Episode 71: MrWissen2go meets WTF Talk - Moderne Wissensvermittlung
Shownotes
Lydia Beneckes Format "Wissenschaft trifft Freundschaft" findet alle 14 Tage live auf Twitch zu unterschiedlichsten Themen und mit wechselnden Gesprächsteilnehmern statt.
Der WTF Talk ist eine Produktion der Festivalia GmbH & Lydia Benecke
Transkript anzeigen
00:00:01: Hallihallo, vielen Dank, dass ihr gewartet habt auf uns.
00:00:05: Wir sehen uns heute zum einundsebzigsten Mal bei WTF.
00:00:10: Wir freuen uns, es ist eine sehr coole Sendung.
00:00:13: Und wir sind heute hier mit einem besonderen Gast, auch heute auch nur einer.
00:00:18: Der Titel heute war Mr.
00:00:20: Wissen to Go meets WTF Talk, moderne Wissensvermittlung.
00:00:23: und wen könnten wir dafür besser einladen als Mr.
00:00:27: Wissen To Go himself.
00:00:29: Mirko, herzlich willkommen.
00:00:31: Hallo, danke schön.
00:00:32: Und sorry, ich bin schuld dafür, dass es später losgeht.
00:00:36: Tut mir leid, dass ihr jetzt warten musstet.
00:00:38: Kein Problem.
00:00:39: Kein Problem, genau.
00:00:43: Ja, Mirko, ich hab's grad schon gesagt, Mr.
00:00:46: Wissen To Go.
00:00:47: Was ist denn das eigentlich?
00:00:49: Ich denke mal, viele sollten dich kennen.
00:00:51: Aber wenn dich jetzt jemand ... Vielleicht nicht kennt, auch vielleicht deine Kanäle nicht kennt.
00:00:56: Wer bist du denn überhaupt?
00:00:58: Was machst du da und wo können dich Leute finden?
00:01:01: Man kann nicht finden dort, wo es Internet gibt, sozusagen.
00:01:06: Also insbesondere auf YouTube, aber auch bei Instagram und inzwischen auch bei TikTok.
00:01:10: Immer unter diesem Namen, MrWissenToGo.
00:01:12: Den Kanal bei YouTube, den gibt's am längsten von allen Social Media Aktivitäten, nämlich seit.
00:01:19: Und da hab ich den Kanal gestartet einfach aus so einer.
00:01:23: Ja, Lust heraus, weil ich mir damals dachte, YouTube ist ein spannendes Feld, das würde ich gerne bespielen und ich würde gerne versuchen, Journalismus bei YouTube zu machen.
00:01:33: Zu der Zeit war ich ganz klassisch als Journalist unterwegs.
00:01:35: Ich hab einen Voluntariat gemacht beim Südwestrundfunk, hab lange gearbeitet für verschiedene Redaktionen, nicht nur beim SWR, sondern zum Beispiel auch für die Kinder Nachrichten Logo.
00:01:46: Und gerade bei Logo hab ich mir gedacht, okay, wir machen hier Nachrichten für Kinder, aber wenn die dann mal älter werden, dass sie sich altersgericht informieren können.
00:01:55: Deshalb hab ich Mr.
00:01:56: Wissen to Go damals gestartet.
00:01:57: Und weil ich Geschichte studiert hab und in meinem Joballtag wenig über Geschichte sprechen konnte, da war der egoistische Gedanke, dann mach ich das bei YouTube, vielleicht hat mir da jemand zu.
00:02:07: Es ist tatsächlich so, dass meine Schüler mich schon gefragt haben, ist das ein Freund von ihnen?
00:02:12: Weil ich sehr gerne deine Videos mal abspiele im Geschichtsunterricht.
00:02:18: Denn ich finde, die sind sehr gut prägnant auf den Punkt gebracht.
00:02:21: Und du hast grad schon gesagt, diese Zielgruppe der älteren, die dann nicht mehr vielleicht so was wie Logo oder so schauen, die hast du anfangs bespielt.
00:02:31: Und das war für mich tatsächlich so.
00:02:33: Ich hatte irgendwann halt einfach nichts mehr, was ich gucken konnte.
00:02:36: Und die älteren Sachen waren halt mehr so für junge Erwachsene dann oder für Erwachsene.
00:02:41: Deswegen hast du da auf jeden Fall eine coole Nische gefunden.
00:02:46: Jetzt hast du gesagt, du hast es schon zwölf angefangen, richtig?
00:02:50: Hat sich das denn sehr verändert, also sowohl deine ... deine Aktivitäten da und auch vielleicht die Rolle von Journalismus überhaupt in der Wissensvermittlung?
00:03:02: Also erst mal so spezifisch du und dann insgesamt.
00:03:05: Ich hab mich optisch verändert, ich bin älter geworden.
00:03:07: Das sieht man aus, wenn Bart
00:03:09: immer grauer
00:03:10: wird.
00:03:12: Die Videos haben sich auch ein Stück weit verändert.
00:03:14: Ich würde behaupten, es sind ... professioneller geworden.
00:03:17: Ich film jetzt nicht mehr im Wohnzimmer gegen das Licht, sondern hab hier mein kleines Studio, in dem ich mich vor die grüne Wand stellen kann, auf dieser Seite hier, um die Videos zu drehen.
00:03:28: Ich hab ein kleines Team, das mich unterstützt bei Schnitt, bei Animationen und allen anderen technischen Dingen, die ich nicht kann, sodass ich mich auf den Inhalt konzentrieren kann.
00:03:35: Das ist schon anders, aber die Kernidee ist immer noch die gleiche.
00:03:39: Ich möchte einfach vor allem junge Menschen dazu befegen sich eine meinung zu bilden die welt zu verstehen auch wenn ich natürlich jetzt nicht behaupten will man muss nur meine video schauen und versteht man die welt.
00:03:50: das wäre etwas sehr hochstaplerisch.
00:03:53: aber zumindest bekommt man vielleicht eine kleine idee wo man dann auch noch weiter gucken kann bekommt so ein anstoß sich dann weiter über die dinge zu informieren und auch die idee dass Ja, die Videos helfen können, eine Orientierung zu bekommen, die ist geblieben.
00:04:08: Also der Ansatz ist gleich, aber die Machart ist natürlich mit der Zeit dann ein Stück weit verändert worden.
00:04:17: Wie, was macht denn für dich das Besondere an dieser Alterszielgruppe aus?
00:04:22: Weil letztlich ist es egal, ob du in einem Sportverein bist oder in einem skeptischen Verein oder so was, wenn du versuchst, gewisse Altersgruppen anzusprechen.
00:04:32: Du kannst mal okay, du machst was für Kinder.
00:04:34: Und du machst das für Erwachsene.
00:04:35: und dazwischen gibt es eine Zielgruppe, die ist furchtbar schwierig.
00:04:38: Und die kriegt man eigentlich überhaupt nicht und die haben tausend andere Sachen im Kopf.
00:04:42: Wie kommt man an die ran?
00:04:44: Indem man dorthin geht, wo sie sind, das war damals auch mein Gedanke.
00:04:47: YouTube war, in den Plattformen, auf der gab es ganz klischemäßig, aber es stimmt tatsächlich, viele Katzenvideos, es gab Schminkvideos, es gab Let's Play-Videos, aber es gab kaum Videos über die französische Revolution, zumindest nicht auf Deutsch, oder Videos, in denen man erklärt, bekam, was jetzt eigentlich eine fünf-Prozent-Hürde ist, zum Beispiel.
00:05:06: Und deshalb dachte ich, ich gehe doch einfach auf diese Plattform, auf der die Leute sowieso sind den ganzen Tag und versucht denen da so ein bisschen, was unterzujubeln sozusagen, Inhalten, die sich freiwillig nicht anschauen würden, weil es nach Schule klingt.
00:05:18: Und das ist dann ein Stück weit aufgegangen.
00:05:20: Wobei sich das jetzt mit der Zeit auch verändert hat.
00:05:23: Das merke ich schon, dass YouTube, gerade bei den ganz jungen, vierzehn, fünftzehn, sechzehnjährigen eine andere Rolle spielt als früher.
00:05:30: Früher war das die Plattform Nummer eins.
00:05:32: Da haben sie sich ein ganz da Inhalte angeschaut.
00:05:35: heute.
00:05:36: gibt es Plattformen wie TikTok und andere, die YouTube dann ein Stück weit den Rang abgelaufen haben.
00:05:40: Und für mich ist exemplarisch ein Beispiel, das ich mal erlebt hab mit unserer ehemaligen Nachbarin, die ist jetzt inzwischen sechzehn.
00:05:47: Und ich hab sie vor einiger Zeit gefragt, wo bist du nur so unterwegs im Netz?
00:05:51: Dann hat sie gesagt, ja, Insta und TikTok auf jeden Fall und YouTube.
00:05:55: Da hat sie gemeint, ja, aber eigentlich nur für die Schule.
00:05:58: Und das fand ich ganz interessant, dass es so eine Art Paradigmenwechsel gibt.
00:06:02: Und dass das YouTube vielleicht eher als so eine Bildungsplattform war.
00:06:05: oder als eine große Mediathek, auf der man viel findet.
00:06:08: Also hast
00:06:09: du
00:06:11: tatsächlich YouTube als Channel genutzt, um Leute anzusprechen?
00:06:15: Weil meine Wahrnehmung ist das ganz viele jetzt, also aus unserer skeptischen Szene oder so was YouTube tatsächlich, hauptsächlich als Mediathek nutzen.
00:06:23: Ja, absolut.
00:06:24: Tatsächlich mache ich das selbst auch so, als Mediathek und als riesiges Archiv, gerade für historisches Material.
00:06:30: Oder muss ich zugeben, ich bin Fußballfan auch als Ort, in dem man viele Zusammenfassungen von Fußballspielen von vor zwanzig, dreißig Jahren angucken kann.
00:06:38: Aber es funktioniert immer noch wie so eine Riesenprogrammzeitschrift über das Abosystem.
00:06:43: Du kannst dir die Kanäle abonnieren, die dir gefallen und dir dein Programm so ein Stück weit selbst zusammenstellen.
00:06:47: Hast dein Feed und wehst dann die Videos aussichtlich interessieren.
00:06:49: Das mache ich auch tatsächlich so.
00:06:52: Und ich glaube, die Mischung macht's dabei, aber ... Heute hängen jetzt die Kids oder fühle ich mich sehr alt, will ich das so formulieren.
00:07:01: Nicht mit dem ganzen Tag auf YouTube, wo es eben auch noch andere Plattformen gibt, im Jahr zwölf gab es noch keinen TikTok und Insta, soweit ich weiß, auch in der Form noch nicht.
00:07:12: Wir haben ja eine Frage von Akazienblatt aus dem Chat bekommen.
00:07:16: Da wurde gefragt, ist Videonutzung gerade in der Schule nicht gleichzeitig Segen und Fluch?
00:07:22: Also, dass dann zum Beispiel während Corona ... Videos angemacht wurden.
00:07:27: Und dann hier arbeitet mal das Wichtigste heraus.
00:07:29: Und da wurde dann gefragt, wie du dazustehst, Mirko.
00:07:33: Ja, das stimmt.
00:07:36: Es ist ein Stück weit auch eine Illusion.
00:07:39: dass man sich jetzt Wissen aneignet, wenn man sich ein Video anschaut.
00:07:43: Das kann funktionieren, wenn es einen gewissen Transfer gibt, und man auch mehr macht, als sich nur Berieseln zu lassen.
00:07:49: Aber es kann auch sein, dass man sich jetzt einen zwanzig Minuten Video anschaut, nebenher noch zockt und eine Pizza ist, und danach genauso schlau ist wie zuvor.
00:07:58: Da kommt es dann immer auf den Einzelnen und die Einzelne darauf an, die entsprechende Transferleistung zu erbringen.
00:08:04: Es gibt natürlich auch jede Menge Quatsch-Inhalt auf YouTube.
00:08:08: der einen auch viel leiten kann, sage ich mal, und einem falsche Dinge unterjubelt.
00:08:12: Wenn man die dann in der Klausur schreibt, geht es dann böse aus.
00:08:15: Also, es ist wichtig, dass man als Nutzerin, dass Nutzer kritisch ist und die Dinge nicht einfach nur hinnimmt.
00:08:21: Es ist, glaube ich, für uns selbst verständlich, aber gerade für junge Leute, die gar nicht so abstrahieren können zwischen einem seriösen Angebot und einem vielleicht unseriösen Angebot, ist es zentral, die Dinge einzuordnen.
00:08:31: Ich bekomme das immer wieder mit, ich bin häufig an Schulen und dann erzählen mir ja die Leute, ja, ich hab da neulich ne Doku gesehen über dieses und jenes Thema und dann ... Frag ich, ah, cool, wo war das?
00:08:39: Bei Arte, ZF Info, wo lief denn die Dooku?
00:08:42: Dann stellt sich irgendwann raus, die Dooku war ein zehnminütiges Video, in dem jemand vor der Kamera sitzt und was erzählt.
00:08:48: Das bezeichnen die als Dooku.
00:08:51: Was sicher damit zusammenhängt, dass da vielleicht auf medempädagogischer Ebene noch Nachholbedarf ist, aber auch zeigt, für die das gleichwertig ist.
00:08:59: Jemand, der zu Hause in seinem Zimmer sitzt und was erzählt, hat für die einen gleichen Informationscharakter wie eine Dokumentation, die ... Im Fernsehen läuft.
00:09:09: Alles, was nicht animiert ist und nichts Fiktives erzählt, ist ne Doku in dem Sinn.
00:09:13: Ja, genau.
00:09:14: Oder ne Reportage.
00:09:15: Genau.
00:09:18: Jetzt hatten wir jetzt auch Gäste gerade neulich, die gerade zum Thema Geschichte sich eine riesige Freude daraus machen oder auch nicht Freude daraus machen,
00:09:28: Arte-Dokus
00:09:28: auseinanderzunehmen.
00:09:30: Aber Annika, wie gehst du denn damit um, wenn du Videos zeigst?
00:09:33: Was findest du als Lehrerin denn wichtig dabei?
00:09:36: Ich nutze sie gerne als Einstieg.
00:09:38: Oder als Schlusslicht, sozusagen.
00:09:41: Also, um einfach den Einstieg zu eröffnen.
00:09:46: Oder halt dann am Ende die Reihe damit zu beenden, um alles noch mal so ein bisschen zusammenzufassen.
00:09:51: Also, ich nutze das nicht als Unterrichtsgegenstand so an sich, sondern eher, um es zu erleichtern, reinzukommen oder eben dann rauszukommen.
00:10:02: Genau.
00:10:03: Und ... Ja, auch da versuche ich, kritisches Denken herzubringen.
00:10:08: Nicht unbedingt bei deinen Videos, weil ich das nicht so nötig habe.
00:10:12: Aber auch da frag ich dann mal nach, was denkt ihr dazu?
00:10:16: Ist euch irgendwas aufgefallen?
00:10:19: Irgendwas auch negativ aufgefallen?
00:10:21: Ja.
00:10:22: Genau, immer mal nachfragen.
00:10:27: Eine Frage von Luna aus dem Chat.
00:10:29: Wie gehst du denn mit Anfeindungen um?
00:10:31: Macht das für dich was nennenswertes aus?
00:10:34: Also erstmal kriegst du, also man kriegt ja sehr stark mit jetzt zum Beispiel bei, in dem in dem Segment bei MIT, weil die sich auch stärker politisch äußert.
00:10:45: Erlebst du das auch und wie gehst du damit um?
00:10:48: Als ich angefangen habe mit YouTube war man eine große Angst, dass ich Hassmaze von Lehrerinnen und Lehrern bekomme, die mir dann schreiben, was denkst du?
00:10:54: Das ist keine pädagogische Ausbildung und willst dir was erklären.
00:10:57: Das ist völlig unseriös, funktioniert nicht.
00:10:59: Das ist nicht eingetroffen.
00:11:01: Wenn wir Lehrkräfte schreiben, dann überwiegend positiv, wird auch immer wieder an Schulen eingeladen.
00:11:06: Der Kontakt ist wirklich sehr nett und ich kenne inzwischen echt an ganz vielen Schulen über den Deutschland, Österreich und der Schweiz.
00:11:12: Ganz tolle Lehrkräfte und freu mich da sehr darüber.
00:11:14: Also, in der Sicht, alles gut.
00:11:17: Ja, es gibt durchaus Anfeinungen und das weiß ich oft schon vorher, wenn ich ein bestimmtes Thema angehe.
00:11:24: Das sind ja sich unbedingt die geschichtlichen Themen, da gibt es natürlich auch einige, die für Konfliktpotenzial sorgen.
00:11:29: in erster Linie sind, dass die politischen Themen, die großen Konflikt-Themen, ob es jetzt um Religion geht, ob es um Parteien geht, ob es um Migration geht, also das, was man sonst auch mit Ja mitbekommt, wo kontrovers diskutiert wird, und da gibt es auch Anfeindungen, allerdings hat YouTube seit einiger Zeit so einen automatischen Filter, der viele Kommentare mit Beleidigungen zum Beispiel automatisch ausblendet, sodass man sie gar nicht angezeigt bekommt, das heißt, das Schlimmste bleibt an der Erspart, wobei es trotzdem wichtig ist in den Filter auch regelmäßig, rein zu schauen, ob da nicht auch Kommentare sind, die überhaupt keine Beleidigungen sind, die man dann freigeben sollte.
00:12:04: Aber es ist in der Hinsicht ein Stückchen besser geworden.
00:12:07: Trotzdem ist das Klima rau.
00:12:09: Ich denke, da erzähle ich euch ja auch nichts Neues, werdet ihr auch schon Erfahrungen mitgemacht haben.
00:12:14: Und manchmal weiß ich das vorher und planen dann extra viel Zeit ein und holen wir noch Verstärkung für die Bearbeitung der Kommentare.
00:12:22: Also ich sage Leuten, die ihre Videos, also die Vorträge von mir zum Beispiel aufzeichnen oder auf Videokanäle stellen, die sie ehrenamtlich betreuen, in der Regel am besten macht ihr die Kommentare aus.
00:12:39: Ich weiß nicht, wie es jetzt, also TikTok ist nochmal eine Welt für sich, aber vor TikTok war es definitiv so, die Kommentare waren nirgends auch nur annähernd so toxisch wie auf YouTube.
00:12:50: Ja, TikTok ist ja sehr eigen, was Kommentare angeht.
00:12:54: Teilweise wird er nur mit Emojis kommentiert und gar nicht so viel inhaltlich.
00:12:59: Aber ja, bei YouTube geht schon oft übel zur Sache.
00:13:02: Was das Ausschalten von Kommentaren angeht, kann ich das total nachvollziehen, was du sagst, weil es natürlich Arbeit macht.
00:13:07: Aber zum einen ist Mr.
00:13:09: Wistergohn, ist auch Mr.
00:13:10: Wistergohn Geschichte, der andere Kanal, auf dem ich bei YouTube zu sehen bin.
00:13:14: Sind das beides öffentlich-rechtliche Angebote, da können wir jetzt nicht einfach die Kommentare deaktivieren.
00:13:18: Und zum anderen ist es auch für den Algorithmus schlecht, wenn du die Kommentare nicht integrierst.
00:13:23: Da hast du eine schlechte, beziehungsweise gar keine Interaktionsrate.
00:13:28: wichtig mit den Leuten im Austausch zu sein und den Leuten auch die Möglichkeit zu geben, ihre Meinung zu sagen.
00:13:34: Meinungsfreiheit ist für mich enorm wichtig und dazu gehört für mich auch, dass ich mal kritische Worte an den Kopf geknallt bekommen, dass vollkommen, okay, Beleidigung, ja, da muss man dann irgendwann ein dickes Fell entwickeln.
00:13:44: Aber wie gesagt, ich verstehe das total, wenn da ehrenamtliche Leute dahinter sitzen, wie du es gerade beschrieben hast, denen muss man das nicht zumuten.
00:13:51: Also ich finde ... Die Frage Fluch oder Singen, interessant, ich würde sie nur in einen anderen Kontext stellen.
00:13:57: Und zwar bin ich jetzt nur wieder, wie letzte Woche, der Miesmacher, der schon fast sechzig Jahre alt ist.
00:14:02: Aber wir haben gerade, Annika hat gerade so ein bisschen angedeutet, ja, wir beklagen uns so ein bisschen drüber.
00:14:08: Die Schüler haben immer geringere Aufmerksamkeitsspanne.
00:14:13: Sie haben immer geringere Medienkompetenz.
00:14:16: Also müssen wir ihnen entsprechende Angebote machen, wie zum Beispiel diese Kurzvideos.
00:14:21: Komma, die aber doch genau diese Schwächen immer weiter befeuern und immer mehr quasi entgegenkommen stand dagegen zu steuern.
00:14:34: Oder sehe ich das jetzt als Sechzigjähriger schon wieder total rückständig.
00:14:39: Überhaupt nicht.
00:14:40: Es ist genau das, was ich auch immer wieder sage.
00:14:43: Du kannst dich in einem Vertical von sechzig oder neunzig Sekunden die Welt erklären, das funktioniert nicht.
00:14:48: Du kannst dir einen Aspekt herausgreifen und den beleuchten, aber hast das Thema dann auch nicht allumfassend behandelt.
00:14:53: Ich hab inzwischen meinen Frieden gemacht mit den Kurzformaten.
00:14:56: Tatsächlich hab ich da auch ganz lange mich dagegen gewährt, aber inzwischen gibt's auch Shorts bei Mr.
00:15:00: Vistago, wir sind wie gesagt bei TikTok und bei Instagram, aber dann immer mit einer gewissen Herangehensweise, die jetzt nicht irgendwie versucht, ganz große die Themen total klein zu hacken und dann in so ein Video zu pressen, das funktioniert nicht.
00:15:13: Und wie du schon sagst, das fördert dann ja noch mal die immer geringer werdende Aufmerksamkeitsspanne.
00:15:19: Und deshalb ist für mich immer noch die zentrale Plattform YouTube, auf der man durchaus mal fünfzehn oder zwanzig Minuten lang sein kann und sich ein Stück weit austoben kann.
00:15:28: Ich finde, das funktioniert schon zusammen.
00:15:30: Aber ich könnte jetzt auf gar keinen Fall komplett umstellen und sagen, okay, jetzt machen wir nur noch TikTok und Instagram.
00:15:36: Und kein YouTube mehr, das würde fehlen und das wäre für mich nicht komplett.
00:15:41: Es würde sogar als zentrale Plattform, was du gerade gesagt hast, noch die Fuhle mal gerne reinnehmen.
00:15:47: Anika, wie wird denn eine ideale, oder wie sieht, nicht in der Möglichkeitenform, sondern tatsächlich, wie sieht denn eine sinnvolle Kombination zwischen YouTube, MrWissenToGo und Fuhlunterricht aus?
00:16:00: Ja, ich würde jetzt ganz selbstverliebt sagen, so wie ich es mache.
00:16:04: Also, das ein bisschen mischen, aber eben nicht nur und auch nicht auf privaten Endgeräten gucken lassen, sondern halt, wir gucken uns gemeinsam Unterricht an, ordnen das ein, reden darüber und arbeiten aber auch mit Originalquellen, ob jetzt angucken oder lesen, also editierten Originalquellen dann natürlich.
00:16:26: oder, oder, oder.
00:16:26: Also, dass wir auch wirklich was ohne Bildschirme machen, aber dann auch manchmal, wenn das irgendwas z.B.
00:16:33: ich etwas verkürzen möchte oder so, dann nochmal ein Video anmachen oder so.
00:16:37: Aber halt ein langes.
00:16:39: Kein Kurzes.
00:16:43: Also, was ich ab und zu mal lesen, Mirko, dass ganze Fühlergenerationen sagen, sie wären nur durchs Gefichtsabitur durch deine Sendungen gekommen, ist das... Stimmt das so?
00:16:55: Ich glaube, die Wahrscheinlichkeit ist schon hoch, dass, wenn du bei YouTube irgendein geschichtliches Thema eingibst, du, früher oder später bei MrWissenToGo-Geschichte, landest einfach deshalb, weil wir schon so viel gemacht haben, den Kanal gibt es seit inzwischen acht Jahren, glaube ich.
00:17:09: Da ist natürlich einiges zusammengekommen an Videos, und es gibt jetzt nicht so viele alternative Angebote auf Deutsch bei YouTube, die, sag ich mal, Schultämen im weitesten Sinne besprechen.
00:17:19: Deshalb ist die ... Berührungswahrscheinlichkeit schon hoch.
00:17:24: Und allein auch durch die lange Zeit, die wir das schon machen, ergibt sich das.
00:17:28: Aber ich muss auch mal ein bisschen schmunzeln, wenn Leute zu mir kommen und sagen, ich hab mein Abi nur wegen dir bestanden, denn tatsächlich haben die das ja in erster Linie.
00:17:36: Durch ihre eigene Arbeit bestanden.
00:17:38: klar kann man sich mit Videos helfen aber man muss das was man da gesehen hat und auch anwenden und aus Papier bringen.
00:17:44: Und das ist ja schon der Transferleistung.
00:17:46: insofern kann man vielleicht einen kleinen Anstoß geben aber letztlich müssen die Leute dann schon selbst durch die Prüfung kommen.
00:17:52: Gut auf der anderen Seite fällt mir gerade auf dass ich wieder mir selbst widersprochen habe weil ich bin jetzt wie gesagt ich bin schon ziemlich alt aber ich habe.
00:18:01: Und wenn ich mich jetzt zurück erinnere, bei uns war es ganz genauso, also in den Weihnachtsferien, also beziehungsweise Jahreswechseln und so ein fünfundachzig, sechsenachzig, also paar Monate vor dem Abitur, liefen zum Beispiel von den Deukt-Lektüren die ganzen Verfilmungen in einem Programmkino in Saarbrücken.
00:18:19: Und das Ding war knallvoll.
00:18:21: Ich glaube, die haben den Umsatz ihres Lebens gemacht und wir haben ja auch viel lieber die Filme gesehen, anstatt diese grauenhaften Lektüren zu lesen.
00:18:28: Also vor vierzig Jahren war es ja eigentlich... genau so.
00:18:33: Ja, das stimmt.
00:18:34: Ich hab' im Jahr zwei-tausend-fünf-Abi gemacht, da gab es YouTube, ja in Deutschland auch nicht, das wurde ja zwei-tausend-fünf, zwei-tausend-sechs.
00:18:41: an den Start gebracht.
00:18:42: Aber ich hab mit einem Hörbuch von Franz Kafka, die Tagebücher von Franz Kafka, aufs mündliche Deutsch-Awie gelernt.
00:18:48: Während ich Zeitung ausgetragen hab, hab ich mir das angehört und konnte dann am nächsten Tag aus den Tagebüchern zitieren.
00:18:53: Die Lehrer haben gesagt, ich hätte wochenlang die Tagebücher gelesen.
00:18:57: Da hab ich auch schon gemerkt, in dem Fall war's ein Audi-Tiebels-Medium.
00:19:02: Bei YouTube ist natürlich Audi visuell, aber diese Möglichkeit, nicht nur übers Lesen, sondern auch auf anderen Wegen, sich Inhalte in den Kopf zu Hemmern, die ist sehr reizvoll, glaube ich, für viele.
00:19:17: Ich habe gerade die Nachricht bekommen, dass im Chat jetzt gerade, und du hast es auch gerade gesagt, auditiv, gerade das Thema Lerntypen aufkommt.
00:19:26: Und da zucken skeptische Leute gerne mal zusammen, so wie Lydia es gerade tat.
00:19:33: Was ist denn davon zu halten?
00:19:35: Ich stelle es mal in die Gruppe, weil ich es nicht als Erklärber direkt sagen möchte.
00:19:41: Holm, Bernd, Lydia gerne auch Mirko.
00:19:44: Was ist das mit den Lerntypen?
00:19:48: Bernd, du zuckst rum so freundlich.
00:19:52: Ich weiß, dass es da irgendwelche Unterscheidungen zwingen visuell und irgendwas gibt.
00:19:57: Aber sorry, keine Ahnung davon.
00:20:03: Mirko, wie stehst du dazu?
00:20:06: Ja, da ist bei mir viel gefährliches Halbwissen unterwegs, das habe ich gespannt, was Ludia dazu sagen würde, weil ich weiß, dass es grundsätzlich Leute gibt, die... gut lernen können, wenn sie sich Dinge durchlesen und dann vielleicht auch immer wieder aufschreiben.
00:20:18: Dann gibt es Leute, die besonders gut lernen, indem sie sich Dinge anhören oder anschauen.
00:20:22: zu denen gehöre ich zum Beispiel auch.
00:20:23: Und dann geht es wahrscheinlich wieder um Leute, bei denen das irgendwie eine Mischung aus allem ist.
00:20:26: Aber Lydia, bevor ich jetzt noch weiter Blödsinn erzähle.
00:20:29: Am Ende des Tages ist ja immer die Frage, ob man eine Annahme mit Forschung dann auch belegen kann.
00:20:36: Und das ist in dem Bereich nicht der Fall.
00:20:39: Denn dann das ganze Modell, ich hab grad selber drüber nachgedacht, dass ich schon als ich in der Schule war Das ist schon was her.
00:20:46: Da haben irgendwie einige unserer Lehrenden das auch gerne benutzt und haben dann irgendwelche Tests gemacht, um zu gucken, was wir denn für Lerntypen sein.
00:20:53: Das heißt, das Konzept ist ja echt Aspach-Uralt irgendwie.
00:20:57: Aber es gibt einfach keine Evidenz dafür.
00:20:59: Und ich meine, man muss ja am Ende des Tages sagen, dass man aufpassen muss, dass man hier auch nicht den Bestätigungsfehler unterliegt.
00:21:05: Also, wenn eine Person sich sagt, ich finde irgendwie lesenvoll blöd und dann, wenn ich lesen wird, dadurch vielleicht auch dann dass nicht so einfach findet, wie vielleicht andere Gleichaltriege.
00:21:16: Also man kann ja dann auch in so einen Bestätigungseffekt reinkommen und ja, das wäre ja dann eigentlich schade.
00:21:21: Aber letztendlich ist einfach der Kern der Sache, es gibt keine Evidenz, die offenbar bisher belegt hätte, dass es diese Lerntypen gibt, womit man eher davon ausgehen kann, dass das... nicht hartfekt sind, sondern wahrscheinlich eher so eine Mischung aus Anekdoten oder auch Selbstbestätigung und ähnlichen Sachen.
00:21:40: Es
00:21:40: ist halt auch wirklich so in dem Moment, wo du wiederholst und das tust du ja in dem, sowohl in dem du es liest, als auch in dem du es schreibst, also in dem du es dir vorsprichst und anhörst, wiederholst du ja die Inhalte.
00:21:50: Sprich, das ist einfach Lernen.
00:21:52: Egal jetzt, wie man es macht, du lernst es halt damit.
00:21:56: Interessante und was wohl aber hilft, definitiv hilft, es irgendwie zu vernetzen, anders zu vernetzen, anders aufzubauen.
00:22:02: Also ich sag zum Beispiel meinen Schülern, die lesen Text, dann macht er bitte ein Mindmap zu oder so, ne?
00:22:07: Also als einfach nochmal genau anders zu strukturieren.
00:22:11: Aber ich dachte gerade auch, wenn man mal so anektotisch auch wieder lustig drüber nachdenkt, ich meine, Podcasts sind ja eher ein modernes Phänomen.
00:22:18: Also als ich jung war, gab es logischerweise keine Podcasts, weil das Internet auch noch nicht so allgemein verfügbar war.
00:22:24: Und heutzutage hat ja auch der Wissenskonsum durch das Hören, allein durch die Verfügbarkeit der Podcasts für eigene Interessengebiete massiv zugenommen, was man ja früher in der Form gar nicht hatte, weil man musste sich eine Radiosendung raussuchen, so passende Uhrzeit, die vielleicht von etwas handelte, was man interessant fand.
00:22:39: Also entsprechend sind natürlich die Gewohnheiten sicherlich auch verändert oder YouTube-Videos eben.
00:22:47: dass Menschen sich auch sehr, sehr viel durch Dokumentationen anschauen.
00:22:51: Die Verfügbarkeit der vielen unterschiedlichen Medien zeigt ja auch, dass die alle irgendwie ihr Publikum finden.
00:22:59: Und viele Menschen sagen, ich gucke gerne YouTube-Videos.
00:23:01: Ich lese aber durchaus auch schnell Artikel irgendwo im Netz, aber ich höre dann auch ein Podcast.
00:23:07: Das ist jetzt rein anekdotisch und so weiter, aber wenn man mal darüber nachdenkt, dann hat sich natürlich das auch verändert.
00:23:12: Aber große Ausnahme, das hat nichts mit Lerntypen zu tun, sondern mit Vorteilen der modernen Wissensvermittlung.
00:23:18: Sebastian, mein Lebensgefährte, das darf ich auch sagen, weil wir es öfter hier thematisiert hatten, ist Legasthenika und der profitiert massiv von der modernen Art der Medien.
00:23:27: Weil eben die Wissensvermittlungen, als sie hauptsächlich in Interessengebieten von ihm schriftlich war, natürlich für ihn sehr, sehr, sehr anstrengend zu erwerben war.
00:23:36: Und jetzt durch die Möglichkeiten, durch Podcasts und Videos, sich das anzueignen, für ihn natürlich ein Riesenvorteil ist.
00:23:42: Aber das hat jetzt nichts mit Lerntypen zu tun, sondern natürlich hier mit dem Vorteil, wenn man da wirklich eine Einschränkung hat, wie Legostini.
00:23:51: Ja.
00:23:52: Wieder was dazu gelernt.
00:23:54: Ja,
00:23:55: und das ist auch interessant übrigens, weil wir haben schon mal einen anderen Sendung gesagt, Arte ist nicht sehr legöste, nie freundlich, weil... Jedes Mal, wenn Sebastian der Arte-Doku schaut oder hört, weil er hört auch Doku so oft, ohne sie zu schauen, dann kommt zwischendurch die französischen Teile und er kann nun mal kein Französisch und dann müsste er jetzt die Übersetzung lesen.
00:24:14: und das ist, wenn du Legasthenier hast, echt anstrengend.
00:24:17: Aber darüber denkt niemand nach, der das nicht hat oder Leute gut kennt, die das haben scheint mir.
00:24:21: Wenig immer wieder gerne als Beispiel, wo man sich so keine Gedanken macht.
00:24:25: Ja.
00:24:26: Aber Gedanken, die du dir machst, Mirko, ist definitiv zu deinen Videos.
00:24:30: Und da würde ich gerne mal wissen, wie entsteht denn so ein Video?
00:24:34: Hast du zum Beispiel Storytelling, Techniken oder so?
00:24:38: Wie entsteht das?
00:24:39: Du hast gesagt, du hast ein kleines Team.
00:24:41: Recherchierst du auch selbst, macht das das Team?
00:24:44: Oder machst du es nur du?
00:24:46: Wie entsteht ein Video?
00:24:48: Da muss man unterscheiden zwischen den Kanälen Mr.
00:24:50: Wissen To Go Geschichte und Mr.
00:24:51: Wissen To Go.
00:24:52: Bei Mr.
00:24:52: Wissen To Go Geschichte gibt es von Anfang an ein Team, auch mit Autorinnen und Autoren, mit denen wir zusammen die Videos erarbeiten.
00:24:58: Bei Mr.
00:24:58: Wissen To Go mache ich das im Prinzip so wie von Anfang an schon.
00:25:02: Ich suche mir ein Thema aus, recherchiere dazu und schreibe ein Skript und dann riecht das Video.
00:25:06: Bis dahin liegt das komplett bei mir.
00:25:08: Und dann kommen die Kollegen und Kollegen dazu, die den Produktionsprozess betreuen, die Schnittmachen, Animationen, Faktencheck usw.
00:25:17: Und das ist auch das, was mir am meisten Spaß macht, diese Arbeit am Inhalt.
00:25:22: Und für mich ist da ganz wichtig, dass ich mir, bevor ich mir ... Ein Thema Vornehme überlege, was könnte denn der Titel für dieses Video sein?
00:25:30: Oder zumindest in welche Richtung könnte der Titel gehen?
00:25:33: So ein bisschen wie an der Uni in der Hausarbeit früher, die erkennt ist leider eine Fragestellung, die man finden muss.
00:25:39: Und das ist für mich dann auch in meinem Zentrum, so ein roter Faden, an dem man sich langhangeln kann, zu dem man noch mal wieder zurückkehren kann beim Schreiben, dass man nicht zu sehr abdriftet nach links und rechts.
00:25:47: Und so versuche ich das dann durchzuziehen.
00:25:50: Und ganz wichtig ist auch eine, ja, einerseits Komplexitätsreduktion, andererseits aber auch nichts Wichtiges auszulassen.
00:25:59: Das ist oft so ein schmaler Grad.
00:26:00: Da bin ich sehr froh, dass ich die harte Schule bei Logo hatte, denn da musste es so in einst, dreißig, den nach Ostkonflikt erklären, was natürlich mehr oder weniger unmöglich ist, aber das das schult sehr.
00:26:11: Dinge wegzulassen, die einfach nicht relevant für das Thema sind.
00:26:15: Für mich ist das Paradebeispiel sind immer Namen.
00:26:17: Was bringt das dir?
00:26:18: Heute habe ich ein Video gemacht zur Situation in Nepal.
00:26:21: Was würde es mir da bringen, zehn Namen von irgendwelchen Ministern aufzuzählen?
00:26:24: Selbst der Premierminister, der jetzt zurückgetreten ist, ist es für uns hier relativ unerheblich, wie der hieße.
00:26:30: Er ist jetzt eh kein Premierminister mehr.
00:26:32: Das führt dann zu weit und das lenkt die Leute vielleicht ab.
00:26:35: Der einzige Name, der in dem Video gefallen ist, ist der neuen Premierministerin, weil sie jetzt erst mal im Amt ist.
00:26:40: Und das ist mein Versuch, mich aufs Wesentliche zu konzentrieren.
00:26:42: Das mag vielleicht nicht immer gut gehen, aber für mich ist das das Zentrale, dass man nicht zu sehr ausufert.
00:26:49: Da sagst du was Wichtiges, weil ich ja auch in unterschiedlichen Formaten Wissenschaftskommunikation mache und jedes Mal total damit strengle, dass ich genau diese Balance zwischen es wirklich in Kürze zusammenfassen, aber nicht an den Punkt kommen, wo ich denke, es wird der Komplexität der Sache nicht mehr hinreichend gerecht.
00:27:08: Das ist
00:27:09: für mich
00:27:09: persönlich vielleicht, hängt das sehr an mir, super schwierig so.
00:27:14: Und ich mein, gut, das ist natürlich eine Typenfrage, aber das ist, weil wenn du es zu sehr reduzierst, kann der Kipppunkt kommen, wo es dann so hart reduziert ist, dass es vielleicht dann nicht mehr ... Na ja, für die Leute verständlich ist, dass es ein Wirklichkeit komplexer ist.
00:27:29: Ich weiß nicht, ob du das so empfindest, aber das ist immer eine große Herausforderung für mich, bei der ich in jedem einzelnen Sachverhalt immer versuche, das hinzukriegen.
00:27:39: Ich weiß nicht, ob das für dich schon immer leicht war oder ob du da einfach sagst, du hast das mit der Übung natürlich hingekriegt.
00:27:46: Ja, vielleicht liegt es bei mir ein Stück weit daran, dass die Themengebiete, die nicht unterwegs sind, es einem einfacher machen, als wenn ich jetzt was Arturwissenschaftliches erklären würde.
00:27:55: Da muss man, vermutlich schon, an der einen oder anderen Stelle, sehr komplexe Dinge darstellen, weil es sonst einfach falsch wird.
00:28:02: Das ist jetzt bei Geschichte oder Politik vielleicht ein bisschen anders, behaupte ich jetzt einfach mal.
00:28:07: Und man sollte sich auch immer überlegen, für wen mache ich das jetzt?
00:28:12: Das erlebe ich immer wieder in Interviews mit irgendwelchen Professorinnen und Professoren, die wir für verschiedene Formate treffen.
00:28:19: Die haben oft als Zielgruppe andere Professoren und Professoren vor Augen und haben dann Angst, dass sie da jetzt irgendwas weglassen und dann später auf den Deckel bekommen.
00:28:27: Aber es geht ja in dem Moment um ein breites Publikum, das jetzt nicht so versiert in den Themen ist wie vielleicht ein Fachpublikum.
00:28:36: Dieses Publikum muss man das runterbrechen.
00:28:39: Da kann man es vielleicht auch ein bisschen populärwissenschaftlicher angehen.
00:28:42: Solang es nicht falsch ist natürlich.
00:28:44: Und wenn man, wie in meinem Fall, sich überlegt, ich mach das eher für die Jüngeren, vielleicht für die unter dreißigjährigen.
00:28:51: Was sollten die wissen?
00:28:52: Und was kann man aber auch rauslassen, weil es jetzt einfach nicht relevant ist?
00:28:55: Dann hilft mir zumindest das immer, die Dinge so ein bisschen zu entschlacken.
00:29:01: Da gibt es einen total klugen Spruch von Cara Santa Maria, den ich auch mal gerne zitiere.
00:29:06: Ich übersetze ihn mal, die sagt nämlich, hab immer deine Zielgruppe im Kopf.
00:29:12: Unterschätze niemals die Intelligenz deines Publikums, aber unterschätze das Vokabular.
00:29:17: Also benutze halt einfache Rewörter,
00:29:20: aber
00:29:21: halt sie nicht für dumm.
00:29:23: Ja, total, ja, das ist total gut, so ist es nämlich.
00:29:26: Man sollte nicht denken, die wissen ja noch gar nichts und da setze ich mal ganz niedrig an.
00:29:29: Das ist auch bei Logo immer der Ansatz, dass man, ich sag dir, ich will jetzt wohl der Onkel und erklär dir mal, was hier Sache ist, sondern die Kinder ernst nehmen.
00:29:37: Also Kinder entfallen jetzt bei Logo und auch schon im Hinterkopf haben, dass die durchaus was wissen und ein Vorwissen mitbringen.
00:29:44: Wichtig ist einfach die Art und Weise, wie man es formuliert.
00:29:48: Ich glaube, dass selbst ein total versiertes Fachpublikum froh darüber ist, wenn jemand einfache Sätze bilden kann, sodass man da gut mitkommt und wenn da eine gute Dramaturgie dahinter ist.
00:29:59: Ja, das
00:29:59: stimmt.
00:30:00: Ja.
00:30:01: Jetzt bist du ja den Leuten nicht nur über deine eigenen Kanäle bekannt, sondern zum Beispiel auch über Terra X. Wie ist denn deine Rolle da?
00:30:09: Du trittst da als Moderator auf?
00:30:11: Hast du da auch mit der inhaltlichen Gestaltung der Sendungen zu tun?
00:30:14: Ist das was völlig anderes als das, was du auf deinen Kanälen machst?
00:30:18: Wie ist da deine Rolle?
00:30:20: Ja, das ist schon deutlich anders.
00:30:22: So ein Terra X-Drehbuch, das entsteht nicht wie jetzt ein Videodrehbuch innerhalb von ein paar Tagen, sondern das sind Wochen oder Monate, bis so ein Drehbuch fertig ist.
00:30:31: Das würde ich zeitlich gar nicht hinbekommen, das zu schreiben.
00:30:34: Da gibt es ganz tolle Kolleginnen und Kollegen, die sich darum kümmern und mit denen ich im Austausch bin.
00:30:39: Wenn ein Thema gefunden wird oder gefunden werden muss und wenn dann an dem Buch gearbeitet wird, man hält immer wieder zwischendurch Rücksprache.
00:30:46: Und meine Aufgabe ist es dann vor allem, bei den Drehs die Inhalte weiterzuentwickeln.
00:30:52: Wir führen ganz viele Gespräche mit Experten oder mit Zeitzeugenden und anderen Leuten.
00:30:58: Und auf die Weise versuche ich dann, den Film einen inhaltlichen Stempel zu geben.
00:31:03: Und durch die Moderation, die ich mir auch so formulieren kann, wie es für mich passt, an den ich dann auch immer mitwirke.
00:31:08: Aber das große Ganze, dieses große Drehbuch, da bin ich vergleichsweise wenig involviert.
00:31:15: Vor allem, wenn man das jetzt mit YouTube vergleicht.
00:31:20: Aber das ist auch wieder so eine Sache aus Erfahrung, wo es ja hart drauf ankommt, wie gut dann auch die Leute sind, auf die ich verlassen kann.
00:31:29: Natürlich versuchen alle Leute in Teams das Beste zu machen.
00:31:33: Aber ich sage jetzt mal völlig anonymisiert, dass ich auch schon mal so Sachen erlebt habe, wie jemand sollte einen Inhalt für eine Produktion vorbereiten und kam mit dem Ausdruck einer englischsprachigen Wikipedia-Seite, die einmal durch Google Translater gelaufen war.
00:31:49: Das ist jetzt ein Worst Case Beispiel.
00:31:52: Dann steht man natürlich ein bisschen dumm da, wenn man nicht gegencheckt.
00:31:57: Wir mussten jetzt leider einmal ganz kurz aussetzen, weil Mirko vermutlich gerade technisch raus ist.
00:32:05: Wir müssen mal gleich gucken, ob er da ist.
00:32:07: Da bin ich
00:32:08: wieder.
00:32:08: Ja, ich habe hier gerade Besuch von unserem Großen bekommen.
00:32:12: Aber die ist jetzt wieder ins Bett zurück.
00:32:14: Ich weiß nicht, ob du's gehört hast.
00:32:16: Es war ein Worst Case-Beispiel, um zu verdeuten, das ist selten so.
00:32:20: Aber manchmal ist das auch wieder der zwanghafte Teil in mir.
00:32:24: Ich kontrolliere immer Fakten, wenn ich irgendwie kann, die irgendwo da, wo ich sie kommentiere, auftreten, weil ich manchmal sonst hinterher mich ärgere.
00:32:34: Natürlich geht das nicht bei jeder Produktion, aber ... Manchmal können ja Menschen vielleicht auch einfach, weil sie unter Zeitdruck sind bei der Recherche, vielleicht was übersehen oder ein Fehler machen.
00:32:43: Das Beispiel mit jemandem hat eine englischsprachige Wikiseite durch Google gejagt und mir das als Word geschickt und gedacht, ich merke das nicht, weil jetzt das Worst Case Beispiele, aber das heißt, du musst ja auch vertrauen und vielleicht auch eine gewisse gute Erfahrung mit den Leuten, mit denen du zusammenarbeitest machen, damit du auch nicht alles gegencheckst, sag ich mal, weiß ich nicht.
00:33:05: Also, sind da deine Erfahrungen insgesamt mit deinen Teams für dich positiv gewesen, ja?
00:33:10: Also.
00:33:11: Ja, insbesondere bei Terra X. Es sind ganz tolle Kolleginnen und Kollegen, die jahrzehntelange Erfahrung mitbringen.
00:33:18: Es gibt ja auch verschiedene Abnahmeprozesse noch mal als Fachberatung bei den Terra X-Drehbüchern.
00:33:22: Was nicht heißt, dass vielleicht nicht doch mal was durchrutscht, aber die Wahrscheinlichkeit ist eher gering.
00:33:26: Manche Dinge sind dann vielleicht Interpretationssache.
00:33:29: Aber gerade durch die Fachberatung, die wir noch mal von wissenschaftlicher Seite haben, haben wir noch mal sozusagen einen doppelten Boden da eingezogen.
00:33:36: Aber klar, es kann immer vorkommen, dass du ins Krib bekommst und drauf voraus ist.
00:33:40: Es passt zum Beispiel auch bei YouTube und dann stellt sich hinterher raus, da war ein Fehler drin.
00:33:44: Das hatten wir auch schon.
00:33:46: Und das ist natürlich nicht gut, aber wenn so was auffällt, dann spricht man darüber und guckt, wie können wir das künftig vermeiden.
00:33:52: Aber ohne Grundvertrauen funktioniert es nicht.
00:33:54: Wenn du jedes Kript noch mal von vorne bis hinten durchcheckst, kannst du selber schreiben.
00:33:58: Und ich bin auch froh, dass wir da tolle Kollegen haben, die ein Gebieten, eine Fachkenntnis haben, die ich überhaupt nicht hab.
00:34:05: und die dann da auch noch eigene Dinge mit einbringen.
00:34:09: Und manchmal selten, aber hin und wieder kommt es vor, dass mir beim Dreh auch was auffällt und ich dann merke, diese Formulierung, die jetzt so im Drehbuch steht, das könnte vielleicht missverständlich sein, dann spricht man kurz drüber, formuliert es um und dann passt das auch.
00:34:21: Also ich bin da im Große und Ganzen sehr zufrieden mit dem toren Team, mit dem ich arbeiten darf.
00:34:28: An der Stelle muss ich vielleicht auch sagen, dass ich auch viele gute Erfahrungen gemacht habe, aber jetzt mal extra eine negative Erfahrung rausgepickt habe, um zu sagen, dass man ja irgendwann auch schauen muss, mit wem man gut zusammenarbeitet.
00:34:40: Aber ich glaube, der große Unterschied ist auch, dass du ja eben viele Themen als Kommunikator darstellst.
00:34:45: Und ja, ich eigentlich immer nur Themen kommentiere, in denen ich tatsächlich die Expertise habe, was wahrscheinlich auch nochmal eh eine andere, ja.
00:34:53: herangehensweise ist, weil ich dann ja letztendlich für meine Aussagen dann auch fachlich zuständig bin.
00:34:58: Das ist natürlich noch mal fundamental was anderes.
00:35:01: Aber ich sehe da einen Punkt.
00:35:02: Wir
00:35:03: haben jetzt eine Frage bekommen aus dem Chat von Akazienblatt.
00:35:06: Wie viel Stress machen dir denn, Mr.
00:35:08: Wissen to go Videos?
00:35:10: Denn da wird darauf hingewiesen, dass ja manchmal schon nach vierundzwanzig Stunden nach politischen wirtschaftlichen Krise ein Video online kommt.
00:35:19: Arbeitest du dann die Nacht durch, um das zu produzieren?
00:35:22: Teilweise schon, ja.
00:35:23: Aber ehrlich gesagt sind das auch Momente, die einen fordern, aber gleichzeitig auch Spaß machen.
00:35:28: Wobei Spaß möchte ich hier auch in Anführungszeichen setzen, denn oft ist das mit schlimmen Dingen verbunden, wenn man so ein aktuelles Video machen muss.
00:35:36: Da hab ich natürlich überhaupt keinen Spaß dran, über solche Themen zu sprechen, aber dieses ... Nachtsarbeiten früh aufstehen und zu gucken, was ist da passiert und drauf zu reagieren.
00:35:48: das ist schon was, was einen fordert, aber das möchte man ja auch irgendwie in seinem Job haben.
00:35:52: Ich glaube, das kennt jeder aus seinem eigenen Berufsumfeld.
00:35:57: Gleichzeitig ist natürlich immer ein gewisser Druck da, wenn man mitbekommt, irgendwas ist auf der Welt passiert, dann auch ein Video zu liefern.
00:36:03: Das klappt meistens.
00:36:05: Aber hin und wieder ist es auch mit Aufwänden verbunden, die vorher nicht so geplant waren.
00:36:12: Man muss den Tag umschmeißen.
00:36:15: Man muss vielleicht von irgendwo drehen, wo man gar nicht drehen wollte, aus einem Hotelzimmer oder sonst wo.
00:36:21: Ich gucke dann immer, dass es ein einigermaßen neutralen Hintergrund gibt.
00:36:25: Ich bin auch sehr, sehr dankbar, dass meine Frau in solchen Fällen dann immer wieder einspringt und sagt, okay, komm, jetzt bring ich die Kinder heute beide ins Bett und mach du mal das Video, damit das fertig wird, die Leute warten drauf.
00:36:36: Das ist sehr, sehr hilfreich, denn ohne würde es nicht gehen.
00:36:39: Mit Kindern bist du immer gefordert.
00:36:41: Und das ist wirklich toll, dass meine Frau da mich so unterstützt, weil sie selbst auch mal ein YouTube-Kanal hatte und weiß, wie wichtig das ist, in solchen Momenten dann auch was zu liefern.
00:36:57: Und schaust du dir eigentlich noch auch YouTube-Kanäle an, die vielleicht ähnliche Themen, ja, thematisieren, wie die, die du thematisierst?
00:37:06: Oder schaust du an komplett andere Sachen?
00:37:08: Ist jetzt vielleicht eine persönliche Frage, aber...
00:37:10: Ja, ich hatte ja vorhin kurz erwähnt, dass ich Fußballfan bin und ich schaue mir schon sehr viel Fußballinhalte bei YouTube an.
00:37:15: Das hilft einem auch so ein bisschen, einen Abstand zu bekommen zu den Themen, die man sonst bearbeitet.
00:37:20: Und gleichzeitig bin ich aber auch ein großer Fan.
00:37:23: Auch das hatte ich vorhin, glaube ich, kurz schon gesagt von Archiv-Inhalten.
00:37:27: Ob es britisch Partys oder andere Archive, die inzwischen da ihre Schätze auspacken und bei YouTube kostenlos anbieten.
00:37:35: Dokumentationen schaue ich mir auch gerne an.
00:37:37: Es ist aber weniger so, dass es jetzt eine Vielzahl an Kanälen gibt, den ich regelmäßig folge, sondern ... Wenn mir mal irgendwas gefällt von dem Kanal, dann abonniere ich den, dann wird mir das mal im Feed angezeigt.
00:37:48: Eins von zehn Videos gucke ich mir dann an, aber da bin ich eher unregelmäßig unterwegs.
00:37:53: Und ich gucke mir auch gerne mal Videopodcast an, aber gucken ist da vielleicht falsch gesagt, ich höre sie eher beim Sport zum Beispiel.
00:38:02: Also, das mit dem Fußball hab ich jetzt schon verstanden.
00:38:04: Das heißt, es ist dann tatsächlich einfach mal ein bisschen mal abschalten von den Hauptthemen, die beruflich häufig im Vordergrund stehen, logischerweise, ne?
00:38:12: Genau, genau.
00:38:14: Und du hast ja ursprünglich aber quasi mit den Themen hauptsächlich angefangen, aus denen du auch kamst von deiner eigenen Beschäftigung und hast, glaube ich, das Portfolio so erweitert, scheint mir, oder?
00:38:25: Also zu mehr Weltgeschehen, oder?
00:38:29: Ja, das ist richtig.
00:38:31: angefangen, hatte ich bei Mr.
00:38:32: Wissen to Go mit Geschichtsthemen, weil ich einfach dachte, Geschichte ist toll und ich möchte gerne darüber sprechen und so.
00:38:38: was gibt's bei YouTube noch nicht auf Deutsch oder zumindest nicht in größerem Umfang, da mache ich das mal.
00:38:43: Und dann kamen sehr schnell auch Wünsche zu aktuellem Geschehen und irgendwann habe ich gemerkt, die Leute, die sich für Napoleon interessieren, interessieren sich nicht unbedingt für die Euro-Krise damals, eins der Themen.
00:38:54: Und so war für mich dann ziemlich schnell klar, man muss das voneinander trennen auf zwei verschiedenen Kanälen.
00:39:00: Da war ich sehr froh, dass Funk den Kanal damals noch musste wissen, Geschichte gestartet hat, inzwischen MisterWissenToGo-Geschichte, sodass ich dann bei MisterWissenToGo mich vor allem um aktuelle und gesellschaftliche politische Themen kümmern konnte.
00:39:11: Aber im Wesentlichen dreht sich schon noch darum, alles, was man bei uns früher einfach Gemeinschaftskunde in Baden-Württemberg gemacht hat, geht's bei MisterWissenToGo und Geschichte ist dann bei MisterWissenToGo-Geschichte.
00:39:22: Okay.
00:39:24: Machst du, äh, äh, ähm, Frage aus dem Schädte auch.
00:39:27: Äh, wie sieht denn das mit der, mit der Vernetzung aus zwischen Leuten, die da ähnliche Inhalte produzieren?
00:39:33: Gibt es dabei euch einen Austausch?
00:39:35: Seht ihr euch mal, wenn da irgendeine Preisverleihung ist oder seht ihr euch eher als Wettbewerber, was, wie, wie ist da das Verhältnis zueinander?
00:39:42: Ich wünschte, ich würde immer Leute bei Preisverleihung sehen, weil das ja bedeuten würde, dass ich häufiger für Preise nominiert werde.
00:39:47: Das ist jetzt nicht immer der Fall.
00:39:49: An der Stelle kann ich mal Eignützigwerbung machen.
00:39:51: Wir sind für den Grimmer Online-Award nominiert, da kann man noch voten bis Anfang Oktober.
00:39:55: Also, wer das möchte, kann das gerne machen.
00:39:57: Gibt auch ganz tolle andere Kanäle, für die man da voten kann.
00:39:59: Das wäre eine Gelegenheit, Leute kennenzulernen oder zu treffen.
00:40:03: Ansonsten gibt es aber auch andere Möglichkeiten, digital natürlich, schreibt man sich hin und wieder oder andere Veranstaltungen.
00:40:09: Ich hab das Glück, Punkt zu sein, öffentlich-rechtliches Netzwerk von AD und ZDF für junge Menschen, für die vierzehn bis neunundzwanzig-Jährigen.
00:40:17: Und in dem Zusammenhang gibt's immer wieder Kontakt zu ähnlichen Kanälen.
00:40:21: Kürzlich gab es auch wieder Netzwerktreffen von Funk, da sitzt man dann bei einem Getränk zusammen und da hält sich tauscht sich aus über Erfahrung.
00:40:27: Das ist wirklich schön.
00:40:29: Und ich find's auch schön, daraus dann Kooperation wachsen zu lassen, dass man ein gemeinsames Projekt angeht oder aufeinander verweist.
00:40:37: Und diesen Netzwerkgedanken dann auch ein Stück weit ausspielt.
00:40:41: Das ist für mich auch ein großer Vorteil, den ich wirklich genieße.
00:40:45: Guckst du dir auch Reaction-Videos auf deine Videos an oder auf deine Sendung?
00:40:49: Ich weiß, dass es die gibt und ich weiß auch, dass es einige gibt, die häufiger mal reagieren auf die Videos.
00:40:55: Oft sind die sehr langen diese Reaction-Videos und ich würde immer zu faul das komplett anzugucken.
00:41:00: Manchmal im Schnelldurchlauf, manchmal gibt es auch Leute, die mir dann erzählen, was darin vorkam, aber grundsätzlich interessiert mich das schon.
00:41:07: Denn diese Reaction-Videos sind ja, will ich jetzt mal behaupten, ohne das quantifizieren zu können, zu siebzig Prozent gefühlt, kritisch.
00:41:16: Und letztlich kritisch mit dem Auseinander, was man macht.
00:41:18: Und natürlich ist da hier und da auch was Geschmäcklerisches dabei, aber oft Konstruktives, das einem noch weiterbringt.
00:41:23: Das einem hilft, die Dinge künftig anders besser zu machen, wie auch immer.
00:41:27: Und deshalb ist es schon noch im eigenen Interesse, da reinzugucken bei diesen Videos.
00:41:32: Ich meine, ich mache ja auch Reactions in unterschiedlichen Formaten auf Dinge.
00:41:36: Und meistens reagiert man ja nicht auf das, was man... Also außer man findet, was wirklich herausragend reagiert man ja nicht auf was, wo man sagt, oh ja, das ist ganz gut.
00:41:45: Meistens auf was, wo man sagt, das hat mich jetzt wirklich gestört.
00:41:47: Und klar, das machen natürlich typischerweise Nerds, die in ihrem Thema richtig tief drin sind.
00:41:53: Ja, und es ist auch ja spannend, dann zu sehen und zu hören, was da gesagt wird.
00:41:56: Man muss es natürlich auch immer fair betrachten.
00:41:59: Ich kenne Reaction-Videos auf Videos von uns.
00:42:02: Da sind unsere Videos zehn oder fünfzehn Minuten lang und das Reaction-Video ist sechzig Minuten lang.
00:42:06: Und dann wird kritisiert, dass wir den und den Punkt nicht angesprochen haben.
00:42:09: Ja, gut, dafür war das Video ja auch deutlich kürzer.
00:42:12: Aber das liegt in der Natur der Sache.
00:42:15: Find ich das eine sportliche Geschichte?
00:42:17: Und wenn das konstruktiv ist, find ich's auch okay.
00:42:19: Wenn man da nur beleidigt wird, ist noch mal was anderes.
00:42:21: Aber das kommt selten vor bei Reaction-Videos.
00:42:25: Da fließt ja auch Arbeit rein, ja.
00:42:27: Aber sag mal, weißt du, ob die Leute, die die Drehbücher machen, sich damit überhaupt zeitlich auseinandersetzen können?
00:42:34: Also, meiner Erfahrung nach sind die ja auch oft sehr gestresst, weil die sehr viele Recherche und Arbeit in einem kurzen Zeitpennen so oft schaffen müssen.
00:42:42: Die Frage ist, ob sie das überhaupt könnten?
00:42:44: Ich weiß nicht.
00:42:45: Weißt
00:42:46: du das?
00:42:48: Zum Beispiel auch etwas, wo sie auch selber mit recherchiert haben.
00:42:50: Oder ist vielleicht der Zeitmangel, manchmal habe ich ein bisschen die Sorge, dass der Zeitmangel dazu führen kann, dass auch so eine Nachbearbeitung einfach zeitlich kaum zu bewältigen ist, vielleicht auch für gerade die Recherche Leute im Hintergrund.
00:43:02: Also weiß nicht, ob du da was zu sagen kannst.
00:43:05: Ja, es
00:43:06: ist wahrscheinlich schwierig, das allgemein zu sagen.
00:43:08: Ich kenne Leute, die sich das angucken.
00:43:09: Ich kenne auch Leute, die sich das ganz bewusst nicht angucken.
00:43:12: Aber ich muss sagen, da muss tatsächlich auch generell im Journalismus ein Paradigmenwechsel stattfinden.
00:43:17: Und ich glaub, der findet auch inzwischen statt.
00:43:19: Früher hat man, und das ist mal ganz polemisch zu sagen, aus dem Elfenbeinturm heraus ein Artikel und das Volk gebracht.
00:43:25: So nach dem Motto, hier sage ich dir mal, was du wissen musst.
00:43:28: Und durch das Internet kam dann plötzlich ... Die verliegen halt sozusagen, dass da auch was zurückkam, dass Leute gesagt haben, Moment mal in dem Artikel, das stimmt doch gar nicht, was du da schreibst oder ich seh das ganz anders.
00:43:40: Und man hatte plötzlich ein Stück weit Gegenwind.
00:43:43: Und das muss man einerseits aushalten und andererseits sich auch Dinge zu Herzen nehmen und verbessern und verändern.
00:43:50: Das ist so eine Kultur, die es im Netz von Anfang an gibt, aber die im klassischen Donnerdismus erst noch gelernt werden muss oder vielleicht immer noch gelernt werden muss.
00:43:58: Gleichzeitig darf man aber auch, dass es eine Gefahr sich nicht leiten lassen, von Stimmungen im Netz, von Shitstorms oder anderem.
00:44:04: Und dann so eine Schere im Kopf haben, dass man bestimmte Themen nicht mehr macht oder bestimmte Themen auf eine ganz gewisse Art und Weise anspricht.
00:44:10: Aus Angst vor den entsprechenden Reaktionen bezieht hierauf die Politik.
00:44:14: Da ist das noch mal ein Thema für sich.
00:44:16: Aber insgesamt find ich es schon wichtig, dass man sich mit den Rückmeldungen zu dem, was man macht, auseinandersetzt.
00:44:22: Und das nicht komplett ignoriert nach dem Motto, die haben auch eher keine Ahnung.
00:44:26: Das ist aber super, dass du das sagst, weil die Beobachtung mache ich ja auch, dass durch diese Internetreaktionsmöglichkeiten eigentlich ja überhaupt dann etwas entsteht, worauf man reagieren kann oder auch nicht.
00:44:39: Aber das Problem ist, dass ich auf den Eindruck habe, dass die Ressourcen, die zur Verfügung stehen, um eben deswegen habe ich die Nachbarbeitung angesprochen oder auch vorher schon vielleicht die Recherche Tiefe zu erreichen, gerade bei tagesaktuellen Themen.
00:44:52: oftmals an der Knappheit von Ressourcen auch, sagen wir mal, an seine Grenzen gelangt.
00:44:57: Also der Anspruch des guten Journalismus, den haben wahnsinnig viele Leute.
00:45:02: Die Frage ist aber, ob die Ressourcen, die du dann hast, in Bezug auf die Zeit überhaupt möglich macht, diesem Anspruch gerecht zu werden.
00:45:09: Und ja, ich hab halt den Eindruck, dass da viele auch ein bisschen struggling zwischen der Machbarkeit und dem Anspruch, der eigentlich gegeben ist, weiß ich
00:45:19: nicht.
00:45:20: Also gerade
00:45:21: bei aktuellen Sachen, wo Zeit Druck eine Rolle spielt.
00:45:25: Ja, deswegen.
00:45:26: Ja, und da sollte man, finde ich, als Betrachter auch fair sein und sagen, okay, da war jetzt dann vielleicht eine Zahl falsch, aber das war so schnell und hatte gar nicht die Möglichkeit, da tiefer zu recherchieren.
00:45:38: Und hinterher wurde das dann aber auch korrigiert und transparent dargestellt.
00:45:42: Das ist dann schon okay.
00:45:43: Anders ist es, wenn es in einem Fachartikel, an dem jemand wochenlang recherchiert hat, dann grundlegende Fehler gibt.
00:45:49: Das ist für mich dann eher problematisch, aber in der aktuellen Berichterstattung gehören Fehler, würde ich jetzt mal sagen, einfach dazu.
00:45:56: Und die sollte man dann auch ein Stück weit tolerieren, sofern es tatsächlich Fehler sind.
00:46:00: Wenn jetzt ... bewusst versucht wird, in einem Berichterstattung Leute auf eine bestimmte Seite zu ziehen oder sie zu erziehen, dann verstehe ich schon, wenn das Leuten sauer aufstößt.
00:46:14: Ist es bewusst oder ist es einfach das Mindset desjenigen, der da gestaltet?
00:46:20: Das sind ja ganz unterschiedliche Dinge, die da reinspielen können.
00:46:23: Absolut.
00:46:23: An der Stelle glaube ich, dass viele journalistisch stetige Menschen vielleicht auch gar nicht sich mit den Grundmechanismen, die auch einen Blind machen können für eigene Fehler auseinandersetzen.
00:46:32: Also mache ich gar nicht dich, sondern jetzt, wo wir gerade auf der generellen Ebene sind, so wie der Bestätigungsfehler, dass Menschen eben, wenn sie eine Annahme von einem wie auch immer gearteten Thema haben, dass sie ohne es selbst mitzubekommen, Informationen auch eher so selektiv auswählen, wahrnehmen und strukturieren, ohne sich selber möglicherweise ihres bei es bewusst zu sein.
00:46:53: Und ich würde mir schon wünschen, dass man gerade in journalistischer Ausbildung sehr stark Menschen darauf hinweist, dass sie gerade da auch sich selber hinterfragen müssen, tun ja die meisten auch.
00:47:02: Aber das sind so Sachen, wo ich mir manchmal denke, Psychologie wäre in so vielen Bereichen super.
00:47:06: In der Schule, in der Medienkompetenz, bei journalistisch stetigen Menschen und anderen Jobs war nur so ein genereller Gedanke, weil das kann dazu führen, dass jemand mit absolut besten Absichten trotzdem möglicherweise Dinge einfach unbewusst, vielleicht selektiv.
00:47:20: halt wahrnimmt, aber da geht es jetzt eher um allgemeine dann Recherche oder so.
00:47:23: Meine Frage würde ein bisschen in die gleiche Richtung gehen und zwar, wenn ich jetzt sowas machen wollen würde, wie das, was du machst, Merko, welche Kompetenzen brauche ich denn neben dem journalistischen Handwerk?
00:47:37: Ich weiß nicht, ob das die Kompetenz ist, aber es ist eine Eigenschaft, Begeisterung.
00:47:41: Begeisterung für die Themen, über die man da spricht, denn wenn du selbst begeistert bist, dann ist diese Begeisterung auch ansteckend.
00:47:49: Und man merkt, dass man merkt, ob jetzt jemand darüber spricht, weil das muss oder weil das will.
00:47:53: Und gerade in sozialen Netzwerken, wo ja Authentizität immer eine große Rolle spielt, ist das definitiv wichtig.
00:48:00: Neben den fachlichen Kompetenzen, die du schon angesprochen hast, würde ich ansonsten sagen, es ist wichtig, neugierig zu sein und immer auch die andere Perspektive mitzudenken, also nicht nur die Macherperspektive, sondern auch die Userperspektive.
00:48:11: Was interessiert ihr denn?
00:48:12: Wer sind die überhaupt?
00:48:13: Und was wollen die haben?
00:48:16: Was nicht heißt, dass man den nach dem Mund reden sollte, aber man sollte den Kanal schon so gestalten, dass er ja ansprechend ist für die Ziegruppe.
00:48:24: Ich vergleich das gerne mit einem Geburtstag, bei dem du eingeladen bist.
00:48:27: gebeten wirst ein Kuchen mitzubringen, dann überlegst du ja auch nicht, welchen Kuchen mag ich am liebsten und welchen würde ich essen, sondern welcher Kuchen würde hier gut ankommen, sodass ich jetzt nicht mehr die volle Kuchendose mit nach Hause bringen muss.
00:48:40: Und ähnlich ist es auch mit den Videos.
00:48:42: Aber im Journalismus-Szenar natürlich andere Kriterien, dann auch mit rein Nachrichten wert und Gesprächswert und so weiter und so fort, aber trotzdem gehört das für mich auch dazu, die Zielgruppe zu kennen und sich für die Zielgruppe auch zu interessieren.
00:48:55: Das ist vielleicht noch mal ein bisschen... anders als in den klassischen Medien.
00:49:00: Und wahrscheinlich gehört auch eine gewisse Gabe dazu, Dinge runterbrechen zu können und das mit einer Dramaturgie machen zu können, dass die Leute sich das gerne anschauen oder anhören.
00:49:11: Weil gerade jetzt mehrfach das Stichwort Schule auch nochmal gefallen ist auch von Annika.
00:49:15: Ich glaube, Mirko, du hast mal in irgendeinem Interview gesagt, dass du für Medienunterricht in der Schule wärst.
00:49:23: Nun hatten wir letzte Woche schon das Thema Schule und ich weiß, alle möglichen Forderungen werden an die Schule gestellt.
00:49:30: Die einen wollen Wirtschaftsunterricht, die einen wollen das Schüler lernen, wie man Formulare ausfüllt oder eine Steuererklärung macht.
00:49:37: Also jeder hat ja unfassbare Ansprüche an die Schule.
00:49:42: Warum ausgerechnet Medienkompetenz?
00:49:43: und was wäre der Inhalt von so einem Fach?
00:49:47: Ja, das ist das Argument, dass ich dann auch immer wieder von Kultusministern und Kultusministerinnen höre.
00:49:51: Die sagen, ja, wer sagt ständig jemand, dass wir dieses und jenes Fach brauchen.
00:49:55: Aber ich glaube, Im Medienbereich ist es besonders wichtig unter gesellschaftlichen Gesichtspunkten.
00:50:02: Mit nichts verbringen junge Menschen in ihrer Freizeit so viel Zeit wie mit dem Internet mal ganz allgemein gesagt.
00:50:09: Und nichts ... bietet so viele Chancen, aber vielleicht auch so viele Gefahren wie das Internet.
00:50:15: Ich finde schon, dass es wichtig ist, junge Menschen auf das vorzubereiten, was sie da sehen.
00:50:20: Technisch können die das, die können Vertical-Videos drehen, die können Prompten bei Chatchi, PT usw.
00:50:26: Aber wie man eine Seriöse von einer unseriösen Quelle unterscheidet, wie man mit eigenen Daten umgeht, wo vielleicht auch die Grenzen von der KI sind usw.
00:50:34: Das sind Dinge, die man, glaub ich, lernen muss.
00:50:37: Und die man auch immer wieder im Unterricht behandeln muss.
00:50:41: und da reicht es nicht, das an das Fach Deutsch anzuhängen oder Politik, denn da sind andere Themen wichtig.
00:50:47: Und deshalb, glaube ich, braucht es da ein eigenes Fach.
00:50:49: Und ich merke, dass auch bei meinen Kindern, die sind fünf und neun Jahre alt, da versuchen wir auch, die so ein bisschen an die Hand zu nehmen und ihnen Dinge zu erklären, gerade bei der Großen, die jetzt kommenden Jahre in die fünfte Klasse kommt und vermutlich ein Handy bekommen wird, wenn die anderen das auch bekommen.
00:51:03: Wir sind das jetzt zurückhaltend.
00:51:05: Nur wenn der Druck zu groß ist, dann lenken wir da ein.
00:51:08: Da ist es dann schon wichtig, sie dabei zu begleiten.
00:51:11: und das natürlich sollten wir als Eltern machen, aber gleichzeitig sehe ich da schon auch die Schulen in der Pflicht, die entsprechende Hilfestellung zu bieten.
00:51:20: Was nicht heißt, dass man das andere nicht machen sollte, also so ein Fach wie Lebenskunde, finde ich auch nicht schlecht.
00:51:25: In der Zeit, in der ... in vielen Familien bei der Elternteile den ganzen Tag arbeiten, ist nicht mehr die Zeit, den Kindern zu erklären, wie man kocht oder eine Steuererklärung ausfüllt.
00:51:36: Auch wenn das natürlich der Optimalfall ist, aber es ist halt nicht so, dass es überall passiert.
00:51:41: Das ist aber warum nicht auch das in der Schule einführen.
00:51:44: Aber Medienkunde, Medienpädagogik wäre für mich erst mal oberste Priorität.
00:51:53: Mhm.
00:51:53: Mhm.
00:51:53: Eine andere Geschichte, du hast gesagt, du machst das seit YouTube seit.
00:51:58: Das war ja so ein bisschen, weil wir haben ja auch den Untertitel.
00:52:03: Nein, wir haben nicht den Untertitel Wissenkatz Kommunikation, sondern moderne Wissensvermittlungen.
00:52:07: Okay, ich setze das ja, setze das mal jetzt synonym.
00:52:11: Und damals hatten wir ja die Zeit, wo so Leute wie zum Beispiel Florian Freistädter noch gesagt haben, ja, also das bringt ihnen an der Uni eher Nachteile, weil die Dozenten sagen, ja, sagen, haben sie sonst nichts Besseres zu tun?
00:52:22: Was machen sie eigentlich in ihrer Freizeit?
00:52:24: Legen sie lieber ihre Bücher.
00:52:26: Und das ist jetzt fünfzehn Jahre her.
00:52:29: Und ich habe heute nun mal so Spaß, ist halber mal Wissenkapskommunikation nur die letzten vier Wochen gegoogelt.
00:52:36: Ich habe nach der.
00:52:37: nach der dritten Seite aufgehört zu lesen, zahllose Plattformen, Initiativen, Preise, Work-Crups-Konferenzen veranstalten.
00:52:46: Man hat den Eindruck mittlerweile jeder macht Wissenschaftskommunikation von der größten Uni bis zur Reichsparkasse, Kleckersdorf.
00:52:54: Alle machen jetzt Wissenschaftskommunikation, haben jetzt genau das Gegenteil, dass man langsam unterscheiden muss, nicht gibt es Wissenschaftskommunikation, sondern was ist daran Schrott und was kann man sich anschauen.
00:53:01: Ich finde, das ist eine Frage, die man sich, wie im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr,
00:53:05: im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im Jahr, im gar nicht mehr stellen sollte als Wissenschaftlerin, als Wissenschaftler.
00:53:19: Sitzig ist nur zu Hause in meinem Kämmerlein oder trage ich das auch noch aus und was nicht macht, denn ich glaube, das ist enorm wichtig.
00:53:25: Auch zur Legitimierung von wissenschaftlicher Arbeit.
00:53:28: Wenn der Große der Bevölkerung das Gefühl hat, also ich polemisiere jetzt mit Absicht, das Gefühl hat, die sitzen da einfach nur in den Unis und wurscheln davor sich hin und es hat überhaupt keine Bedeutung für die Gesellschaft, kostet aber viel Geld, dann ist es natürlich eine große Gefahr für die Wissenschaftler.
00:53:41: Deshalb glaube ich, Wissenschaft muss kommunizieren und muss auch einer breiten Bevölkerungsgruppe erklären, was sie da macht und kann damit natürlich auch für Begeisterung sorgen für das, was passiert.
00:53:54: Und ich finde es gut, dass... Zwischen, soweit ich weiß, bei der DFG, wenn man da entsprechende Anträge einreicht, immer auch ein Kommunikationskonzept dabei sein muss, denn das ist für mich essentiell.
00:54:05: Die Forschung ist das ein, aber das andere ist, die Forschung auch entsprechend zu kommunizieren.
00:54:09: Und ich finde es gut, dass man sich da auch ein bisschen öffnet in der Wissenschaft.
00:54:12: Ich weiß noch vor zehn Jahren, wenn ich da angefragt hab, ja, ich würde für meinen Kanal gerne dieses Unienes Thema umsetzen, könnte mich unterstützen, da wurde ich eher müde, belächelt.
00:54:20: So, YouTube, nee, machen wir nicht.
00:54:22: Das ist inzwischen ganz anders.
00:54:24: Und da bin ich sehr froh drum.
00:54:26: Und ich finde es schön, dass inzwischen sehr viel Wissenschaftskommunikation passiert.
00:54:31: Gleichzeitig auch in Deutschland beobachtet man aber, dass immer wieder Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter Beschuss geraten und sich deshalb manche gar nicht erst trauen und andere wieder zurückziehen.
00:54:43: Das ist natürlich ein großes Problem.
00:54:46: Das ist auch gleichzeitig eine Gefahr für die Wissenschaft generell, diese Anfeindungen.
00:54:53: Und ich glaube ... Das kann man nur lösen, indem man versucht, noch mehr zu kommunizieren.
00:54:59: Aber letztendlich ist das ja in vielen Bereichen so, dass egal zu welchem Thema du öffentlich etwas sagst, gerade in der heutigen Zeit, die Gefahr immer da ist, dass du halt dann auch mehr oder weniger negative, erstmal Reaktionen auch bekommst.
00:55:15: Und ich glaube, dass ... dass das Menschen auch erst mal überfordern kann, wenn sie das vorher vielleicht erstens nicht so kommen gesehen haben.
00:55:23: Und vor allem, selbst wenn du damit rechnest, ist es natürlich in jedem Fall erst mal auch unangenehm menschlich.
00:55:28: Und da bräuchte man eigentlich auch Kompetenztrainings, um auch damit einen Umgang vielleicht so ein bisschen zu lernen, wie man dann auch damit lebt, dass, wenn du egal was Öffentliches machst, zwangsläufig mit aller größer Wahrscheinlichkeit mehr oder weniger stark negative.
00:55:45: Reaktionen früher oder später kommen werden.
00:55:48: Und ich glaube aber, dass ganz viele Menschen vielleicht dann auch genau das nicht möchten.
00:55:53: Also das kann ich jetzt nur so anecdotisch sagen, weil ich manchmal mit anderen Leuten in meiner, sagen wir mal, Branche spreche, die also im Bereich Kriminalpsychologie tätig sind, die ganz oft sagen, ja, Super, dass du das machst, hätte ich ja so keinen Bock drauf.
00:56:08: Ich müsste mich ständig rechtfertigen und ich müsste jeden Tag gucken, ob jetzt irgendein Shitstorm kommt, je nachdem, was ich sage.
00:56:14: Also wirklich so, nein, danke.
00:56:16: Und ich glaube, das ist in ganz vielen Bereichen so, oder?
00:56:22: Ja, total.
00:56:23: Also, da können wir sogar wieder zum Fußball zurückkommen.
00:56:26: Ich glaube, es hat schon einen Grund, warum uns Fußballer heute so total geschliffen vorkommen.
00:56:31: Es kommen noch Leute mit Ecken und Kanten gibt.
00:56:33: Mario Basler, Lothar Matthäus und solche Charaktere, über die wir heute schmunzeln, weil sie früher oder heute noch lustige Dinge vom Stapel lassen.
00:56:43: Aber solche Fußballer hast du ja kaum noch.
00:56:46: Weil jede Angst hat vor dem Shitstorm in den sozialen Medien.
00:56:49: Die werden ja oft auch schon darauf getrimmen.
00:56:51: in den Nachwuchsleistungszentren und so weiter möglichst unangreifbare Äußerungen zu tätigen, damit der Shitstorm aus bleibt.
00:56:59: Und das kann ich total nachvollziehen.
00:57:00: Auf der einen Seite, auf der anderen Seite sorgt es natürlich dafür, dass wir lauter allglatte, langweilige Menschen da haben und die Interviews völlig unspannend sind.
00:57:11: Und was sind die Interviews, über die man sich später noch unterhält?
00:57:14: Fußball jetzt, das ist natürlich hier bei Pär Merthes Acker die Sache mit der Eistonne.
00:57:19: Oder das sind die Ausraster von Lothar Matthäus über den Schiri.
00:57:22: Das guckt man sich auch zwanzig Jahre später bei YouTube noch gerne an.
00:57:26: Wir brauchen Eier.
00:57:27: Genau, Oliver Kahn, ja, natürlich auch.
00:57:31: Ja, aber sowas hast du heute kaum noch.
00:57:33: Was natürlich auch ein bisschen damit zusammenhängt, früher sind die Reporter aus Feld gerannt nach Abpfiff und haben die Leute eine Mikro unter die Nase gehalten.
00:57:40: Also, emotionale Statements bekommen das heute auch anders.
00:57:44: Aber hängt auch damit zusammen, dass da eine gewisse Angst vorherrscht.
00:57:46: Ich hör das immer wieder aus Vereinen.
00:57:48: Ich kenne hier und da ein paar Leute, die in der Medienarbeit bei Vereintätigen sind, die sagen das alle, dass da eine Angst vorherrscht.
00:57:54: Und ich glaube, das gibt's in anderen Bereichen genauso.
00:57:57: Ach, das ist ja interessant.
00:57:59: sprichst du von dem Bereich, wo ich die ganze Zeit denke, ich habe vielleicht zwei dieser Namen schon mal gehört, ich weiß nichts darüber.
00:58:04: Aber ich glaube,
00:58:06: es muss sich auch nicht jeder vor die Kamera stellen und seine eigenen Videos machen.
00:58:10: Aber ich glaube, dass man, dass man, dass man im Zweifelsfall mal Antworten gibt, wenn es um Wissenschaft geht, finde ich schon hilfreich und dass man vielleicht auch mal und die Erfahrung machen wir ja auch ganz gerne, wenn wir, wenn wir irgendwo anfragen.
00:58:25: Ich schreibe schon immer dazu, es muss nicht unbedingt der Institutsdirektor kommen.
00:58:30: Im Zweifelsfall ein kompetenter Doktorandin, irgendjemand, der in dem Thema drin ist und dafür brennt und das gut erzählen kann, ist mir viel lieber als jemand, der vierzig Jahre Wissenschaft gemacht hat.
00:58:48: Das stimmt.
00:58:49: Ja, ja, die Erfahrung machen wir auch in unserem Podcast, Terra X-History, der Podcast.
00:58:54: Da gucken wir oft auch ganz gezielt nach Leuten, die jetzt vielleicht gar nicht den großen Namen haben, aber dafür spannend erzählen können und eine tolle Perspektive auf ein Thema bringen.
00:59:02: Und das mag ich auch an dem Podcast so, dass man da in die Tiefe gehen kann und mit Leuten sprechen, von denen vielleicht vorher niemand gehört hat, aber danach dann hoffentlich und sieht man da auch eine gewisse Plattform bieten kann für ihre Arbeit.
00:59:15: Ja, ich würde dir jetzt eine schöne letzte oder vorletzte Frage stellen, Mirko.
00:59:19: Und zwar, was würdest du jetzt für die Zukunft der Wissensvermittlung wünschen?
00:59:25: Gesellschaftlich, technologisch, was auch immer.
00:59:30: Puh, gute Frage.
00:59:32: Da würde ich mir wünschen, dass wir es schaffen weiterhin ... Angebote zur Verfügung zu stellen, die dazu beitragen, dass es der Menschheit besser geht, dass die Menschen noch besser gebildet sind, noch befähigt sind, durchs Leben zu gehen, konstruktive Debatten zu führen und dass es dafür auch die entsprechenden Plattformen gibt.
01:00:01: Und das ist, glaube ich, das Zentrale.
01:00:03: Ja, wir sind bei YouTube, bei Instagram, bei TikTok, aber ich muss sagen, ich finde keine Plattform super toll und uneingeschränkt gut, TikTok am wenigsten.
01:00:13: Und YouTube ist natürlich auch in den Händen eines amerikanischen Großkonzerns.
01:00:17: Es wäre doch schön, wenn wir ein völlig unabhängiges System hätten, vielleicht ein Stück weit vergleichbar mit Wikipedia von der Gemeinheit getragen.
01:00:26: über die diese Inhalte transportiert werden und ein System, das das auch stark frequentiert wird von den Menschen und das allen gehört sozusagen, damit kein Konzern Einfluss draufnehmen kann oder keine Regierung.
01:00:39: Das wäre, glaube ich, in der Wissensvermittlung wünschenswert, aber es ist auch eine gewisse Utopie, denn du brauchst erst mal die technische Leistung, die die anderen auf die Straße bringen und du musst die Leute für dich gewinnen und das sind zwei sehr schwierige Punkte.
01:00:53: Ja, genau.
01:00:54: Die müssen da ja hinkommen.
01:00:56: Das,
01:00:56: was YouTube und Facebook und so weiter stark macht, ist, dass da wahnsinnig viele Leute sind, sich auch banales Zeug angucken und dann hoffentlich auf was vernünftigem Land zwischendurch.
01:01:07: Ja, genau.
01:01:09: Es gab schon etliche Versuche, neue Videoplattformen zu starten und die sind alle gescheitert, weil niemand hingekommen ist.
01:01:15: Und es gibt auch so eine Art ... Ähm, äh, europäisches oder EU-weites YouTube, wenn ich das richtig im Kopf habe, schon seit zwei oder drei Jahren, aber es kennt halt einfach keiner.
01:01:27: Ich weiß nicht mal, wie der Name davon ist.
01:01:29: Was zeigt, ja, man kann Ansätze haben, aber sie müssen halt auch funktionieren.
01:01:37: Ja, dann kommen wir jetzt zur letzten Frage, dich allen Gästenstelle.
01:01:39: Gibt es irgendwas, was du noch loswerden möchtest?
01:01:43: Vielleicht magst du auch noch mal ganz kurz sagen, wo Leute dich finden können.
01:01:47: Falls du ein Buch oder irgendwas anderes ein Projekt hast, kannst du das auch noch gerne vorstellen.
01:01:52: Also du hast jetzt quasi einen kurzen Werbeblock für dich.
01:01:55: Danke, das ist sehr nett.
01:01:57: Ich hab ja schon so viel Werbung gemacht, dass ich schon schlechtes Gewissen hab.
01:02:01: Das sind eigentlich alle Punkte, die ich ansprechen wollte.
01:02:04: Deshalb empfehle ich jetzt was ganz anderes, was gar nichts mit mir zu tun hat, weil ich gerade mit anderen Kollegen drüber gesprochen hab und gemerkt hab, dass die davon gar nichts wussten.
01:02:12: Schaut euch mal bei YouTube das Rohmaterial zum Mauerfall an.
01:02:18: Das ist inzwischen Weltkulturerbe.
01:02:20: Da gibt es wirklich sehr, sehr viel ... Ich weiß gar nicht, wie viele Stunden an Material ... wenn ich's richtig weiß, damals von Spiegel TV aufgenommen.
01:02:27: Das kann man sich angucken, ist überhaupt nicht kommentiert, sind einfach nur diese Aufnahmen da aneinander gereit.
01:02:33: Und diese Freude, die darüber kommt, ist einfach so schön.
01:02:36: Und die würde ich mir wieder wünschen, diese Stimmung, die wir damals hatten, dass wir die wieder ein Stück weit wieder beleben können.
01:02:42: Ich glaube, das würde allen gut tun.
01:02:45: Absolut, total berührend.
01:02:47: Also, ich kenne ein paar dieser Aufnahmen, auf jeden Fall.
01:02:51: Ja, definitiv.
01:02:52: Dann bleibt uns nichts mehr übrig, außer uns bei dir zu bedanken, Mirko.
01:02:59: Gerne, danke für die Einladung.
01:03:01: Ja, sehr gerne, danke, dass du gekommen bist.
01:03:04: Dann bedanke ich mich natürlich bei Bernd, Holm und Lydia.
01:03:09: Ich möchte auch nicht vergessen, noch zu erwähnen, schaut bei skepticsmitx.org gerne mal vorbei.
01:03:16: Es gibt noch Skeptical-Karten.
01:03:18: Wir treffen uns da im dritten Oktober, also ... Haut rein.
01:03:22: Wir wollen euch da gerne sehen.
01:03:24: Und ja, ansonsten vielen Dank.
01:03:27: Wir sehen uns nächste Woche Montag schon wieder am Zweiundzwanzigsten.
01:03:32: Da wieder um neunzehnhund dreißig.
01:03:34: Und das Thema wird antrubt.
01:03:38: Ja, Anthroposophie sein.
01:03:41: Und dann werden wir sicherlich die Frage stellen, warum das so schwierig auszusprechen ist.
01:03:44: Aber vor allem vielen Dank an euch.
01:03:47: Vielen Dank an dich, Mirke.
01:03:49: Wir werden vor allem darüber sprechen, warum wir immer so schlecht über die Anthroposophie sprechen.
01:03:52: Ja, genau.
01:03:55: Und für alle, die vielleicht jetzt das erste Mal zuhören, ihr könnt auf wtf-leipzig gehen.
01:04:01: Und da seht ihr, was wir einmal im Jahr live in Leipzig machen.
01:04:04: Und ansonsten seht ihr auch, wo wir Podcasts und so in dieser Sendung.
01:04:07: hier distribuieren und den YouTube-Kanal genau.
01:04:10: Zubi.
01:04:11: Genau das.
01:04:12: Und das macht auch das Team im Hintergrund, bei dem ich mich auch herzlich bedanke.
01:04:17: Also vielen Dank an euch und vielen Dank an das Team im Hintergrund.
01:04:20: Und natürlich vielen Dank an euch Zuschauerinnen und Zuhörnern.
01:04:24: Und wir sehen uns dann nächste Woche.
01:04:27: Tschüss.
01:04:30: Ciao.
01:04:35: Tschüss.
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