in der Szene, also Paganen, Pagana-Religionszugehörigkeit sind.

00:33:18: Und da gibt es durchaus Leute, die das ernst nehmen.

00:33:22: Aber ich würde nie auf die Idee kommen, Leuten dafür Shishit zu verkaufen und ich denke, dass das eben bei den Paganen durchaus auch nicht sind.

00:33:29: Wobei es da, wie gesagt, es gibt auch Strömungen, wo es dann anderweitig

00:33:35: eklig wird.

00:33:37: Und die will ich auch nicht ausschließen.

00:33:39: Also es gibt durchaus durch diese Neo-Fox-Szene auch einen Bereich, der... der eine für mein Empfinden zu große vermeintliche Toleranz für alles völkische und rechtsradikale hat.

00:33:54: Und ich finde es immer wahnsinnig wichtig, sich da zu absentieren.

00:34:02: Ich finde, das ist eine sehr... Toller.

00:34:03: Ich hatte das Gefühl, dass es der Szene immer wieder gelungen ist.

00:34:07: Es gab immer Jahre, wo ich dachte, ach, wird es jetzt so... fangen die jetzt an, die Szene zu unterwandern, dass es kippt.

00:34:17: Aber bisher haben die Selbstreinigungskräfte doch immer gut funktioniert, einfach weil die Szene so integrativ ist.

00:34:26: Und du kannst, und ich glaube, so völkisch sein und besonders integrativ, passt halt nicht zusammen auf Dauer und ausgrenzend sein und so.

00:34:35: Ich hoffe, dass das so bleibt.

00:34:36: Ich kann es nicht sagen, aber ich glaube, durchaus, dass es ein paar Sachen, wie gesagt, die schwarze Sonne auf der Obsorgekarte des WGT, Die Vada, und es gibt eben auch eine Menge Leute, die deshalb auch auf dem Vegetier nicht mehr spielen.

00:34:50: Und das verstehe ich auch.

00:34:52: Das ist durchaus ...

00:34:55: Weiß man, warum die da war?

00:34:57: Also, war das bewusst oder war das einfach nur, weil das jemand nett war?

00:35:01: schön und ordentlich fand.

00:35:03: Offiziell, ja, inoffiziell gebe ich mich mit dieser Entschuldigung nicht zufrieden.

00:35:09: Und es gibt immer wieder, also ich auch das eine Bendy Fark im heimischen Dorf gespielt hat zum Beispiel, das finde ich widerlich.

00:35:18: und da, ja... Das ist sehr, sehr schief.

00:35:24: Andererseits spielt auch ein Oswald Henke da, der sich ganz klar politisch positioniert, auch Christian und ich.

00:35:33: Also wir sind ja auch da und dann, also wir sind mit Sicherheit nicht so einflussreich wie was für sich, wie Asp oder irgendwie die Stars der Szene, aber auch die gehören ja dazu.

00:35:47: Und die sind eben auch da.

00:35:49: Und ich glaube, dass es da eben auch einfach dass es da wichtig ist, dass es da einfach Selbstreinigungsprozesse gibt und bestimmte Dinge quasi abgespalten werden.

00:36:00: Und das war lustigerweise auch in den... ...Ninzehnhundert dann schon so.

00:36:05: Also es haben sich ganz viele aus meinen Anfangsjahren, also ich war so... ...war halt Grufti zwischen meinem dreizehnten und siebzehnten Lebensjahr und dann wurde das irgendwann Punk und ging in Reggae und so.

00:36:17: Und dann kam ich wieder zurück zum Zehn Jahre später zum Gruftitum.

00:36:23: Aber da gab es auch ganz viele, die aus der Szene dann sich weiterentwickelt haben in so eine sogenannte Rock- und Psyche-Billy-Szene, die ziemlich gewalttätig war auch.

00:36:35: Und die hatten dann auch eine ganz große Affinität zu Nazi-Skinheads und dann auch zu den... Also irgendwann hörten die dann... Also ehemalige Freunde von mir hörten dann böse Onkels und wurden skinheads.

00:36:46: Und das gab es damals schon.

00:36:48: Ich weiß nicht, warum es so ist.

00:36:52: Vielleicht weil es dann auch Außenseiterinnen gibt, die nicht mehr integrativ sein wollen, sondern einfach nur noch Angst haben vor allem, was anders ist oder so.

00:37:01: Na, ich glaube, dass das die Kehrseite wirklich der Vielfalt bei dieser Größe ist, dass in den Randbereichen es halt immer ein bisschen unklar wird.

00:37:09: Also gerade diese Neo-Fox-Szene ist ja was, wo immer wieder Probleme auftauchen.

00:37:14: Das, was du als selbstreinigend bezeichnest, natürlich auch immer mehr wirkt.

00:37:18: Also es kommen jetzt die Sachen natürlich im Internet dann immer hoch.

00:37:21: Aber auch da gibt es natürlich von der anderen Seite mit unterproblematischer Aktionen die Straßenbahn, die damals mit Steinen beworfen wurde.

00:37:28: Das war ja auch etwas, das ein bisschen drüber war.

00:37:32: Aber grundsätzlich ist es halt so, dass die Szene auf sich selber versucht aufzupassen, um eben auch nicht diesen rechten Leumund zu bekommen.

00:37:41: Das ist was Interessantes, weil die Gothics während sich halt auch dagegen vereinnahmt zu werden von politischen und fragwürdigen Inhalten.

00:37:50: Das ist jetzt die Anmerke aus dem Chat, das heidische Dorf ist doch voll von Heiden und Esoterikram.

00:37:58: Ich erinnere mich da auch an einen Handlesestand und diversen.

00:38:04: Schmuck, der auch jetzt nicht unbedingt nur der Schönheit wegen beworben wurde.

00:38:09: Ja, aber ob man jetzt, also es ist ja schon ein Unterschied, ob man jetzt ein paar Runen verklingelt, die man sich um Hals hängt oder Akasha-Säulen.

00:38:17: Das ist ja, da liegen ja Pimensionen zwischen, wage ich zu behaupten.

00:38:21: Und viele tausend Euro vor allem.

00:38:24: Nein, mit Pimensionen.

00:38:25: Also ob man, ich glaube auch... dass das Handlesen und solche Dinge auch im Größen, das meine ich, also so diese ganze Hexen-Geschichte und so, ich glaube, das ist sehr häufig eben auch einfach eine Geschichte von Unterhaltung und von auch, ja klar, es gibt in jedem Lebensbereich gibt es auch Isoterik, die mir oder weniger gefährlich oder nicht gefährlich ist, ich glaube aber, dass so diese, also jetzt irgendwelche Kulte oder wahnsinnig teure Lebensberatung oder auch Drogengeschichten, also so was weiß ich wie Eier, Wasker oder solche Dinge, wo du so das Gefühl hast, wo Menschen echt in den Sob geraten, wo sie nicht mehr rauskommen, die habe ich jetzt in der Szene noch nicht erlebt, muss ich sagen.

00:39:15: Also gerade auch lustigerweise was so... was so Drogenabstürze angeht.

00:39:20: Wobei, ich finde auch Alkohol scheiße, aber ... alles wirkt zumindest bis heute auf mich alles relativ harmlos einfach auch, weil es darum nicht geht.

00:39:34: Ich hab immer das Gefühl gehabt, dass das ganze Schwarze eine Realitätsflucht

00:39:39: ist,

00:39:40: aber eine positive,

00:39:43: die

00:39:45: auch nicht wirklich ernst ist.

00:39:47: Das war mir alles Spaß.

00:39:50: Und auch ernste Dinge wurden lustig verpackt.

00:39:54: Wir haben nach außen immer besonders böse und grausam, und ich weiß nicht, gewürgt, aber innen drin haben wir immer Witze gemacht und immer lustig gewesen.

00:40:05: Ja, viel lieber und lustiger.

00:40:06: Vielleicht habe ich irgendwann mal korreportiert, dass Leute eigentlich ein bisschen zum Hit für diese Welt sind und sich deshalb irgendwann schwarz anziehen, weil das so ein Erkennungsmerkmal ist.

00:40:16: Also ich habe schon das Gefühl, dass ich in der Szene viele Leute tummeln, die besonders, ja, die einfach besonders lieb sind, die auch öfter mal aus Liebheit auf Dinge reinfallen oder deshalb ausgegrenzt werden oder Opfer, also zum Opfer werden und so, also weiß nicht.

00:40:34: Also so und gerade deshalb natürlich wird gerne damit gespielt, wie böse und dunkel und finster man doch ist.

00:40:45: Also was dafür spricht, dass die Gothic-Humor haben, ist halt eben auch die Tatsache, dass sie mich noch nicht getärtet und gefedert haben, weil ich seit über zehn Jahren regelmäßig gruff dies verhöne und sie kommen extra, um sich das anzuhören.

00:40:57: Ja, also ich schulde nicht, was das angeht.

00:41:02: Wir

00:41:03: machen dann sogar Kunstwerke draußen, also ich denke nur an die Gothic-Hüpfburg, das war doch eigentlich auch ein Schmeltext am

00:41:09: Anfang.

00:41:10: Epischer Scheiß, wie der Franzose sagt.

00:41:12: Also ich habe tatsächlich mal eine Geschichte geschrieben über die Mitternachts-Hüpfburg, in die Gruffdies reingehen, um ihre gute Laune zu korrigieren und ihre Grundwinkel wieder nach unten zu richten.

00:41:22: Die springen nachts fünf Minuten in einer schwarzen Hüpfburg, von der niemand weiß, wo sie auftauchten, nur eingeweiht.

00:41:28: Und dann gehen sie wieder raus und sind wieder schlecht gelaunt.

00:41:31: Daraufhin hat jemand... Etwas mehr als ein Jahr versucht mich zu erreichen.

00:41:35: Ich bin nicht einfach zu erreichen, weil ich irgendwie Kommunikationsprobleme habe.

00:41:41: Und dann fragt er mich, als er mich kriegte, ob er diese Burg bauen darf, ob er diese Burg bauen darf.

00:41:47: Und ich sage, ja, okay, solange du die damit nicht irgendwie ne goldene Nase verdienst, mach halt.

00:41:51: Und jetzt tauchen die tatsächlich auch Festivals auf.

00:41:54: Die waren letztes Jahr beim WGT, die waren bei verschiedenen anderen.

00:41:56: Man sieht wirklich Gruftis, die ihre Schuhe ausziehen und die Nuten da drin hüpfen und es ist so sackbescheuert.

00:42:02: Übrigens auch bei, ich habe in dieser Geschichte hüpfen ab achtzehn Partys erwähnt, wo der Eintritt ein bisschen teurer ist, weil man danach die Hüpfburg ausspülen muss.

00:42:10: Aber sowas gibt es tatsächlich auch.

00:42:13: Ich glaube, das Burning Pants Festival war das, wo es dasteht.

00:42:16: Aber das ist halt, ja.

00:42:18: Da hast du vollkommen recht, Lucy.

00:42:19: Das ist schon ein bisschen Irrsinn, was die Realität da an, ja, ausfällen hat.

00:42:26: Ja, aber

00:42:26: auch, ich finde es eine tolle Selbstironie.

00:42:28: Also, weil ich glaube, es ist ja genau das Ding.

00:42:29: Es ist wirklich sich selber nicht so ernst nehmen.

00:42:32: Und das, also auch das ist jetzt kein, auch das, da gibt es Leute in anderen Zähnen mit Sicherheit, um jetzt Berns unzufriedenes Gesicht gleich wieder.

00:42:43: Aber das ist ja das Gesamtpaket, was dann die Szene ausmacht.

00:42:51: Also kurz noch die Leute, die Hüpfburg machen, zum Beispiel beides Menschen, die außer Pflege kommen und schon jenseits der Fünfzig irgendwie sind.

00:42:59: Also sind halt Leute, denen würdest du es nicht zutrauen.

00:43:01: Das sind Erzgrufdies, die wirklich seit Jahren so ein Spaß daran haben.

00:43:06: Das ist ja wieder repräsentativ und repräsentativ.

00:43:10: Das sind halt einfach spannende Leute, die zufällig schwarz tragen.

00:43:14: Ich finde, wenn ich da vorm Fladi hatten, gerade ein sehr gutes Stichwort geliefert, nämlich ich meine, du hättest gesagt Realitätsflucht so nach außen hin.

00:43:24: Das taucht tatsächlich wörtlich in diesem berühmten Buchkapitel.

00:43:28: von mir auf, dass Lydia damals gelesen hatte mit einem Hang zur Realitätsluft.

00:43:33: Ja, das war so ein Kritikpunkt, das ist tatsächlich, also das haben mir tatsächlich auch Leute, wie gesagt, die ich damals gefragt habe gesagt, so ein bisschen Wirklichkeitsfremd mit einem.

00:43:44: Hangen zur Realitätsflucht und die Kritik, aber die sich daran anschlossen.

00:43:47: Und ich sage es noch mal, das ist nicht von meinem Mist gewachsen, aber ich kann natürlich verstehen, dass Leute sagen, wenn man so aus der Jugendarbeit, aus der Weltanschauungszene, dass die bei sowas natürlich hellhörig werden und sagen, und das war dann einer der Kritikpunkte, der auch in dem Kapitel steht, ja, ist das eine gesunde Lebenshaltung.

00:44:05: Also das ist ja alles, wie gesagt, wir finden das ja alles, auch ich finde das sehr sympathisch, das, was Christian eben gesagt hat.

00:44:11: So ein bisschen dieses Melancholische, dieses düstere, du hast jetzt gesagt, Realitätsflucht.

00:44:18: Lucy hat gesagt, die sind irgendwie so total lieb, bis zur Wirklichkeitsfremdheit, also auch leicht zu verarschen, sorry, ich glaube so ähnlich, hast du es ein bisschen ausgedrückt.

00:44:29: Ich

00:44:29: habe nette Ausrede und mich mit eingenommen,

00:44:33: muss ich sagen.

00:44:34: Und alle eingenommen, selbstverständlich ja.

00:44:36: Und die Kritik eben, wie gesagt, von von einigen Leuten, die sich damit halt, die sich halt mit so Jugendzehnen beschäftigen, wahrhalten.

00:44:42: Das möchte ich jetzt an euch weitergeben.

00:44:44: Sympathisch, ja.

00:44:45: Aber ist das eine gesunde Lebenshaltung mit fünfzehn, sechzehn, siebzehn, der Realität zu entflüchten?

00:44:51: Zu sagen, wir tragen schwarz aus Trauer über den Zustand dieser Welt.

00:44:57: Ich zitiere nochmal, die Welt ist intolerant, konsumorientiert und egoistisch.

00:45:01: Wir setzen dem etwas entgegen, und zwar ein Rückzug in die Melancholie, in die Weltfremdheit.

00:45:07: Noch mal, sympathisch?

00:45:09: Ja, aber ist das eine sinnvolle Realistin von Lebenseinstellung für junge Menschen?

00:45:14: Ich stelle es als Frage in den Raum.

00:45:16: Lieber, kritischer.

00:45:19: Das ist jetzt an dieser Stelle eine Frage.

00:45:23: Es geht ja nicht um Absolutheiten.

00:45:26: Es gibt ja Hobbygrofties, die tatsächlich nur am Wochenende sich schwarz anziehen.

00:45:30: Man ist nicht durchgehend melancholisch.

00:45:34: Gleichzeitig neige ich an dieser Stelle wirklich dazu, ein bisschen Worte bautistisch zu werden und zu fragen, was ist eine gesunde Lebenseinstellung mit Vierzehn, Fünfzehn, Wuchauf kann man sich einlassen, was gesund ist, sich auf dieses System einzulassen?

00:45:47: Also eben den Konsum.

00:45:49: Es ist vor allem in Bezug auf die Frage zu beantworten.

00:45:53: Es ist nichts Absolutes.

00:45:55: In dem Moment, wo man sagt, ich bin jetzt nur noch melancholisch, trage schwarz und verachte jeden der Dinge kauft, das funktioniert nicht und ist nicht gesund und ist problematisch.

00:46:05: Aber ich wage zu behaupten, dass es bei den wenigsten so ist.

00:46:09: weil man im Regelfall auch noch mit normalen Menschen zu tun hat und die auch wertschätzen kann und sie nicht verflucht Kraft des okkulten Gebamsels, dass man auf einem Mittelaltermarkt erwahrt.

00:46:22: Also ich finde diese Frage sehr verwegen vor dem Hintergrund, dass es wenig, wenig gesunde Jugendbewegungen meines Erachtens gibt.

00:46:31: Letztens habe ich übrigens gerade von Christen gehört, die ganz ungesund sind, aber das ist ein anderes Thema.

00:46:37: Und noch dazu möchte ich anmerken, dass die Gothic-Szene zwar, was ich auch, was auch, finde ich, besonders ist, einen extremen, großen Alters-Querstadt hat.

00:46:47: Also ich glaube, so die Ältesten sind ja so Anfang-Siebzig und die Jüngsten sind tatsächlich im Teenie-Alter, was ja auch nicht so oft der Fall ist.

00:46:54: Aber eine Jugend-Szene ist es wirklich nicht.

00:46:58: Also eher im Gegenteil.

00:47:00: Also es ist eher eine... Ich weiß nicht, ich hab irgendwie... Als ich Teenie war, hatten wir so ein Schulhausmeister, der war Ted.

00:47:08: Das waren so die Rock'n'Roll-Typen damals, die man so... Also ich glaube, wir werden wahrscheinlich von den ganz Jungen eher so wahrgenommen mittlerweile, so ein bisschen alt und ein bisschen dated und ein bisschen raus.

00:47:19: Und es gibt immer noch tatsächlich Jüngere, die das cool finden, die dann ihre ganz eigenen Nische haben in der Szene.

00:47:25: Aber ich glaube... Ja, also viele von uns haben es eben auch alle überlegt.

00:47:33: Mir hat sehr geholfen in meiner Jugend, muss ich sagen.

00:47:36: Also für mich war das eine... Also gerade der Umgang mit meinem Anderssein, den fand ich... Also der hat mir, glaube ich, den Arsch gerettet, so.

00:47:49: Dass ich da integriert war mit Ticks, die ich hatte und einen komischen Elternhaus und lauter so Sachen.

00:47:58: Und ich glaube, ja, ich glaube, dass die Kirche natürlich immer ganz besonders kritisch darauf achtet, was bei anderen Sehen schädlich ist und bei ihrer selber nicht.

00:48:10: Und ich bin auch kirchengeschädigt.

00:48:12: im Übrigen, muss ich dazu jetzt mal sagen.

00:48:15: Also wirklich...

00:48:16: Dadurch, dass du Jugendbewegung gerade sagte, ich glaube, da kam ein bisschen neuer Schwab auch rein durch Wednesday.

00:48:24: Also durch die... Durch die Netflix-Serie, ich weiß es gar nicht, mit Jenna Ortega in der Hauptrolle.

00:48:31: Ich glaube, da

00:48:32: kam dann vielleicht noch mal so ein paar Jüngere dazu.

00:48:38: Aber das fand ich in Leipzig auch wirklich wunderschön, muss ich sagen.

00:48:41: Weil man einfach gesehen hat, es waren jetzt nicht nur Leute in meinem Alter.

00:48:47: Oder nur Teenies, sondern es war ein großer Altersdurchschnitt da.

00:48:51: Das war nicht eine total coole Sache.

00:48:53: Richtig.

00:48:55: Ich muss noch sagen, ich glaube, wenn wir uns jetzt mal so die durchschnittlichen Leute auf den Festivals heutzutage angucken, also ich weiß nicht, ist meine subjektive Wahrnehmung, aber ich habe den Eindruck, dass eben einfach diese Subkultur genau mitgealtert ist.

00:49:09: Manchmal kommt natürlich Jüngere dazu, aber... Häufig genug bleiben die auch nicht.

00:49:13: Sie hat ja auch nicht alle geblieben, die mal irgendwann in ihrer Jugend eine Phase hatten und dann gesagt haben, jetzt ist die Phase vorbei.

00:49:18: Aber ich habe den Eindruck, dass man sukzessiv das Alter der Subkultur von Jahr zu Jahr auf den Festivals sehr live miterleben kann, oder?

00:49:26: Ja, in Form der Bestuhlung der Bengos.

00:49:29: Auch.

00:49:29: Ich glaube,

00:49:31: man sieht es nicht nur, ich spüre es auch.

00:49:34: Aber ist das nicht bei der Metal-Szene oder bei Raves ganz genauso?

00:49:38: Ja, klar.

00:49:39: Natürlich.

00:49:41: Die Leute, die es damals gemacht haben, werden halt älter und wollen aber immer noch feiern gehen ab und zu, weil wenigstens.

00:49:48: Aber das ist doch schön.

00:49:49: Und es kommen jüngere nach und es mischt sich.

00:49:51: Also ist eigentlich eine tolle Sache.

00:49:54: Ja, ja.

00:49:55: Ich mag, wenn man von

00:49:56: Feiern spricht.

00:49:58: Was?

00:49:59: Okay, traust du mir nicht zu oder was?

00:50:01: Nein, du hast dabei gerade so leicht, leicht debil gelächelt, das war so schwierig.

00:50:04: Ach so, ja, ja, ja.

00:50:05: Feier ist einfach nicht gefreut, das fand ich toll.

00:50:09: Ich glaube es relativ klar, welcher von den drei von mir zitierten Szenen nicht mich am ehesten zugehörig fühle.

00:50:14: Aber ich würde doch mal den Begriff nochmal so ein bisschen... Wir hatten jetzt die Gothics immer mal erwähnt.

00:50:22: Wir hatten Gruftis immer mal erwähnt.

00:50:24: Ist das dasselbe?

00:50:24: Ist das was Unterschiedliches?

00:50:26: Hat das unterschiedliche Konnotationen?

00:50:28: Wir haben im Vorgespräch schon darüber diskutiert, ob Gruftis abwertend ist.

00:50:32: Was ist es denn jetzt?

00:50:35: Ich denke, das ist das, was die Leute von außen sagen.

00:50:40: Ich habe ja schon gesagt, wir sind eine Gemeinschaft von Leuten, die alle sagen, es gibt eine Szene, ich gehöre nur nicht dazu.

00:50:49: Jeder sagt, es

00:50:52: ist irgendwas.

00:50:54: Und zu dem Alter muss ich noch sagen, als ich sehr, sehr jung war und schwarz rumgelaufen bin, kannten wir erst aus Erzählungen und dann nachher tatsächlich aus persönlichen Kontakt sehr, sehr, sehr alte Gruftis, wo wir gesagt haben, wow.

00:51:10: Also das ist nicht nur so eine Jugenderscheinung.

00:51:12: Das kann man auch im Fortgeschritt einen sehr, sehr alten Alter machen.

00:51:16: Die waren fünfunddreißig.

00:51:19: Genau.

00:51:19: Die sind heute siebzig.

00:51:22: Wahrscheinlich.

00:51:24: Also, die Szene ist mitgealtert.

00:51:27: Und ich habe heute mal bei Wikipedia geguckt.

00:51:28: Da steht auch, glaube ich, drin, dass die deutsche Grufti-Szene tot ist.

00:51:33: Also, es gibt es gar nicht mehr.

00:51:35: Laut Wikipedia.

00:51:40: Schade.

00:51:41: Es ist du, wie ich ausmögen, dass ich ... Dass ich ... Wenn man über ein Gruf die Altersheim geschrieben habe, ich weiß nicht, warum.

00:51:53: Wenn man sozusagen die Kommerzialisierung einer Szene beklagt, dann ist immer der Schluss relativ nahe, dass die eigentliche Szene gar nicht mehr existiert.

00:52:03: Auch das kenne ich aus anderen Szenen schon seit den neunziger Jahren.

00:52:09: Klar, Haino ist im Wacken aufgetreten, weißt du?

00:52:11: Und trotzdem gibt es aber die Methylszenen noch.

00:52:15: Wir müssen nur verhindern, dass er auf dem WGT auftritt.

00:52:20: Du warst auf dem WGT, du hast das wahrgenommen.

00:52:26: Diversität ist ja wirklich immens, selbst im Treffen selbst, selbst in diesem WGT.

00:52:30: Das finde ich ja nicht nur das WTF statt.

00:52:32: Es fand über die ganze Stadt verteilt, Veranstaltungen statt, die explizit nichts mit dem WGT zu tun hatten, aber gut besucht waren.

00:52:38: Also die Gothic Pogo Party ist zum Beispiel ein uralter Klassiker.

00:52:42: Dann gab es irgendwie bizarre Treffen auf Friedhöfen, ohne dass Gräber geöffnet werden.

00:52:48: Das muss ich an dieser Stelle feststellen, das ist wichtig.

00:52:51: Um bizarre Treffen auf Campingplätzen mit Leichenwagenfahrern und einem Autor, der liest.

00:52:56: Das

00:52:56: Leichenwagen ging auch ganz alt und die machen immer was für einen guten Zweck.

00:53:01: Das ist total cool.

00:53:02: Also wir haben die Sammeln immer für einen guten Zweck und es ist was richtig Schönes ganz oft.

00:53:08: Ein Autor, der um Mitternacht düstere Geschichten gelesen hat.

00:53:12: Holm, das ist quatsch.

00:53:13: Das reden Sie sich ein.

00:53:14: Das würde doch niemand machen.

00:53:16: Haben Sie geträumt.

00:53:19: Ja, aber wie du schon sagst, wieder ein guter Zweck.

00:53:21: Und es sind so viele verschiedene Sachen.

00:53:23: Darum kann dieses Szene nicht tot sein, weil dieses Szene wirklich nicht homogen ist.

00:53:27: Die hat so viele Gesichter und davon kann man gern einen Großteil kommerzialisieren.

00:53:33: Man kriegt sie nicht.

00:53:35: Es sind eine Hydra.

00:53:36: Also ein ganz besonderer Aspekt ist ähnlich wie zum Beispiel beim Steampunk diese unglaubliche Kreativität, die dahinter sitzt.

00:53:43: Die Leute erschaffen sich tatsächlich eigene Dinge.

00:53:47: Es ist unglaublich.

00:53:49: Die Literatur ist das eine.

00:53:51: Eigenwillige Musik, eine andere Sache.

00:53:53: Die Kostüme, das nächste.

00:53:55: Es finden sich Leute zusammen in Literatur-Zirkeln, die irgendwo lesen.

00:53:59: Die blaue Stunde, die feiert noch mal die alte deutsche Romantik und sitzt irgendwo abends in den bummskalten Hinterhöfen und findet das romantisch und schön bei Kerzenlicht.

00:54:09: Es gibt so viel.

00:54:10: Und darum ist diese Szene meines Erachtens definitiv nicht totzukriegen.

00:54:14: Und wenn sie totzukriegen wäre, dann wäre das eben auch noch romantisch, weil sie halt ja untoht ist.

00:54:22: Man merkt ja, dass es diesen harten Kern gibt irgendwie, der eben das beibehält.

00:54:27: Also zudem, glaube ich, jetzt wir hier auch gehören und ich gehe mal davon aus, dass das dann jetzt auch nicht plötzlich in zehn Jahren weg sein wird.

00:54:35: Ich glaube, dieser harte Kern wird halt mehr oder weniger dabei bleiben, so wie bisher im Großen und Ganzen, also im Sinne von mal irgendwohin gehen, wo so ein Treffen ist oder die kulturellen Veranstaltungen wahrnehmen, oder?

00:54:48: Ich glaube nicht, dass ich mich irgendwie ändern kann.

00:54:51: Also ich hatte vor ganz kurzer Zeit, bin ich in die Verlegenheit gekommen, ich musste mich bunt anziehen und ich habe nichts.

00:55:00: Ich habe den ganzen Kleiderschrank durchfühlt.

00:55:02: Es war absolut nichts zu finden.

00:55:04: und dann habe ich mich so zivil wie möglich angezogen und kriegte gesagt, das ist zivil.

00:55:13: Ich glaube, ja.

00:55:16: Ich glaube, ich kann mich da nicht mehr großartig ändern.

00:55:19: Und ich glaube, es gibt viele Leute, denen geht es ähnlich.

00:55:23: Und da werden wir aber nochmal zum Thema Realitätsflucht, weil Bernd ... Natürlich gab es auch viele Annahmen.

00:55:29: Zum Beispiel hat man ja früher auch die Angst gehabt, dass diese Subkultur quasi die Depressionsneigung jugendlicher verstärken würde.

00:55:37: Und im Prinzip dann auch letztendlich zum Beispiel suizidale Tendenzen verstärken würde.

00:55:43: Aber...

00:55:44: natürlich auch hier kann man sicher nicht ausschließen, dass es irgendwelche Einzelfälle gegeben haben könnte, nur von meiner persönlichen Erfahrung mit den Menschen, die ich kenne, seit sehr langer Zeit, weil ich hab angefangen, mich so ein bisschen in die Richtung, sagen wir mal, zu interessieren und zu identifizieren vor dreißig Jahren, so Roundabout mit zwölf.

00:56:00: Und da gab es noch nicht allgemein verfügbares Internet, es war echt schwer, Informationen zu kriegen.

00:56:05: Aber ich hatte eher den Eindruck, dass, wenn man das erste Mal die anderen Leute kennengelernt hat aus der Subkultur, dann eher das Gefühl war super, die nehmen einen an, wie man ist, auch mit seinen Besonderheiten, die halt erfahrungsgemäß von anderen aus der Peer-Group nicht immer so verstanden und akzeptiert wurden.

00:56:22: Und dass da erst mal so ein positives erleichternes Gefühl war, okay zu sein mit den Besonderheiten.

00:56:28: Also jetzt mal persönlich gesprochen.

00:56:29: Und das haben hier viele Menschen erzählt, die die Selberfahrung gemacht haben.

00:56:33: Und dass das dann eher stabilisierend gewirkt hat und eben diese Auseinandersetzung mit dem Düsteren dann eher ... meiner Meinung nach bei vielen dieses war ich setze mich damit auseinander ich verarbeite das z.B.

00:56:45: dass das Leben endlich ist oder dass Trauer ausgedrückt werden kann durch Musik oder welche Gefühle auch immer aber dass das Gemeinschaftsgefühl und okay zu sein sehr stabilisiert für viele Menschen sich auswirkte im Großen und Ganzen als Gruppendynamik von den Erfahrungen ist jetzt natürlich sehr anekdotisch wieder aber weiß nicht wie das bei den anderen so ist.

00:57:05: für das macht total Sinn.

00:57:06: weil also ich habe Um einmal kurz um die Barocklyrik zu gehen, dann gibt es ja zwei Phrase, nämlich Memento Mori und KVDM, also Bedenke, dass du sterblich bist und Flücke nutze den Tag.

00:57:18: Und das ist ja eine Sache, also eine Medaille und zwei Seiten davon.

00:57:22: Und das macht ja total Sinn, dass man das Leben intensiver lebt und mehr darauf achtet, was man macht, wenn man den Tag nutzt und weiß, dass man sterben muss irgendwann.

00:57:33: Ja.

00:57:34: Also

00:57:34: würde ich jetzt persönlich so empfinden und habe ich auch oft gesagt, wenn ich dazu gefragt wurde, ich glaube auch bei dem Interview von der Leipziger Volkszeitung, das letztens erschienen ist, weil tatsächlich ja, wenn man versucht zu ignorieren, dass das Leben endlich ist, ist das eine Strategie, aber eben die Auseinandersetzung hilft einem Jahr zu entscheiden, was mache ich denn mit dem hier?

00:57:52: Und wie kann ich denn das nutzen mit dem Wissen, dass es irgendwann vorbei ist?

00:57:57: Es kann also schon... eine Aufforderung dazu sein, das Leben zu genießen.

00:58:01: Und jeder, der auf einem Festival war, aus der schwarzen Szene, kann Lebensfreude überall an jeder Ecke in jeder Situation erkennen.

00:58:07: Also, wenn man da steht, dann wird einem, glaube ich, sehr klar, dass hier nicht Menschen ihre depressiven Symptome gegenseitig verstärken, also durch das reine Teil haben, würde ich sagen.

00:58:20: Wenn wir mal ins Gegend... Also, ich frag mich... Ich weiß nicht, wie ich das mache.

00:58:25: Ausgeregt bei dieser Sendung, dieses faszinierende Licht- und Schatten-Spiel, dass ich da bei mir abwähle.

00:58:29: Ich habe keine Ahnung, woher das kommt und wieso ich manchmal zur Öfte im Dunkeln bin und dann werde ich wieder hell.

00:58:34: Ich habe keine Ahnung, was ich da mache.

00:58:36: Der Bernd ist unser Mond heute.

00:58:37: Muss an dem Thema legen, keine Ahnung.

00:58:40: Aber Verzeihung, ja, Lydia, weil du gerade depresiv ist ja so.

00:58:49: Ich möchte mal das Gegenteil einwerfen, jetzt nicht im klinischen Sinne.

00:58:56: zu verstanden wissen, aber so bei diesem viktorianischen Picknick, so zum Beispiel, oder, also da stürzen sich ja auch mal die Medien drauf, gibt's da ganze Bilder, Serien, dann immer Montags von dem viktorianischen Picknick, könnte man da, also ist der Begriff Nazismus da vollkommen falsch, was die Leute dazu magten tragen?

00:59:17: Ich finde eh, dass dieser Begriff insgesamt ganz oft im Moment, ja, falsch benutzt wird, also natürlich nicht immer, aber der wird ein bisschen inflationär benutzt.

00:59:26: Und wenn man etwas inflationär benutzt, dann kann es die eigentliche Bedeutung im schlimmsten Fall verlieren.

00:59:31: und das... hat, was ich hier sehe, wenig mit dem zu tun, was wir jetzt wirklich im psychologischen Sinne damit meinen.

00:59:39: Das wären ja Menschen, die sich überlegen fühlen gegenüber anderen und die sich sehr stark orientieren daran, von anderen bewundert zu werden, beim Nazismus häufig über Leistung oder Prestige und einen höheren Status, beruflich, gesellschaftlich, was auch immer.

00:59:55: Menschen, die ja sehr orientiert sind, an einem Image für das.

00:59:59: möglichst viele andere Menschen sie bewundern, um das mal in die Richtung zu interpretieren.

01:00:03: und naja gut, es ist ja schon ein zur Schauschstellen beim viktorianischen Picknick könnte man sagen, aber die Menschen dort versuchen ja quasi etwas Kreatives zu machen und dann sozusagen einen künstlerischen Ausdruck auch da in der Selbstinszenierung sei es jetzt, indem sie steampunkig unterwegs sind oder mit fantastischen Kostümen, an denen sie ewig lange gearbeitet haben, das ist dann so ein künstlerischer Ausdruck, sie freuen sich sicherlich.

01:00:27: dass andere Menschen sich daran erfreuen.

01:00:30: Aber ich wollte nur sagen, ich habe nicht den Eindruck, dass da sozusagen kompetitiv Menschen nebeneinander stehen und irgendwie denken, ich möchte jetzt die Person sein, die hier als, keine Ahnung, die mit der grandiosen Leistung das großartigste Kostüm gewonnen zu haben oder so angesehen wird.

01:00:44: Also ich versuch das jetzt natürlich runterzubrechen auf eine Erklärung, die man versteht, weiß nicht.

01:00:49: Also ich sehe das Motiv nicht so, weiß nicht, Lucy.

01:00:54: Ich glaube, wir hatten dieselbe Diskussion schon mal an Halloween.

01:00:58: Ich glaube, die Leute haben einfach Spaß daran, sich diese Kostüme anzuziehen und haben da ein paar Stunden Realitätsflucht und Schaden niemandem.

01:01:11: Und ich glaube, das zu pathologisieren, genauso wie sich jetzt irgendwie Horrorkostüme anzuziehen oder Karnevalskostüme, das kannst du mögen oder nicht mögen.

01:01:20: Ich frage mich immer, warum der Bernd das immer so patternisieren muss, wenn andere Leute Spaß haben.

01:01:26: Hast du Probleme, wenn andere Leute Spaß haben?

01:01:28: Ja, ich hasse Leute, die Spaß haben.

01:01:30: Das ist

01:01:31: sehr armer.

01:01:32: Dann bist du ein sehr armer, bemitweigungswerter Mensch.

01:01:35: Ja, ich sag's seit dem Ende, sieht's mal

01:01:36: jemand.

01:01:37: Ja, das

01:01:39: ist vor allem der für dich der Selbstironie.

01:01:41: Ich glaube,

01:01:43: diesen finsteren Graf Berndula muss man einfach sagen, es geht dabei.

01:01:49: Natürlich um Selbstdarstellung mit einem kollektiv ästhetischen Mehrwert.

01:01:53: Das ist das viktorianische Picnic.

01:01:55: Das aber tatsächlich auch in den letzten beiden Jahren, soweit er eskaliert ist, dass inzwischen schon ein Drittel der Leute nicht mehr Teilnehmer, sondern alte Männer mit Fotoapparaten ist.

01:02:09: Ja, und dann gehen die Leute woanders hin und haben woanders Spaß.

01:02:12: Und irgendwann ist halt keiner mehr auf dem viktorianischen Picnic, sondern es ist alle wieder bei aus Waltenckes Weinprobe.

01:02:18: Also ich glaube, das ist, ja, ich weiß nicht, muss man das so ernst

01:02:23: nehmen,

01:02:24: wenn es nicht gefährlich ist.

01:02:25: Ich mein, klar, es gibt vielleicht Leute, die ruinieren sich dafür, dass sie sich so ein viktorianisches Kostüm angucken, aber dann kannst du auch irgendwie die gesamte Modewelt komplett pathologisieren oder also... Und es ist auch da, auch in der Mode ist es ja, gibt es ja einen Teil, der ist Kunst und der ist gesellschaftlich, macht gesellschaftliche Entwicklungen sichtbar und ein Teil, der ist auch teilweise abartig und schädlich und ich glaube, es ist doch in allem so, was wir Menschen tun oder nicht.

01:02:54: Lucy, guck doch mal, wie der Bernd sich amüsiert, dass du ihn so ernst nimmst.

01:02:59: Das ist mir vorkommen egal.

01:03:01: Ich finde das nur wichtig, weil ich glaube, dass das andere, dass das... Ja, ich weiß nicht.

01:03:10: Ich finde es hart, da gleich zu sagen, das ist narcissistisch oder das ist... Also, ich weiß nicht.

01:03:16: Also, was heißt, dass ich ihn so ernsehe?

01:03:18: Wenn ich ihn nicht ernsehen würde, säße ich ja nicht hier.

01:03:20: Dann wäre das ja auch schon wieder... Also, wenn ich nur in Ironie Menschen begegnen könnte, dann würde ich ja kein Herzblut da reinstecken.

01:03:29: Das fände ich auch schade.

01:03:30: Das fände ich auch unangemessen.

01:03:35: Nein, das ging mir, wie gesagt, um den Gegensatz, weil ich dir speziell dieses Wort depresiv, das ist ja auch ein klinischer Begriff, der so jetzt in dem Zusammenhang nicht gemeint ist.

01:03:45: Mir ging es um diesen Gegensatz, ob man es nicht auch genau anders umsehen kann, nicht um den Austausch von klinisch-psychologischen Fachbegriffen.

01:03:54: Bei den alten Medienberichten, soweit ich mich erinnere, war tatsächlich immer auch gerne die Befürchtung im Raum, dass eben bereits klinisch erkrankte Jugendliche quasi in die Subkultur gehen, sich gegenseitig in ihrer Symptomatik verstärken und im schlimmsten Fall bis hin... hin zu einer Entwicklung zum Suizid quasi durch die Subkultur beeinflusst werden könnten.

01:04:15: Meine Erinnerungen nach waren das so die Befürchtungen der neunziger Jahre Berichterstattung so.

01:04:20: Ja, war es in der Tat.

01:04:22: Meine persönlichen Erfahrungen sind, dass ich selten so viele lustige und selbstironische und tolle Menschen getroffen habe, wie die, die sich dann schwarz anzogen und getan haben, als wären sie ... ja, depressive, das ist das falsche Wort.

01:04:38: Als wären sie böse, ist auch nicht richtig.

01:04:41: Also ...

01:04:41: Also vielleicht nicht so getan, aber so wahrgenommen durch eben diese Art der Darstellung wird von außen natürlich derlei sehr leicht assoziativ da hinein interpretiert.

01:04:51: Und ich sehe, dass du sie die ganze Zeit was sagen will.

01:04:53: Oh Gott.

01:04:55: Aber wir haben damit gespielt mit diesem Ganzen, mit der Symbolik, mit dem Düster und mit unserem Ansehen, mit dem was die Leute in uns hinein interpretieren.

01:05:06: Es gibt ein Buch einer Psychologe, die heißt Katharina Heinrichs, über Suizid.

01:05:10: Und da gibt es auch ein Kapitel, also eine Untersuchung, das dumme ist, dass ich tatsächlich den Ausgang nicht kenne.

01:05:22: Da gibt es auch tatsächlich, soweit ich weiß, sogar ein Studio drüber.

01:05:25: Und ich, also wenn das interessiert, ja, die Herausgeberin heißt Katharina Heinrichs, da gibt es tatsächlich mittlerweile belastbares Material zu, ob es wirklich, ob die Gothic-Szene, ein Sammelbecken für suizidale Menschen ist, die sich gegenseitig befeuern oder eben nicht.

01:05:45: Und selbst wenn es so wäre, glaube ich, es macht, dass die Szene ja an sich, also weiß ich nicht, also... Wäre es dann an der Zeit, Menschen, also dafür zu sorgen, dass Menschen geholfen wird, die an Depressionen erkrankt sind und nicht diese Szene zu verhindern?

01:06:05: An dieser Stelle ganz wichtig, nicht, dass wir missverstanden werden, weil wenn du sagst, wenn es so wäre, also falls du mit dem wenn es so wäre, meinst die Annahme von vorhin, dass die Subkultur eine depressive Symptomatik verstärken und sogar ein bisschen zur Suizidalität verstärken würde.

01:06:21: Wenn das so wäre, dann wäre das selbstverständlich problematisch, weil es ja die Wahrscheinlichkeit erhöhen könnte, dass eben Menschen hier einen, ja, für sie selbst natürlich auch negativen Verlauf nehmen würden.

01:06:34: Jetzt, wie gesagt, nach dreißig Jahren Beobachtung kann ich das einfach nicht bestätigen, aber man muss am Ende mal harte Fakten haben, weil anektotisch ist natürlich keine Evidenz.

01:06:44: Aber trotzdem, der Eindruck, dass das so wäre, Also ich weiß nicht, ob ihr den Eindruck durch eure Erfahrungen gesammelt habt.

01:06:53: Ich hatte diesen Eindruck nie.

01:06:55: Also auch nicht in den Freundeskreisen.

01:06:56: Nee,

01:06:58: ich hatte den auch nicht.

01:06:59: Aber wie gesagt, es gibt dieses

01:07:00: Buch.

01:07:03: Gar nicht mal, es geht gar nicht mal zentral nur, sollte es nur um Suizidadität.

01:07:07: Also wir können, ich glaube nicht, dass man der Szene nachsagen kann, dass alle nur lustig heiter und ironisch damit umgehen, weil meine persönliche Beobachtung ist auf jeden Fall, dass das psychisch komplexe Menschen da überrepräsentiert sind.

01:07:24: Was ich halt wirklich beobachtet habe, ist, dass Menschen, die sich rinzen, sehr, sehr, sehr stark vorhanden sind, was aber, glaube ich, auch damit zu tun hat, dass die Leute dafür sensibilisiert sind und sich verstanden sehen von anderen Leuten, mit denen sie über sowas reden können.

01:07:40: Ich glaube auch, dass das Verständnis für Depressionen oder für Verwandte oder vielleicht Verwandte Symptomatiken in der Szene viel größer ist und das ist schon ein Sammelbecken.

01:07:51: Ja, genau, das ist ein Sammelbecken, das ist aber nicht.

01:07:56: Also, aber das macht ja die Szene nicht Weil Menschen, die sich treffen, sich in ihrer Symptomatik verstärken, dann wäre es doch sinnvoll, was gegen die Symptomatik zu tun und nicht gegen die Szene.

01:08:11: Weil dann wäre die Symptomatik immer noch da oder nicht.

01:08:17: Das war mein Selbstwenn.

01:08:21: Ich glaube, das ist ja ganz viel.

01:08:23: Auch Essen verstärkt auf die Symptomatik von Essstörungen und trotzdem ... Kannst du nicht, verurteilt du nicht Köche?

01:08:32: Also es wäre aber, wenn du sagst, die ursächliche Verstärkung lege in irgendeiner Form von Gruppendynamik, dann würde ich das als Problem sehen, weil Daniel tatsächlich, wie gesagt, einfach die Wahrscheinlichkeit durch irgendetwas in der Gruppendynamik erhöht würde, das Menschen Schaden nehmen, um es mal grob auf das Problem runterzubrechen.

01:08:50: Aber ich sehe überhaupt keinen Anhaltspunkt dafür.

01:08:53: Und das, was Christian eben gesagt hat, da wissen wir bis heute, also zumindest ich bisher nicht, ob es halt nicht auch so ist, dass Menschen mit unterschiedlichen Besonderheiten innerhalb der Subkultur offener drüber sprechen und auch diese offener zeigen, weil sie wissen, dass sie hier nicht verurteilt werden, sondern eben auch ernst genommen werden und darüber kommunizieren können.

01:09:15: und nicht abgelehnt werden oder andere Reaktionen erleben, die sie vielleicht ansonsten fürchten.

01:09:21: Und das heißt, die Frage ist, haben wir mehr Menschen mit Besonderheiten oder kommunizieren die Menschen in der Subkultur mehr über Besonderheiten?

01:09:29: Das ist ja schon lange eine Diskussion, ne?

01:09:31: Es kann natürlich auch vielleicht beides sein, aber ... Ja.

01:09:34: Ich glaube auch, dass in der Gesamtbevölkerung einfach unglaublich viele Leute mit Depressionen gibt.

01:09:39: Und die gibt's dann natürlich auch in der Szene.

01:09:41: Also es wäre ja ... komisch, wenn die jetzt draußen bleiben würden, wenn es in der ganzen Gesellschaft genau so aussieht.

01:09:48: Und es wird offener damit umgegangen, weswegen die Leute das schon mehr zeigen, das ist richtig.

01:09:52: Ja, genau.

01:09:53: Aber das ist dann nicht, weil es häufiger da ist, sondern weil die es einfach eher erzählen.

01:10:01: Aber sag mal, darf ich mal fragen, ob ihr Lust habt zu erzählen, wann und in welchem Kontext ihr eigentlich, sagen wir mal, die ersten Erfahrungen gemacht habt in Richtung dieser Subkultur, vielleicht auch ein bisschen mal, um die persönliche Geografisch-Zeitliche, anecdotische Weltmann kurz nochmal anzusprechen, weil, fand ich, eh interessant.

01:10:22: Wie kommt man sozusagen dazu?

01:10:23: Und was waren so die jeweiligen Erfahrungen zur jeweiligen Zeit?

01:10:32: Er schüttert das Schweigen.

01:10:34: Wer will anfangen?

01:10:39: Ich finde, er bleifängt an.

01:10:44: Bulklo

01:10:46: Gymnasium frechen.

01:10:51: Die einzig wirklich benutzbaren Toiletten waren auf dem E-Hof.

01:10:56: Das war für die Großen.

01:10:58: Also bin ich als Fünfklässler da rein und sehe mich zwei Gestalten

01:11:03: gegenüber.

01:11:05: Komplett gotisch, hoch gebaute Haare, schwarz geschminkt.

01:11:09: Und im ersten Moment, weil ich nicht genau wusste, bin ich da

01:11:12: richtig,

01:11:13: bin ich vielleicht auf der Darmtoilette gelangt, weil die beiden sahen mir nicht besonders männlich oder besonders... Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich da gesehen habe.

01:11:22: Ich war fasziniert.

01:11:24: Und die beiden guckten mich an und sagten, du bist hier richtig, Mr.

01:11:27: Danke.

01:11:29: Dann bin ich pinkelgegangen, kam wieder raus und kam mit den beiden ins Gespräch.

01:11:33: Die waren Abiturienten, ich halt fünf Klässler.

01:11:36: Und die waren nett, sehr nett.

01:11:42: Das war mein erstes Begegnung mit einem Grufti.

01:11:46: Oder mit zwei Gruftis besser gehört.

01:11:49: Und sie waren übrigens da, um sich zu schminken.

01:11:53: Das.

01:11:54: Ich fand das fantastisch.

01:11:55: Ich liebe alles daran.

01:11:58: Ja auch.

01:11:58: Total süß.

01:12:02: Ich bin wirklich da rein gestorben und dann dachten wir so... hat ein bisschen dann gegärt und irgendwann... ich weiß auch nicht wie das kam.

01:12:18: Irgendwie haben sich meine Klamotten verändert.

01:12:20: Schleichend.

01:12:23: Dann irgendwann ein bisschen schneller.

01:12:29: Wie sah es bei den anderen aus?

01:12:33: Bei mir war es ein... Tape, eine Kassette mit Songs from the Cure, die ich nicht, das kannte ich nicht.

01:12:43: Und das war, ich wollte immer Sängerin werden, also schon als kleines Mädchen und man, ich war aber zu pummlich, zu bebrillt, zu mit Ticks versehen, aus zu komischen Verhältnissen, dass ich irgendwie und, und dann hörte ich diese Stimme und also ich konnte immer gut singen.

01:13:06: Aber ich war nie, das passt nicht so, ich auf so einer Bühne.

01:13:12: Und dann habe ich Robert Smith gesehen und habe gesehen, da ist ein Typ, der sieht aus wie eine genauso bleich wie ich.

01:13:17: Ich wurde auch immer verarscht dafür, dass ich so weiß war.

01:13:20: Und genauso bleich wie ich und noch viel pummeliger als ich.

01:13:24: Und der, ja, und der singt wie ein Gott und steht auf dieser Bühne und ist wunderschön.

01:13:30: Und es gibt Menschen, die finden gehen wunderschön.

01:13:35: Und dann war ich verloren und das war mein.

01:13:37: und dann habe ich mich wirklich innerhalb von Wochen von so einem bebrähten Kind mit dicker Flaschenboden oder Aschenbecher, Glasbrille in so einen Goskel verwandelt.

01:13:55: Ich habe dann auch meine Eltern so lange genervt, bis ich Kontaktlinsen bekam, so feste.

01:14:02: rannte dann die ganze Zeit so mit so Blut unter den Augen, weil das war hart.

01:14:08: Ja, genau, das passte dann auch.

01:14:09: Und verwandelt, also Blüte so explodierte so förmlich, also hatte dann auch plötzlich Boyfriends und also auch alles viel zu früh.

01:14:17: Aber es war so, also ich blüte so von so einem komplett, also auch von allen gehänselten Kind zu einem Rebellischen Teenie auf und wurde da auch in dieser ja auch noch so Kindergosszine.

01:14:34: Wir waren ja wirklich Kinder, ja, mit drei, zehn, vier, zehn, fünfzehn.

01:14:37: Und lustigerweise auch, wenn wir überhaupt keinen Kontakt mehr haben, war Steve Nagari von Ant-One und ich ging in dieselbe Kinder-Disco und waren irgendwie, was er, glaube ich, heute gar nicht mehr so gerne hört, weil er, glaube ich, immer korrektiert, er sei im Osten groß geworden.

01:14:56: Aber Auf jeden Fall war das für mich ein totales, ja auch ein in meinem Außenseiterinnen Dasein plötzlich jemandem sein, der gemocht wird und der schön gefunden wird.

01:15:17: und Talent zeigen zu können und all diese Dinge.

01:15:20: Das war was Wahnsinnig Tolles auch in aller Schrägheit, die bei mir, ich war zugleich noch evangelikale Christin.

01:15:25: Also das war dann auch noch, da können wir dann auch mal später drüber reden, das war, aber selbst das wurde toleriert in dieser Szene.

01:15:34: Das war ganz toll, einfach integriert aufgenommen zu sein.

01:15:41: Ja, bei mir war das tatsächlich ein schleichender Prozess, der bis jetzt noch nicht abgeschlossen ist.

01:15:46: Angefangen hat das eben auch mit Außenseiter-Tum.

01:15:49: Ich war halt das kleine, dicke Kind, das vorlaut war und immer Probleme gemacht hat und ich musste irgendwas finden, wo ich mich providieren konnte.

01:15:56: Da habe ich mich in Tabu-Bereiche natürlich begeben, dass das Dunkle, meine ersten Gedichte, die ich geschrieben habe, das war alles Finster, meine Deutschlehre.

01:16:03: Auch Christian, Sie romantisieren aber auch alles.

01:16:06: Und dann ging das halt redlich weiter.

01:16:08: Es war nie Gothic an sich, es waren nur diese Randbereiche.

01:16:12: Die Schwarzromantik, das dunkle Zeug, romantisieren tatsächlich auch von Suizid, von Metamorphosen, das Ganze in sehr schöne und große Bilder gekleidet.

01:16:23: bis dann halt eben die Szene mich adoptiert hatte.

01:16:27: Ich hatte mit Jörg Kleutgen von The House of Asher ein Vampir-Hörbuch aufgenommen und dann hat damals sein Manager gesagt, Mensch, lese das doch mal beim WGT.

01:16:38: Und da war meine erste WGT-Lesung, ich glaube, das war in der Zeit neunundneunzig.

01:16:41: Und leider ist der Manager inzwischen auch verstorben und wir saßen vor zwanzig Leuten.

01:16:46: Ich meine, ich werde auch nicht hingegangen.

01:16:47: Leser und Christian von Aster klingt so sexy nicht, aber dann fanden die das gut.

01:16:51: Im nächsten Jahr waren es vierzig Leute, dann waren es noch mehr.

01:16:54: Und ich bin bis heute kein richtiger Gruff, die, also ich erinnere mich noch, wie ich in der Schweiz an einer Tankstelle stand mit einer Zauberhaften Goff-Frau, die einen Leichenwagen gefahren hat.

01:17:05: Wir trugen beide schwarz und kam meine Frau auf und zu.

01:17:07: Sind sie gross dies?

01:17:09: Und dann sagte ich, meine Begleiterin, ja, aber mein Schwarz ist eher existenzialistisch.

01:17:14: Und das pflege ich heute tatsächlich auch noch zu sagen.

01:17:17: Also ich liebe Eugel sehr mit der Szene und fühle mich da sehr wohl.

01:17:22: Bin aber per se keiner Szene wirklich zugehörig.

01:17:25: Das passe ich nicht so richtig.

01:17:30: Oh.

01:17:31: Dann werde ich jetzt aber auch noch mal kurz los, auch wenn ich es gerade gesagt habe, das ist ja ungefähr vor dreißig Jahren angefangen hat.

01:17:37: Aber hat irgendjemand von euch zufällig die Kinderserie der kleine Vampir aus den Achtzigern gesehen?

01:17:49: Okay, und siehst du, ich habe dir ja in einer Grundschule gesehen und witzigerweise habe ich das erste Mal ein Ausschnitt aus dem Buch der kleine Vampir vorgelesen bekommen in der katholischen Kirche Sankt Franziskos, weil sie den Kindergottesdienst interessanter gestalten wollten, indem sie während der Predigt, die für Kinder langweilig war, irgendwie die Kinder rausgebracht und ihn aus dem kleinen Vampir vorgelesen haben.

01:18:11: Okay, auf jeden Fall die Serie war damals im Fernsehen.

01:18:15: Auf jeden Fall ein spannender Zusammenhang.

01:18:17: Und in der Serie, ich weiß nicht, ob euch klar ist, dass es da so ein Punkrock-Vampir gibt, der ja zu der Familie gehört.

01:18:26: Und da gibt es eine Szene, wo der quasi schon auch sehr achtziger, goffmäßig gestylt so ein Konzert gibt.

01:18:35: Inmitten so einer, ja, ich würde sagen Gruppe von mehr oder weniger dem Punk oder Postpunk oder was auch immer zugehörigen Gruppe.

01:18:43: Ich vermute, niemand in dieser Runde kennt diese Szene.

01:18:47: Ja, sie sich erlogen.

01:18:48: Ja, genau.

01:18:50: So, das war der Teenager, der dann halt entsprechend dargestellt wurde, dass der dann natürlich gar nicht aufgefallen ist in dieser Subkultur als Vampir.

01:18:57: So, von wegen Blass.

01:18:58: Es teilt sich so ein bisschen und ist dann so eine Gothic-Aufmachung.

01:19:02: Das wurde dann natürlich da gefeiert und das war natürlich erstmal eine interessante Sagen wir mal Situation, das als Kind so zu sehen.

01:19:10: Aber die meisten Kinder, die die Serie gesehen haben, sind bestimmt nicht deswegen interessiert gewesen an dem Thema.

01:19:15: Also wie das immer so ist, interessiert man sich ja für Dinge, die aus irgendeinem Grund einen ansprechen.

01:19:19: Und ich wollte noch sagen, Interview mit einem Vampir, Kampf hier in die Kinos, der Film, hat natürlich durchaus nochmal, auch wenn das nichts jetzt mit dieser Gruffdisuppkultur direkt zu tun hat, diese Ästhetik auch durch die mediale, sagen wir mal, Darstellung des Films ein bisschen gefördert.

01:19:37: Naja, das war natürlich vielleicht auch noch so ein Punkt.

01:19:39: Ich will nur sagen, vielleicht ist es so, dass jede Generation sich die Vorbilder sucht, die zu ihr passen.

01:19:44: Aber letztendlich waren das so die ersten Eckpunkte, wo ich mir dachte, das ist ja spannend.

01:19:49: Und ich sehe Vlalik, du hast da auch so was.

01:19:52: Wir hatten ganz viele Bekannte, alles Groftis, die wir immer mal wieder im Vlalik oder irgendwo getroffen haben.

01:19:58: Und die wollten alle mit Nachnamen Adams heißen, weil die sich alle irgendwie der Adams-Familie...

01:20:03: Ja, ja.

01:20:04: ...fühlten in...

01:20:07: Das ist spannend, ja.

01:20:09: Okay, jetzt könnte man auch ganz tief ausholen, dass die Adams Family eine der ersten Serien, weil ich gesehen habe, als ich in Deutschland ankam und mit denen ich dann Deutsch lernte im Fernsehen.

01:20:18: Das könnte natürlich prägend gewirkt haben, man weiß es nicht.

01:20:24: durchaus, genau.

01:20:25: Und sag mal eine Frage, das ist jetzt vielleicht sehr weit, aber die Rocky Horror Picture Show ist natürlich jetzt nicht grüftige Subkultur oder Gothic Subkultur, ist aber natürlich auch so ein künstlerischer Ausdruck, der ja viele Themen auch bedient, die sagen wir mal auch hier künstlerisch dargestellt werden.

01:20:42: Und witzigerweise war ich auf einer Gesamtschule, die das aufgeführt hat, exakt vor dreißig Jahren und wo ich dann tatsächlich mit meiner Mutter hingegangen bin, mit zwölf und auch ganz fasziniert war, einfach von der Musik und dieser alternativen Art der Kleidung der Leute.

01:20:57: Wie gesagt, das ist alles jetzt keine explizite Gothic Subkultur, aber man merkt, wenn man so drüber nachdenkt, da findet man viele Dinge, die irgendwie passen, die irgendwie so ein paar Elemente beinhalten, die dann später sich dort wiedergefunden haben.

01:21:08: Und letztendlich habe ich ja Christian, das erste Mal gehört, auf dem Amphi.

01:21:13: Du hast dann nachts gelesen, right?

01:21:15: Ich würde aber tatsächlich sagen, ich wäre da nicht so streng wie du.

01:21:21: Ich finde, die Rocky Horror Picture Show.

01:21:23: Ja.

01:21:24: Endlich in Gothic, das passt.

01:21:25: Also mit dem Kink da drin, dem Morbiden, dem Umgang eben mit, auch mit dem Tod.

01:21:30: Das hat halt also eine Leichtigkeit und auch eben das Grundmotiv, wie Brad und Janet im Wald stranden.

01:21:38: Das ist Gothic.

01:21:40: Das erste Mal hast du mich gesehen.

01:21:42: Da gab es ja schon.

01:21:43: Ja, da gab es ja schon die meisten lieber Vampiruchen.

01:21:46: Deswegen besitze ich ja auch glücklicherweise alle.

01:21:48: und nun auch das neueste kleine Schleichwerbung.

01:21:51: Yay, signiert

01:21:52: von Christian.

01:21:53: Das stimmt,

01:21:55: das stimmt.

01:21:56: Aber da siehst du mal und ich fand es auch cool, dich da zu hören und so schließt sich der Kreis, ne?

01:22:02: Ja, natürlich.

01:22:02: Meine Vampiraffinität kommt da natürlich auch mit ins Spiel und passt, trifft voll ins Schwarze.

01:22:12: Wir haben noch eine Frage aus dem Chat von Karopa.

01:22:15: Wie ist aus Gov Lucy eigentlich Lucy-Elektrik geworden?

01:22:20: Es kam über ... Gov Lucy wurde dann irgendwann ... Also, ich glaube, es gibt immer so eine Phase, wo dir so ... oder vielen ... Bei mir war das zumindest so, dass mir dann so ... In den ausgehenden Teenie-Jahren, das peinlich war, was mich als kleiner Teenie total gekickt hat.

01:22:42: Das heißt, aus Goss wurde dann irgendwann Punk, weil das war dann cooler.

01:22:47: Und die Leute fand ich cooler.

01:22:49: Und aus Punk wurde irgendwann Reggae auch, weil das sind tatsächlich Szenen.

01:22:55: Das war damals so, dass die Szenen durchaus miteinander verwandt waren.

01:22:59: Und ... Da kamen dann die Dretscher, die ich heute so nicht mehr tragen würde, weil ich halte sie für, das ist wieder ein ganz anderes Ding, aber ich halte sie für kulturelle Aneignung.

01:23:08: Aber, also in meinem Fall war es kulturelle Aneignung.

01:23:12: Und aus dieser Entstand dann Lucy Electric, weil Lucy Electric war tatsächlich im Original, damals eine Punkband, die Punk mit Techno Beats kombiniert hat.

01:23:25: dass die meisten Leute nicht wissen, ist auch vollkommen in Ordnung, dass die Leute nur diesen einen Song kennen, ist auch völlig okay.

01:23:32: Es ist aber tatsächlich so, dass wir mit einem Song namens Gespenst, der auf dem dritten Blues-Elektrie-Album war oder ist, das gibt es ja noch, auf mehreren Golf-Exemplaren zu finden waren.

01:23:44: Das heißt, die Szene ist quasi auf mich wieder zugekommen, weil es tatsächlich so ist, dass ich glaube ich in meinem ganzen Leben nur zwei Wirklich fröhliche Stücke geschrieben habe, die vernünftig waren, nämlich Mädchen und Ersüßer.

01:23:56: Und ich kann eigentlich nur melancholisch.

01:23:58: Und das hast du dann auch auf den restlichen Lucie Electric Album gemerkt.

01:24:02: Das war ja ein Duo.

01:24:06: Das waren irgendwie, das entsprach mir auch nicht mehr so, was das so drauf war.

01:24:10: Und wie gesagt, das dritte Album, nee, das Gespenst war schon auf dem zweiten Album sogar, fällt mir gerade ein.

01:24:15: Und das dritte war dann sowieso schon wieder total dark und hatte ganz krachige Gitarren und da gab es auch Songs wie Bye Bye und so, die waren dann auch schon auf solchen Samplern.

01:24:26: und dann bin ich auch wieder, da bin ich dann auch wieder optisch in die Stichene, da hatte ich dann dunkelblau gefärbte Haare und dann hat mich dann auch optisch wieder angenähert.

01:24:34: Das dauerte alles gar nicht so lange.

01:24:40: Danke, total spannend.

01:24:43: Der Bernd guckt schon so als ob er was fragen

01:24:47: will.

01:24:47: Joa, fragen hätte ich noch eine ganze Menge, aber gut, wir haben eigentlich nur noch fünf Minuten Zeit.

01:24:53: Eine Frage.

01:24:54: Eine Frage.

01:24:54: Okay, dann muss ich mich entscheiden.

01:24:57: Ja, Beziehungen, also die Gothic-Affinität zum Mittelalter hätte mich interessiert, ist aber nicht so wichtig.

01:25:06: Satanismus haben wir jetzt auch nicht besprochen, aber ich glaube, können wir abhagen, gibt es kaum, also keine Beziehung außer, dass Gossics halt sehr, sehr tolerant und offen für alle möglichen Religionen sind.

01:25:18: Dann habe ich, gut, vielleicht, die wichtigste vielleicht, was ich eben, keine Ahnung, irgendwann im Laufe der Sendung klang mal an.

01:25:24: Nee, die Leute sind, hat Fladi auch glaube ich gesagt, die Leute sind alle gar nicht so jung.

01:25:29: Also kommt, kommt in dieser Szene eigentlich eigentlich irgendwas nach?

01:25:32: Also laufe ich auch heute, zwanzig, zwanzig noch Gefahr in Bravo Girl irgendwas über die Gothic Szene zu lesen.

01:25:38: oder ist das vorbei?

01:25:40: Bravo Girl ist vorbei.

01:25:42: Das

01:25:42: ist richtig.

01:25:43: Gibt es gar nicht mehr.

01:25:45: Nehmen wir irgendwas anderes.

01:25:46: Also kommen da dreizehn, vierzehnjährige Gossiks?

01:25:49: Gibt es das noch?

01:25:49: Oder sind das noch alte Leute mittlerweile?

01:25:52: Weiß ich nicht.

01:25:52: Ich habe auf dem Festival jetzt die letzten zwei, drei Jahre immer mal wieder Junge gesehen.

01:25:57: Ich weiß nicht, ob die dabei bleiben, ob die da nicht hingeboren werden, weil sie teilweise in Familien waren.

01:26:06: Ich nehme an die Szene wieder mal wieder verändern.

01:26:10: Und wieder mal irgendwas Neues schaffen.

01:26:13: Aber diese Grundeinstellung, dieses von mir auch nicht wirklich definierbare, düstere irgendwie, ich denke nicht, dass das irgendwann mal weg sein wird.

01:26:23: Es gibt Leute, die

01:26:26: das

01:26:27: immer schon mochten.

01:26:29: Ob wir es heute so nennen und es ist halt ein Label, was wir von außen draufkleben.

01:26:35: Und ich glaube, es gibt schon Musiktechnisch, durchaus Bands, die da reinpassen.

01:26:42: die das aber ganz anders sehen und leben und die auch mit den älteren Teilweise Schnittmengen haben und teilweise nicht.

01:26:51: Das weiß ja mittlerweile auch jeder.

01:26:55: Mein Sohn macht ja auch Musik auch innerhalb der Szene.

01:26:57: Und der gibt sich aber mit ganz anderen Bands, die auch eine ganz andere Kultur haben und die glaube ich auch Teile von Von der Szene, wo die Älteren sich aufhalten, auch eher ein bisschen peinlich finden oder so.

01:27:12: Und das ist ja auch in Ordnung.

01:27:14: Also ich glaube, das ist so... Also da sind wir wieder bei der Vielfalt, dass das dadurch aus Platz ist, auch für Jüngere, die das dann wieder ganz anders leben.

01:27:27: Und ich, ja, da kann Ihnen versichern, da wird... definitiv noch was nachkommt.

01:27:32: Da wird immer was nachkommen, weil wir nämlich eine Sache jetzt auch nicht besprochen haben.

01:27:37: Ich habe bewiesen, dass Gutismus nichts mit Musik und Literatur zu tun hat, sondern eine hochinfektiöse Krankheit ist, die durch den Biss der Grantelwanze übertragen wird.

01:27:48: Aber leider haben wir dafür wissenschaftliches keinen Platz mehr.

01:27:56: Wissenschaftliches glaube ich.

01:27:57: dann jetzt mein Stichwort.

01:28:00: Ich will aber unseren Gästen noch die Möglichkeit geben, wenn ihr auch noch eigene Projekte, Bücher, anderes gerne entweder die Kameraden wollt oder sagen wollt, wo Leute euch finden können.

01:28:11: Dann könnt ihr das jetzt gerne einmal tun oder auch oft zum Beispiel einen Shop, eine Website, was auch immer hinzuweisen.

01:28:18: Also ihr habt quasi jetzt den Werbeblock, wie dann Minütchen oder so.

01:28:23: Also, Vladi, hast du irgendwas, was du, wo Leute dich finden können, wenn sie dich finden wollen?

01:28:29: Überall.

01:28:30: Kauft meine Bilder, ich mach auch Totenköpfe.

01:28:34: Okay.

01:28:35: Und sie finden dich einfach unter Vladikraft, einfach googeln.

01:28:39: Für die Vladikraft.

01:28:40: Okay.

01:28:41: Super.

01:28:41: Okay.

01:28:43: Lucy.

01:28:45: Ja, ich freue mich, wenn ihr mir auf Instagram oder auf Facebook oder auf Facebook oder auf Blue Sky folgt und ich mache Musik und ich freue mich am allermeisten der Menschen in meine Konzerte oder auf meine Lesungen kommen und wo die sind, findet ihr auf Instagram oder Facebook oder Blue Sky.

01:29:07: Ich mache schöne Musik und schreibe schöne Bücher.

01:29:09: Kann ich bestätigen.

01:29:11: Und Christian hat mal wieder ein nagelneues Buch, das schon wieder ausverkauft ist und das nie mehr gedruckt werden wird.

01:29:15: Dann brauchen wir dafür keine Wärme

01:29:16: an.

01:29:17: Ich würde mich an dieser Stelle gerne bei meinem Sponsor bedanken.

01:29:21: Blattweiser, Dosenblut, Premiumabfüllung, AB.

01:29:25: positiv, verhindert nachweislich bis Verbrechen, ist aber auch schon ausverkauft.

01:29:32: Aber Christian ... Okay, sag du, Ludia.

01:29:35: Christian hat noch eine Sache heute gar nicht erwähnt, und zwar dein grandioses historisches Werk, der Blass-Schwarze Keller-Lemming.

01:29:43: Oh Gott, dieses Video ist bei YouTube öffentlich einsetbar.

01:29:46: Ich habe noch Haare.

01:29:47: Ich möchte niemandem raten, sich dieses Video anzusehen, aber es ist dummstich.

01:29:51: Also historisch wichtig im Kontext dieser Sendung, wenn man da mal reinschaltet, es wurde im Jahr two-tausend acht hochgeladen von dir.

01:29:57: Und beantwortet tatsächlich auch alle Fragen, die heute Abend gestellt wurden.

01:30:02: Das glaube ich und ich muss noch der Vollständigkeit halber weil es trotz allem.

01:30:08: Oh Gott, ja, aber oh mein Gott, da ist es blattweiser.

01:30:11: Oh mein Gott, wie hoch war die Auflage Christian dieses sensationalen getränkt.

01:30:16: Ich will die Welt ja nicht immer voll scheißen mit Zeug.

01:30:19: Großartig der man der man weiß wie es geht.

01:30:22: Ja, wir nennen... Wenn du

01:30:23: schon davon erzählst, da muss man es doch auch zeigen.

01:30:26: Die Tatsache, dass ich es nicht hier habe, zeugt einfach davon, wie... halb koordiniert

01:30:31: ich dich.

01:30:33: Du hast so viel Blut gebraucht, dass du schon keins mehr hast.

01:30:36: Der Mann gibt nicht nur sein letztes Hemd, sondern auch die letzte Dose.

01:30:41: Wenn

01:30:42: ich das noch sagen darf, Christian, in diese Dosen von dir passen ausgezeichnete Monowetten rein.

01:30:46: Das ist echt toll.

01:30:47: Danke.

01:30:48: Alles für dich, Herr Haader.

01:30:50: Alles für dich.

01:30:51: Also jedes Produkt von Christian ist eine Investition in die Zukunft wegen des Sammlerwertes, denn aber ohne Witz jetzt.

01:30:57: Also ich bin auch sehr, sehr stolz auf meine Lieberwampirorum-Sammlung.

01:31:00: Aber auf jeden Fall, weil ich noch zum Ende erwähnen muss, werden ja über diese Zusammenhänge gesprochen, der Spekulation zum Thema psychische Erkrankungen.

01:31:08: Also es gibt... Gerade jetzt zehn Jahre her gab es eine Studie aus Großbritannien, die ganz groß diskutiert wurde, weil diese Studie einen Zusammenhang festgestellt hat zwischen einer Neigung zu tatsächlich im klinischen Sinne depressiven Symptomen und auch Suizidalität und der Subkultur nur.

01:31:24: Da wären wir wieder bei dem, was wir vorhin gesagt haben.

01:31:26: Es kann natürlich sein, dass die Menschen aufgrund ihrer Erlebnisse außenseiter zu sein, anders zu sein, dann Vielleicht auch häufiger als andere dort diese Art von Symptomatik aufweisen.

01:31:38: Nur der Effekt ist immer noch, würde ich sagen, nach meiner Beobachtung eher, dass die Akzeptanz und Wertschätzung eher positiv sich auswirken kann auf sich und das Lebensgefühl.

01:31:50: Natürlich nie eine Therapie ersetzt, aber eben eher positiv wahrscheinlich als negativ.

01:31:54: auf diese Ausgangssituation, dann wirkt zumindest anektotisch.

01:31:59: Das wollte ich doch mal loswerden, damit uns nicht in da jemand die E-Mail schickt mit.

01:32:02: Wir haben diese Studie nicht erwähnt.

01:32:04: Okay.

01:32:05: Super, vielen Dank, Lydia.

01:32:07: Ja, das war's dann auch schon.

01:32:09: Mir bleibt nur noch zu sagen, wenn ihr uns unterstützen wollt, dann schaut gerne mal bei Patreon rein, WTF Talk.

01:32:16: Da könnt ihr uns gerne unterstützen.

01:32:18: Ich weiß ausgesichert, weil da einige Gäste hier auch ein Patreon haben.

01:32:21: Da dürft ihr natürlich auch reinschauen.

01:32:24: Ich schau da Richtung Christian.

01:32:27: Genau.

01:32:27: Und ansonsten danke ich sehr unseren drei Gästen.

01:32:32: Ich danke auch dem Team im Hintergrund und auch dem Team im Vordergrund.

01:32:36: Und wir sehen uns wieder am dreißigsten Sechsten.

01:32:40: Da freue ich mich schon sehr auf.

01:32:41: Also bis dann.

01:32:41: Tschüss.

01:32:44: Ciao.

01:32:45: Tschüss.

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