Episode 74: Aus der Steinzeit - ist das eine Beleidigung?
Shownotes
Webseite Lydia Benecke: www.lydiabenecke.de
Webseite WTF Live: www.wtf-leipzig.de
Twitch Kanal https://www.twitch.tv/wtftalk
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Transkript anzeigen
00:00:01: Einen wunderschönen guten Abend.
00:00:02: Ich begrüße euch zum vierund siebzigsten Mal WTF Talk und wir sind mit vierund siebzigmal natürlich inzwischen stein alt womit wir die die Witze die jetzt noch reichlich im Chat fallen werden.
00:00:17: Ich einfach mal ein paar bis in was vorweggenommen habe.
00:00:20: Wir sprechen heute über ja die Satz der ist doch aus der Steinzeit und die Frage ob das wirklich eine Beleidigung ist und als Wenn es als Beleidigung gemeint ist, ob es vielleicht das aussagt, was es auszusagen meint.
00:00:37: Und dazu haben wir das Thema übrigens schon eine ganze Weile vor uns hergeschoben, weil wir irgendwie nicht so richtig wussten, als Gäste einladen.
00:00:46: Jetzt haben wir zwei Gäste, eigentlich hätten wir drei gehabt.
00:00:49: Grüße an den Basti, falls ihr zuschaut.
00:00:51: Wir laden dich zu einer folgenden Gelegenheit auf jeden Fall nochmal ein, entweder wir vertiefen das Thema Steinzeit oder wir machen.
00:00:58: Wir machen etwas anderes Relevantes.
00:01:02: Gute Besserung.
00:01:03: Ja, wir haben zwei Gäste heute.
00:01:06: Nämlich Tom Sievert und Gesche Wilz.
00:01:09: Und ich fang einfach mal an mit Tom, den wir da so schön hinter der Maske sehen.
00:01:19: Tom, was machst du, was mit Steinzeit zu tun hat?
00:01:23: Was ist dein Hintergrund?
00:01:24: Wie bist du dazu gekommen?
00:01:27: Erzählst du uns heute.
00:01:30: Ja, irgendwie bin ich dazu gekommen.
00:01:33: In meinem Leben war es der Zufall.
00:01:34: Ich bin nach Dittmarchen gezogen vor drei Jahren, bin über den Steinzeitbau gestellt und habe da sehr schnell gemerkt, da fehlt was Entscheidendes, nämlich der Bereich Medizin, Spiritualität, Sozialleben und der gleichen Ärm.
00:01:49: Und habe das dann eben als Vorschlag eingebracht und habe dabei dann natürlich auch ganz stark darauf hingewiesen, was mein Intergrund ist, nämlich über zehn Jahre arbeiten am Medizinhistorischen Museum der Charité als Guide, als Medizinhistoriker und hat dann eben das entsprechende Konzept dazu entwickelt und versucht eben tatsächlich, ich versuche jetzt eben den Gästen zu vermitteln, wie steinzeitliche Medizin eben ausgesehen hat.
00:02:18: Okay, und das sind wir bei dem ersten Punkt, dass es sowas wie steinzeitliche Medizin überhaupt gibt.
00:02:22: Das sind wir schon mal bei dem ersten Punkt, der vielleicht dem ein oder anderen gar nicht so präsent sind.
00:02:31: Gesche, du warst eigentlich der Grund, weshalb der Termin relativ spät im Jahr gerutscht ist, weil du gerade noch in Lampedusa warst.
00:02:39: Ich hoffe, du hast dich inzwischen in Deutschland wieder eingeliebt und kommst mit dem deutschen Klima wieder halbwegs klar.
00:02:49: Was machst du, was hat das mit Steinzeit zu tun und was hast du in Lampedusa gemacht?
00:02:53: So viele Fragen auf einmal.
00:02:54: Also ich bin Archäologin für Uhr- und Frühgeschichte oder Vor- und Frühgeschichte, je nachdem, welche Uhr niemand fragt.
00:03:02: Und ich mache derzeit, schreibe meine Dissertation über Fluchtboote auf Lampe Dueser.
00:03:08: Ich untersuche die Fluchtboote, die dort rumliegen, wie Schiffswracks in der Archäologie untersucht werden.
00:03:14: Also das ist das, was ich gerade als Dissertationsthema mache.
00:03:18: Als Ur- und Frühgeschichtlerin komme ich aber eigentlich aus einer ganz anderen Ecke und das ist tatsächlich die Steinzeit.
00:03:24: Ich habe meine Masterarbeit über Kanibalismus geschrieben.
00:03:27: Das sind hauptsächlich Befunde gewesen aus verschiedenen Zeitaltern der Steinzeit, die fehlgedeutet wurden, die ich thematisiert habe in meiner Masterarbeit und habe mich da intensiv mit verschiedenen Abschnitten der verschiedenen Steinzeiten beschäftigt.
00:03:43: Jetzt hast du es angerissen und hast schon gleich von verschiedenen Steinzeiten gesprochen.
00:03:47: Und da, ja, da sind wir eigentlich schon drin.
00:03:53: Und so ein bisschen dieses Rangehen an Steinzeit.
00:03:57: Wir haben gerade über Popkulturelle Steinzeit gesprochen von Gary Larsen's Tag über Nach dem tatsächlich einen, also Gary Larson, The Farsight Comics, nach dem tatsächlich einen Körperteil eines Dinosauriers benannt wurde.
00:04:16: später, über Clan of the Cave Bear bis hin zu dem Theaterstück Caveman, das ist für meine Begriffe ganz wunderbar schafft.
00:04:27: völlig unironisch und unreflektiert, sich anderthalb Stunden lang damit zu beschäftigen, dass es Klischees nicht nur über die Steinzeit, sondern auch Klischees über Geschlechterrollen reproduziert.
00:04:39: Ich hab's durchlitten, aber ja.
00:04:43: Ja, aber da ist so dieses Bild drin.
00:04:45: Der Steinzeitmensch, natürlich Steinzeitmann, der nur mit Ländenschutz bekleidet und Keule über der Schulter.
00:04:53: seine Teile seines Erlegten, Mammus in seine Höhle schleift.
00:04:59: Und ja, das macht Kopfschmerzen.
00:05:07: Ja, kann ich mir gut vorstellen, kann man sich relativ schnell vorstellen.
00:05:12: Aber bevor wir da einsteigen in die einzelnen Punkte, oder ne, Magst du zu den Grundsachen schon mal, Was sagen, was ich da jetzt alles an Klischees aufgezählt habe?
00:05:27: Also geschlechter Klischees gibt es natürlich ohne Ende, die überall reproduziert werden über die Steinzeit.
00:05:32: Letztendlich kann man das meiste davon nicht ansatzweise erforschen, weil mit welcher Methode, also es gibt Methoden, auf die kann man zurückgreifen, um bestimmte Sachen festzustellen, aber Woher will man wissen, wie die miteinander im Sozialleben umgegangen sind letztendlich?
00:05:48: Man kann es ablesen an verschiedenen Bestattungen, vielleicht, wer mit mehr oder weniger Würde bestattet wurde.
00:05:54: Aber je weiter wir in der Menschheitsgeschichte zurückgehen, umso weniger haben wir, weil das Zeug hat sich nicht erhalten.
00:05:59: Also das ist vergammelt.
00:06:01: Wenn wir ganz weit zurückgehen in der Menschheitsgeschichte, dann ist jeder Fund in der Lage und jede neue Untersuchung in der Lage, das alles, was wir wissen, über einen Haufen zu werfen und dann von exkluzierten Geschlechterrollen und Gesellschaftsstrukturen zu reden und so zu tun, als ob das stimmen würde, ist einfach Quatsch.
00:06:15: Also das können wir nicht wissen.
00:06:18: Das können wir einfach nicht wissen.
00:06:19: Es gibt so bestimmte Abschnitte, so Gravitior zum Beispiel, das ist ein Abschnitt, wo gibt es so kleine Figürchen.
00:06:25: Da gibt es ziemlich viele Frauenfiguren.
00:06:27: Da kann man dann überlegen, ob Frauen nicht besonders hoch angesehen waren.
00:06:31: So, aber wie soll man das erforschen?
00:06:34: Es geht gar nicht.
00:06:35: Es gibt keine Methode dafür.
00:06:38: Was ist denn
00:06:39: eigentlich das?
00:06:40: Das Steinzeitgesellschaft ist genauso unbelegt wie eine patriarchalische Steinzeitgesellschaft.
00:06:45: Ja, teils teils.
00:06:46: Also es kommt natürlich bei den verschiedenen Gesellschaften ein bisschen auf den Forschungsstand drauf an.
00:06:51: Also und gerade in diesen Abschnitten, wo es diese Frauenfiguren gibt, die sehr dominant sind gegenüber Männerfiguren, kann man halt vielleicht davon ausgehen, dass das Frau eine spezielle Bedeutung hatte.
00:07:01: Vielleicht war es aber auch eine Göttin.
00:07:02: Vielleicht war es auch einige sagen, halt eine Vorlage für erotische Gedanken.
00:07:07: Also da gibt es ganz unterschiedliche Ideen zu.
00:07:10: Was war denn eigentlich die steilen Zeit?
00:07:12: Also nicht unbedingt was, sondern wann?
00:07:14: Wir hatten es gerade im Vorgespräch schon mal ein ganz kleines bisschen angeschnitten, aber von welchem Zeitraum reden wir da?
00:07:20: überhaupt.
00:07:20: Wir reden ja nicht mehr von vor und nach Christi, sondern wann war das?
00:07:25: Du hast von mehreren Steinzeiten gesprochen.
00:07:27: Was ist das weiteste zurück, wo man schon von Steinzeit sprechen kann?
00:07:30: Und wann spricht man auf jeden Fall nicht mehr von der Steinzeit?
00:07:35: Steinzeit ist ein sehr großer Begriff.
00:07:37: Also die Steinzeit gibt es nicht.
00:07:40: Also wenn man sich, wenn man sich das jetzt mal vorstellt, also unabhängig davon, ob man jetzt eine Religion hat oder so, kann man sich relativ gut vorstellen.
00:07:47: Seit Jesus bis jetzt, zwar in zwei tausend Jahre.
00:07:49: Und wenn man sich diesen Zeitraum anguckt, ist das eine verdammt lange Zeit, in der verdammt viel passiert ist.
00:07:54: Darauf können wir uns einigen wahrscheinlich und zwar mit allen möglichen Menschen.
00:07:59: Wir gehen jetzt aber zwischen, ja, zwei Komma fünf Millionen Jahre zurück.
00:08:04: Das heißt, das sind an Jesusen gerechnet, sind das tausend, zweihundertfünfzig Mal so viel.
00:08:10: Da kann man sich ausrechnen, so viel mehr ist da passiert.
00:08:13: Und das kann man nicht in einen einzigen Zeitabschnitt fassen oder in einer Kultur.
00:08:17: Das ist unfassbar viel, ein sehr, sehr langer Zeitraum.
00:08:21: Und das ist unlogisch, dass es nur eine Lebensweise gab in dieser Zeit.
00:08:27: Also es gibt nicht die Steinzeit.
00:08:29: Die Abschnitte sind sehr, sehr divers, sehr unterschiedlich und auch natürlich dann verstreut auf dem Planeten auch ganz anders ausgeprägt.
00:08:37: Ja, und wahrscheinlich auch manchmal fließend.
00:08:38: Und du hattest gerade eben schon noch in der Bronzenzeit gesprochen.
00:08:41: Das würde ich jetzt wahrscheinlich sagen, war so ein bisschen das.
00:08:44: der Buchmark oder so.
00:08:45: Also vielleicht so der Buchrücken, dann von der Steinzeit, die Bronzezeit, oder gehört die noch dazu?
00:08:49: Ist das auch schon noch fließend?
00:08:51: Also Bronzezeit wird nicht definiert ab dem Moment, wo man Metall entdeckt hat, sondern ab dem Moment, wo Metall im archäologischen Befund dominant gegenüber Stein wird.
00:08:59: Das ist so ein bisschen verdreht.
00:09:01: Das heißt, man hatte schon Metallverarbeitung in der Steinzeit.
00:09:04: Man hatte im Chaikolitikum, also der Kupferzeit, kann man überlegen, gehört das eigentlich noch zum Neolithikum?
00:09:10: Man hatte auch schon Goldverarbeitung relativ früh.
00:09:12: Das ist unklar definiert und man sieht auch gegenseitige Bezüge.
00:09:16: Da gibt es wunderbar coole Sachen.
00:09:19: und zwar gibt es eine bestimmte Beilart.
00:09:22: die aus einem Gestein besteht, dass es nur in Norditalien gibt.
00:09:25: Ein Jadeid, der ist grün und der sieht eben aus wie Kupfer dadurch.
00:09:29: Und man hat so ein Osteuropa, hat man schon Kupferverarbeitung, aber im westlichen Bereich hat man das nicht.
00:09:35: Und dann haben sie aus diesem grünen Steinbeile gemacht, die so aussehen wie Kupferbeile, ohne dass sie Kupfer hatten und haben die quasi kopiert.
00:09:42: Und diese Kupferbeile, also diesen Stein gibt es nur in Norditalien, man findet diese Beile aber auch in Norwegen.
00:09:48: Das heißt, das war dann sehr, sehr weit verbreitet und man hatte viele Kontakte und hat so beim Nachbarn abgeguckt.
00:09:56: Das ist jetzt nicht so boom da, sondern es gibt so richtig wechselseitige Bezüge und fluviale Entwicklungen.
00:10:02: Man kann wirklich sehen, Menschen wollten irgendwie immer cool sein und dann wollten sie das Coole bei.
00:10:08: Ja, das ist auch in dem Museum, in dem Steinzeitzentrum, wo Tom ist.
00:10:13: Da erinnere ich mir an ein Exponat.
00:10:15: Ich weiß, ob es ein Schwert war.
00:10:17: Also jedenfalls ein Objekt, das von der Form her eigentlich so gestaltet ist.
00:10:22: Das macht eigentlich nur im Metall Sinn.
00:10:25: Es war halt aus der späten Steinzeit und aus Steinen gemacht.
00:10:29: Und offensichtlich hat das Metall so eine Moderrolle dann auch gehabt, auch wenn man gar keinen Metall hatte.
00:10:40: Also zumindest für den Rutschraum lässt sich belegen, dass tatsächlich Metallwaffen in Steinacharm wurden, die aber letztlich nur zu Präsentationszecken dann da waren, weil klar, eine Metallklinge in Stein umgesetzt, diese Steinklinge kann einfach nicht die Fähigkeiten mitbringen wie Metall, ganz logisch.
00:11:02: Es diente also tatsächlich einfach nur eben um zu demonstrieren.
00:11:05: Ich bin derjenige, der sich so was leisten kann.
00:11:09: Also das macht Symbol auf eine Art aus.
00:11:12: Aber von welchem Zeitpunkt reden wir da dann ungefähr, um das einfach nochmal für mich greifbar zu machen?
00:11:19: Da sind wir dann jetzt tatsächlich schon in Neolitikum.
00:11:23: einer Zeit, die sich dann eben auch durch erstaunlich viel Handel innerhalb Europas auch schon auszeichnet.
00:11:29: Also wo man dann sehen kann, dass eben Materialien, die tatsächlich nur an bestimmten Orten gefördert werden können, wie beispielsweise der rote Flinn von Helgoland, der Zeitpunkt dann schon weit in Europa verbreitet war, was eben auch klar macht, auch Seefahrt war zu diesem Zeitpunkt schon durchaus durchführbar.
00:11:47: Also wir reden bei den Dolchen, also bei diesem, was du gesehen hast im Museum, das sind sogenannte Fischschwanzdolche, wenn man das mal googelt, die sehen wirklich unfassbar schön aus und die haben tatsächlich so auch imitierte Gussnähte in den Stein reingemeißelt.
00:12:00: Das ist schon cool, also die wollten einfach cool sein.
00:12:06: Also allein der Aufwand, der da getrieben worden ist, der ist wirklich unglaublich beeindruckend, wie du gerade saßt, diese Gussnähte.
00:12:14: auf diese Idee zu kommen, das wirklich so zu versuchen, eins zu eins zu übersetzen, in einem vollkommen anderen Material, die auch komplett anders verhält.
00:12:24: Also diese, diese, allein diese Beobachtigkeiten, die dabei dann eben auch zu Tage treten.
00:12:29: Wenn wir uns heute angucken, moderne Menschen, die Flint-Napping betreiben, da gibt es ein ganz paar wenige, die das wirklich in Perfektion beherrschen.
00:12:39: Eine Frau fällt mir da gerade ein Elinates, die mich total geflasht hat.
00:12:44: mit einem wirklich kompletten, gleichseitigen Würfel, komplett glatt ohne zu schleifen, nur mit Flint-Napping hat die den hergestellt, der ist irre.
00:12:56: Das muss man sich einfach überlegen.
00:12:57: Wir reden ja hier von einem amorfen Material, was sich eigentlich komplett anders verhält als hier im Material.
00:13:03: Man versucht einfach mal Glas in eine bestimmte Form zu bringen.
00:13:07: Man versucht eine Glasscherbe.
00:13:09: vorzubringen.
00:13:10: Du wirst am Ende weinen.
00:13:15: Das erste, was ich spannend finde, hier zu mitnehmen, ist, dass wir Phänomene sehen, die uns sagen, die Menschen waren eigentlich kein bisschen anders als heute, in dem Sinne, dass sie einen Repräsentationsbedürfnis haben, dass sie Sachen nachgeahmt haben.
00:13:31: Und ich glaube, das ist eigentlich einer der ersten Punkte, die Ja, finde ich immer spannend, wenn man sowas in ganz anderen Epochen irgendwie wiederfindet.
00:13:43: Von welchen Epochen sprechen wir eigentlich bei der Steinzeit und woran macht man das fest?
00:13:53: Es gibt das Paleolithikum, das Mesolithikum und das Neolithikum, also Allsteinzeit, Mittelstein, Zeit, Jungsteinzeit.
00:14:00: Paleolithikum, da haben wir noch frühe Hominidenformen drinne mit dem Homo erectus.
00:14:06: Also das ist noch nicht Neanderthaler, das ist noch nicht Homo sapiens.
00:14:11: Aber das sind eben auch schon Zeitalter, wo Werkzeuge aus Stein gefunden werden muss sagen.
00:14:18: Wahrscheinlich waren die meisten Werkzeuge aber aus Holz und vielleicht gibt es auch sehr viele ältere Holzwerkzeuge, die wir aber einfach, weil Holz sich einfach nicht so gut hält wie Stein, nicht haben.
00:14:28: Wahrscheinlich kann man viel einfacher bearbeiten als Stein und es ist einfach nur logisch, dass das viel genutzt wurde.
00:14:34: Ja, und derzeit das älteste bekannte Holz kommt aus Niedersachsen und es handelt sich um die Schöningerspäre, wobei die wurden jetzt neu datiert.
00:14:43: Es ist halt in diesem Zeitabschnitt so, sagt ich ja schon, jedes Forschungsergebnis kann alles über ein Haufen werfen, was man wusste.
00:14:48: Die sind jetzt nicht mehr dreihunderttausend, sondern noch zweihunderttausend Jahre alt.
00:14:52: Aber weil ich unterwegs war, konnte ich das noch nicht genau nachlesen, was da jetzt passiert ist.
00:14:57: Aber dessen Zeit...
00:14:57: Mein letzter Stand... Entschuldigung, meine Unterbrüche, mein letzter Stand sind hundertsiezigtausend.
00:15:02: Hundertsiebzigtausend, okay?
00:15:04: Zweihundertsiebzig,
00:15:05: also ich verfolg das auch und ich fand das auch einigermaßen amüsant eben, weil wir hatten ja mal nicht vierhunderttausend angefangen, da wurden es dreihunderttausend, zweihunderttausend.
00:15:12: Jetzt haben wir uns im Moment auf zweihundertsiebzigtausend geeignet.
00:15:16: Geil, geil, geil nicht.
00:15:19: Ich bin aber durchaus gespannt, was da noch kommen mag.
00:15:22: Ja, also die Analysen muss ich noch lesen.
00:15:24: Das habe ich jetzt einfach, ich bin noch nicht so lange wieder hier.
00:15:26: Das habe ich nicht geschafft.
00:15:27: Ich finde die sehr interessant, weil ich habe schon mal zu denen gearbeitet und ich hatte Schweine in der Hand.
00:15:32: Also im Echten kein Replik.
00:15:34: Und ja, das ist eine der wichtigsten Fundplätze weltweit, liegt in Niedersachsen.
00:15:42: Da sind wir noch ganz klar im Paleolitikum in der Altsteinzeit.
00:15:45: In der Mittelsteinzeit entwickelt es sich das dann so, dass es z.B.
00:15:49: die ersten Hunde gibt als Haustiere, dass die Menschen an saisonalen Plätzen leben.
00:15:54: Und wie sich in der Forschung in den letzten Jahren gezeigt hat, sehr viel Meeresfrüchte und Fisch konsumieren.
00:16:01: Das kann ich jetzt nicht keine Evidenz zeigen, aber alles, was ich gelesen habe, steht dann so surprise.
00:16:07: Sie haben hauptsächlich Fisch gegessen, hätten wir nicht gedacht.
00:16:10: Wobei das ja bei den nördlichen Kulturen im Nordsee-Raum.
00:16:15: eher wahrscheinlich ist, dass man da auf die Ressourcen zurückgreift.
00:16:19: Aber so Mitteldeutschland gibt's das eben auch das Phänomen.
00:16:23: Das heißt, saisonale Wohnplätze umherziehen.
00:16:26: Man hat dann nur noch Homo sapiens.
00:16:29: Und hat dann verschiedene Orte, die immer wieder aufgesucht werden, je nach Jahreszeit.
00:16:34: Ja, und im Neolitikum ... Da haben wir dann so eine richtige Seshaftwertung.
00:16:39: Das hat sich verbreitet.
00:16:40: Frühstes Neolithikum beginnt, das ist das Natuffion vor elf tausend Jahren.
00:16:46: Was beginnt dann so ungefähr?
00:16:49: sagen wir mal, in einem südtürkischen Bereich, und breitet sich von da aus aus.
00:16:54: Und dann gibt es die esopatarmischen Kulturen in einem fruchtbaren Halbmond.
00:16:57: Das ist so ein Gebiet an den Flüssen Euphrat und Tigris, wo es halt besonders fruchtbar ist und man besonders gut einfach sesshaft leben kann.
00:17:05: Und dort entwickeln sich dann viele sesshafte Strukturen.
00:17:10: Wobei also nicht alles, was damit zusammenhängt, ist gleichzeitig entstanden.
00:17:14: Also das Halten von Tieren, Das Anbauen von Getreide, da ist man sich nicht so ganz sicher, in welcher Reihenfolge das ist.
00:17:23: Zum Beispiel Hühner kamen erst viel später, aber man kann Hühnerschlecht erforschen.
00:17:28: Und man hat dann aber auch sowas wie, dass man wahrscheinlich erst Bier hatte, bevor man Brot hatte, und dann kam diese Verwertung.
00:17:36: Also ... You heard it here first.
00:17:43: Bier zuerst.
00:17:45: Ja, anscheinend gab es, also anscheinend war hier ein beginnender Sesshaftwert.
00:17:50: Ich muss noch mal einen Schritt zurückgehen.
00:17:51: Waren kann man Hühner nicht gut forschen?
00:17:53: Erhalten sich die Knochen nicht, oder?
00:17:55: Doch, die erhalten sich, aber die bewegen sich im Boden.
00:18:00: Also das Problem ist, es gab eine Studie so vor anderthalb Jahren, wo jemand mal nachgeprüft hat, naturwissenschaftlich die Knochen neudertiert hat, die so als Referenzen für die ältesten Hühner gelten, weil das so ein bisschen wild war, wie die verteilt waren auf der Karte.
00:18:13: Und dann hat der festgestellt, einige kam aus dem Jahr neunzehntundfünfzig.
00:18:16: Die sind halt, die haben sich halt so beim Graben in der Erde bewegt, dass die halt einfach, die sind so klein und so spitzt, die bewegen sich so sehr, dass die dann im falschen, in das falschen Bodenschicht lagen.
00:18:26: Und deswegen kann man Hühner ganz schwer erforschen, weil man, weil man findet die halt in Schichten, wo sie nicht hingehören.
00:18:33: Verrückt, aber das ist cool, jetzt schon wieder was Neues gelernt.
00:18:38: Also was Geschenke gerade sagte, auch hinsichtlich eben dieser unterschiedlichen Entwicklungsphasen, das ist beispielsweise Punkt, der es uns im Steinzeitparkstreckenweise auch sehr schwer macht, eben das chronologisch zu vermitteln.
00:18:52: Denn wenn wir uns angucken, eben im fruchtbaren Halbmond war die Entwicklung wesentlich weiter fortgeschritten als in Nordeuropa.
00:19:00: Wir waren hier quasi noch auf dem Baum, kann man sagen.
00:19:03: Nein.
00:19:05: Ja, ich übertreibe jetzt natürlich ganz klar.
00:19:07: Ja, massiv.
00:19:10: Ich neige dazu.
00:19:11: Entschuldigung.
00:19:12: Aber da merkt man sehr schön, wie schwierig das auch ist, das dann eben auch zu vermitteln.
00:19:17: Weil dann eben auch sehr schnell ein Bild entsteht.
00:19:19: Das war überall so.
00:19:20: Und das war gar nicht so.
00:19:22: Also alleine die Tatsache, wie wir vom Neanderthaler reden, der Neanderthaler, der ist so und so und damit ist fertig.
00:19:30: Das aber die Entwicklung des Neanderthalers beispielsweise eben im Mitteleuropa oder Frankreich.
00:19:36: Eine ganz andere Geschichte war, als das, was eben weiter in Osteuropa passiert hat.
00:19:39: Die stellt schon seit über hundertzwanzigtausend Jahren auch schon gar keinen Kontakt mehr zu.
00:19:45: Das macht das wirklich auch eben didaktisch, richtig schwer.
00:19:53: Wo wir jetzt die Neandertale hatten, da gibt es ja diese Geschichte, dass man irgendwie... Erst hat man gehört, die in den anderen Teilen sind sozusagen unsere Vorfahren, dann hat man irgendwie gehört, die in den anderen Teilen sind überhaupt nicht unsere Vorfahren, sondern die sind halt irgendwie, haben so neben den modernen Menschen hergelebt, dann sind sie irgendwann ausgestorben.
00:20:13: Und jetzt geht es immer mehr so dahin oder jetzt verbreitet sich langsam an der Öffentlichkeit, dass die sich irgendwie vermischt haben.
00:20:24: Was weiß man eigentlich darüber, wann das ist?
00:20:27: War das was, was dauernd passiert ist?
00:20:29: Also, solange die nebeneinander gelebt haben oder in der bestimmten Phase oder, weil da ist so das, wo ich immer noch mal widersprüchliche Informationen in letzter Zeit dazu gelesen habe.
00:20:40: Was ist da der Stand der Forschung?
00:20:42: Dazu gab es einen Nobelpreis von Zwandephebe, der hat den gekriegt, weil er hat das Neandertaler Genom entschlüsselt.
00:20:50: Und da gibt es ganz, ja, relativ klare Sachen.
00:20:53: Also, Neanderthalion-DNA ist immer sehr fragmentiert.
00:20:57: Man kann da jetzt nicht unbedingt alles dran sehen, weil man hat dann immer nur die Möglichkeit, die man halt hat, bei dem, was im Fragment übriggeblieben ist.
00:21:06: Aber es zeigt sich recht deutlich, es gab einige Knochen.
00:21:10: Also, wir reden jetzt gerade von der Zeit von vor ... ... von vor vierzigtausend Jahren bis vor achtundzwanzigtausend Jahren ungefähr.
00:21:16: Und da gibt es so eine Zeit, da gibt es dann sogenannte Hybriden, wo man den Eindruck hatte, dass es irgendwie zwischen Neandertaler und Homo sapiens.
00:21:24: Und es hat sich gezeigt, dass das tatsächlich stimmt.
00:21:26: Also genetisch stimmt das.
00:21:28: Das sind Kinder von Neandertaler und Homo sapiens.
00:21:31: Die hatten gemeinsame Kinder.
00:21:33: Und tatsächlich kann man an unserer DNA auch sehen, dass sich das fortgezogen hat.
00:21:37: Also ich kenne da auch unterschiedliche Zahlen, aber zwischen sechs und elf Prozent von uns in Europa, von uns Menschen, sind Neandertaler DNA.
00:21:45: Das heißt, wir haben Überreste von denen, was sich tatsächlich auch zeigt und was auch einer der Gründe für den Nobelpreis war.
00:21:51: Es haben sich Krankheiten dadurch bei uns entwickelt, beim Humusapiens.
00:21:55: Vom Neanderthaler kamen beispielsweise Alzheimer und Diabetes, wie es im Moment aussieht.
00:21:59: Und das ist natürlich medizinisch hochrelevant, wenn man versucht, diese Krankheitsgeschichten zu erforschen und zu erforschen, wie kann man Heilmittel finden?
00:22:07: und Ähnliches, indem man einfach guckt, wo kommt's her?
00:22:09: Und es war schon bei den Neanderthalern da.
00:22:11: Ja, und die Frage ist natürlich, wie freiwillig war das?
00:22:15: Wie freiwillig haben Homosapiens und Neanderthaler gemeinsam Kinder gekriegt?
00:22:18: Das ist eigentlich eine Frage, die kann man nicht gut erforschen, weil man weiß ja nicht, wie freiwillig kam der dazu notwendige Akt zustande.
00:22:27: Aber es gibt jetzt einen ganz tollen Fund, der ist super.
00:22:31: Man hat nämlich Herpes gefunden.
00:22:33: Und man konnte zeigen, dass Herpes vom Neanderthaler auch den Homosapiens... Archäologen
00:22:39: sich darüber begeistern können.
00:22:41: Das heißt, nein, die haben geknutscht.
00:22:43: Und das ist cool.
00:22:44: Man weiß jetzt, dass sie auch geknutscht haben.
00:22:46: Und das ist dann natürlich was ganz Tolles.
00:22:50: Da muss es zumindest eine gewisse Form von Verständigung gegeben
00:22:54: haben.
00:22:55: Die hat es auf jeden Fall gegeben, diese Verständigung.
00:22:57: Denn das, der Herr Pebo schon hat, war unter anderem, dass wenn die Andertaler eben auch das Gen-Fox-P-II trägt.
00:23:05: Und Fox-P-II ist un... Abdingbar, das ist absolut notwendig zur Sprache.
00:23:11: Also selbst wir mit unserem perfekten, oder mehr oder weniger perfekten Sprachapparat, hätten wir Foxpc II nicht, wären wir nicht in der Lage, uns mithilfe einer ausdifferenzierten Sprache zu artikulieren.
00:23:23: Das legt die Vermutung nahe, dass eben sowohl die Linien neanderthaler und die Linie Swapiens tatsächlich eben auch kommunizieren konnten und das wahrscheinlich sogar schon sehr stark ausdifferenziert.
00:23:38: Es gibt derzeit, oder seit mehreren Jahren sogar schon, ein Projekt, Power of Bagel, nennt sich das, wo Linguisten weltweit versuchen, ihre Sprachen so weit wie es nur geht, zumindest was Schriftlichkeit in Betrieb nachzuvollziehen.
00:23:55: Später geht es dann über Statistik weiter.
00:23:59: Und da stellt sich tatsächlich raus, dass die Sprachen, je älter sie werden, immer mehr ähneln.
00:24:04: Ja und derzeit besteht tatsächlich die vermutung dass es wahrscheinlich wirklich mal eine gemeinsame ursprache gegeben hat Die sich dann aber eben regional zersplittert hat eben entsprechend der regionalen gegebenheiten denn in der europa beispielsweise brauchen wir nicht weiß ich begriffen während meinen asien eben weiß ich nicht nur viel begriffen für trockenheit enthalten.
00:24:33: Ich bin immer ein bisschen vorsichtig, was diese lingoistische Forschung angeht, ab einem gewissen Punkt in der Vergangenheit, weil das ist dann irgendwann in dem Bereich das nicht mehr nachweisbaren.
00:24:42: Wir wissen die Grammatik einfach nicht.
00:24:45: Das ist richtig.
00:24:45: Aber was wir
00:24:48: ganz klar sehen können, sind, wie Kielköpfe funktionieren.
00:24:51: und eben DNA-Strukturen, wie du meintest.
00:24:53: Aber man kann Kommunikation sehr viel weiter in die Vergangenheit noch gehen.
00:24:58: Man muss da nicht unbedingt mit einer Grammatik rechnen, aber man kann schon bei anderen Primaten sehen, dass die bestimmte Wörter haben und teilweise auch Dialekte und ähnliche Umdinge zu beschreiben.
00:25:07: Und ja, das gehen wir in den Bereich der vergleichenden Primatologie.
00:25:11: Aber letztendlich bleibt da manchmal nichts anderes übrig, wenn man besonders weit zurückgeht in der Menschheitsgeschichte, zu gucken, was machen, denn man soll lieben verwandten.
00:25:19: Ich hab jetzt letztens einen ... virales Video gesehen, der Holm wird mich jetzt zu verhassen, dass ich es anspreche.
00:25:26: Das ist ein Video von der BBC, wo die sich den Sprachapparat anschauen von einem Neanderthaler.
00:25:34: Und auch so den Brustkorb und so.
00:25:37: Und das, was sie dann rekonstruieren daraus, ja, jetzt heißt der Holm, ich würde mal reden, dass der Neanderthaler wohl etwas höher gesprochen haben soll, aber lauter.
00:25:47: Hab könnt ihr, wisst ihr dazu irgendwas?
00:25:50: Nein, aber ich habe dazu auch schon so viel seltsam mit gelernt.
00:25:54: Ja, wahrscheinlich auch viel wildes.
00:25:55: Als ich so im zweiten Semester war, hieß es, der in die Andertale hatte eine elastige Sprache und ich ohne Referenz, wo man das eigentlich hier wissen soll.
00:26:05: Ja, die haben letztlich einfach aufgrund der Vermessung des Kehlkopfes und des Lungenvolumens irgendwie versucht, Rückschlüsse darauf zu ziehen, wie das geklungen haben muss.
00:26:15: Das klingt ja recht ... recht fistelig und recht recht schräg.
00:26:25: Sie haben dann so einen Sänger offensichtlich dann dazu hingestellt, ja dann versucht hat es umzusetzen.
00:26:32: Es war spannend, aber vielleicht nicht wirklich real.
00:26:36: Vielleicht haben sie aber auch einfach den Neanderthaler mit der Fistelstimme erwischt.
00:26:39: Das kann
00:26:41: ja
00:26:42: auch sein.
00:26:42: Das kann man nicht vergessen, wenn man ein Individuum untersucht, man halt ein Individuum und nicht alle.
00:26:49: Es gibt dann natürlich auch eine ganze Menge wilder Theorien.
00:26:51: Ich hatte da neulich etwas gelesen, dass eben beispielsweise Homo erectus zwar auch durchaus schon Sprachbildung hinbekommen hat, aber wohl noch riesengroß Probleme mit Vokalen hatte.
00:27:03: Ja, ich fand die Idee sehr spannend.
00:27:06: Dann habe ich mir dazu meine eigene Gedanken gemacht.
00:27:07: Ich habe mir überlegt, naja, okay, dann gucken wir uns doch vielleicht einfach mal in Namibia an, die sahen beispielsweise, wo wahnsinnig viele Klicklaute in der Sprache sind, die teilweise ja eben auch vocale ersetzt.
00:27:18: Es springe damit natürlich auch auf diesen wilden Zug auf.
00:27:22: Man kann es überhaupt nicht belegen.
00:27:24: Ich finde es aber relativ spannend das Ganze.
00:27:27: Und ich denke, das wird auch vollendig zu bleiben.
00:27:28: Also das Einzige, was uns in vielen Punkten wirklich weiterhelfen wird, ist da dann tatsächlich eben die Genetik, wo wir eben zunehmend durch immer feinere Analyse-Methoden in der Lage sein werden, da tatsächlich dann auch Dinge belegen zu können.
00:27:45: Also das fand ich schon ziemlich brillant, dass sich das dargestellt, dass da tatsächlich eine Kommunikation möglich war.
00:27:53: Ich finde es relativ wild, dass wir da einfach so locker-flockig drüber reden, weil letztendlich ist die Sprache der Neandertaler erst seit two-und-achtzig belegt, was noch gar nicht so lange her ist, wenn man sich das überlegt.
00:28:05: Und das mit dem Pfund eines Zungenbeines in der Kebara-Höhle.
00:28:10: Und tatsächlich davor hat man, ich habe es auch noch in der Schule gelernt, obwohl ich erst acht-nachtziger Baujahr bin, dass der Neandertaler überhaupt nicht sprechen konnte.
00:28:24: Normalerweise werde ich das auch oft gefragt, konnte der überhaupt sprechen, woher willst du das wissen?
00:28:28: Und das ist jetzt so so, der konnte sprechen, ist das so angenommen, ist cool, weil dann hat sich irgendwas zumindest mal durchgesetzt.
00:28:34: Sonst hört man
00:28:36: immer dieses typische Uga Uga.
00:28:38: Das ist genau das Problem, weil das ist exakt das, was ich in der Grundschule, da war ja dann eben auch Steinzeit das Thema.
00:28:46: Das war exakt das, was ich noch gelernt habe.
00:28:48: Ich bin Jahrgangsvielfünfundsechzig, also bin dann eben entsprechend einundsiebzig in die Schule gekommen.
00:28:53: Da war das eben der Stand der Dinge.
00:28:56: Also es wundert mich insofern, weil ich habe, du hast jetzt gesagt, seit Ninzehn und Zweiund Achtzig, weiß man das, also ich habe Ninzehn und Achtzig.
00:29:06: Im Kino ein Film gesehen, am Anfang war das Feuer mit Ringo Starr und Barbara Bach.
00:29:10: Und da gab es schon eine Kunstsprache, die nur für diesen Film entwickelt worden ist.
00:29:15: Und natürlich haben die miteinander gesprochen.
00:29:16: Das ist
00:29:19: einfach...
00:29:21: Das mag ja sein, aber sie sprechen halt miteinander.
00:29:23: Und deshalb verwirrt mich das jetzt ein bisschen, dass man das jetzt Jahre später herausgefunden haben will.
00:29:27: Sorry, sorry.
00:29:29: Kurzer Zwischeneinwurf.
00:29:30: Am Anfang war das bei es von Jean-Jacques Arnaud und das mit Ron Perlman gewesen.
00:29:34: Hat nix mit Ringo Starr und Barbara Bach zu tun.
00:29:37: Das ist ein ganz anderes Film.
00:29:38: Das war Caveman, ja.
00:29:39: Verzeihung, ja.
00:29:39: Weil am Anfang war das Feuer.
00:29:41: Ringo Starr und Barbara Bach war Caveman, der aus der Höhle kam.
00:29:44: Der ist aber aus dem gleichen Jahr.
00:29:47: Genau, ne?
00:29:47: Und der Film von Jean-Jacques Arnaud, der war schon, also zumindest ist bemüht, hysterisch, halbwegs vergleich zu sein.
00:29:55: Welcher ist jetzt welcher?
00:29:58: Also am Anfang war das Feuer, wie er sagte, von Renomit mit Körnmen, also mit dem heutigen Hellboy.
00:30:03: Und dann gab's aber gleichzeitig parallel eine Komödie mit Barbara Bach und Ringo Starr, die sich bei diesem Film auch kennengelernt und geheiratet haben.
00:30:11: Und der hieß Caveman, der aus der Höhle kam.
00:30:13: Und das ist auch mal der Vorläufer von dem Theaterstück, das Heum eben erwähnt hat.
00:30:17: Das
00:30:17: kann sein, ja.
00:30:18: Ich hab tatsächlich am Anfang war das Feuer nochmal für meine Masterarbeit gesehen und bin noch mal schreiend im Kreis gelaufen.
00:30:29: Ich hatte kein Feuer in meiner Wohnung, gerade zur Verfügung.
00:30:32: Ich hatte immer mal überlegt, ob ich so ein kleines Plastiklagerfeuer hier in die Mitte stelle, einfach aus kosmetischen Gründen.
00:30:37: Aber nee, tatsächlich, weil, also was dargestellt wird, tatsächlich gibt es so eine Grundsprache und die Kulturen, die sich da begegnen und die Menschenarten, die sich begegnen, haben sich logisch nie getroffen.
00:30:50: Bei gleichzeitigen, völligen, seltsamen Darstellen, ich weiß, ich habe den Film in der Schule geguckt, ich musste damals das effische Gen in meiner Klassenarbeit beschreiben.
00:30:58: Total bescheuert, also wenn es eins nicht gegeben hat, dann das.
00:31:02: Und was da auch gezeigt wird, ist halt diese Begegnung mit dieser Gruppe, die höher entwickelt ist und das sollen aber tatsächlich keine in der Andertale, sondern Homosapiens schon sein.
00:31:11: Und das heißt, und die sind dann Cannibalen, was
00:31:16: auch
00:31:16: völlig wild ist.
00:31:18: Völlig wilde Darstellung, dass sie dann da so rumhängen und dann fehlten Armen und so, quasi wie Vorratshaltung.
00:31:25: Es ist halt relativ unlogisch, dass das gegeben hat, weil der Mensch hat zu wenig Kalorien, um sich von dem zu ernähren.
00:31:30: Also, es gibt eine wunderschöne Untersuchung von James Cole dazu, der hat den Kaloriengehalt von Menschen bestimmt und das dann verglichen mit anderen Jagdtieren und wir liegen so zwischen Biber und Hase.
00:31:39: Das heißt, den Menschen aufzuziehen, um ihn dann zu verspeisen, macht einfach im Vergleich zu anderen Tieren, die man viel einfacher jagen kann, keinen Sinn, weil Mensch mehr wert sich auch viel mehr als ein Hase.
00:31:51: Noch mal zurück zum Herpesvirus.
00:31:52: Wir haben eine Frage aus dem Chat von Ludwig von Backofen.
00:31:56: Wie ist der Herpesvirus denn erhalten geblieben?
00:32:00: Gute Frage.
00:32:00: Ich habe es mir aufgeschrieben.
00:32:01: Ich habe auf meinem Blog sogar ein Artikel darüber.
00:32:04: Ich habe es jetzt nicht im Kopf.
00:32:06: Aber ...
00:32:09: Dann sag einfach schon mal, wie dein Blog heißt, und dann kann man es ja nachlesen.
00:32:13: www.missbinnenstrichjones.de.
00:32:15: Wie Indiana Jones.
00:32:19: Wunderbar.
00:32:21: Was ich tatsächlich spannend finde, ist, wenn man sich so ein bisschen auch das Handwerk anguckt und die handwerklichen Möglichkeiten.
00:32:29: Und wir werden sicherlich auch noch mal auf das Thema Keramik zu sprechen kommen.
00:32:32: Nur mal, um sich ein Begriff zu machen, was man mit Stein so machen kann.
00:32:36: Das Messerchen konnte ich nicht dran vorbei, mir im Museumshop tatsächlich mitzunehmen.
00:32:45: Das ist ein wunderschöner Erholzgriff und mit Birkentherr eingeklebt, ein Stück Feuerstein.
00:32:51: Man kann damit also wunderbar sein Steak schneiden.
00:32:55: Das ist also tatsächlich ... eine spannende Sache und also handwerklich eigentlich toll für die einfachen Werkstoffe da drin.
00:33:08: Vielleicht ja, aber da das Thema Cannibalismus jetzt schon gefallen ist und du weißt, du hast darüber ja geforscht.
00:33:17: Insofern sollten wir vielleicht mit dem Thema Cannibalismus in der Steinzeit mal weitermachen.
00:33:21: Also haben die sich damit tatsächlich selber gegenseitig zerlegt und gefressen oder Dass es irgendwann mal passiert ist bei Millionen von Jahren, wahrscheinlich nicht ausschließen, aber ist das etwas, was sich durchzieht und wie auch?
00:33:37: da kann man, glaube ich, noch mal auf das Thema Fund in der Predation eingehen.
00:33:41: Also es ist nicht ausgeschlossen natürlich, dass das mal passiert ist.
00:33:45: Ich kenne auch einen Fund, wo ich sage, ja, das... Könnte vielleicht sein, aber in der größten Regel ist das wirklich Forschungshistorischer Kokolores gewesen.
00:33:54: Was ein bisschen damit zusammenhängt, dass man erst in der Jahre deiner Erste mal die Knochen so unter dem Raster-Elektronen-Mikroskop untersuchen konnte, dass man das auch wirklich nachweisen kann.
00:34:02: Das heißt, manche Fundplätze wurden viel gedeutet, weil einfach die Methodik der Zeit.
00:34:08: das gegeben hat.
00:34:09: Andere wurden wirklich sehr absichtlich verzerrt.
00:34:12: Es gibt zum Beispiel den Fundplatz Krapina in Kroatien, Neanderthaler Fundplatz, der galt sehr lange als Fundplatz von einem richtigen Kannibal, Massen, Orgien, Massaker, Mainiff.
00:34:23: wie viele Homo Neandertalensis und Homo Sapiens haben sich dagegen aufgefressen.
00:34:28: Es wurde instrumentalisiert, dass der Homo Sapiens seine Übermächtigkeit durchgesetzt hat, indem er den Neandertaler gegessen hat.
00:34:39: Wir sehen das Mal in Form der zerlegten Knochen.
00:34:41: Das kann man erkennen, dass die kleinteilig sind und Brandspuren haben.
00:34:45: Wenn man in die Befundaufnahme guckt und reinguckt, wie das entstanden ist, wurde nicht von dem Archäologen gegraben, sondern von einem Geologen in die Luft gesprengt.
00:34:52: Und wenn man Knochen in die Luft sprengt, dann muss man sich nicht wundern, wenn sie danach kleinteilig sind und Brandspuren haben.
00:34:58: Das heißt, diese ganze Analyse war einfach... Von vorne bis hinten, völliger Kokolores.
00:35:04: Dieser Geologe hat mit einem Archäologen Kontakt aufgenommen, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der schon, der dass dadurch, dass er eben gesprengt wurde.
00:35:33: Und so zieht sich das relativ weit durch.
00:35:37: Es gibt noch so andere Ideen, warum könnten das Kanibalen gewesen sein?
00:35:42: Warum zum Beispiel, wenn Knochen nicht nur kleinteilig sind, was oft passiert?
00:35:47: Ich meine, die lagen teilweise ein paar Millionen Jahre lang irgendwo rum.
00:35:50: Da ist ein Fluss drüber gefloßen, ein Gletscher drüber gefahren.
00:35:53: Natürlich ist es dann kaputt.
00:35:56: Und dann gibt es aber auch so Fälle, da hast du dann Menschen in Müll.
00:36:01: Bereich zum Beispiel.
00:36:03: Und das haben wir jetzt.
00:36:04: zum Beispiel gibt es so Fälle in der Ertebölle Kultur.
00:36:08: Das ist so Mesolitikum, Nordeuropa bis Jüdland.
00:36:13: Den Bereich, die haben so große Muschelhaufen.
00:36:15: Muschelhaufen heißt, die haben da wirklich ihre... Essensreste auf Haufen geworfen, die sind wirklich groß.
00:36:21: Die können bis zu zweieinhalb Meter lang sein, vier Meter hoch, fünf Meter breit, so richtig große Haufen.
00:36:26: Und da drin gibt es eben Bestattung.
00:36:28: Und die wurden dann auch zu Cannibalismus-Opfern quasi, weil die sind ja in diesem Haufen bestattet, wo der Abfall liegt.
00:36:35: Und wenn man im Abfall liegt, dann wurde man ja eindeutig gegessen.
00:36:39: Was aber völliger Quatsch ist, weil die sind im anatomischen Verband.
00:36:41: Es ist nicht möglich, einen Menschen erst zu essen und ihn dann genau so wieder zusammen zu poseln, Also jeden einzelnen Kleinknochen wieder so hin zu poseln, wie er sein würde, wenn man ihn nicht gegessen hätte.
00:36:52: Es geht gar nicht.
00:36:53: Also das ist einfach nur dieser Idee, der liegt im Mülleimer, also muss der gegessen worden sein.
00:36:59: Nein, das sind richtig arrangierte Bestattungen in diesen Muschelhaufen.
00:37:04: Also ja, sowas kommt dann oft.
00:37:06: Also Menschen werden schnell zu Nahrungsmitteln erklärt in der Archäologie, wenn man nicht aufpasst.
00:37:11: Man muss da ein bisschen aufpassen.
00:37:14: Ja, das ist natürlich auch meine Frage deswegen.
00:37:16: die jeweiligen Zeitgeist ist, der natürlich diese Rolle spielt.
00:37:21: In den siebziger Jahren, als in den Staaten women's hip entstand, ist es dann eben auch tatsächlich in der Forschung.
00:37:28: Also sehr viel.
00:37:29: Da kam dann eben die Idee des Matriarch-H-Zener-Steilenzeichen auf, was bis dahin überhaupt nicht gedacht worden ist.
00:37:35: Aber jetzt Frauenpower, Frauenbewegung, also müssen wir das komplett neu denken.
00:37:39: Also wie der jeweilige Zeitgeist unserer eigenen Epoche.
00:37:42: Es spielt da auch eine ganz große Rolle.
00:37:44: Und natürlich auch hier, was den Kanibalismus angeht, grusel, schlicht und ergreifend grusel.
00:37:51: Ich habe das auch ein bisschen dispektierlich vor, ehrlich gesagt, weil ich das mit den Kanibalismus auch immer wieder höre.
00:37:58: mit rassistischen Hintergründen.
00:38:00: Also, das ist tatsächlich auch ein bisschen dispektierlich vor, oder seht ihr das anders?
00:38:04: Also, auch so ein bisschen runterredend über die Steinzeit.
00:38:07: Und deswegen haben die bestimmt auch Menschen gegessen.
00:38:10: Ja, tatsächlich.
00:38:10: Du hast vollkommen recht.
00:38:11: Ich hab das, also, meine Arbeit bestand darin eben diese Altbefunde jeweils zu vergleichen, in dem gesellschaftspolitischen Kontext, in dem sie entstanden sind.
00:38:19: Und das kann man wirklich richtig sehen.
00:38:22: Also, das stimmt total.
00:38:24: Man hat das auch teilweise durch schlechte etnologische Vergleiche aufeinander bezogen und auch im ethnologischen Vergleich gab es eigentlich keinen Cannibalismus, aber man hat es einfach mal so beschlossen.
00:38:33: Das heißt, das ist wirklich ein Problem und da steckt eine ganze Menge Rassismus mit drin, tatsächlich weil man das so direkt überträgt.
00:38:43: Was das mit dem Feminismus und dem Frauenbild angeht, da habe ich auch noch einen ganz kuriosen anderen befunden.
00:38:50: Offnet-Höhle heißt der, da gibt es so Schädelnester.
00:38:54: Da hat man so zwei Nester, sieht aus wie so Osternester kann man sich vorstellen, mit so Eiern drin, nur die Eier waren halt Schädel.
00:39:00: Und das einen in einen Nest waren ein einundzwanzig Stück und dem anderen Nest waren so sechs Stück.
00:39:04: Und es waren so Kinder, Erwachsene, Querschnitt durch die Gesellschaft, Frauen, Männer.
00:39:09: Und die wurden halt die Köpfe abgetrennt und in diese Nester reingeparkt.
00:39:13: Und die wurden zwischenzeitlich auch zu kannibalen Opfern erklärt, weil man hat den ja den Kopf abgeschnitten.
00:39:19: Und die Schädelnester sind zum Höheneingang in Richtung Westen gedreht.
00:39:23: Und daraus hat dann der Archäologe gemacht, ja, weil die nach Westen gucken.
00:39:27: Da geht die Sonne auf.
00:39:28: Und deswegen war damals ein Matriarchat, weil die im Westen die Sonne aufgeht.
00:39:33: Und weil in einem Matriarchat, das sagt Siegmund Freud, automatisch zwischen Männern eine Hierarchie entsteht, durch die Kanibalismus verursacht wird, sind das jetzt Kanibalismusopfer.
00:39:42: Und wenn man sich, okay, das soll Wissenschaft sein, dass ... Also, das ist eine ernsthafte Forschungsarbeit gewesen, die relativ an der Universität Wien relativ direkt nach dem Zweiten Weltkrieg veröffentlicht wurde.
00:39:54: Und da kriegt man wirklich das Haare raufen.
00:39:58: Und deswegen, also das auch zu arbeiten, das war mir mal sehr wichtig, weil da steckt sehr viel, also in dem Fall jetzt Sexismus halt dahinter.
00:40:05: Aber
00:40:06: Rassismus habe ich genauso viel gefunden in meinen Beispielen.
00:40:10: Und auch Kulturen, die das aber auch als Schutz verwenden.
00:40:13: Weil sie gemerkt haben, wenn wir uns als die wilden Kanibalen auch spielen, dann bleiben diese komischen weißen Europäer weg von uns.
00:40:20: Also, ja, eine durchaus nachvollziehbare Entscheidung.
00:40:29: Ja, also, was du jetzt mit den Schädel-Funden so andeutest, das sieht man jetzt auch im Museum, dass doch die Bestattungsliten, also zumindest das, was man von Bestattungen findet, halt anders aussieht, als man es bei uns gewohnt ist in vielen Fällen und auch sehr unterschiedlich sein kann.
00:40:46: Also, dass man in diesen Grabhügeln irgendwelche Knochen hat, die offensichtlich mal rausgeholt und dann wieder zurückgebracht hat und ähnliche Dinge.
00:40:54: Also, das ist ja jetzt nicht was, was wir in unserer Kultur sehen würden.
00:40:59: Kann man das vernünftig interpretieren oder ist das alles irgendwie dann sehr spekulativ?
00:41:04: Es ist zum Teil spekulativ, aber zum Teil auch nicht, weil es eine gewisse Logik dahintersteckt.
00:41:09: Man hat es bei vielen nomadischen Kulturen und Mesolitikum ist ja eine nomadische Kultur mit saisonalen Wohnplätzen so.
00:41:16: Dass es Bestattungsorte gibt, die sind halt wichtig.
00:41:18: Das ist wichtig, dass meine Angehörigen da bestattet sind.
00:41:21: Und dann bringt man die da halt hin, auch wenn man eben gerade mal ein paar Hundert Kilometer entfernt ist.
00:41:26: Und das ist halt sehr viel einfacher, wenn man eben nur ein Stückchen von den Menschen mitnimmt und den Rest liegen lässt.
00:41:30: Und so kommen dann Schädelbestattung zustande und das in vielen Kulturen.
00:41:34: Aber es gibt natürlich auch ganz andere Hintergründe, die das haben kann.
00:41:38: Zum Beispiel mit schnellen Bestattungen oder Gedenken.
00:41:41: Gerade bei der Offnatöle haben viele stumpfe Gewalteinwirkungen auf den Schädeln.
00:41:45: Vielleicht gab es da ein Konflikt, und man hat dann nach seiner Angehörigen schnell beigesetzt.
00:41:50: Man weiß es halt nicht, aber das macht schon ein bisschen Sinn manchmal, dass es eben diese wieder aufgesuchten Bestattungsplätze gibt.
00:41:56: Und die hat man schon recht früh, also zum Beispiel beim Humonaledi schon.
00:41:59: Also das ist schon ... Ja.
00:42:04: wenn wir jetzt über Medizin fast schon reden, weil wir ja über Kopf und so geredet haben.
00:42:11: Wie ist es denn mit der Medizin in der Steinzeit, Thomas?
00:42:15: Ich lese immer wieder so was wie, also ich habe letztens in ein Artikel gelesen, da stand so was drin, wie es gab OPs, es gab Antibiotika und es gab auch eine Form von Aspirin.
00:42:27: Ist das totaler Quatsch?
00:42:29: Oder wie war es denn mit der Medizin in der Steinzeit?
00:42:31: Okay, in den ... Zeiträumen über die wir gerade reden.
00:42:38: Diese Darstellung jetzt gerade, die war jetzt wirklich extrem populär wissenschaftlich.
00:42:44: Ich persönlich neige natürlich auch dazu, weil das Publikum, was ich bediene im Steinzeitpark, das sind Privatmenschen, die mit der Steinzeit so nix zu tun haben, also auch schon gar nicht Archäologen sind, ganz selten mal der Fall vielleicht.
00:42:56: Und den muss ich natürlich auch versuchen, das dann so lernen, dass es eben auch greifbar ist.
00:43:01: Und ja, natürlich die Kenntnisse über Kräuterkunde dürften in der Steinzeit extrem ausgeprägt sein, dass die also tatsächlich wussten, dass für jedes die Wehwähchen wahrscheinlich auch irgendein Kaut gewachsen ist.
00:43:17: Insofern können wir also auch davon ausgehen, dass die in dem weitesten Sinn auch tatsächlich Antibiotika benutzt haben, wie später auch durchaus Mittelalter, als man dann verschimmelte Brotscheiben auf Wunden legte, weil da eben Das waren dann eben auch mal entsprechende Pilzen mit dabei waren.
00:43:34: Und auch was die Operation angeht, ja auch das gab es.
00:43:37: Also belegbar sind tatsächlich wirklich Amputationen, die auch sehr kunstgerecht ausgeführt worden sind und zwar auch erheblich besser als dann Jahrhundert oder Jahrtausende später im Mittelalter, wo es ja denn richtig brutal wurde.
00:43:54: So, und jetzt habe ich mich gerade selber rausgeschossen, das passiert mir geringlich, weil ich so ein Fluss bin und nicht mehr weiß, was ich eigentlich sagen wollte.
00:44:02: Nee, also tatsächlich, die Sachen hat es gegeben, Amputation, Trepanation, auch Zahnbehandlung, auch das gab es.
00:44:10: Es dreht sich dabei auch immer um den Zahnerhalt.
00:44:14: Es ist natürlich immer die Frage, wie man es denn darstellt.
00:44:17: Und wenn man jetzt einfach mal Platz sagt, die hat ein Antibiotika, das hört sich natürlich erst mal an.
00:44:22: Man muss dann natürlich auch entsprechend darstellen, welche Form es war.
00:44:26: Also wie das eben dann entsprechend ausgesehen hat.
00:44:31: Hast du mal so ein Kaugummi probiert?
00:44:33: Geht das?
00:44:36: Du meinst einen so schönen aus Birkenpech?
00:44:38: Ja, genau, genau.
00:44:40: Die sollen doch so cool sein gegen Erkältung.
00:44:42: Tatsächlich, also das ist wirklich auch ein Projekt, was ich mir für das nächste Jahr fest vorgenommen habe.
00:44:48: Birkenpech so zu präparieren.
00:44:50: Es muss wohl ein bisschen Bienenwachs mit rein, ein paar andere Stoffe und dann ist halt eben die Wirkung tatsächlich derartig kauber, dass du es wie ein Dentalkaubi praktisch nutzen kannst.
00:45:00: Also hast du gleich eine zahnreinigende Wirkung und durch die ganzen Kohlenwasserstoffverbindungen, Tepäne, Benzole, Phenole, was weiß ich nicht alles, die dann eben auch stark antibakteriell wirken und auch antiviral teilweise.
00:45:15: Also von daher müssen wir durchaus annehmen, dass die Medizin der Steinzeit hergemessen an dem, was wir heute haben, natürlich primitiv war, aber gemessen an den Möglichkeiten der damaligen Zeit hochgradig
00:45:31: war.
00:45:34: Das größte Problem, zumindest in Mitteleuropa, das war Schmerz.
00:45:41: Es gab zu der einzigen Zeitpunkt in Mitteleuropa eine Pflanze, die, wie zum Beispiel in Afghanistan oder überhaupt in diesem Bereich der Erde, das ist möglich, Schlafmohnen zu züchten.
00:45:54: In Europa gab es nur Klatschmohnen, ansonsten auch keine weiteren Pflanzen, die wirklich effektiv Schmerz ausschalten können.
00:46:02: In Europa war tatsächlich immer nur Schmerz-Dämpfung möglich.
00:46:06: Und das macht die Operation dann eben nochmal dreimal so interessant.
00:46:09: Weil wie haben die das ausgehalten?
00:46:13: Weil man muss sich einfach mal klaren.
00:46:15: Das Aufbohren eines Molar, also eines Backenzahns von der Seite her in der Steinzeit mit Hilfe von Flint, sei es nur mit dem Drillbohrer oder freie Hand hat und das wurde im Experiment nachgewiesen, dauert im Schnitt einhundertundachtzig Minuten.
00:46:31: Wer gibt sich denn für so ein Experiment zur Verfügung?
00:46:34: Na, dazu nimmst du natürlich das Adequates, in diesem Fall Schweinekiefer.
00:46:39: Der Aufbau von Schweinezähnen ist dem des Menschen sehr, sehr ähnlich.
00:46:45: Man hat das einfach mal ausprobiert, eben mit Mikroliten entsprechend den Zahn von der Seite zu öffnen, um dann eben ein Zahnentzündung entsprechend zu behandeln.
00:46:57: Also schneide Zahn geht relativ fix, das dauert gerade mal so etwa von vierzig Minuten.
00:47:03: Dann ist man durch.
00:47:05: Das haben wir ja bei der Schamanne von Bad Dürrenberg, die von der Innenseite her geöffneten Zähne.
00:47:10: Und bei Moulin, so Backenzahn, weiß ich nicht, so der dritte oder dritte Hinter- und Weisheiz-Zahn, das dauerte tatsächlich eben so rund drei Stunden, um bis in die Zahnhöhle zu gelangen.
00:47:21: Und da muss man natürlich Spaß dran haben, auch als Patient.
00:47:25: Wir haben gerade eben gesagt, das Problem war Schmerz.
00:47:30: Das haben wir aber gehört.
00:47:31: Herbstvirus hat sich erhalten.
00:47:32: Wie war das denn?
00:47:33: Kann man das sagen?
00:47:35: Gab es andere Krankheiten auch?
00:47:36: Also ich denke jetzt keine Ahnung an Influencer, Masern, Mumsröteln.
00:47:41: Was auch immer gab, ist das?
00:47:42: Kann man dazu was sagen?
00:47:43: Oder kann man dazu gar nichts sagen?
00:47:46: Die meisten Infektionsankrankheiten gab es durchaus.
00:47:52: Das breite Spektrum, das wir heute zur Verfügung haben an Krankheiten, das ist dann tatsächlich aber erst in Neolithicum entstanden, eben durch Zoonosen.
00:48:01: Also als wir dann angefangen haben, zum einen dichterinander zu leben, die Übertragungen verkürsten sich drastisch.
00:48:09: Dann lebten wir ja dann plötzlich auch mit unseren Tieren zusammen.
00:48:12: Teilweise ja sogar unter einem Dach.
00:48:14: So eine Ziege ist der perfekte Heizkörper, der strahlt unglaublich ab.
00:48:18: Aber hat eben den Nachteil, dass er bisweilen auch mal, wenn er die Ziege ließt, eben dabei was eben auch rausschüttet, was uns dann vielleicht nicht unbedingt bekommt.
00:48:27: Ich habe da neulich eine interessante Untersuchung gelesen.
00:48:30: Die Quote von MS-Erkrankungen ist im skandinavischen Raum wohl um einiges höher als in Mitteleuropa.
00:48:38: Und von der Genetik her betrachtet ist die Erklärung ganz schlicht und ergreifend, die das wahrscheinlich mit der letzten Warmzeit dann Ziegenhirten aus dem Fruchtbahnhalbmond beziehungsweise aus der Levante Nordwärtszogen immer weiter, die eine Gemutation erlebt hatten, die die immunnachdenklichen Erkrankungen von Ziegen.
00:49:01: Was ja toll war für diese Menschen, dadurch konnten sie ganz toll mit ihren Tieren zusammenleben, aber Gene Die finden nicht nur eine Funktion, sondern decken ja immer ein gewisses Spektrum an Sachen, was ihnen zur Folge hat, dass heute eben bei diesen Menschen diese spezielle Gene zu überschließenden Körperreaktionen, über die Mundreaktionen führt, was dann eben zum Beispiel Rheuma oder MS oder sonst was fördert letztlich.
00:49:32: Wir hatten die Frage im Chat nach Weidenrinde als schmerzstillendes Mittel.
00:49:37: Sally Zühlsäure in der Weidenrinde wurde sowas verwendet.
00:49:40: Weiß man da was drüber?
00:49:44: Wissen ist natürlich mal schwierig.
00:49:46: Also es gibt jetzt neudings die Möglichkeit oder seit vielleicht ein paar Jahren tatsächlich aus Zahnstein wirklich ultramikroskopisch und reich eben Dinge zu finden, die hier wurden zum Beispiel Pflanzen gegessen.
00:50:00: die eigentlich relativ wenig Nährwert hatten, aber dafür eben eine Wirkung hatten beispielsweise.
00:50:07: Da gibt es also tatsächlich neue ganze Mengen Untersuchungen.
00:50:11: Meines Wissens ist Salizierere bis dahin nicht bewegt, aber ich denke, wir können davon ausgehen, dass dieses Wissen vorhanden war.
00:50:19: Das ist immer spekulativ, ganz klar.
00:50:22: Ich bin ja auch immer so mit mit Gesche.
00:50:26: Ich gucke mal ganz genau auf das Fensterchen von Gesche.
00:50:33: Ich betrachte das Ganze halt wirklich ganz stark eben durch meinen Hintergrund.
00:50:36: Natürlich eben von militär- magnetischen Hintergrund.
00:50:39: Und ja, ich sag ganz klar, die werden schon gewusst haben, dass Salicylsäure schmerzdämpfen wirkt.
00:50:47: Wie natürlich eben auch eine ganze Menge anderer Kräuter.
00:50:52: Aber wie gesagt, es war eben nur Dämpfung, nicht mehr in Schweden.
00:50:55: Ihr
00:50:57: hattet gerade eben die Schamanin von Dürrenberg schon angesprochen.
00:51:00: Deine Maske geht ja auch ein bisschen in die Richtung, Tom.
00:51:03: Wer war denn das überhaupt für Leute, die jetzt so gar nichts wissen?
00:51:07: Also ich weiß ungefähr, wer es war, aber erzählt doch mal.
00:51:11: Wer war die Schamanin von Dürrenberg?
00:51:12: Warum ist es so interessant für uns?
00:51:15: Und was erzählt sie uns auch über das soziale Leben oder das spirituelle Leben damals?
00:51:22: Gut, ich fange mal ganz populär wissenschaftlich an.
00:51:26: Ich fange mal ganz populär wissenschaftlich an und dann lasse ich diese herzlich ein, mich dann auch zu kurieren unter Umständen.
00:51:32: Ich kenne mich
00:51:32: mit der ganz gut aus.
00:51:33: Also ich kann dir sagen, das war eine Bestattung mit einer Frau mit einer krassen Maske.
00:51:40: Nee, tatsächlich,
00:51:41: ich habe mich mit dieser Bestattung nicht, ich habe sie irgendwann mal glaube ich fotografiert, ich habe mich nicht so viel mit ihr beschäftigt, außer vor kurzem in der Diskussion darüber, wie viele Tierzähne denn an der Maske befestigt waren, aber es gibt schon verschiedene Masken, ja, aber mit der speziell habe ich mich jetzt nicht besonders intensiv beschäftigt.
00:52:02: Was die Schamane von Bad Dürrenberg betrifft, also es ist Per se ist eine super spannende Geschichte, bis bereits in den dreißig Jahren gefunden worden, vollkommen falsch interpretiert.
00:52:10: Entsprechend Zeitgeisters hielt man das eben für ein stammes Fürstengrad.
00:52:16: Dann wurde das Ganze verbracht, mehr wird dann vergessen, natürlich auch durch den Krieg ganz klar.
00:52:21: Und vor einigen Jahren hat eben wiederentdeckt, im Archiv, und dann hat man sich daran gemacht, mit der Power, die uns heute zur Verfügung steht, den ganzen Analyse, das eben noch mal aufzurollen.
00:52:33: Und dabei kamen dann schon ein paar recht interessante Sachen zu Tage.
00:52:38: Zum einen das offensichtlich die Menschen, die kommen durchaus aus einer Lage waren, Zahnfüllungen zu legen, da man eben Dürkenpech in Zahninneren gefunden hat.
00:52:54: Dann gibt es einen starken Hinweis darauf, dass Schaman im seltensten Fall tatsächlich freiwillig in dieser Zeit zu schamanen wurden, denn ein sehr, sehr großer Teil von gesichert schamanischen Gräbern, egal jetzt auf welchem Kontinent, zeigen Skelette, die oftmals Fehlbildungen vorweisen.
00:53:16: Was in der Grundintention letztlich klar ist, das sind Menschen, die eben nicht an einer Jahre nehmen konnten und dadurch eben dann in eine andere Rolle geschoben wurden, möglicherweise.
00:53:29: Und sich dann natürlich auch entsprechend spezialisiert hat.
00:53:31: Bei der Schamanin von Wolfberg, da war das dann eben nicht so ganz deutlich.
00:53:35: Da war dann der großartige Befund, okay, da ist eben diese Ausbuchtung an Hinterhauptloch, wo eine ihrer Hirnarterien eben sich einen neuen Weg gesucht hat und diese Arterie konnte sie abquetschen und damit eben Transzustände befördern und dergleichen mehr.
00:53:48: Also da war eine ganze Menge.
00:53:52: Das ganze Buch oder die ganze Thematik dazu aufgebaut worden ist, ist wirklich spannend.
00:53:58: an paar Stellen sicherlich auch nochmal durchaus zu hinterfragen.
00:54:03: Aber für mich selber war es Anlass genug zu sagen, okay, das nehme ich zunächst mal als Vorbild, um darauf eben das aufzubauen, was ich schlussendlich dann im Steinzeitpark Dittnarschen eben auch vermitteln.
00:54:14: Und mir geht es vor allem ja darum, eben zu zeigen, zu welchen Sachen die Menschen eben im Misolitikum schon fähig waren, also was sie tatsächlich ausüben konnten, Computationen auf eine Art und Weise, die da fast genauso heute auch durchführen mit der Hautlappentechnik, ist jetzt hier ein bisschen schwierig zu darzustellen, weil ich müsste jetzt wirklich akrobatisch tun, um das zu zeigen, wie man so eine Amputation vornimmt.
00:54:42: Aber das lässt sich dann eben auch entsprechend belegen, weil die Knochen befunden, das auch ganz deutlich zeigen.
00:54:52: Und jetzt sehe ich einen kritischen Blick von Gesche.
00:54:54: Ich konnte dich gerade einfach
00:54:57: nur zwischendurch nicht gut hören.
00:54:59: Ach so, Entschuldigung, das tut mir leid.
00:55:01: Also mein Mikro hängt eigentlich gut und frei.
00:55:03: Nee, das war draußen ein Rettungswagen vorbeigefahren.
00:55:07: Ach so, okay, gut.
00:55:09: Es
00:55:10: gibt diesen einen Fund auf Borneo, ein junger Mann, der zwanzig Jahre alt geworden ist etwa und den man anscheinend im Alter von neun bis zehn Jahren einen Fuß abgenommen hat.
00:55:20: Die erste Vermutung war ganz klar, möglicherweise, weil sie den Krokodil abgebissen.
00:55:25: Es stellte sich aus, Sowohl Tivea als auch Fibula waren perfekt abgeheilt.
00:55:31: Und zwar auch genau mit der Rundung, die man normalerweise versucht zu erzeugen, indem man eben einen frisch abgesägten Knochen in eine Hauttasche einbettet, durch diese genannte Hautlappentechnik.
00:55:43: So dass der Knochen relativ schnell abbundet und entsprechend so nah wie in der Gelenkpfanne, mehr oder weniger reibungsarme wegenkant, um so schmerzfrei zu sein.
00:55:51: Das ist der Trick dabei und das entsprechend dieses Fundes.
00:55:56: Da können wir inzwischen ganz klar sagen, ja, das konnten die schon.
00:55:59: Sie haben tatsächlich eben schon ohne zu nähen wahrscheinlich, sondern einfach nur durch Umlegen von Hautlappen um diese offene Wunde.
00:56:09: Und durch Einpacken in große Blätter meinetwegen und vielleicht mit Lederschnüren noch gemacht und in diversen Kräutern.
00:56:14: Aber das dann eben offensichtlich genau erreicht, dass dieser junge Mann dann eben noch zehn Jahre lang existieren konnte.
00:56:20: Aber hast du gerade gesagt, das war auf Borneo?
00:56:22: Das ist ein Fund auf Borneo gewesen, ja.
00:56:24: Das Problem, das ich damit habe, ist, wenn du das im Steinzeitpark Dittmarschen thematisierst, dann ist Borneo doch verdammt weit weg von Dittmarschen.
00:56:32: Also...
00:56:33: Räumlich betrachtet, ohne Frage.
00:56:35: Ja, dann hast du recht.
00:56:37: Ich nehme teilweise auch wirklich diese Freiheiten, eben Beispiel auch ran zu ziehen, um darzustellen, was eben schon alles möglich war.
00:56:47: Das muss jetzt nicht in EU-Zwangsläufchen in Europa möglich gewesen sein.
00:56:51: Das kann auch sein, dass es eben auf anderen Kontinenten schon möglich war.
00:56:54: Das ist genauso wie mit Repanation.
00:56:57: Repanation
00:56:58: hast du ja überall.
00:56:59: Also da musst du ja nicht irgendwie den Fund aus Südjapan nehmen, weil du hast Repanationen einfach auch bei uns liebst.
00:57:08: Was ist Trepanation?
00:57:10: Trepanation ist das freiwillige Zeugen eines Loches und Kopfes deines Gegenübers.
00:57:17: Also, die Frage, warum will man jetzt ein Loch im Kopf haben, ist zum Beispiel, wenn man Kopfschmerzen hat.
00:57:22: Ja, schön.
00:57:24: So sieht das aus.
00:57:27: Sogar noch schön, das sind eben Flinstein und Obsidian.
00:57:31: Wir sehen das kleine Loch eben mit Obsidian, weil ein paar Schärfer.
00:57:37: Da ist dann eben natürlich die Frage, wo befüllen wir uns.
00:57:40: Aus einem südamerikanischen Raum kennen wir eben die Technik einer Route, die eingeritzt wird in den Schädel.
00:57:46: Da habe ich auch ein sehr schönes Bild, schon an vielleicht sehen.
00:57:54: Hier ist die Technik einfach die, dass eine Route so lange eben in den Schädel geritzt wird, das Knochenmaterial so geschwächt, dass sich praktisch dieses Diese Knochenplatte einfach nur Eindrücke, schnell rausholen und dann tatsächlich die eigentliche OP durchführen oder aus dem asiatischen Raum eben diese Möglichkeit der Perforation.
00:58:19: Und das heißt, also hier wird dann eben geboren.
00:58:20: Während in Mitteleuropa, also speziell hier in unserem Bereich, dort gibt es eben Funde, da wurde der Schädel aufgekranzt oder aufgeschabt.
00:58:31: Das ist immer so kreisbarmig.
00:58:34: In diesem Fall kreistförmig, es gibt aber auch eben genauso viele Funde, die in tatsächlich darauf hinweisen, dass der Schädel wirklich auch geschabt wurde.
00:58:42: Also man sich wirklich wie mit einer Muschel so ein Sand reingebt, eben langsam, aber sicher tatsächlich dann eben sich nicht um Gouramata bewegt.
00:58:51: Aber warum?
00:58:53: Hast du mal die Gräne gehabt?
00:58:56: Ja, aber nein.
00:58:59: Also für Treffanation gibt es im Prinzip drei gute Gründe, das zu tun.
00:59:04: Klar zu vorderst eben Schädelhirntrauma, also jede Kopfverletzung.
00:59:10: Es gibt auch teilweise Funde, die darauf hinweisen, dass man möglicherweise zumindest versucht hat, auch Tumoren zu behandeln, weil es tatsächlich ein paar Funde gibt, wo eben die Dreharnazion genau an der Stelle oder in der Nähe der Stelle ist, wo sich der Tumor in der Schädeldach abgedrückt hat.
00:59:30: Das kann man sehr schön nachvollziehen.
00:59:31: Eine zweite Möglichkeit sind natürlich rituelle Hintergründe.
00:59:35: Hier gibt es tatsächlich eine ganze Menge Funde, wo die Trepanation immer an derselben Stelle stattgefunden hat.
00:59:41: Und zuholig dann jetzt mal meinen kleinen Freund hier.
00:59:44: Nämlich immer hier kurz vor der Fontanelle.
00:59:47: Ist der Kontrast gut?
00:59:48: Ich weiß nicht, ob man das sehen kann.
00:59:52: Hier, wo die Fontanelle beginnt.
00:59:54: An dieser Stelle ist die Duramata extrem gut durchblutet.
01:00:00: Und auffällig viele Funde zeigen immer wieder, egal auf welchem Kontinent, genau eine Bohrung an dieser Stelle.
01:00:06: Was heißt, man hat also absichtlich eine Hochrisikoperation unternommen?
01:00:11: Ja, aber ich konnte jetzt nicht so gut sehen, wo diese Stelle ist, aber ich glaube, du hast mir gerade meine perfekte Migränestelle gezeigt.
01:00:18: So ernsthaft.
01:00:21: Globalen Vergleich, das kannst du halt, es gibt so viele Treppenationen, du wirst, wenn du einen anderen Vergleich machst, auch immer eine hinterm linken Ohr finden auf der ganzen Welt verstreut, weil es gibt einfach so viele.
01:00:32: Also ich finde den Vergleich ein bisschen, du wirst auch ganz viele Treppenationen hier oben finden oder sonst wo, also wenn du sie so... Nein,
01:00:42: bei dieser hier vorne, da dreht es sich tatsächlich nur um den rituellen Hintergrund, weil es wirklich auch... Ja, aber
01:00:46: woher willst du das wissen?
01:00:47: Du kannst die Leute nicht fragen.
01:00:49: Also es kann ja auch einfach Zufall sein, dass es stazistisch ergeben hat.
01:00:52: Da gibt es jetzt ja gar keine Evidenz.
01:00:56: Also ich halte es für wenig zufällig, wenn wir wirklich hunderte von Schädel finden, wo das wirklich exakt an ein und derselben Stelle auftritt, während alle anderen von wirklich eben Großfläche verteilt sind, teilweise sogar mehrere Treppern hat einem Schädel vollzogen worden sind, wo du dann eben auch sehr schön sehen kannst, wie die Reihenfolge von Statten gegangen ist.
01:01:15: und ganz nebenbei Hinter dem linken Ohr würde ich niemals die Trepanation machen, weil dort haben wir das Helsenbein.
01:01:22: Und das Helsenbein ist nun mal der härteste Knochen, den wir haben.
01:01:26: Nein, es ist ja nur ein Hinweis, dass es eben gewesen sein könnte.
01:01:31: Vieles ist natürlich, ich sage vieles ist immer wieder Spekulation.
01:01:36: Weiter geht zurück hin, dass es schwieriger ist, der Nachweis zu bringen.
01:01:39: Und da können wir letztlich nur darauf hoffen, dass eben auch hier vielleicht eben entsprechend die Genetik da auch Neueres zu Tage bringt.
01:01:45: Vielleicht ist das nicht unbedingt bei der Treffanation, aber bei vielen anderen Dingen.
01:01:51: Und, oops, das ist mir gerade bei Höhe aus dem Ohr gefallen.
01:01:54: Entschuldigung.
01:01:58: Und eine dritte Möglichkeit für oder der dritte Grund für eine Treffanation, das können tatsächlich neurologische Gründe sein, eben wie deine Migräne.
01:02:07: oder eine Epilepsie zum Beispiel, dass man hier eben versucht hat, da Linderung zu verschaffen.
01:02:15: oder teilweise können ja an Krankheiten auch oder Hirnerkrankungen auftreten, durch äußere Einflüsse, wenn jetzt beispielsweise eben mal ein Pfeil im Kopf stecken bleibt.
01:02:25: Du hast einen Grund noch nicht gesagt.
01:02:28: Wenn man einen auf den Deckel gekriegt hat in einem Kampf oder wenn es eine Klopperei gab und man hat dann noch eine Feilspitze irgendwo, da gibt es tatsächlich, sind mir auch Funde bekannt, wo man dann versucht hat, noch jemanden, der dann vielleicht auch nicht immer überlebt hat, noch mit einer Trepanation zu retten, weil da eben einfach noch der Feil drin steckte im Kopf und so, dass man das halt rausgenommen hat.
01:02:49: Es gibt es tatsächlich sogar teilweise mit Teil überlebt oder noch ein paar Tage überlebt.
01:02:54: Also überleben kann man relativ gut sehen, weil die Schädeldecke wieder zuwächst danach.
01:02:57: Man kann halt einfach sehen, inwieweit die Schädeldecke zugewachsen ist, wie lange der Mensch noch überlebt hat danach.
01:03:03: Das kann man recht gut
01:03:04: datieren.
01:03:04: Da kann man auch teilweise sehen, ihr habt noch zwei, drei Jahre gelebt oder fünf oder zehn.
01:03:08: Also das gibt es durchaus.
01:03:13: Ich hab mich, ist jetzt ein bisschen eine andere Themenrichtung, als ich ein Kind war, hab ich mich viel mit Zeitreisen beschäftigt.
01:03:19: Ich fand das cool.
01:03:20: Und jetzt hab ich die Frage, wenn jetzt ein Mensch, egal ob es Brillenträger oder nicht oder vielleicht kein Brillenträger,
01:03:27: wenn einer
01:03:27: von uns in der Zeit zurückreißt, ab wann würde er nicht als Outsider erkannt werden?
01:03:35: Sagen wir mal, wie ich würde jetzt Steinzeitkleidung tragen und keine gehörten Haare haben und so weiter.
01:03:40: Ab wann ... Ab wann bin ich nicht mehr erkennbar, ein anderer Mensch?
01:03:48: Macht die Frage Sinn?
01:03:50: Also auch vom Verhalten her?
01:03:53: Ja, von mir aus, keine Ahnung.
01:03:55: Wenn ich mich anpasse.
01:03:57: Weil ich hatte Spiele und die Sprache spreche.
01:03:59: Also ob wann ... Ab wann ist der Homo sapiens genauso wie wir, heute oder zu Tage?
01:04:11: Oh, interessante Frage.
01:04:12: Weil das ist jetzt natürlich so, dass du weiß bist.
01:04:17: Und der Mensch ist in Afrika entstanden.
01:04:19: Das heißt, unsere Vorfahren waren nicht weiß.
01:04:22: Weiße Hautfarbe ist was relativ junges.
01:04:25: Weiße Hautfarbe hat sich erst so ungefähr vor fünfzehn bis dreizehntausend Jahren spät mir gerade vor, ich bin mir gar nicht ganz sicher entwickelt.
01:04:34: Und zwar im dem Bereich, der heute Syrien heißt und hat sich von da aus dann verbreitet.
01:04:38: Das heißt auch, der Homo sapiens, die hier rumgelaufen, es war schwarz.
01:04:42: Das heißt, je nachdem, wo du wann bist, also kommt es halt drauf an und dann war es halt natürlich noch nicht, also so weiß wie du oder ich bin.
01:04:52: Meine Freundin Italien nenne mich auch Mozzarella deswegen.
01:04:56: Aber nee, das hat sich halt dann erst verbreitet und ist dann erst sehr viel später eben in Nordeuropa angekommen, die weiße Hautfarbe.
01:05:05: Das heißt, Da müssen wir so ein bisschen auf neue Analysen schauen.
01:05:10: Wenn man sich zum Beispiel Ghost Cave anguckt, der Humosapiens, der da gefunden wurde, der war noch schwarz.
01:05:17: Auch ganz logisch.
01:05:18: Und wann genau?
01:05:19: jetzt, wo die weiße Hautfarbe angekommen ist, das ist aktuell quasi noch in der Forschung.
01:05:24: Du würdest als einfach wegen deiner Hautfarbe auffallen.
01:05:26: Aber wenn du jetzt ne schwarze Person wärst, könnten wir also viel weiter in die Vergangenheit reisen mit dir.
01:05:33: Ich glaube, ich glaube, es ist Shadow Man.
01:05:35: War nicht der auch schwarz?
01:05:37: Ja, ja, das ist Ghost Cave.
01:05:38: Wir reden sogar einigen denselben.
01:05:42: Ja.
01:05:42: Das ist übrigens auch, dass die Person, die vielleicht tatsächlich kann, die bald ein Opfer war.
01:05:48: Also, ein bisschen doof gelaufen ist das ausgerechnet in schwarz, aber ich kann ja nichts für den Knochen befunden.
01:05:59: Vielleicht erklären wir auch noch kurz, wer das war, oder?
01:06:01: Ach so, das ist richtig eskaliert, weil dieser Befund, der Shedder Man, der galt immer oder als der älteste Brite, wurde sehr hochstilisiert, kommt aus der Region Shedder.
01:06:12: Deswegen heißt er Shedder Man.
01:06:14: Fun Fact, er war laktoseintolerant, hat also kein Käse gegessen.
01:06:18: Auf jeden Fall, der Shedder Man wurde dann nochmal neu untersucht vor.
01:06:25: Lass mich bügen, sieben, acht Jahren ist das schon mittlerweile her und dann hat man eben ihn rekonstruiert mit einer Gesichtskonstruktion, seinen Schädel untersucht und hat ihn halt komplett neu gezeigt und hat dabei eben auch diese schwarze Hautfarbe rekonstruiert.
01:06:40: und dass der älteste Brite eben in schwarzer war, das hat in einigen Communities für ganz schön viel Aufregung gesorgt und auch dafür, dass tatsächlich die Forschenden relativ heftige Morddrohungen und Ähnliches bekommen haben.
01:06:51: Dabei ist es relativ logisch, dass ein Mensch, der vor der Entstehung der schwarzen Hautfarbe gelebt hat, keine weiße Hautfarbe hat.
01:07:01: Aber das hat eben einige ... bieten sehr, sehr aufgebracht.
01:07:05: Und andere, das fand ich auch genauso seltsam, haben gesagt, ja, das ist ein richtig gutes Statement für Migration.
01:07:10: Jetzt sind wir auch, wir Schwarzen in der britischen Gesellschaft, wo ich dir denke, nee, das ist einfach so lange her, dass es eine andere Gesellschaft, eine andere Kultur war.
01:07:19: Und ja, der hat Nachfahren bis heute.
01:07:22: Aber das ist eben auch nur ein Teil einer ganz langen Entwicklungsgeschichte.
01:07:28: Und es ist nur ein Mensch.
01:07:40: Wie?
01:07:42: Ja, eine Befundinterpretation kommt natürlich immer aus der Zeit.
01:07:47: Aber wie ist der Anfangspunkt, wenn man einen Befund hat, den man erst mal nicht erklärt, wie geht man überhaupt daran, dazu eine Interpretation zu finden?
01:08:06: Bei den Sachen, die du jetzt machst, bist du ja relativ nah dran und kannst in Zweifels fallen, noch Leute fragen.
01:08:12: Aber wenn du wirklich einen steinzeitlichen Befund hast, also auch um auf diese Schamanen von Badürnberg zurückzukommen, da ist ja die Frage oder die Interpretation, dass es eine Schamanen war, da fließt ja viel rein.
01:08:30: Und das ist ja letztlich auch der Endpunkt oder der aktuelle Punkt an das Diskussionsprozess ist.
01:08:38: Also fängt der erste, der das ausgräbt, veröffentlicht er das schon mit einer Geschichte oder veröffentlicht er erst mal den Befund?
01:08:44: Ah, es kommt drauf an, wer es macht.
01:08:46: Und es kommt auch drauf an, in welchem Zeitalter.
01:08:48: Also so früher arbeiten.
01:08:52: Da hat man häufig den Eindruck, die haben gar keinen Befund, sondern einfach wild drauf losgequatscht.
01:08:56: Aber tatsächlich, was man heutzutage halt hat, ist einfach ein Collegium, das ein großes Korrektiv darstellt, das einem auch ganz klar sagt, ey, da bist du in der Falle abgebogen oder das ist zu viel Interpretation für zu wenig Befund.
01:09:09: Und das funktioniert eigentlich ganz gut.
01:09:11: Da gibt es natürlich auch immer wieder Ausreißer, aber was man hat, ist man hat ja nicht nur einen archäologischen Fundplatz auf der Welt, sondern es gibt wirklich verdammt viele.
01:09:20: Und man kann die aus den verschiedenen Zeitaltern miteinander vergleichen und kann schon den Strukturen feststellen, dass es ähnlich, dass es vielleicht sogar ganz gleich, und das kann man miteinander beziehen, dass es wohl ein vergleichbarer Kulturraum gewesen oder auch nicht.
01:09:34: kann man sich Sachen halt angucken, wie innerhalb von beispielsweise einem Hausgrund ist.
01:09:40: An welchen Positionen liegen welche Fundstücke?
01:09:43: War da vielleicht eine Ecke, wo mehr Gefäße lagen, wo mehr quasi Lagerraum war?
01:09:47: Gibt es da vielleicht eine Stelle, wo es noch eine Verfärbung gibt für eine Feuerstelle und ähnliches?
01:09:52: Also, man guckt sich dann die Streuung der Gegenstände innerhalb des Befundes an.
01:09:56: Man guckt sich das auch bei einem Grab an oder bei jemandem.
01:09:58: Man guckt quasi den Bezug von Objekt zu Raum an und guckt sich dann aber auch an, vom Gesamtbefund zum umgebenden Gesamtraum, weil die Vegetation, die Tierwelt, das auch alles natürlich, je nachdem, in welcher Zeit wir sind, einen großen Einfluss haben.
01:10:13: Also, wenn wir jetzt in der Steinzeit sind, da haben wir zeitweise eiszeitliche Steppenlandschaft.
01:10:17: Das ist ein ganz anderer Naturraum, als indem wir uns heute bewegen.
01:10:21: Das heißt, man muss das auch rekonstruieren.
01:10:23: Und da gibt es dann auch Untersuchungen, die kann man darauf beziehen, weil es vielleicht Argumente gibt, dass es eine vergleichbare Landschaft ist.
01:10:31: Und dann gibt es zu den Interpretationen dann natürlich noch verschiedenste naturwissenschaftliche Untersuchungen.
01:10:36: Wie kann man zum Beispiel einen Knochen befunden, analysieren, wie alt war der Mensch, hatte der Krankheiten, hatte der, kann man Geschlecht zeigen, kann man nicht immer, aber kann man oft, kann man... Kann man sonst irgendwas sehen an den Szenen?
01:10:51: Und dann natürlich so was untersuchen.
01:10:52: Wie ist der Mensch migriert?
01:10:54: Das kann man ganz gut feststellen an Isotopen-Analysen.
01:10:56: Und dann kann man eben sehen, hat der Mensch mal woanders gelebt, hatte der Mensch vielleicht mal einen Unfall oder eine Kriegsverletzung, was ähnlich ist.
01:11:04: Also man kann da ganz unterschiedliche Sachen gucken.
01:11:07: Das wird dann alles immer in den Gesamtkontext gesetzt und geguckt, okay, bei dem von Platz lag.
01:11:12: dieses eine Grab mit diesem Kind.
01:11:15: Und gleichzeitig ist da aber auch noch das andere.
01:11:17: Und dann kann man sich so eine Lebenswelt rekonstruieren.
01:11:20: Und das ist sehr komplex.
01:11:22: Und da kann sehr viel schief gehen.
01:11:24: Da geht auch oft viel schief.
01:11:25: Und deswegen müssen wir uns gegenseitig auch immer korrigieren.
01:11:28: Was aber finde ich gut ist.
01:11:30: Einige Kollegen ... Es sind alles Männer, die ich gerade im Kopf hab.
01:11:34: Ja, einige Kollegen haben so ein bisschen die Sorge, dass man ihnen quasi dann ... Ja, dass sie einen Fehlinterpretation machen und dann stehen sie doof da und haben dann nicht so den Mut wirklich viel zu interpretieren.
01:11:47: Was ja zum Teil auch gut ist, weil dann ist nichts überinterpretiert, aber zum Teil auch schlecht, weil dann erzählen sie halt quasi gar keine Geschichte mehr.
01:11:53: Und man kann das halt einfach nicht gut zeigen, den Befund.
01:11:58: Man kann ihn nicht gut erklären, wenn man ihn irgendwie zum Beispiel jetzt auf einer Party erklären möchte oder so.
01:12:04: Oder eben für Wissenschaftskommunikation nutzen möchte, da fehlt dann was.
01:12:08: Aber ... Ja, das ist so ein bisschen variabel, auch wen man fragt, an welcher Uni man studiert hat.
01:12:15: Ich hab jetzt viel an der Uni Hamburg studiert, wir sind dafür bekannt, das alles sehr lange zu diskutieren und auch sehr kritisch zu diskutieren.
01:12:22: Ganz besonders kritisch zu diskutieren, was auch sehr viel Spaß macht, aber da kommen dann noch wirklich schöne Ideen dabei raus.
01:12:28: Zwischendurch mal so ein blödsinnes Idee reinzuwerfen, wie, warum ist da ein Fosten in der Mitte des Hauses?
01:12:32: Ja, klar, da stand der Fernseher drauf.
01:12:35: Also einfach nur so ein Quatsch zu machen zwischendurch und dann wieder das Gehirn ausgewogen zu haben.
01:12:39: und dann wieder von vorne anzufangen, bis man was Altwegs vernünftiges hat.
01:12:42: Es gibt Kollegen, die sind für sehr, sehr überinterpretationen bekannt, die dann auch öffentlich bekannt sind, und dann fassen sich alle aus dem Kollegen am Kopf.
01:12:49: Gibt's auch.
01:12:51: Aber was ich spannend fand, das tatsächlich in der Jungsteinzeit, in den Rekonstruktionen zumindest, man sieht ziemlich beeindruckende Häuser.
01:13:02: Jetzt hast du dir befunden, davon dürften in der Regel Pfostenlöcher sein.
01:13:07: Aber ... Also allein die Tatsache, da sind wir ja weit vom Höhlenmenschen weg, was naheliegend ist, weil so viele Höhlen hast du hier ja auch gar nicht, vor allen Dingen nicht in Norddeutschland.
01:13:20: Aber hat man da das Vertrauen, dass man beispielsweise, was Architektur angeht, einigermaßen weiß, wie das tatsächlich ausgesehen hat oder ausgesehen haben kann?
01:13:31: Also ja, das eine Haus, das du gesehen hast, das habe ich quasi für meine Bachelorarbeit mitgebaut.
01:13:38: Tatsächlich, das ist eigentlich relativ unsicher.
01:13:42: Aber, aber... Es gibt eine gewisse Varianzbreite.
01:13:46: Also man kann im Boden ein Pfostenloch sehen.
01:13:49: Ein Pfostenloch ist das Stand, ein Holzpfosten in einem Loch und das hat ein Haus gestützt.
01:13:54: Man sieht dann diese Pfosten noch als Abdruck im Boden.
01:13:57: Die sind meistens, haben sie eine dunklere Farbe als das umgebende Erdreich bei der Ausgraubung.
01:14:00: Das heißt, wir freuen uns in Archäologie, wenn wir Flecken im Boden finden.
01:14:04: Also nicht die Schätze sind relevant, sondern die Flecken im Boden.
01:14:07: Und diese Flecken im Boden, daraus rekonstruieren wir, okay, da müssen die Pfosten gestanden haben, die waren ungefähr so dick.
01:14:12: Dann stellt sich die Frage, was kann ein so dicker Holzpfosken tragen?
01:14:16: Welches Gewicht?
01:14:17: Und in diesem Abstand, wie kann der Deinigungswinkel des Daches gewesen sein?
01:14:23: Und in welcher Varianz macht das Sinn zu den klimatischen Bedingungen, sowas wie Wind?
01:14:27: Also du wirst, wenn du Schnee oder Wind hast, andere Dächer haben als zum Beispiel Mittelmeerraum.
01:14:33: Zum Beispiel bei Schnee, das ist eben ab.
01:14:36: runterrutschen kann, der Schnee und ähnliches.
01:14:38: Und daraus wird eine Varianz erdacht und das wird dann quasi ausprobiert.
01:14:44: Und das, was ich mitgebaut habe, Steinzeit-Paktet-Marsch, das ist relativ steil und hält, deswegen aber anscheinend auch gut.
01:14:53: Also die Challenge ist quasi im Grunde genommen, wir rekonstruieren diese Häuser und gucken, welches fällt als Letztes zusammen.
01:15:02: Weil, ja, das hat dann am besten gehalten.
01:15:04: Genau wissen kann man es nicht.
01:15:05: Man weiß nicht, wie war der Dachbelag?
01:15:07: War das Stroh?
01:15:08: War das ein Grasdach?
01:15:09: Kann man auch rekonstruieren?
01:15:10: Grassohndach?
01:15:12: Das ist alles so Spekulation.
01:15:14: Aber das, was am besten funktioniert, ist dann am ehesten auch mehr richtig.
01:15:18: Deswegen bin ich stolz darauf, dass mein Dach seit fünfzehn Jahren steht.
01:15:21: Aber ja, das Flintbackhaus.
01:15:27: Flintberg, ich dachte Rasthof.
01:15:30: Nee, Flintback.
01:15:32: Okay, alles klar.
01:15:33: Also wenn ihr vom hau vom sohausen sohaus sprecht dann sind das die orte wo die entsprechenden kostenlöcher gefunden wurden nach denen man das haus gebaut hat.
01:15:40: Genau gibt es denn sachen wo ihr zum beispiel jetzt auch im steinzeiten park gar nicht in die steinzeit zurückgehen können.
01:15:49: also sagen wir mal repräsentiert da irgendwas und sagt aber also mein liebstes beispiel ist immer ich war mal in dem archäologischen park mit einem jüngeren familienmitglied dass dann überall erzählt hat, wisst ihr was?
01:16:03: Die Römer haben den Mülleimer erfunden.
01:16:04: Weil da halt Mülleimer standen.
01:16:07: Und das Kind hat das eben gelernt.
01:16:09: Ja, das war bei den Römern hier.
01:16:12: Also, die Römer haben die Mülleimer erfunden.
01:16:14: Ganz klug gedacht, eigentlich.
01:16:16: Und gibt es da irgendwas halt?
01:16:18: Natürlich ist da ganz klar, dass da Toiletten sind und so.
01:16:20: Aber gibt es irgendwas, wo ihr sagt, da wollt ihr auch gar nicht das repräsentieren, wie es repräsentiert?
01:16:28: Tieren, wie es in der Steinzeit war?
01:16:32: Oder macht die Frage keinen Sinn?
01:16:34: Also zuvor das tatsächlich haben wir keine Mülleimer bei uns, weil wir uns ja tatsächlich archäologisches, ökologisches Zentrum Albersdorf nennen.
01:16:44: Das heißt also auch der Ökologieaspekt spielt für uns eine sehr große Rolle und wir möchten unsere Gäste halt eben auch dahin erziehen jetzt vielleicht nicht, aber so ein bisschen dahin schubsen, dass sie tatsächlich ihren Müll eben auch in die Tasche stecken und dann eben an dem einen Mülleimer, den wir eben am Haus haben, dann entsorgen.
01:17:05: Und erstaunlicherweise funktioniert das sehr gut.
01:17:08: Also wir finden wirklich sehr, sehr selten irgendwelche Riegelhüllen bei uns.
01:17:13: Also insofern geraten wir jetzt nicht in die Gefahr, dass mal eben auch bei uns ein Kind vielleicht mal behauptet, es hat schon in der Steinzeit Mülleimer gegeben.
01:17:21: Zumal gut Mülleimer heutzutage ja entweder aus dem Platz Metall, was logischerweise nicht ganz passend würde.
01:17:29: Und so clever sind Kinder inzwischen auch.
01:17:32: Also das schaffen die sehr gut.
01:17:34: Ich staune auch immer, wie Kinder eben auch so erzielerisch alles zumuten kann.
01:17:38: Also zu Beginn, als ich angefangen hatte vor zwei Jahren, stellte sich mir schon die Frage, mit dem, was ich erzähle, bediene ich ein Stück weit den Aspekt des Dark Tourism.
01:17:52: Und habe mir wirklich auch ernsthafte Gedanken dazu gemacht, wie kann ich das in einer abgeschwächten Form bringen?
01:17:56: Also die Beschreibung einer Operation beispielsweise.
01:17:59: Damit Kinder das auch verkraften, musste inzwischen feststellen, dass eher die Eltern rausgehen oder ein bisschen weiß, die Nase werden.
01:18:07: Und Kinder teilweise sehr genau nachfragen, ja, wie ist denn das, wenn man den Kopfhaut vom Schädel zieht, was gibt denn das für ein Geräusch?
01:18:16: Also damit wird gefrontiert und sind teilweise also auch wirklich überrascht.
01:18:20: Nebenbei gesagt, das hört sich an, als wenn man Klettverkluss öffnet.
01:18:28: Also ich sage mal, woran ich mich erinnere, ist es beispielsweise deine Feuerstelle, wo ihr Sachen anders macht, als im Original, dass deine Feuerstelle nicht so raucht, wie es eine Steinzeit nicht wahrscheinlich getan hätte.
01:18:38: Weil ihr euch relativ viel Gedanken um die Belüftung gemacht habt.
01:18:42: Naja, der Hintergrund ist ganz einfach der, wir versuchen natürlich schon im Steinzeitpark, wie es irgendwie geht, darzustellen.
01:18:50: Und natürlich haben wir da auch eine Bandbreite, es gibt Kollegen, die das also sehr weit treiben, die also wirklich suchen auch, bis eben zu Kollegen, die sich eben auch eine gewisse Freiheit nehmen und zu denen gehöre ich, weil ich dann einfach auch so die Nöte der Gäste im Auge habe.
01:19:07: Und wenn ich jetzt zum Beispiel einen Feuer einfach auf dem Boden habe und keinen Rauchabzug im Dach habe, dann ist klar, dass meine Hütte voll mit Qualm ist.
01:19:17: Und das kann ich dauerhaft den Gästen nicht zumuten.
01:19:19: Also muss ich gucken, ich muss eine Rauchfreiheit herstellen.
01:19:23: Ergo versenke ich das Feuer im Boden, benutze und gesche wird sich jetzt gleich die Haare ausreißen, eine Heuerschale aus Metall, was man aber fast gar nicht sieht und bediene das Ganze sogar eben mit einem Zuluftrohr unterirdisch, damit das Feuer entsprechend Sauerstoff ziehen kann, weil ich einfach diese Raufreiheit sonst nicht garantieren kann.
01:19:45: Ja, aber ich rauf mir nicht die Haare ganz ehrlich, weil das Problem ist, dass es so Bauvorschriften auch für Freilichtmuseen gibt und da müssen dann sowas wie so eine Teichplanung ins Dach eingezogen werden und so was.
01:19:56: Und das Problem ist einfach, wenn man dann das Feuer indoor macht, dann zieht es halt nicht ab und im Originalhaus wäre es halt abgezogen, weil das Dach eben nicht nach heutigen Bauvorschriften gebaut werden musste.
01:20:06: Also da gab es auch schon tatsächlich eine Dezentin von mir, musste mit Rauchvergiftung ins Krankenhaus, um Gottes Willen macht Rauchverminderung, bevor du mir im Krankenhaus lächelst.
01:20:14: Das ist ganz ehrlich, das ist nicht wert.
01:20:16: Also bis heute ist mein persönlicher Favorit ja der Ausgang im Panich-Büttel-Haus.
01:20:22: Ja, da war das.
01:20:24: Nach hinten raus eben, wo eben die Bauaufsicht sagt, ganz klar sagt, da musst du zweit hin, wie historisch betrachtet vollkommen abutschüttet ist.
01:20:34: Also wir sind schon gezwungen, eben aufgrund der Moderne einfach eben auch Komplimisse einzugehen und das kann man versuchen, eng zu halten.
01:20:41: Man kann es auch weit fassen.
01:20:42: Ich mache es gerne ein bisschen weiter.
01:20:45: Ich kommuniziere das aber auch.
01:20:49: Das gibt alles, was ich gestern sage, passt auf.
01:20:51: Jetzt passiert was komplett Unsteinzeitliches.
01:20:54: Ich jage mithilfe eines Grillpüsterichs, dann eben auch noch mal Sauerstoff in das Feuer rein von hinten mit entsprechenden Geräuschen.
01:21:02: Aber wenn man das so macht, dann ist es okay und dann wird es auch von den Leuten so weit ausgeblendet, dass die wissen, okay, das ist nicht steinzeitlich.
01:21:08: Das gehört eigentlich nicht hierher, aber wir machen es, weil es nicht anders geht.
01:21:12: Und so ist es auch mit diesen baulichen Maßnahmen.
01:21:16: Ich muss die ganze Zeit mir Ur des Lachen verkneifen, weil ich war halt vor ein paar Wochen im Pennigbüttelhaus, also kurz bevor ich nach Lampedusa gefahren bin, und dahin einfach diese Schinken-Rekonstruktion.
01:21:26: Und als ich die angefasst habe, habe ich festgestellt, dass das ein Kuscheltier ist.
01:21:30: Da hängt ein Kuschelschinken.
01:21:32: Und ich habe mich so dermaßen weggeworfen, dass es Schinkenplüchtiere gibt.
01:21:37: Woher habt ihr das her?
01:21:39: Ich will sowas auch haben.
01:21:43: Ich kann mich da gerne schlau machen, wo man sowas bekommen kann.
01:21:46: Was ich dir sagen kann, ist, wo man zum Beispiel Plüschmikroben herbekommt.
01:21:50: Also ein schön sinusites Erreger oder so oder einen schönen HIV-Erreger als Spiel als Plüschtier.
01:21:58: Einige sind also auch wirklich zum Schlafkuscheln sehr gut geeignet, weil die halt in bestimmte Formen haben, wo man sich sehr schön anlegen kann.
01:22:05: Also da kann ich dir gerne noch mal paar Sachen zu schreiben, wenn du möchtest oder auch Bilder schicken.
01:22:09: Ich will einfach nur so ein Kuschel schicken.
01:22:12: Das wird wahrscheinlich der Herr jetzt auch wollen, aber ja.
01:22:16: Ich habe noch so zwei Dinge, die mich beschäftigen oder Narrative, die einem so begegnen, zum einen Das Narrativ.
01:22:29: mit der Jungsteinzeit, mit der Sesshaftigkeit fangen Kriege an.
01:22:33: Vorher hätte es solche, diese Art von Konflikten nicht gegeben.
01:22:41: Ist das jetzt nur da vielleicht daran festgemacht, dass die Gruppen nicht so groß waren?
01:22:45: oder gibt es da Befunde dazu?
01:22:47: Weiß man, kann man das, also ist die Aussage irgendwie begründet?
01:22:51: Also das ist erstmal ein Narrativ tatsächlich, aber es scheint sich auch so ein bisschen
01:22:55: zu begründen
01:22:56: tatsächlich, weil die Frage ist, wann hast du so eine Massenrauferei oder eine Gruppenschlägerei gehabt und wann ist es ein Krieg?
01:23:03: Also das zu definieren ist relativ schwierig und dann hat man schon so natürlich so Massaka wie oft in der Töle oder so hatte ich ja schon, aber so ein Krieg definiert an, das ging über einen längeren Zeitraum nachweisbar mit immer wieder Toten und Leuten, die auch gesund gepflegt wurden und dann wieder in den Kampf gezogen sind.
01:23:19: Ab diesem Zeitpunkt kann man quasi einen Krieg rekonstruieren.
01:23:22: Und da gibt es die ältesten Bekanntenfunde tatsächlich in der Jungsteinzeit in Spanien.
01:23:27: In der Nähe von Valencia wurden die gefunden.
01:23:29: Und die sind schon ... relativ gegen Kupferzeit tendient, also in eine auslaufenden Jungsteinzeit.
01:23:35: Aber tatsächlich hat man so was vorher nicht, was nicht heißt, dass es das nicht unbedingt gegeben hat oder keine Gewalt gegeben hat.
01:23:41: Die Frage ist, wie viele Menschen hat man auf einen Haufen gekriegt und wie sehr waren die, daran interessiert, sich wiederzutreffen und haben, wurden die wirklich alle auch so bestattet, dass man das einem geschehen zuordnen kann.
01:23:51: Und da sind wir halt dann außerhalb des Nachweisbarn.
01:23:54: Aber dann gibt's das Massengrab in Valencia ist halt recht eindeutig, guter Befund.
01:24:00: Blöderweise ist da eine Planierraupe reingefahren.
01:24:02: Das heißt, die Hälfte wurde wegplaniert, bevor man es untersuchen konnte.
01:24:04: Aber es ist halt archäologisch.
01:24:09: Also mir fällt da halt auch noch Talent so ein als Beispiel.
01:24:14: Ja, das ist sicherlich richtig, aber eben auch als ein sehr schönes Beispiel.
01:24:19: einfach mal dafür.
01:24:20: Fürs höchstmisolitikum, da denke ich, bleibt es einfach spekulativ, einfach schon deswegen soll man keine Nachweise haben.
01:24:30: Und es rein vom Gedankengang her eigentlich auch keine wirkliche Motivation gibt.
01:24:36: Es könnten ja bestenfalls Streitigkeiten um Jagdgründe gewesen sein, da aber die Besiedelung ja doch sehr, sehr dünner.
01:24:45: Es ist doch eigentlich eher unwahrscheinlich, dass die sich eben so was gegenseitig organisiert.
01:24:51: Und das setzt ja im Prinzip die Definition von dem Krieg, dass ich also wirklich eine organisierte Auseinandersetzung habe, mit eben auch wiederkehrenden Dellen, meinetwegen, das dann durchzuführen.
01:25:02: Wo genug Platz ist, ja doch jederzeit auszuweichen.
01:25:04: Also erst die, die, die ja mit dem Begriff Eigentum, also auch vielleicht Reichtum anzuhäufen, in Form von besonders guten Ernten während dem anderen Landwirt dann eben alles abgesoffen ist, relativ nah.
01:25:18: Flussfläche angebaut hat, das würde vielleicht erstmalig eben tatsächlich auch ein kriegerischer Auseinandersetzung rechtfertigen.
01:25:27: Also ich finde es vorher ein Vorstellung.
01:25:29: Ja, es ist schwierig sich das vorzustellen, man kann aber nicht davon sprechen, dass man keine Spuren von Gewalt hat.
01:25:34: Also ein bestes Beispiel tatsächlich die Offnethöle, wo du ja mehrere eingeschlagene Schädel gemeinsam bestattet hast.
01:25:40: Also gibt es ja auch richtig und also man kann das teilweise bei kulturellen Übergängen eigentlich überhaupt nicht davon sprechen, dass es Gewalt gab.
01:25:47: Aber dann gibt es so was wie der Übergang von einer Kongemose zur Ertebölle Kultur, wo dann doch Spuren von Gewalt mal auftauchen.
01:25:54: Aber dass es so organisiert ist oder welche Hintergründe, das können wir einfach nicht sehen.
01:26:00: Aber wir sehen können halt sehen, es gab mal Gewalt, dass die Leute haben sich mal gebeut oder auch Dollar auf den, also auch ÖZi oder...
01:26:06: Das ist auf jeden Fall.
01:26:07: Es wird mit Sicherheit auch wirklich... Ich gehe auch davon aus, dass es wirklich größere Auseinandersetzung gab mal, die dann welchen Hintergrund auch immer gehabt haben.
01:26:18: Aber wie gesagt, eben so wie wir praktisch einen Krieg oder eine Schlacht definieren.
01:26:22: Also als wirklich organisierte Akte.
01:26:26: Das hat man bis jetzt noch nicht gefunden und ich finde es eben auch schwer vorstellbar, weil einfach die Beidegriffe nicht da sind.
01:26:32: Zumindest für das Mesolitikum.
01:26:35: Ja.
01:26:35: Mesolitikum ist dann etwas anderes.
01:26:41: Aber Holm hatte, glaube ich, noch eine zweite Frage.
01:26:46: Also ich bin ja so damit aufgewachsen in den achtziger Jahren, als so die Umweltbewegung Fahrt aufgenommen hat, dass von der konservativeren Seite dann gesagt wurde, die wollen zurück in die Steinzeit, wer auf der anderen Seite durchaus auch so ein bisschen so eine romantische Verklärung haben, die so in die Richtung geht.
01:27:05: Ja, da ist ja tatsächlich ein Mann im Einklang mit der Natur, wenn man sich jetzt anschaut, wie Menschen da gelebt haben, würde ich sagen.
01:27:14: Da ist vieles, was vielleicht nachhaltig ist, weil nicht so viele Menschen da waren.
01:27:18: Aber so der Holzverbrauch pro Mensch ist schon ganz beeindruckend, oder?
01:27:23: Also, der Ressourcenbedarf ist durchaus nicht ohne.
01:27:27: Ja, wir wollen zurück.
01:27:33: Also, den, den, die, das, das, als, als Poleme gab es das durchaus, ja.
01:27:37: Das ist ja, also, nein, das ist ... Zumal, was ist jetzt genau mit der Steinzeit gemeint?
01:27:42: Das sind verdammt viele Zeiten, aber zum anderen
01:27:44: ... Damit war das Tische der Steinzeit gemeint.
01:27:47: Das ist so was von Klischee-Narrativ und auch von diesem Narrativ des edlen Wilden einfach abgepaust, das auch nicht stimmt und das fälschlich halt von archäologischen auf etnologische Kulturen hin und rück übertragen wird.
01:28:00: Aber letztendlich zeigt der archäologische Befund, dass es unterschiedlichste Kulturen gab, unterschiedlichste Lebensweisen, dass die auch nicht unbedingt so ... Jee, lass das mal Umweltschutz machen.
01:28:10: Ich hab ja schon erzählt von den zweihundert Meter langen Müllbergen.
01:28:14: Also, das ist jetzt ... Ja, okay, das besteht aus Muschelschalen und ist deswegen ökologisch.
01:28:20: Aber die Leute aus der Erdeböllekultur hätten auch ihren Plastikmüll über zweihundert Meter aufgestapelt.
01:28:26: Also, hatten sie halt nicht.
01:28:30: Deswegen wird es ökologisch.
01:28:31: Also, das kommt von Kultur zu Kultur drauf an.
01:28:34: Man sieht ... sehr deutlich, dass das ein Narrativ ist.
01:28:38: Wenn man sich Befunde anguckt,
01:28:40: sehr deutlich.
01:28:46: Wir hatten im Vorgespräch kurz drüber gesprochen.
01:28:49: Ich bin der Lehrerin in unseren Geschichtsbüchern und auch im Studium.
01:28:54: Im Geschichtsstudium kommt die Steinzeit so gut wie gar nicht vor.
01:28:57: Ich habe gerade schon so zwanzig Seiten im Geschichtsbuch und im Studium, wie gesagt, gab es bei mir zumindest gar keine Seminarer- oder Vorlesung dazu.
01:29:08: Gibt es denn irgendwas, wo ich mich, und das wäre jetzt auch die Hinleitung zu unserem Werbeblock, gibt es irgendetwas, eine Ressource, ein Buch, ein Blog oder was auch immer, ein Park, wo ich mich informieren kann, dass Tifa geht als, das ist Lucy und hier ist ein bisschen Feuer machen.
01:29:27: und das war es dann.
01:29:27: und jetzt gehen wir zum Griechen.
01:29:29: Gibt es sowas, Gesche?
01:29:32: Es gibt eine.
01:29:34: Oder Tom von mir aus, ja?
01:29:36: Ganz kurz, das scheint mir regional, aber auch wirklich schon mal von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich zu sein und dann tatsächlich auch regional noch.
01:29:47: Denn es gibt tatsächlich eine ganze Menge Schulen hier in Dittmarchen, die wirklich ein ganzes halbes Jahr.
01:29:53: auf die Steinzeit aufwenden.
01:29:55: Und inzwischen jetzt auch Projekte dann bei uns veranstalten, wo dann die Kinder fünf Jessler dann eben ja da zum angehaltenen Teamarbeit aufzubauen, wie stelle ich mir die Steinzeit vor, dann eben daran zu lernen, wie es tatsächlich war.
01:30:10: Also es ist, da gibt es große, große Unterschiede, wobei ich aber jetzt, was da eine eigentliche Frage anmiet, wo du jetzt in der Nähe da was hättest, leider gar keinen Plan hat.
01:30:20: Mir muss auch nicht in der Nähe sein.
01:30:22: Die Frage sollte eigentlich darauf abzielen, was ihr so macht, was ihr als Projekte macht, was ihr als Ressource macht.
01:30:30: Und eben, wenn ich mich jetzt weiter fortbilden möchte, was ich dann vielleicht von zu Hause hier mir anschauen kann, was ich mir aber auch vielleicht mit einem Wochenentrieb anschauen oder durchlesen oder was auch immer kann.
01:30:44: Also, ihr könnt gerne jetzt eure Projekte vorstellen oder eure Sachen, was auch immer ihr macht.
01:30:51: Was ich dir natürlich immer empfehlen kann, ist, in dein nächstgelegenes Steinzeitenmuseum zu fahren.
01:30:55: Da gibt es ganz, ganz tolle, ganz Deutschland verstreut, muss man halt gucken.
01:30:59: Glaubt neandertalmuseum ist bei mir nicht.
01:31:01: Sehr gut, tolles Museum.
01:31:05: Ja, und ansonsten, ich weiß, dass es viele Lehrer gibt, die meinen Blog tatsächlich lesen, um mir ein Unterricht vorzubereiten oder sich zumindest ein bisschen mit den verschiedenen Themen auseinanderzusetzen.
01:31:15: Es gibt auch noch andere Homepages, aber meine ist halt mehr ein bisschen unterhaltsamer gestaltet.
01:31:20: Viel Steinzeit, aber ich versuch, alle Menschen, Kulturen weltweit zu allen möglichen Zeitpunkten abzudecken.
01:31:26: Aber aufgrund meiner Vorliebe für die Steinzeit ist relativ viel Neandertaler immer wieder dabei, weil die mag ich halt ganz besonders gerne.
01:31:33: Da kann man nachlesen oder ins Museum gehen.
01:31:39: Und die Museumspädagogischen Programme sind auch sehr gut.
01:31:41: Die kann man oft auch für Schulklassen tatsächlich buchen.
01:31:44: Die sind
01:31:44: super.
01:31:48: Ja, also ich kann tatsächlich mich nur anschließen.
01:31:50: Kommt in den Scheinzeitpark Dittnarschen, weil es ist wirklich die Straße dort.
01:31:55: Also tatsächlich sind Die Mitarbeiter wirklich hoch motiviert, haben große Freude daran, eben auch wirklich zu demonstrieren, wie Dinge getan wurden, laden dazu ein, es eben auch selber auszuprobieren.
01:32:06: Also es ist wirklich sehr, sehr viel zu mitmachen einfach auch dabei.
01:32:10: Und was ich am tollsten finde, ist, dass dieser spezielle Steinzeitpark, es gibt da noch eine ganze Menge andere in Deutschland, dass wir großen Wert darauf legen, wirklich eben auch alle Alters zu sprechen.
01:32:23: Also, das war wirklich auch sagen, wir machen das sehr, sehr kindgerecht und das eben auch wirklich schon vier, fünfjährige Idee davon bekommen, wie das zumindest im Grundzügen ausgesehen hat, bis eben auch wirklich zu erwachsen, wo man dann eben natürlich auch noch viel detaillierter in die Materie reingeht, wie jetzt dann in meinem Fall mit meinem eher nicht unbedingt Kinderthema, sondern wirklich eben Gesundheit, Operationen, Tod, Verderben, Krankheit.
01:32:51: Und alles so was, was aber eben natürlich auch durchaus seine Existenzberechtigung hat.
01:32:55: Also wie gesagt, besucht die Steinzeitpark, wo immer sie liegen dürfen, meiner ist der tollste.
01:33:05: Ja, wo wir jetzt schon beim Werbeblock waren, jetzt kochte gerade, das möchte ich jetzt noch unterbringen, weil das gerade im Chat nochmal hochkochte und das ist eine Frage war, die ich eigentlich auch hatte.
01:33:18: Das weiß man eigentlich über das Verschwinden der Mega Fauna und die Frage, ob das an den Menschen gelegen hat oder nicht.
01:33:31: Wie ist denn da der aktuelle Stand?
01:33:37: Passt so mal zum Werbeblock, weil es gibt neue Ideen dazu.
01:33:40: Und da gibt es in ein paar Wochen bei mir tatsächlich einen Artikel, hat was mit Häuschnupfen zu tun.
01:33:47: Aber es hat wahrscheinlich ... Klar,
01:33:48: mit was sonst?
01:33:50: Es hat wahrscheinlich mehrere Ursachen gegeben.
01:33:53: Es gibt diese starke Klimaschwankung, tatsächlich die sich nicht so wie heute ... innerhalb von wenigen Jahren, sondern über ein paar Tausend Jahre entfaltet hat.
01:34:04: Und diese Klimaschwankung hat dazu geführt, dass sich eben auch die Vegetation geändert hat.
01:34:09: Und das war dann einfach so, dass man plötzlich die Tiere in einer anderen Lebenswelt waren, wenn man nicht so plötzlich wie heute der Klimawandel sagen kann, weil der ist wirklich plötzlich im Vergleich.
01:34:21: Es ist für einen Ökosystem trotzdem plötzlich gewesen, auch wenn es ein paar Tausend Jahre gedauert hat.
01:34:28: und dass sie sich wahrscheinlich auf verschiedenen Gründen nicht anpassen konnten.
01:34:32: Das ist eine der wahrscheinlichsten Theorien, also dass die überjagt wurden.
01:34:37: Die Mammuts beispielsweise ist es eher unwahrscheinlich.
01:34:43: Gegen Ende vielleicht schon, aber es hat noch so eine Mammut, haben noch an der Beringstraße auf der Insel, haben noch Mammuts, so ein paar... Hundert Jahre länger gelebt als überall sonst und hatten dann so starke Insucht, dass sie halt an der Insucht eingegangen sind, weil sie waren eine kleine Gruppengröße, die sich dann untereinander fortgepflanzt hat und die haben, also die letzten lebenden Mammuts haben wahrscheinlich nicht mehr gelaufen, sondern getrockelt, weil das Gleichgewichtshorgan so kaputt gegangen ist durch diese Insucht.
01:35:09: Ja, aber es gibt verschiedenste Ideen, wie das zustande gekommen sein kann.
01:35:12: Und das wahrscheinlichsten ist einfach, dass sich die Ökologie so stark geändert hat aufgrund der Klimaschwankung.
01:35:17: Also deswegen sollte man auch wirklich das mit dem Klimawandel ernst nehmen.
01:35:24: Ja.
01:35:27: Hast du schon einen Veröffentlichungsdatum für diesen Beitrag?
01:35:32: Für den Bock?
01:35:34: Der mit dem Holz schnupfen.
01:35:35: Ich glaube in... Ich habe ein Datum, aber ich müsste jetzt nachgucken.
01:35:40: Ich weiß es nicht aus dem Kopf.
01:35:41: Ich kann es dir später
01:35:42: sagen.
01:35:43: Dann lasse ich mich einfach überraschen.
01:35:45: Ich fahre den Block ja regelmäßig.
01:35:47: Ist es irgendwann im Jahreswender rum, kommt er?
01:35:49: Ah ja, okay.
01:35:50: Gut.
01:35:55: Dann würde ich sagen, habt ihr noch Dinge, die ihr unbedingt unterbringen wollt, Dinge, auf die ihr hinweisen möchtet, anderes, was wir den Zuschauern mit auf den Weg geben wollen?
01:36:10: Liebe Grüße.
01:36:13: Wunderbar.
01:36:15: Genau.
01:36:15: Tom, magst du mal die Maske abnehmen?
01:36:19: Okay.
01:36:21: Ein ganz normaler Mal mehr entsteckt darunter.
01:36:23: Und genau deswegen trage ich die Maske, weil wir natürlich eben diese Illusion ein bisschen aufrechterhalten wollen und Bille ist nun mal nicht steinzeitlich.
01:36:34: Deswegen die Maske.
01:36:37: Aber ich bin sehr froh, dass ich sie jetzt abnehmen kann, weil sie ist schwer und warm.
01:36:42: Alles klar.
01:36:44: Dann sehen wir uns wieder am dritten Elften.
01:36:50: Und wir sehen uns da einen deutschen Justizskandal an.
01:36:55: Dann wird natürlich auch Lydia wieder dabei sein.
01:36:58: Und
01:36:58: während etwas mehr reden als heute.
01:37:00: Weil
01:37:00: das Thema hier unschwer gesehen am Herzen liegt.
01:37:04: So, ja.
01:37:06: Dann einen schönen Abend bis zum dritten Elften.
01:37:09: Macht's gut.
01:37:09: Tschüss.
01:37:10: Danke an alle.
01:37:11: Tschüss.
01:37:12: Tschüss.
01:37:12: Ciao.
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